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1 - Von der dramatischen Dichtkunst /

Besonders entzückt uns das Gemälde der Bewegungen, in den häuslichen Romanen. Man sehe nur wie gern der Verfasser der Pamela, des Grandison und der Clarissedabey verweilt? Man sehe nur, wie stark, wie bedeutend, wie pathetisch seine Reden dadurch werden. Ich sehe die Person; ich sehe sie, sie mag reden oder mag schweigen; und ihre Action rührt mich mehr, als ihre Reden.


2 - Sittenlehre /

Hrn. Samuel Richardsons

3 - Sittenlehre /

Aesopus, die wahren oder fabelhaften Umstände sei nes Lebens, die Einrich tung und Nützlichkeit sei ner Fabeln, die lange Reihe seiner Nachahmeret cetera würden für einen Vorredner, der ein Vergnügen dar an fände, die allerbekanntesten Dinge zu sagen, ein sehr ergiebiges Thema seyn. In der Hoffnung aber, daß niemand hier suchen werde, was man überall finden kann, glauben wir dem Leser blos anzei gen zu dürfen, wie der berühmte Name eines Richardson für ein Buch komme, das gänzlich dem Gebrauche und dem Unterrichte der Kinder bestimmt ist.


4 - Sittenlehre /

Diesem Vorwurfe nun, ob er gleich der gegründeste nicht ist, sind wir die ge genwärtige Arbeit des Herrn Richard sons schuldig. Er wollte ihm, mit der gewissenhaftesten Genauigkeit, abhelfen, und daher theils diejenigen Fabeln, wel chen Lestrange, nicht ohne Gewaltsam keit, eine politische Deutung gegeben, auf allgemeinere Lehren wieder zurück bringen, theils diejenigen, welche keine andre, als politische Anwendung litten, mit aller möglichen Lauterkeit der Absichten bear beiten.


5 - Sittenlehre /

So weit ging des Herrn Richardsons erstes Vorhaben. Bey der Ausführung aber fand er, daß es nicht undienlich sey, sich weitere Grenzen zu setzen. Er ließ einen guten Theil weg, alles nehmlich, was mehr ein lächerliches Mährchen, als eine lehrreiche Fabel war; er gab vielen, auch von den nicht politischen, einen bessern Sinn; er verkürzte; er änderte; er setzte hinzu; kurz, aus der Adoption, ward eine eigne Geburt.


6 - Sittenlehre /

Wer wird sich auch einkommen lassen, etwas für mittelmäßig zu halten, wobey der unsterbliche Verfasser der Pamela, der Clarissa, des Grandisons die Hand angelegt? Denn wer kann es besser wissen, was zur Bildung der Herzen, zur Einflös sung der Menschenliebe, zur Beförderung jeder Tugend, das zuträglichste ist, als er? Oder wer kann es besser wissen, als er, wie viel die Wahrheit über menschliche Ge müther vermag, wenn sie sich, die bezau bernden Reize einer gefälligen Erdichtung zu borgen, herabläßt?


7 - Sittenlehre /

Es ist durchaus unnöthig, sich in ei ner weitläuftigere Anpreisung einzulassen. Noch weniger wollen wir einen Belle garde, dessen Fabeln jetzt am meisten in den Händen der Kinder sind, mit einem Richardson zu vergleichen wagen; denn der Engländer würde sich, nach der Art der alten römischen Tribune, mit Recht be schweren können, ſe in ordinem cogi.