Suchbegriff: ritz
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1 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Er bringtden Ritzaam Hofean.

2 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Iman Ritza

3 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Den Augenblick ließ Fadal den Ritza nachHegire 201.n. C. G. 817Er bewe Hofe kommen, und stellte ihn Mamon vor, Mamon.Hegire 201.n. C. G. 817der, weil er bereits sehr gute Begriffe von demselben hatte, ihn ganz besonders wohl aufnahm. Da dieser Schritt sowohl gelungen,get den Califen, die Aliden in seinen Schutzzu nehmen.so wagte nunmehr der Vezier, der darüber ganz entzückt war, den andern. Da seine Absichten dahin gingen, den Aliden wieder zu ihren Ansprüchen auf die Califenwürde zu verhelfen, so machte er damit den ersten Versuch, daß er Mamon vorstellte, wie bedaurenswürdig diese erlauchte Familie wäre, daß sie bisher der Gegenstand des Hasses aller derjenigen gewesen, welche seit geraumer Zeit den Scepter geführet. Er mahlte diese von den Ommiaden verübte Ungerechtigkeit mit den verhaßtesten Farben ab, und machte es sehr wahrscheinlich, daß man dieselben nimmermehr so grausam würde verfolget haben, wenn man nicht so gut eingesehen hätte, daß sie ein unumstößliches Recht zum Califat hätten. Endlich aber stellte er vor, wie rühmlich es einem abbasidischen Prinzen seyn würde, den Aliden wenigstens eine sichere Freystätte zu verschaffen, und sie dadurch auf gewisse Art wegen dem Verlust einer Krone schadlos zu halten, welche ihnen unstreitig würde zu Theil geworden seyn, wenn man sich nach der Billigkeit und Vernunft hätte richten wollen.


4 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Diese mehr als einmal wiederhohlten Vorstellungen, die mit so viel Kunst und Vorsichtigkeit angebracht wurden, machten in der Seele des Califen den stärksten Eindruck.Mamon.Hegire 201n. C. G. 817 Und endlich hatten die persönlichen Eigenschaften des Ritza das Glück, das ganze Herz des Prinzen für die Aliden zu gewinnen. Nunmehr fing derselbe an, die Grausamkeit seiner Vorgänger zu tadeln, welche so viel Blut vergossen hatten, um ein so verehrungswürdiges Haus zu vertilgen. Ja, er machte daraus gar kein Geheimniß mehr, daß er jetzt darauf bedacht wäre, alles mögliche anzuwenden, um so viele Gewaltthätigkeiten wieder gut zu machen.


5 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Welche Begebenheit war fähiger, Mamon auf ernsthaftere Gedanken zu bringen, als diese verwegene Unternehmung? Jetzt hätte er es überlegen sollen, von was für wichtigen Folgen ein Schutz noch seyn könnte, den er dem Ritza wider alle Vortheile seines Hauses und des Reichs überhaupt angedeyhen liesse. Allein durch die beständigen Schmeicheleyen seines Ministers, des Fadals, unglücklicher Weise verblendet, und durch die persönlichen Eigenschaften des Ritza verführt, behielt er den letztern beständig bey sich, und hörte nicht auf, ihm Merkmaale der allergrösten Gewogenheit zu geben.


6 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Welche Begebenheit war fähiger, Mamon auf ernsthaftere Gedanken zu bringen, als diese verwegene Unternehmung? Jetzt hätte er es überlegen sollen, von was für wichtigen Folgen ein Schutz noch seyn könnte, den er dem Ritza wider alle Vortheile seines Hauses und des Reichs überhaupt angedeyhen liesse. Allein durch die beständigen Schmeicheleyen seines Ministers, des Fadals, unglücklicher Weise verblendet, und durch die persönlichen Eigenschaften des Ritza verführt, behielt er den letztern beständig bey sich, und hörte nicht auf, ihm Merkmaale der allergrösten Gewogenheit zu geben.


7 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Ritza zumMitregenten an.

8 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Aber das, was er bald hernach that, zog noch weitandere Folgen nach sich. Er erklärte sich öffentlich für einen Freund der Aliden, und damit niemand weiter an der AufrichtigkeitMamon.Hegire 201.n. C. G. 817 dieser Gesinnungen zweifeln möchte, so legte er seinen schwarzen Turban, als die LeibfarbeRitza zumMitregenten an. der Abbasiden ab, und bediente sich von neuem, wie die Aliden, eines grünen. Und sogar seine Hofleute und Soldaten musten diese Farbe annehmen. Er ging in diesen Gunstbezeugungen noch weiter. Denn zu gleicher Zeit gab er seine Tochter, die Prinzeßin Abiba dem Ritza zur Gemahlin, und machte ihn zu seinem Gehülfen in der Regierung. Thaher bekam Ordre, diesen Prinzen auf den Thron zu setzen. Die alten Urkunden bemerken hier einen Umstand, den ich nicht ganz weglassen kann. Sie melden, daß dieser General, als er den Befehl ins Werk setzte, Ritza blos die linke Hand dargeboten, und dabey gesagt habe:Meine Rechte hat Mamon auf den Thron gesetzet, und jetzt setze ich mit Vergnügen mit meiner Linken einen Iman, wie ihr seyd, auf denselben. Ritza antwortete ihm auf eine sinnreiche Art, daß die Linke eines solchen Mannes so viel gälte, als die Rechte eines andern.


