Suchbegriff: rame
Treffer: 14

1 - Lettres sur la danse /

Rameau

2 - Lettres sur la danse /

Rameau,

3 - Lettres sur la danse /

Rameau

4 - Lettres sur la danse /

Rameau;

5 - Lettres sur la danse /

Rameau.

6 - Lettres sur la danse /

Un Jardinier habile ne s'aviseroit sûrement pas de mettre un vieux arbre de plein-vent en espalier; ses branches trop dures n'obéiroient pas & se briseroient plutôt que de céder à la contrainte qu'on voudroit leur imposer. Qu'il prenne un jeune arbrisseau, il parviendra facilement à lui donner telle forme qu'il voudra; ses branches tendres se plieront & se placeront à son gré; le temps en fortifiant ses Rameaux fortifiera la pente que la main du Maî- tre aura dirigé, & chacun d'eux s'assujettira pour toujours à l'impression & à la direction que l'Art lui aura prescrit.


7 - Discours historique sur l'apocalypse /

Ich habe es nimmer bedaurt, mein Herr, daß Hr. Rameau und Hr. Quinault ihre Talente nicht vereinigt haben; sie würden einer für den andern gemacht gewesen seyn, denn beyde waren schöpferisch und unnachahmlich; aber das Vorurtheil, die Sprache der Kenner ohne Kentniße, die albernen Einfälle titelführender Dumköpfe, die von allen Künsten in einem stolzen und entscheidenden Tone sprechen, ohne von einer den geringsten Begriff zu haben; des Schreyen und Lärmen wichtigthuender Subalternen, dieser herumgehenden Wesen, die mit ihrem Denken Thun und Reden Leuten vom Bonton nachahmen, die zischen und klatschen, ohne gesehen und gehört zu haben; auch die Halbgelehrten, die zwar selbst nichts wissen, aber doch für den grossen Haufen den Ton angeben, giftige Raupen, die den Künsten schädlich sind, und das Genie entblättern, würden, wenn sie nicht zertreten würden so bald sie sich an dessen äusserste Zweige anhängen, endlich die Menge der Anhänger und Gönner, die selbst wieder um Beyfall betteln, die das Echo aller Lächerlichkeiten und der privilegirten Unwissenheit unserer Petitmaitres sind, die selbst nicht Geschmack und Einsicht genug zum Urtheilen haben, immer mit ihren Vergleichungen angezogen kommen, und auf diese Weise oft den grossen Mann demüthigen; alles dieses hat dem Herrn Rameau ein solches Unternehmen verleidet und ihn vermocht die grossen Ideen fahren zu lassen, die er haben mochte. Hierzu kommen noch die mancherley Verdrießlichkeiten, die die Directeurs der Oper einem jeden Autor machen. Man scheint ihnen strafbar und profan, wenn man nicht einen so gotischenGeschmack hat als sie, wenn man nicht einfältig genug ist, die alten Gesetze dieses Schauspiels und jeden alten Schlendrian gutwillig anzunehmen, an die sie von Vater auf Sohn gewöhnt sind. Kaum ist es einem Balletmeister erlaubt, das Tempo einer alten Tanzmelodie zu verändern; vergebens sagt man ihnen, daß unsere Vorfahren eine simple Execution hatten, daß die langsahmen Stücke sich zu ihrer schläfrigen und pflegmatischen Ausführung schickten — sie kennen die alten Tempos, sie wissen den Tackt zu schlagen; diese Leute haben nichts weiter als Gehör, und sie können den Vorstellungen nichts nachgeben die eine verschönerte Kunst ihnen machen kann; sie betrachten alles von dem Fleck wo sie sind stehen geblieben, und können dem Genie in der unermeßlichen Bahn, die es durchlaufen ist, nicht folgen. Unterdessen hat der Tanz seit einiger Zeit, durch den erhaltenen Beyfall und Schutz ermuntert, sich von dem Zwange, den ihm die Musik anthun wollte, frey gemacht. Hr. Lany läst nicht allein die Melodien in dem wahren Geschmacke spielen sondern er macht auch neue zu den alten Opern; an die Stelle der einfachen monotonischen Melodien von Lülly setzt er Stücke voll Ausdruck und Mannigfaltigkeit.


