Suchbegriff: paulu
Treffer: 15

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These pleas of necessity some would exclude by amaxim of late received, We must not do evil that goodmay come of it. The author of this maxim is not wellknown. It seems, by a passage in St. Paul, that Chris-tians were reviled as teaching that since the mercy andveracity of God were displayed by the obstinate wick-edness of the Jews, they should continue in sin thatthis good might ensue from it. He rejects the impu-tation upon his doctrine, and hence some take up the contradictory proposition as a general maxim of great importance in morality. Perhaps it has been a maximamong St. Paul's enemies, since they upbraid him withcounteracting it. Be the author who they please; thesentence is of no use in morals, as it is quite vague and undetermined. Must one do nothing for a good pur-pose, which would have been evil without this refe-

* The enemies of revelation have triumphed foolishly on this subject; and some ofits friends have defended it injudiciously, by ascribing to it what is not its business.

TheRightsofNecessity. 133 rence? 'Tis evil to hazard life without a view to someChap. 17.good; but when 'tis necessary for a publick interest,'tis very lovely and honourable. 'Tis criminal to ex-pose a good man to danger for nothing; but 'tis justeven to force him into the greatest dangers for hiscountry. 'Tis criminal to occasion any pains to inno-cent persons without a view to some good: but forrestoring of health we reward chirurgeons for scarify-ings, burnings, and amputations. But, say they, „suchactions done for these ends are not evil. The ma-xim only determines that we must not do for a goodend such actions as are evil even when done for agood end.“ But this proposition is identick and use-less, for who will tell us next, what these actions some- times evil are which may be done for a good end?and what actions are so evil, that they must not bedone even for a good end? The maxim will not an-swer this question; and truly it amounts only to thistrifle; „you ought not for any good end to do whatis evil, or what you ought not to do, even for agood end.“


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These pleas of necessity some would exclude by amaxim of late received, We must not do evil that goodmay come of it. The author of this maxim is not wellknown. It seems, by a passage in St. Paul, that Chris-tians were reviled as teaching that since the mercy andveracity of God were displayed by the obstinate wick-edness of the Jews, they should continue in sin thatthis good might ensue from it. He rejects the impu-tation upon his doctrine, and hence some take up the contradictory proposition as a general maxim of great importance in morality. Perhaps it has been a maximamong St. Paul's enemies, since they upbraid him withcounteracting it. Be the author who they please; thesentence is of no use in morals, as it is quite vague and undetermined. Must one do nothing for a good pur-pose, which would have been evil without this refe-

* The enemies of revelation have triumphed foolishly on this subject; and some ofits friends have defended it injudiciously, by ascribing to it what is not its business.

TheRightsofNecessity. 133 rence? 'Tis evil to hazard life without a view to someChap. 17.good; but when 'tis necessary for a publick interest,'tis very lovely and honourable. 'Tis criminal to ex-pose a good man to danger for nothing; but 'tis justeven to force him into the greatest dangers for hiscountry. 'Tis criminal to occasion any pains to inno-cent persons without a view to some good: but forrestoring of health we reward chirurgeons for scarify-ings, burnings, and amputations. But, say they, „suchactions done for these ends are not evil. The ma-xim only determines that we must not do for a goodend such actions as are evil even when done for agood end.“ But this proposition is identick and use-less, for who will tell us next, what these actions some- times evil are which may be done for a good end?and what actions are so evil, that they must not bedone even for a good end? The maxim will not an-swer this question; and truly it amounts only to thistrifle; „you ought not for any good end to do whatis evil, or what you ought not to do, even for agood end.“


