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1 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Und da auch noch zu unsern Zeiten Wundervon dieser Art dann und wann geschehen sind, sosind die Alten ausser allem Verdachte, als hättensie, in Ansehung der Genesungen, wovon wirreden, etwas geglaubt, was sich nie so befunden,oder als hätten sie uns gar Fabeln für wahre Geschichten verkauft. Im vorbeygehen zu sagen: dieser Punct ist nicht der einzige, in welchen sieunsere eigne Erfahrung wider die Beschuldigung du Bos,des Betrugs und der Leichtgläubigkeit vertheidiget hat. Ist der GeschichtschreiberPlinius nichtwegen verschiedner Beschuldigungen dieser Art, welche die Kunstrichter des sechzehnten Jahrhunderts wider ihn erhoben hatten, gerechtfertigetworden? Um wieder auf die durch die Musikbewirkte Genesung von verschiednen Krankheiten,zu können; so erwehnen auch die Denkschriftender Akademie der Wissenschaften, an welchengewiß keine leichtgläubige Personen arbeiten, unter dem Jahre 1701 und dem Jahre 1707, solcher Kuren, die noch ganz neulich durch die Musik verrichtet worden.


2 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Aus den Worten des Donatus kann manauch eine Stelle des GeschichtschreibersPliniuserklären, in welcher gesagt wird, daß man zuden linken Flöten das untere Theil des Rohrs, und zu den rechten Flöten das obere Theil brauche. Eam arundinem quæ radicem antecesserat, lævæ tibiæ convenire, quæ cacumen dextræ. (*) Denn da der untre Theil des Rohrs(*) Plin. lib. 16. cap. 36.von den theatr. Vorstell. der Alten.dicker ist, als der obere, so muß er einen höhernTon geben, und der obre Theil folglich einentiefern. Man wird die Ursache davon in allenNaturlehren finden.


3 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Die Aufführung dreyer Trauerspiele des Sophocles kostete den Atheniensern mehr als der Peloponnesische Krieg. Man weiß was für unsägliche Kosten die Römer verwendet haben, auchsogar in den Provinzen die prächtigsten Theater,Amphitheater, und Circos bauen zu lassen.Einige von diesen Gebäuden, welche noch ganzda stehen, sind die bewundernswürdigsten Denkmähler der alten Architektur. Und auch dieRuinen derer, die verfallen sind, bewundert man. Die römische Geschichte ist voll von Beyspielen, was für eine unmäßige Neigung das Volk gegen von den theatr. Vorstell. der Alten.die Schauspiele gehabt, und was für unglaubliche Summen es sich sowohl Regenten als Privatpersonen kosten lassen, ihr genug zu thun. Ich will also bloß hier von der Bezahlung derSchauspieler reden. Macrobius sagt, Aesopus,ein berühmter tragischer Schauspieler und Zeitgenosse des Cicero, von dem wir schon gesprochen,habe seinem Sohne, dessen Horaz (*) und Plinius als eines berichtigten Verschwenders gedenken, eine Erbschaft von fünf Millionen, die ermit dem Agiren erworben hatte, hinterlassen. Man lieset in der Geschichte des Plinius, derKomödiant Roscius, der Freund des Cicero,habe jährlich mehr als hundert tausend FrankenBesoldung gehabt. (**) Quippe cum jam apudmajores nostros Roscius histrio sestertiumquingenta millia annua meritasse prodatur.Man muß <sogar>sagar diese Besoldung des Rosciusseit der Zeit, von welcher Plinius redet, vermehrt haben, weil Macrobius sagt, es zöge dieser Komödiant von den öffentlichen Einkünftenalle Tage auf neun hundert Franken, und dieseSumme wäre für ihn ganz allein. Tanta fuitgratia ut mercedem diurnam de publico milledenarios sine gregalibus solus acceperit.