8 - Discours historique sur l'apocalypse /

Ich habe es nimmer bedaurt, mein Herr, daß Hr. Rameau und Hr. Quinault ihre Talente nicht vereinigt haben; sie würden einer für den andern gemacht gewesen seyn, denn beyde waren schöpferisch und unnachahmlich; aber das Vorurtheil, die Sprache der Kenner ohne Kentniße, die albernen Einfälle titelführender Dumköpfe, die von allen Künsten in einem stolzen und entscheidenden Tone sprechen, ohne von einer den geringsten Begriff zu haben; des Schreyen und Lärmen wichtigthuender Subalternen, dieser herumgehenden Wesen, die mit ihrem Denken Thun und Reden Leuten vom Bonton nachahmen, die zischen und klatschen, ohne gesehen und gehört zu haben; auch die Halbgelehrten, die zwar selbst nichts wissen, aber doch für den grossen Haufen den Ton angeben, giftige Raupen, die den Künsten schädlich sind, und das Genie entblättern, würden, wenn sie nicht zertreten würden so bald sie sich an dessen äusserste Zweige anhängen, endlich die Menge der Anhänger und Gönner, die selbst wieder um Beyfall betteln, die das Echo aller Lächerlichkeiten und der privilegirten Unwissenheit unserer Petitmaitres sind, die selbst nicht Geschmack und Einsicht genug zum Urtheilen haben, immer mit ihren Vergleichungen angezogen kommen, und auf diese Weise oft den grossen Mann demüthigen; alles dieses hat dem Herrn Rameau ein solches Unternehmen verleidet und ihn vermocht die grossen Ideen fahren zu lassen, die er haben mochte. Hierzu kommen noch die mancherley Verdrießlichkeiten, die die Directeurs der Oper einem jeden Autor machen. Man scheint ihnen strafbar und profan, wenn man nicht einen so gotischenGeschmack hat als sie, wenn man nicht einfältig genug ist, die alten Gesetze dieses Schauspiels und jeden alten Schlendrian gutwillig anzunehmen, an die sie von Vater auf Sohn gewöhnt sind. Kaum ist es einem Balletmeister erlaubt, das Tempo einer alten Tanzmelodie zu verändern; vergebens sagt man ihnen, daß unsere Vorfahren eine simple Execution hatten, daß die langsahmen Stücke sich zu ihrer schläfrigen und pflegmatischen Ausführung schickten — sie kennen die alten Tempos, sie wissen den Tackt zu schlagen; diese Leute haben nichts weiter als Gehör, und sie können den Vorstellungen nichts nachgeben die eine verschönerte Kunst ihnen machen kann; sie betrachten alles von dem Fleck wo sie sind stehen geblieben, und können dem Genie in der unermeßlichen Bahn, die es durchlaufen ist, nicht folgen. Unterdessen hat der Tanz seit einiger Zeit, durch den erhaltenen Beyfall und Schutz ermuntert, sich von dem Zwange, den ihm die Musik anthun wollte, frey gemacht. Hr. Lany läst nicht allein die Melodien in dem wahren Geschmacke spielen sondern er macht auch neue zu den alten Opern; an die Stelle der einfachen monotonischen Melodien von Lülly setzt er Stücke voll Ausdruck und Mannigfaltigkeit.


9 - Discours historique sur l'apocalypse /

Die Italiener sind in diesem Punckt viel klüger gewesen als wir. Ihrer alten Musik sind sie nicht sehr getreu, aber desto getreuer ihrem Metastasio, sie haben ihn von allen Kapell meistern die Talente haben, komponiren lassen, und thun es noch täglich. Die Deutschen Höfe, Spanien, Portugal und England haben dieselbe Achtung für diesen grossen Dichter beybehalten. Die Musik variirt unendlich, und die Worte, ob sie gleich immer dieselben sind, haben doch allemal den Werth der Neuheit; jeder Musikus giebt diesem Dichter neuen Ausdruck und neue Anmuth; einer vernachläßiget diese oder jeneEmpfindung, ein anderer verschönert sie; dieser schwächt einen gewissen Gedanken und jener trägt ihn mit Nachdruck vor; der schöne Vers wird durch Graun (*) matt gemacht, und Hasse (**) mahlt ihn mit Feuer und Genie.(*) Kapellmeister Sr. Preußischen Majest.(**) Kapellmeister Sr. Polnischen Majest. und Churfürsten von Sachsen. Nicht der Tanz allein, sondern alle andern Künste, die zur Schönheit und Vollkommenheit der Oper etwas beytragen, würden unendlich dabey gewonnen haben, wenn der berühmteRameau, ohne die Nestors seiner Zeit und den Schwarm von Leuten, die nichts über Lülly kennen, zu beleidigen, die Meisterstücke des Vaters und Schöpfers der lyrischen Poesie hätte in Musik setzen können. Dieser Mann hatte ein uneingeschränktes und erhabnes Genie und umfaßte alle Theile mit einmal; seine Kompositions sind oder können doch leicht der Triumph der Künste werden; alles ist groß, alles harmonisch; jeder Artist, wenn er mit diesem Autor gemeinschaftliche Sache macht, kann Meisterstücke von verschiedner Art hervorbringen. Musikus, Balletmeister, Sänger und Tänzer, Chöre, Mahler, Erfinder der Dekoration, Kleidungen und Maschinerie können alle Antheil an seinem Ruhme haben. Ich behaupte keinesweges, daß der Tanz in allen Opern von Quineault durchaus nach derNatur eingerichtet und immer in Handlung sey; aber es wäre leicht, das zu ersetzen, was der Dichter versäumt hat, und das vollends auszubilden, was man bloß als die ersten Einfälle ansehn muß, die er nur so hingeworfen.