3 - /

Der Erfinder dieses Grundsatzes ist nicht recht bekant. Aus einer Stelle im heiligen Paulo kan man schliessen, daß man den Christen Vorwürfe gemacht, weil sie lehrten, daß die Jüden, weil durch ihre verstockte Bosheit sich die Barmherzigkeit und Wahrhaftigkeit Gottes offenbarte, in der Sünde beharren müsten, damit dieses Gute herauskommen möchte. Er bezeigt seinen Unwillen, daß man den Christen eine solche Lehre aufbürden wolle; und aus dieser Ursache nehmen einige den entgegegenstehender Satz, als einen allgemeinen Grundsatz von grosser Wichtigkeit in der Moral an. Vielleicht ist es ein Grundsatz der Feinde des heiligen Paulus gewesen, weil sie ihm denselben vorrücken. Der Urheber aber mag seyn wer er will, so ist dennoch der Grundsatz in der Sittenlehre von keinem Nutzen, weil er ganz und gar schwankend und unbestimmt ist. Darf niemand etwas aus einer guten Absicht thun, daß ohne diese Absicht böse gewesen seyn würde? Es ist böse, sein Leben ohne irgend eine Absicht auf etwas Gutes zu wagen; wenn aber das gemeine Beste es erfordert, so ist es lobenswürdig und verdient Ehre. Es ist ein Verbrechen, einen rechtschafnen Mann umsonst einer Gefahr auszusetzen; aber es ist gerecht, ihn seines Vaterlands wegen mit Gewalt dazu zu zwingen. Es ist ein Verbrechen, unschuldige Personen, ohne Absicht auf irgend etwas Gutes die geringsten Schmerzen zu verursachen; wir belohnen aber die Wundärzte, wenn sie uns, um uns zu heilen, zerschneiden, brennen, und verstümmeln. Ja, sagen sie, „solche Handlungen, wenn sie aus solchen AbZweytes Buch.702 Ausserordentliche Rechte,sichten vorgenommen worden, sind nicht böse. Der Grundsatz verbindet uns nur, aus keiner guten Absicht, solche gute Handlungen vorzunehmen, die, wenn man sie auch der guten Absicht wegen thut, dennoch böse bleiben?“ Dieser Grundsatz aber ist unnütz, und sagt nichts als was schon gesagt worden ist; denn wer wird uns nunmehr erklären, welches die zuweilen bösen Handlungen sind, die man aus einer guten Absicht vornehmen darf; und welche Handlungen so böse sind, daß sie selbst nicht aus einer guten Absicht vorgenommen werden dürfen? Diese Fragen kan der Grundsatz nicht beantworten, und überhaupt enthält er weiter nichts als diese Kleinigkeit, „Du solltsollst aus keiner guten Absicht etwas Böses, oder etwas, das ohngeacht der guten Absicht, böse bleibt, thun.“