4 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Die Aufführung dreyer Trauerspiele des Sophocles kostete den Atheniensern mehr als der Peloponnesische Krieg. Man weiß was für unsägliche Kosten die Römer verwendet haben, auchsogar in den Provinzen die prächtigsten Theater,Amphitheater, und Circos bauen zu lassen.Einige von diesen Gebäuden, welche noch ganzda stehen, sind die bewundernswürdigsten Denkmähler der alten Architektur. Und auch dieRuinen derer, die verfallen sind, bewundert man. Die römische Geschichte ist voll von Beyspielen, was für eine unmäßige Neigung das Volk gegen von den theatr. Vorstell. der Alten.die Schauspiele gehabt, und was für unglaubliche Summen es sich sowohl Regenten als Privatpersonen kosten lassen, ihr genug zu thun. Ich will also bloß hier von der Bezahlung derSchauspieler reden. Macrobius sagt, Aesopus,ein berühmter tragischer Schauspieler und Zeitgenosse des Cicero, von dem wir schon gesprochen,habe seinem Sohne, dessen Horaz (*) und Plinius als eines berichtigten Verschwenders gedenken, eine Erbschaft von fünf Millionen, die ermit dem Agiren erworben hatte, hinterlassen. Man lieset in der Geschichte des Plinius, derKomödiant Roscius, der Freund des Cicero,habe jährlich mehr als hundert tausend FrankenBesoldung gehabt. (**) Quippe cum jam apudmajores nostros Roscius histrio sestertiumquingenta millia annua meritasse prodatur.Man muß <sogar>sagar diese Besoldung des Rosciusseit der Zeit, von welcher Plinius redet, vermehrt haben, weil Macrobius sagt, es zöge dieser Komödiant von den öffentlichen Einkünftenalle Tage auf neun hundert Franken, und dieseSumme wäre für ihn ganz allein. Tanta fuitgratia ut mercedem diurnam de publico milledenarios sine gregalibus solus acceperit.