10 - Discours historique sur l'apocalypse /

Man kann sich nichts lächerlichers denken, als eine Oper ohne Worte; stellen Sie sich die Scene vom Antonin Caracalla in dem kleinen Stücke de la Nouveaute vor, und nehmen Sie an, daß der Dialog der vorhergeht, nicht da sey, würde man das geringste aus der blossen Handlung der Sänger verstehen können? Nun gut, mein Herr, der Tanz ohne Musik ist nicht verständlicher, als der Gesang ohne Worte; es ist eine Art von Raserey, alle seine Bewegungen sind wild und haben keine Bedeutung. Kühne und glänzende Pas machen; nach einer kalten und monotonischen Melodie auf dem Theater so schnell als leicht herum tanzen, das nenne ich Tanz ohne Musik. Der mannigfaltigen und harmonischen Musik des Herrn Rameau, den Meisterzügen und sinnreichen Unterredungen in seinen Arien hat der Tanz sein ganzes Fortkommen zu danken. Seitdem dieser Schöpfer einer gelehrten aber allemal angenehmen und schmeichelnden Musik erschien, ist der Tanz von neuem aufgeweckt und hat sich aus der Schlafsucht herausgerissen, worin er begraben lag. Was würde Rameau nicht gethan haben, wenn die Gewohnheit, sich wechselsweise zu Rathe zu ziehen bey der Oper Mode gewesen wäre; wenn der Poet und Balletmeister ihm ihre Ideen mitgetheilet, wenn mann sich die Mühe genommen hätte, ihm einen Grundriß von der Handlung des Tanzes, von den Leidenschaften, die er in einem zusammenhängenden Süjet nach einander schildern, und von den Gemählden die er in dieser oder jener Situation vorstellen sollte gegeben hätte! Alsdann hätte die Musik den Charakter des Gedichts gehabt, und die Ideen des Poeten ausgedrückt; dann wäre sie redend und expressiv geworden, und der Tänzer wäre gezwungen gewesen ihre Züge zu erhaschen, Mannichfaltigkeit anzunehmen und auch das Seinige zur Vollendung des Gemähldes beyzutragen. Diese Harmonie zwischen zwo so nah verwandten Künsten würde einen äusserst täuschenden und bewundernswürdigen Effect gethan haben; aber durch eine unglückliche Wirkung der Eigenliebe meiden sich die Artisten sorgfältig statt sich kennen zu lernen und statt sich gemeinschaftlich zu besprechen. Wie ist es möglich, daß ein so sehr zusammengesetztes Schauspiel, als eine Oper ist, gerathen kann, wenn die Artisten für ihre verschiedene wesentlichen Theile, arbeiten, ohne sich einander ihre Ideen mitzutheilen?