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Der Erfinder dieses Grundsatzes ist nicht recht bekant. Aus einer Stelle im heiligen Paulo kan man schliessen, daß man den Christen Vorwürfe gemacht, weil sie lehrten, daß die Jüden, weil durch ihre verstockte Bosheit sich die Barmherzigkeit und Wahrhaftigkeit Gottes offenbarte, in der Sünde beharren müsten, damit dieses Gute herauskommen möchte. Er bezeigt seinen Unwillen, daß man den Christen eine solche Lehre aufbürden wolle; und aus dieser Ursache nehmen einige den entgegegenstehender Satz, als einen allgemeinen Grundsatz von grosser Wichtigkeit in der Moral an. Vielleicht ist es ein Grundsatz der Feinde des heiligen Paulus gewesen, weil sie ihm denselben vorrücken. Der Urheber aber mag seyn wer er will, so ist dennoch der Grundsatz in der Sittenlehre von keinem Nutzen, weil er ganz und gar schwankend und unbestimmt ist. Darf niemand etwas aus einer guten Absicht thun, daß ohne diese Absicht böse gewesen seyn würde? Es ist böse, sein Leben ohne irgend eine Absicht auf etwas Gutes zu wagen; wenn aber das gemeine Beste es erfordert, so ist es lobenswürdig und verdient Ehre. Es ist ein Verbrechen, einen rechtschafnen Mann umsonst einer Gefahr auszusetzen; aber es ist gerecht, ihn seines Vaterlands wegen mit Gewalt dazu zu zwingen. Es ist ein Verbrechen, unschuldige Personen, ohne Absicht auf irgend etwas Gutes die geringsten Schmerzen zu verursachen; wir belohnen aber die Wundärzte, wenn sie uns, um uns zu heilen, zerschneiden, brennen, und verstümmeln. Ja, sagen sie, „solche Handlungen, wenn sie aus solchen AbZweytes Buch.702 Ausserordentliche Rechte,sichten vorgenommen worden, sind nicht böse. Der Grundsatz verbindet uns nur, aus keiner guten Absicht, solche gute Handlungen vorzunehmen, die, wenn man sie auch der guten Absicht wegen thut, dennoch böse bleiben?“ Dieser Grundsatz aber ist unnütz, und sagt nichts als was schon gesagt worden ist; denn wer wird uns nunmehr erklären, welches die zuweilen bösen Handlungen sind, die man aus einer guten Absicht vornehmen darf; und welche Handlungen so böse sind, daß sie selbst nicht aus einer guten Absicht vorgenommen werden dürfen? Diese Fragen kan der Grundsatz nicht beantworten, und überhaupt enthält er weiter nichts als diese Kleinigkeit, „Du solltsollst aus keiner guten Absicht etwas Böses, oder etwas, das ohngeacht der guten Absicht, böse bleibt, thun.“


5 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die aufgehabne Belagerung setzte die Damascener in ungemeine Freude: ihr durch so manchen Verlust niedergeschlagener Muth schien sich wieder zu erheben, und sie wollten so gar Beweise davon ablegen, indem sie den Muselmännern nachsetzten. Dieses kühne Unternehmen war eine Folge der Vorstellungen zweyer Brüder, die sich bey den Griechen, durch ihre Tapferkeit und Einsicht in das Kriegswesen, in grosse Achtung gesetzt hatten. So bald sie sahen, daß die Araber Bewegungen zum Abmarsche machten, so schlugen sie vor, sie wollten es selbst auf sich nehmen, den Feind zu beunruhigen, und verlangten deßwegen sechs tausend Mann zu Pferde, und zehn tausend Mann zu Fuß. Paulus, so hieß der eine Bruder,Abubeker. Hegire 11. n. C. G. 632. stellte sich an die Spitze der Reuterey, und der andre Bruder, Petrus, führte das Fußvolck an.


6 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Doch diese Höflichkeit reuete dem GeneraleSie schlagen das Hintertreffen der Araber. gar bald. Paulus fiel, an der Spitze seiner Reuterey, auf den Obeidah, und fing ein sehr ernstliches Treffen an. Petrus unterdessen warf sich mit seinem Fußvolke auf das Geräthe, und führte die Weiber, die Kinder, den Schatz, und alle die Beute, welche die Araber von den Griechen gemacht hatten, davon.


7 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Da Petrus so grosse Reichthümer in seiner Gewalt sahe, so dachte er darauf, sie in Sicherheit zu bringen; er nahm also eine gute Bedeckung zu sich, mit welcher er den Weg nach Damascus verfolgte, seinen Raub dahin zu bringen, Abubeker. Hegire 11. n. C. G. 632.und ließ seinen Bruder mit den übrigen Trupen das Gefechte wider die Muselmänner fortsetzen. Dieser blieb beständig in seiner ersten Hitze, und that solche Wunder der Tapferkeit, daß es ihm endlich gelang, das Hintertreffen der Muselmänner gänzlich zu schlagen. Paulus ließ sich mit diesem Vortheile begnügen, und zog sich in guter Ordnung zurück, um wieder zu seinem Bruder zu stossen.