5 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Die Rede, welche Cicero für eben diesen Roscius hielt, rechtfertiget das Vorgeben des Plinius und Macrobius sehr wohl. Der vornehmste(*) Horat. Sat. I. II. 10.(**) Plin. lib. 7. c. 39.du Bos,Punct des Processes, welchen Roscius hatte, betraf einen Sklaven, welchen Fannius zu demRoscius gegeben zu haben behauptete, damiter bey ihm Komödie spielen lernen solle, woraufRoscius und Fannius diesen Sklaven verkauffen und die dafür gelösete Summe unter sichtheilen wollen. Cicero will von dieser Verbindung nichts wissen, und behauptet, Panurgus,so hieß der Sklave, müsse dem Roscius, der ihnunterrichtet habe, ganz allein zugehören, weil derWerth des Komödianten den Werth der Persondes Sklaven bey weiten übertreffe. Die Persondes Panurgus, sagt Cicero, ist nicht dreyßig Pistolen werth, allein der Sklave des Roscius istzwanzig tausend Thaler werth. Wenn derSklave des Fannius des Tages kaum achtzehnSols hätte verdienen können, so kann er jetztals ein von dem Roscius unterrichteter Komödiant, achtzehn Pistolen verdienen, Ist es wohlglaublich, sagt Cicero an einem andern Orte, daß ein so uneigennütziger Mann als Roscius,sich, mit Verlust seiner Ehre, einen Sklaven, derkaum dreyßig Pistolen werth ist, zueignen würde; er, der uns seit zwölf Jahren umsonst Komödiespielt, und durch diese Großmuth zwey Millionen, die er hätte gewinnen können, ausgeschlagen hat? Ich schätze, fügt Cicero hinzu, dieBesoldung, welche Roscius bekommen habenwürde, nicht sehr hoch. Wenigstens würde manihm nicht weniger gegeben haben, als man der von den theatr. Vorstell. der Alten.Dyonisia giebt. Wir haben von dieser Schauspielerinn bereits gesprochen. Nun urtheile man, wie die römische Republick ihre Komödiantenbezahlte. Macrobius erzehlt, (*) Julius Cäsarhabe dem Laberius zwanzig tausend Thalergegeben, um diesen Dichter dahin zu vermögen, daß er in einem Stücke, welches er verfertigethatte, selbst mit spielte. Unter den andern Kaysern finden wir auch noch andere Verschwendungen. Endlich setzte der Kayser Marcus Aurelius, (**) welcher sehr oft Antoninus Philosophusgenennet wird, fest, daß den Komödianten, welche in den Schauspielen, die gewisse Obrigkeitliche Personen dem Volke geben mußten, spielenwürden, nicht mehr als fünf Goldstücken für eineVorstellung fordern sollten, und daß derjenige,welcher die Unkosten dazu hergebe, ihnen nichtmehr als noch einmal so viel geben dürfe. DieseGoldstücke waren ungefehr mit unsern Louis,deren dreyßig auf das Mark gehen, und für vierund zwanzig Francken ausgegeben werden, voneinerley Werth. Titus Livius schließt seine Erzehlung von dem Ursprunge und dem Fortgangeder theatralischen Vorstellungen zu Rom, mitdieser Betrachtung, daß ein Vergnügen, welches Anfangs sehr wenig betragen habe, in soprächtige und kostbare Schauspiele ausgeartetsey, daß kaum die reichsten Königreiche den(*) Macrob. Sat. lib. 2. cap. 7.(**) Capit. in M. Aur.du Bos,Aufwand dabey würden ausgehalten haben. (*)Quam ab sano initio res in hanc vel opulentisregnis vix talerabilem insaniam venerit. Dadie Römer beynahe fast alle selbst Declamatoresund Gebehrdenmacher geworden waren, so darfman sich nicht wundern, daß sie aus den Komödianten so viel machten. Seneca, der Vater,sagt in der Einleitung zu dem ersten Buche seinerControversen, daß die jungen Leute seiner Zeitaus diesen zwey Künsten ihre ernsthafteste Beschäftigung machten. Malarum rerum industria invasit animos. Cantandi saltandiquenunc obscæna studia effœminatos tenent.


6 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Man findet in den Schriften der Alten unzählige Beweise, daß ihre Aufmerksamkeit aufalles, was die Stimme verstärken oder verschönern konnte, sich bis zum Aberglauben erstreckte.Aus dem dritten Hauptstücke des eilften Buchsdes Quintilians kann man sehen, daß die Alten, in Ansehung einer jeden Art der Beredsamkeit, sehr tiefsinnige Betrachtungen über die Naturder menschlichen Stimme, und über alle dienliche Hülfsmittel, sie durch die Uebung zu stärken, angestellet hatten. Die Kunst, welche dieStimme stärken und gehörig brauchen lehrte, war sogar eine besondre Profeßion geworden. (*) Persius sat. pr.(**) Arist. Prob. lib. 10.(***) Flor. lib. 2.du Bos,Plinius merkt an verschiednen Stellen seiner Geschichte mehr als zwanzig Pflanzen, Specificaoder dienliche Recepte zur Stärkung der Stimme an. Diese Sorgfalt war ein Theil der ernsthaftesten Beschäftigungen aller derjenigen, welche öffentlich zu reden hatten. Ich will hier bloßden Nero anführen, diesen Komödianten, dendie Götter die Regierung der Weltanzuvertrauen für gut befanden. Plinius erzehlt, dieser Monarch sey der Erfinder einer neuen Methode, die Stimme zu verstärken gewesen. Siebestand darinn, daß man eine Platte Bley aufdie Brust legte, und dabey aus allen Kräftendeclamirte. (*) Nero, quoniam ita diis placuit princeps, lamina pectorii imposita sub eaCantica exlamans alendis vocibus demonstravitrationem.Suetonius fügt sogar dem, wasPlinius erzehlt, einige sonderbare Umstände bey. Nachdem er von der Diät und denHülfsmitteln zu Erhaltung einer schönen Stimme geredet, so erzehlt er, daß Nero, nachdemer von seiner Reise durch Griechenlandzurückgekommen, so zärtlich mit seiner Stimme umgegangen, daß er ungemein viel Arzeneyen, zu ihrer Erhaltung gebraucht, und daß er bey derMusterung der Truppen, durchaus nicht mehr, einen jeden Soldaten, nach der alten Gewohnheit, bey seinen Namen ruffen wollen. Er ließsie durch denjenigen Bedienten rufen, welchen(*) Plin. lib. 39. cap. 3.von den theatr. Vorstell. der Alten.die Römer bey sich hatten, und der bey den Gelegenheiten, wo sie sehr laut hätten reden sollen, für sie sprechen mußte. Nec eorum quidquamomittere quæ generis ejus artifices, vel conservandæ vocis causa vel augendæ factitarent. Sed & plumbeam chartam supinus pectoresustinere & clistere vomituque purgari, & abstinere pomis cibisque officientibus. Ac post hæctantum abfuit a remittendo laxandoque studio, ut conservandæ vocis gratia neque milites unquam nisi alio verba pronunciante appellaret. Ein wenig ausschweifende Einbildungist von je her die Eigenschaft der Komödiantengewesen. Allein selbst diese Einbildungen desNero und seines gleichen zeigen genugsam, wiehoch alle Künste, bey welchen es auf die Schönheit der Stimme ankam, zu der Zeit geschätztworden.