11 - Discours historique sur l'apocalypse /

Man kann sich nichts lächerlichers denken, als eine Oper ohne Worte; stellen Sie sich die Scene vom Antonin Caracalla in dem kleinen Stücke de la Nouveaute vor, und nehmen Sie an, daß der Dialog der vorhergeht, nicht da sey, würde man das geringste aus der blossen Handlung der Sänger verstehen können? Nun gut, mein Herr, der Tanz ohne Musik ist nicht verständlicher, als der Gesang ohne Worte; es ist eine Art von Raserey, alle seine Bewegungen sind wild und haben keine Bedeutung. Kühne und glänzende Pas machen; nach einer kalten und monotonischen Melodie auf dem Theater so schnell als leicht herum tanzen, das nenne ich Tanz ohne Musik. Der mannigfaltigen und harmonischen Musik des Herrn Rameau, den Meisterzügen und sinnreichen Unterredungen in seinen Arien hat der Tanz sein ganzes Fortkommen zu danken. Seitdem dieser Schöpfer einer gelehrten aber allemal angenehmen und schmeichelnden Musik erschien, ist der Tanz von neuem aufgeweckt und hat sich aus der Schlafsucht herausgerissen, worin er begraben lag. Was würde Rameau nicht gethan haben, wenn die Gewohnheit, sich wechselsweise zu Rathe zu ziehen bey der Oper Mode gewesen wäre; wenn der Poet und Balletmeister ihm ihre Ideen mitgetheilet, wenn mann sich die Mühe genommen hätte, ihm einen Grundriß von der Handlung des Tanzes, von den Leidenschaften, die er in einem zusammenhängenden Süjet nach einander schildern, und von den Gemählden die er in dieser oder jener Situation vorstellen sollte gegeben hätte! Alsdann hätte die Musik den Charakter des Gedichts gehabt, und die Ideen des Poeten ausgedrückt; dann wäre sie redend und expressiv geworden, und der Tänzer wäre gezwungen gewesen ihre Züge zu erhaschen, Mannichfaltigkeit anzunehmen und auch das Seinige zur Vollendung des Gemähldes beyzutragen. Diese Harmonie zwischen zwo so nah verwandten Künsten würde einen äusserst täuschenden und bewundernswürdigen Effect gethan haben; aber durch eine unglückliche Wirkung der Eigenliebe meiden sich die Artisten sorgfältig statt sich kennen zu lernen und statt sich gemeinschaftlich zu besprechen. Wie ist es möglich, daß ein so sehr zusammengesetztes Schauspiel, als eine Oper ist, gerathen kann, wenn die Artisten für ihre verschiedene wesentlichen Theile, arbeiten, ohne sich einander ihre Ideen mitzutheilen?


12 - Discours historique sur l'apocalypse /

(*) Das Trio der Parcen, des Hipolits und der Aricie, welches, so wie es ist, nicht in der Oper aufgeführt werden können, giebt ein Beyspiel von dieser Art. Von der zwoten haben wir eins an dem Erdbeben, welches für den zweyten Akt der Indes galantes gemacht worden, das das Orchester im Jahr 1735 auf keine Weise herausbringen konnte, und das doch bey einer Probe oder einem Versuche den geschickte und folgsame Muster in Gegenwart des Herrn Rameau damit machten, eine erstaunende Wirkung that. Glauben Sie wohl, daß, wenn diese Stücke nicht über den Kräften der Instrumentisten gewesen, ein darauf gespieltes Tambourin wohl angebracht gewesen wäre? Und würde der Musikus die Zeit zwischen den Akten nicht viel besser nützen, wenn er sein Sujet an einander hinge, wenn er suchte, den gemachten Eindruck zu unterhalten, und den Zuschauer auf denjenigen, den er noch machen will, vorzubereiten ?

13 - /

In den bloß gelehrten Streitigkeiten ist oft eben so viel Wuth, und so viel Geist der Parteylichkeit, als in den wichtigsten Streitigkeiten. Man würde, wenn man könnte, die Rotten des Circus wieder aufwecken, welche das römische Reich erschütterten. Zwey eifersüchtige Schauspielerinnen sind vermögend, eine ganze Stadt zu trennen. Die Menschen haben alle eine heimliche Neigung zu Rotten. Wenn es nicht Kronen, Tiaren und Infuls sind, derentwegen man Parteyen macht, sich verfolgt und sich schadet, so ist es ein Tänzer oder ein Musicus, dessentwegen wir gegen einander aufgebracht werden. Rameau hat eine heftige Partey wider sich gehabt, die ihn gerne hätte ausrotten wollen, und er wußte nichts davon.

Ich habe eine noch heftigere Partey wider mich gehabt, und ich habe es wohl gewußt.


14 - /

Dans les disputes purement litteraires il y a eû souvent autant d'acharnement, autant d'esprit de parti, que dans des querelles plus interessantes. On renouvelleroit, si on pouvoit, les factions du Cirque, qui agiterent l'Empire Romain! Deux Actrices rivales sont capables de diviser une ville. Les hommes ont tous un secret penchant pour la faction. Si on ne peut caballer, se poursuivre, se nuire pour des Couronnes, des Tiares, des Mitres, nous nous acharnerons les uns contre les autres pour un Danseur, pour un Musicien: Rameau a eû un violent parti contre lui, qui auroit voulu l'exterminer, & il n'en savoit rien. J'ai eû un parti plus violent contre moi & je le savois bien.