9 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Aber das, was er bald hernach that, zog noch weitandere Folgen nach sich. Er erklärte sich öffentlich für einen Freund der Aliden, und damit niemand weiter an der AufrichtigkeitMamon.Hegire 201.n. C. G. 817 dieser Gesinnungen zweifeln möchte, so legte er seinen schwarzen Turban, als die LeibfarbeRitza zumMitregenten an. der Abbasiden ab, und bediente sich von neuem, wie die Aliden, eines grünen. Und sogar seine Hofleute und Soldaten musten diese Farbe annehmen. Er ging in diesen Gunstbezeugungen noch weiter. Denn zu gleicher Zeit gab er seine Tochter, die Prinzeßin Abiba dem Ritza zur Gemahlin, und machte ihn zu seinem Gehülfen in der Regierung. Thaher bekam Ordre, diesen Prinzen auf den Thron zu setzen. Die alten Urkunden bemerken hier einen Umstand, den ich nicht ganz weglassen kann. Sie melden, daß dieser General, als er den Befehl ins Werk setzte, Ritza blos die linke Hand dargeboten, und dabey gesagt habe:Meine Rechte hat Mamon auf den Thron gesetzet, und jetzt setze ich mit Vergnügen mit meiner Linken einen Iman, wie ihr seyd, auf denselben. Ritza antwortete ihm auf eine sinnreiche Art, daß die Linke eines solchen Mannes so viel gälte, als die Rechte eines andern.


10 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Aber das, was er bald hernach that, zog noch weitandere Folgen nach sich. Er erklärte sich öffentlich für einen Freund der Aliden, und damit niemand weiter an der AufrichtigkeitMamon.Hegire 201.n. C. G. 817 dieser Gesinnungen zweifeln möchte, so legte er seinen schwarzen Turban, als die LeibfarbeRitza zumMitregenten an. der Abbasiden ab, und bediente sich von neuem, wie die Aliden, eines grünen. Und sogar seine Hofleute und Soldaten musten diese Farbe annehmen. Er ging in diesen Gunstbezeugungen noch weiter. Denn zu gleicher Zeit gab er seine Tochter, die Prinzeßin Abiba dem Ritza zur Gemahlin, und machte ihn zu seinem Gehülfen in der Regierung. Thaher bekam Ordre, diesen Prinzen auf den Thron zu setzen. Die alten Urkunden bemerken hier einen Umstand, den ich nicht ganz weglassen kann. Sie melden, daß dieser General, als er den Befehl ins Werk setzte, Ritza blos die linke Hand dargeboten, und dabey gesagt habe:Meine Rechte hat Mamon auf den Thron gesetzet, und jetzt setze ich mit Vergnügen mit meiner Linken einen Iman, wie ihr seyd, auf denselben. Ritza antwortete ihm auf eine sinnreiche Art, daß die Linke eines solchen Mannes so viel gälte, als die Rechte eines andern.


11 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

In Chorassan ward Ritzans Erhebung mit ganz andern Augen, als in den übrigen Provinzen angesehen. Man hielt sie daselbst blos für ein kühnes Unternehmen, das vielleicht von schlimmen Folgen seyn könnte, weiter aber unterstand man sich nicht, diesen Schritt, den Mamon.Hegire 201n. C. G. 817Mamon gethan, zu tadeln. Denn dieser Prinz hatte die Kunst gelernt, das Volk auf seine Seite zu bringen, und das Volk hingegen war es gewohnt, dem Prinzen zu gehorchen.


12 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Mamon, der da blindlings den Rathschlägen seines Ministers folgte, hielt sich jetzt verbunden, sein unglückliches Vorhaben durch die Waffen auszuführen. Er zog mit einem zahlreichen Heer aus Chorassan, und marschirte geraden Weges auf Bagdad zu, und zwar in Begleitung seines Mitregenten, des Ritza, und Fadals, seines Ministers. Sie trugen alle zusammen auf ihren Turbans die Leibfarbe der Aliden, gleich als wenn sie dieselbe in einem Triumph aufführen wollten.


13 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Ritzastirbt.

14 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Indem Mamon einige Tage zu Thus still lag, um seinen Völkern Ruhe und ErquickungRitzastirbt.zu verschaffen, so wurde sein lieber Ritza krank. Man gibt verschiedene Ursachen von dieser Krankheit an. Einige sagen, er hätte zu viel Weintrauben gegessen; andere hingegen behaupten, daß ihm einige Hofleute Gift beygebracht hätten, indem sie mit dem grösten Unwillen vorhergesehen, daß Mamon durch die allzugrosse Ergebenheit gegen diesen alidischen Prinzen auf einmal seinen Ruhm verdunkeln, und zugleich den Staat der Gefahr eines naMamon.Hegire 202n. C. G. 818.hen Umsturzes aussetzen würde. Ihr Vorhaben gelang ihnen. Denn vergebens erschöpften die Aerzte alle ihre Erfahrenheit, und alle Hülfsmittel der Heilungskunst. In wenigen Tagen war Ritza in Thus eine Leiche.


15 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Indem Mamon einige Tage zu Thus still lag, um seinen Völkern Ruhe und ErquickungRitzastirbt.zu verschaffen, so wurde sein lieber Ritza krank. Man gibt verschiedene Ursachen von dieser Krankheit an. Einige sagen, er hätte zu viel Weintrauben gegessen; andere hingegen behaupten, daß ihm einige Hofleute Gift beygebracht hätten, indem sie mit dem grösten Unwillen vorhergesehen, daß Mamon durch die allzugrosse Ergebenheit gegen diesen alidischen Prinzen auf einmal seinen Ruhm verdunkeln, und zugleich den Staat der Gefahr eines naMamon.Hegire 202n. C. G. 818.hen Umsturzes aussetzen würde. Ihr Vorhaben gelang ihnen. Denn vergebens erschöpften die Aerzte alle ihre Erfahrenheit, und alle Hülfsmittel der Heilungskunst. In wenigen Tagen war Ritza in Thus eine Leiche.