7 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Man findet in den Schriften der Alten unzählige Beweise, daß ihre Aufmerksamkeit aufalles, was die Stimme verstärken oder verschönern konnte, sich bis zum Aberglauben erstreckte.Aus dem dritten Hauptstücke des eilften Buchsdes Quintilians kann man sehen, daß die Alten, in Ansehung einer jeden Art der Beredsamkeit, sehr tiefsinnige Betrachtungen über die Naturder menschlichen Stimme, und über alle dienliche Hülfsmittel, sie durch die Uebung zu stärken, angestellet hatten. Die Kunst, welche dieStimme stärken und gehörig brauchen lehrte, war sogar eine besondre Profeßion geworden. (*) Persius sat. pr.(**) Arist. Prob. lib. 10.(***) Flor. lib. 2.du Bos,Plinius merkt an verschiednen Stellen seiner Geschichte mehr als zwanzig Pflanzen, Specificaoder dienliche Recepte zur Stärkung der Stimme an. Diese Sorgfalt war ein Theil der ernsthaftesten Beschäftigungen aller derjenigen, welche öffentlich zu reden hatten. Ich will hier bloßden Nero anführen, diesen Komödianten, dendie Götter die Regierung der Weltanzuvertrauen für gut befanden. Plinius erzehlt, dieser Monarch sey der Erfinder einer neuen Methode, die Stimme zu verstärken gewesen. Siebestand darinn, daß man eine Platte Bley aufdie Brust legte, und dabey aus allen Kräftendeclamirte. (*) Nero, quoniam ita diis placuit princeps, lamina pectorii imposita sub eaCantica exlamans alendis vocibus demonstravitrationem.Suetonius fügt sogar dem, wasPlinius erzehlt, einige sonderbare Umstände bey. Nachdem er von der Diät und denHülfsmitteln zu Erhaltung einer schönen Stimme geredet, so erzehlt er, daß Nero, nachdemer von seiner Reise durch Griechenlandzurückgekommen, so zärtlich mit seiner Stimme umgegangen, daß er ungemein viel Arzeneyen, zu ihrer Erhaltung gebraucht, und daß er bey derMusterung der Truppen, durchaus nicht mehr, einen jeden Soldaten, nach der alten Gewohnheit, bey seinen Namen ruffen wollen. Er ließsie durch denjenigen Bedienten rufen, welchen(*) Plin. lib. 39. cap. 3.von den theatr. Vorstell. der Alten.die Römer bey sich hatten, und der bey den Gelegenheiten, wo sie sehr laut hätten reden sollen, für sie sprechen mußte. Nec eorum quidquamomittere quæ generis ejus artifices, vel conservandæ vocis causa vel augendæ factitarent. Sed & plumbeam chartam supinus pectoresustinere & clistere vomituque purgari, & abstinere pomis cibisque officientibus. Ac post hæctantum abfuit a remittendo laxandoque studio, ut conservandæ vocis gratia neque milites unquam nisi alio verba pronunciante appellaret. Ein wenig ausschweifende Einbildungist von je her die Eigenschaft der Komödiantengewesen. Allein selbst diese Einbildungen desNero und seines gleichen zeigen genugsam, wiehoch alle Künste, bey welchen es auf die Schönheit der Stimme ankam, zu der Zeit geschätztworden.