8 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dem Derar war besonders sehr viel daranAbubeker. Hegire 11. n. C. G. 632. gelegen, die Christen auf das schleunigste einzuhohlen. Seine Schwester war mit unter den Gefangenen, die man weggeführet hatte, und er liebte sie allzusehr, als daß er ihre Befreyung hätte verschieben sollen. Er langte auch in der That zuerst an, und überfiel den Paulus in seinem Rückzuge. Der Muselmann kämpfte mit einer solchen Wuth, daß er gar bald alle vor sich weggeschlagen hatte, die sich um den christlichen General befanden. Er fiel ihn eben selbst an, und wollte ihn mit seiner Lanze durchrennen, als Paulus ihm zuschrie: Haltet! haltet! wann ihr mich verschonet, so rettet ihr euern Weibern und Kindern, die wir nach Damascus führen, das Leben.


9 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dem Derar war besonders sehr viel daranAbubeker. Hegire 11. n. C. G. 632. gelegen, die Christen auf das schleunigste einzuhohlen. Seine Schwester war mit unter den Gefangenen, die man weggeführet hatte, und er liebte sie allzusehr, als daß er ihre Befreyung hätte verschieben sollen. Er langte auch in der That zuerst an, und überfiel den Paulus in seinem Rückzuge. Der Muselmann kämpfte mit einer solchen Wuth, daß er gar bald alle vor sich weggeschlagen hatte, die sich um den christlichen General befanden. Er fiel ihn eben selbst an, und wollte ihn mit seiner Lanze durchrennen, als Paulus ihm zuschrie: Haltet! haltet! wann ihr mich verschonet, so rettet ihr euern Weibern und Kindern, die wir nach Damascus führen, das Leben.


10 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Der Muselmann würde vergebens so geei Unvorsichtigket des General Peters.let haben, wenn Petrus auf seinem Marsche eben die Klugheit und Vorsichtigkeit gehabt hätte, die er in der That erwies, als er sich zurückzog. Der Streit, welchen Paulus fortgesetzt hatte, hätte ihm Zeit genug lassen können, nach Damascus zu gelangen. Allein eine unglück= Abubeker. Hegire 11. n. C. G. 632.liche Neugierigkeit machte, daß er sich in einiger Entfernung von der Stadt, auf einer sehr anmuthigen Ebene, verweilte.


11 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Paulus will kein Mahometaner werden, u. wird geköpft.

12 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Paulus, dieser tapfre griechische Heerführer, welcher zum Gefangnen gemacht worden war, nachdem er bey der Niederlage des arabischen Hintertreffens Proben von einer recht heldenmäßigen Tapferkeit abgelegt hatte, erhielt von dem Glücke seiner Feinde und von dem Schicksale seines Bruders gar bald Nachricht.Abubeker. Hegire 11. n. C. G. 632.Khaled kündigte ihm diese traurige Neuigkeit selbst an. Er ließ ihn vor sich kommen, und sagte ihm, daß er entweder sogleich ein Mahometaner werden müsse, oder ein gleiches Schicksal mit seinem Bruder erwarten könne.


13 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Paulus wurde über diese Rede bestürzt, und fragte den General, was seinem Bruder begegnet sey. Er ist todt, antwortete Khaled, und siehe hier seinen Kopf. Man zeigte zu gleicher Zeit diesem unglücklichen Griechen das Haupt seines Bruders: Derar hatte es auf der Spitze seiner Lanze mitgebracht, und war mit diesem blutigen Siegszeichen in das Lager gekommen.


14 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Ein so rührender Anblick machte einen sehr schmerzhaften Eindruck auf den Paulus; er konnte sich der Thränen bey dem Verluste eines Bruders, den er allezeit zärtlich geliebt hatte, nicht enthalten. Doch er nahm gar bald seinen Muth wieder zusammen, und antwortete dem Khaled ganz trotzig, daß er weder ein Mahometaner werden, noch seinen Bruder überleben wolle. Sogleich ward Befehl ertheilt, und es wurde ihm der Kopf abgeschlagen.


15 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Paulus