8 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Man findet in den Schriften der Alten unzählige Beweise, daß ihre Aufmerksamkeit aufalles, was die Stimme verstärken oder verschönern konnte, sich bis zum Aberglauben erstreckte.Aus dem dritten Hauptstücke des eilften Buchsdes Quintilians kann man sehen, daß die Alten, in Ansehung einer jeden Art der Beredsamkeit, sehr tiefsinnige Betrachtungen über die Naturder menschlichen Stimme, und über alle dienliche Hülfsmittel, sie durch die Uebung zu stärken, angestellet hatten. Die Kunst, welche dieStimme stärken und gehörig brauchen lehrte, war sogar eine besondre Profeßion geworden. (*) Persius sat. pr.(**) Arist. Prob. lib. 10.(***) Flor. lib. 2.du Bos,Plinius merkt an verschiednen Stellen seiner Geschichte mehr als zwanzig Pflanzen, Specificaoder dienliche Recepte zur Stärkung der Stimme an. Diese Sorgfalt war ein Theil der ernsthaftesten Beschäftigungen aller derjenigen, welche öffentlich zu reden hatten. Ich will hier bloßden Nero anführen, diesen Komödianten, dendie Götter die Regierung der Weltanzuvertrauen für gut befanden. Plinius erzehlt, dieser Monarch sey der Erfinder einer neuen Methode, die Stimme zu verstärken gewesen. Siebestand darinn, daß man eine Platte Bley aufdie Brust legte, und dabey aus allen Kräftendeclamirte. (*) Nero, quoniam ita diis placuit princeps, lamina pectorii imposita sub eaCantica exlamans alendis vocibus demonstravitrationem.Suetonius fügt sogar dem, wasPlinius erzehlt, einige sonderbare Umstände bey. Nachdem er von der Diät und denHülfsmitteln zu Erhaltung einer schönen Stimme geredet, so erzehlt er, daß Nero, nachdemer von seiner Reise durch Griechenlandzurückgekommen, so zärtlich mit seiner Stimme umgegangen, daß er ungemein viel Arzeneyen, zu ihrer Erhaltung gebraucht, und daß er bey derMusterung der Truppen, durchaus nicht mehr, einen jeden Soldaten, nach der alten Gewohnheit, bey seinen Namen ruffen wollen. Er ließsie durch denjenigen Bedienten rufen, welchen(*) Plin. lib. 39. cap. 3.von den theatr. Vorstell. der Alten.die Römer bey sich hatten, und der bey den Gelegenheiten, wo sie sehr laut hätten reden sollen, für sie sprechen mußte. Nec eorum quidquamomittere quæ generis ejus artifices, vel conservandæ vocis causa vel augendæ factitarent. Sed & plumbeam chartam supinus pectoresustinere & clistere vomituque purgari, & abstinere pomis cibisque officientibus. Ac post hæctantum abfuit a remittendo laxandoque studio, ut conservandæ vocis gratia neque milites unquam nisi alio verba pronunciante appellaret. Ein wenig ausschweifende Einbildungist von je her die Eigenschaft der Komödiantengewesen. Allein selbst diese Einbildungen desNero und seines gleichen zeigen genugsam, wiehoch alle Künste, bey welchen es auf die Schönheit der Stimme ankam, zu der Zeit geschätztworden.


9 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

(*) Man weiß verschiedne Beyspiele von dieser Art, vermittelst der Tauben einem andern Nachricht zu geben. Plinius erzehlt, daß man sich dieses Mittels bedienet habe, Briefe nach Modena zu bringen, als dieser Platz von dem Marcus Antonius belagert wurde. In Syrien, Arabien, Aegypten hat man diesen Gebrauch beybehalten, und man versichert, daß der Mogol Tauben halten läßt, welche im Nothfalle zu Ueberbringern schleiniger Nachrichten gebraucht werden. Thuanus erzehlt, daß im Jahre 1573. bey der Belagerung von Harlem, die Einwohner dieser Stadt Tauben gebraucht hätten, um von ihren Bundesgenossen Nachricht zu bekommen. Die Einwohner zu Leyden thaten 1575. ein gleiches, und als die Belagerung aufgehoben wurde, soll der Prinz von Oranien, wie man sagt, den Tauben öffentliche Merkmahle der Dankbarkeit zu erweisen befohlen haben, indem er sie auf Unkosten der Stadt, in einem ausdrücklich dazu verfertigten Taubenhause, ernähren, und nach dem Tode einbalsamiren lassen, um sie auf ewig auf dem Rathhause auf heben zu können.


10 - Lettres sur la danse /

Pline

11 - Discours historique sur l'apocalypse /

Zu diesen Masken fügte man noch eine Art Stürzen oder Sprachröhre, welche den Ton mit Schmettern zu dem entferntesten Zuschauer brachten; sie waren inwendig mit Metal ausgelegt; nachher brauchte man dazu eine Art Marmor, welche Plinius Calcophonos, oder Erztklang, nennt, weil er eben so tönend war, als das Erzt.


12 - Die Gefangenen /

* Man weis nicht, ob die Alten, wenn sie einen solchen Kranken sahen, ihn deswegen angespien haben, weil sie glaubten, daß es ihm gesund sey, oder ob sie es aus Abscheu gethan haben: so viel ist aus einigen Stellen des Plinius klar, daß Morbus qui insputatur nichts anders als die Epilepsie sey.

13 - /

J'ai dit que les Horloges étoient incon nues à Rome avant le Consulat de Valé re. Un ancien Auteur, selon Pline, en faiPlin. VII.60.soit remonter le prémier usage plus haut, jusqu'à la onziéme année avant la guerre de Pyrrhus: mais Pline lui-même infirme ceté moignage. Le (a) Cadran Solaire que Va lére apporta à Rome, aiant été dressé pour le climat de Catane, se trouva ne pas convenir au climat de Rome, & ne rendoit pas les heures au juste. Environ cent ans après, le Censeur Marcius Philippus en plaça un autre plus régulier tout près de celui de Valére. Dans l'intervalle ils devinrent assez communs à Rome, comme il paroit par un fragment de Plaute qu'Au lu-Gelle nous a conservé. C'est un Parasite affamé qui parle. Puissent (b) les

(a) Quod cùm ad clima Siciliæ descriptum, ad horas Romæ non conveniret, Marcius Philippus Censor aliud juxtà constituit. Censorin. de Die Natali, cap. 22.


(b) Ut illum dii perdant, primus qui horas rep
perit,
Quique adeo primus hîc statuit solarium,
Qui mihi comminuit misero articulatim diem!
Nam me puero uterus hic erat solarium,
Multo omnium istorum optumum & verissimum,
Ubi iste monebat esse, nisi cùm nihil erat.
Nunc etiam quod est, non est, nisi soli lubet.
Itaque adeo jam oppletum est oppidum solariis.
Major pars populi aridi reptant fame.
M. Valer. M. Otacil. Cons.An. R.489.Av. J. C.263.Dieux perdre celui qui le prémier a inventé, & qui le prémier a apporté à Rome cette horloge, qui pour mon malheur coupe le jour en je ne sai combien de parcelles. Autrefois la faim étoit pour moi la meilleure & la plus sure horloge. Au prémier signal qu'elle me donnoit, je pouvois prendre de la nourriture, à moins que je n'en manquasse. Mais aujourd'hui j'ai beau en avoir, c'est comme si je n'en avois point. Je ne puis manger que quand il plaît au Soleil, il faut en consulter le cours. Toute la ville est pleine d'horloges; & cette rare invention fait secher de faim la plus grande partie du peuple.


14 - /

J'ai dit que les Horloges étoient incon nues à Rome avant le Consulat de Valé re. Un ancien Auteur, selon Pline, en faiPlin. VII.60.soit remonter le prémier usage plus haut, jusqu'à la onziéme année avant la guerre de Pyrrhus: mais Pline lui-même infirme ceté moignage. Le (a) Cadran Solaire que Va lére apporta à Rome, aiant été dressé pour le climat de Catane, se trouva ne pas convenir au climat de Rome, & ne rendoit pas les heures au juste. Environ cent ans après, le Censeur Marcius Philippus en plaça un autre plus régulier tout près de celui de Valére. Dans l'intervalle ils devinrent assez communs à Rome, comme il paroit par un fragment de Plaute qu'Au lu-Gelle nous a conservé. C'est un Parasite affamé qui parle. Puissent (b) les

(a) Quod cùm ad clima Siciliæ descriptum, ad horas Romæ non conveniret, Marcius Philippus Censor aliud juxtà constituit. Censorin. de Die Natali, cap. 22.


(b) Ut illum dii perdant, primus qui horas rep
perit,
Quique adeo primus hîc statuit solarium,
Qui mihi comminuit misero articulatim diem!
Nam me puero uterus hic erat solarium,
Multo omnium istorum optumum & verissimum,
Ubi iste monebat esse, nisi cùm nihil erat.
Nunc etiam quod est, non est, nisi soli lubet.
Itaque adeo jam oppletum est oppidum solariis.
Major pars populi aridi reptant fame.
M. Valer. M. Otacil. Cons.An. R.489.Av. J. C.263.Dieux perdre celui qui le prémier a inventé, & qui le prémier a apporté à Rome cette horloge, qui pour mon malheur coupe le jour en je ne sai combien de parcelles. Autrefois la faim étoit pour moi la meilleure & la plus sure horloge. Au prémier signal qu'elle me donnoit, je pouvois prendre de la nourriture, à moins que je n'en manquasse. Mais aujourd'hui j'ai beau en avoir, c'est comme si je n'en avois point. Je ne puis manger que quand il plaît au Soleil, il faut en consulter le cours. Toute la ville est pleine d'horloges; & cette rare invention fait secher de faim la plus grande partie du peuple.


15 - /

Cette sorte d'horloge n'étoit que pour le jour, & pour un tems où le Soleil se monAn. R.495.troit. Cinq ans après la Censure de Marcius, un autre Censeur (c'étoit Scipion Nasica) en exposa une qui servoit également le jour & la nuit. On l'appelloitClepsydre. Elle indiquoit toutes les heures par le moyen de l'eau & de quelques roues qu'elle faisoit tourner. On en voit la des cription dans Vitruve, qui en attribue l'in vention, aussi-bien qu'Athenée & Pline, à Ctésibius natif d'Alexandrie, qui a vécu sous les deux prémiers Ptolémées. Cette clepsydre étoit différente de celles dont on s'est servi d'abord chez les Grecs, puis M. Valer. M. Otacil. Cons. chez les Romains, pour fixer le tems qu'onAn. R.489.Av. J. C.263. laissoit aux Avocats pour plaider; & (a) dont on se servoit aussi dans les Armées, pour marquer le tems des quatre veilles de la nuit, dont chacune étoit de trois heures pour les sentinelles.