Suchbegriff: ovid
Treffer: 23

1 - Die Kunst zu lieben /

Das einzige Denkmahl, woraus man sich einen Begrif von der Artigkeit der alten Römer, von ihren feinern Sitten, dem Geschmacke in ihren Ergötzungen, dem Tone ihrer Gesellschaften, der Wendung ihrerzärtlichen Gesinnungen, machen kan, ist des OvidsKunst zu lieben. Hundert Werke werden uns jene Beherrscher der Welt als grosse, mächtige und tugendhafte Geister schildern, dieses allein schildert sie uns als Geister, welche empfunden, ihre Empfindungen geläutert und die Natur zur schönen Natur ausgebildet haben.


2 - Die Kunst zu lieben /

Von dieser Seite ist dieses Gedichte unschätzbar. Es hat eine andere Seite, die es weniger ist, diejenige nemlich, auf welcher es seinem Titel widerspricht. Lehrte Ovid die Kunst zu lieben, er würde der liebenswürdigste und unschuldigste Dichter seyn. Die schamhafteste Jugend würde ihn lesen, und jener Trieb der Natur würde ein Führer zur Tugend werden, da er bey denen, die ihn nicht zu ordnen wissen, ein Verleiter zu den unsaubersten Ausschweifungen wird. Allein Ovid lehret die Wollust, jene sinnliche, die ohne Zärtlichkeit des Herzens vom Genuß zum Genusse schweift, und selbst in dem Genusse schmachtet.


3 - Die Kunst zu lieben /

Von dieser Seite ist dieses Gedichte unschätzbar. Es hat eine andere Seite, die es weniger ist, diejenige nemlich, auf welcher es seinem Titel widerspricht. Lehrte Ovid die Kunst zu lieben, er würde der liebenswürdigste und unschuldigste Dichter seyn. Die schamhafteste Jugend würde ihn lesen, und jener Trieb der Natur würde ein Führer zur Tugend werden, da er bey denen, die ihn nicht zu ordnen wissen, ein Verleiter zu den unsaubersten Ausschweifungen wird. Allein Ovid lehret die Wollust, jene sinnliche, die ohne Zärtlichkeit des Herzens vom Genuß zum Genusse schweift, und selbst in dem Genusse schmachtet.


4 - Die Kunst zu lieben /

Verschiedene Neue scheinen den Widerspruch, welcher bey dem römischenGedichte zwischen dem Titel und der Ausführung ist, eingesehen zu haben. Wie schwer ist es dasjenige gut zu machen, was ein Ovid schlecht gemacht hat! Jeder von seinen Nacheifrern hat sich ein besonder Lehrgebäude von der Liebe gemacht. Des Italiäners Pietro Michelearte degli amanti ist eine Sammlung süsser Grillen und wortreicher Tändeleyen. Kan auch ein Italiäner von der Liebe schreiben ohne zu platonisiren? Die Maximen der Liebe des Grafen von Bussy sindlächerlich ernsthafte Stoßgebetchens, und was die kalte Frau von Lambert von dieser feurigen Leidenschaft sagen will, sind metaphysischeGrübeleyen, die nach dem Hotel de Rambouillet schmecken. Wo hin und wieder ein Deutscher die Liebe zu seinem Gegenstande gehabt hat, da wird man schwerlich mehr als schulmäßige Declamationes finden, welche die Ohren füllen, und dem Leser nichts zu fühlen geben, weil die Verfasser nichts gefühlt haben.


5 - An Essay on Dramatick Poesy /

Ovid

6 - An Essay on Dramatick Poesy /

Ovid

7 - An Essay on Dramatick Poesy /

Ovid

8 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

Ovidius

9 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

Ovidius

10 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Was die Griechen tragische Melodie nennten, das nennten die Römer manchmal Carmen.Ovidius, welcher ein römischer Dichter war, und also die Declamation seiner dramatischen Stücke nicht selber componirte, sagt in einer einzigenPeriode, wo er von seinen Werken redet, die auf von den theatr. Vorstell. der Alten.der Bühne mit Beyfall vorgestellt würden, unser Carmen und meine Verse.


11 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Ovidius sagt nostra carmina, weil bloß derRythmus und das Metrum von der Declamation ihm zugehörte. Die Melodie der Declamation gehörte einem andern. Allein Ovidiussagt meos versus, weil die Gedanken, der Ausdruck, kurz die Verse vor sich selbst betrachtet, ganz allein von ihm waren.


12 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Ovidius sagt nostra carmina, weil bloß derRythmus und das Metrum von der Declamation ihm zugehörte. Die Melodie der Declamation gehörte einem andern. Allein Ovidiussagt meos versus, weil die Gedanken, der Ausdruck, kurz die Verse vor sich selbst betrachtet, ganz allein von ihm waren.


13 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Da sich nun Quintilian in der angeführten Stelledogmatisch ausdrückt, so würde er sich wohl inAcht genommen haben, das Wort Carmen füreinen musikalischen Gesang zu gebrauchen und esin einer Bedeutung anzuwenden, die derjenigenso sehr entgegengesetzt war, die man ihm Mißbrauchsweise zu geben pflegte. Doch Carmenbedeutete seinem Ursprunge nach etwas anders; eswar übrigens das eigentliche Wort, womit man dieDeclamation benennte, und ward durch den Sinnder Stelle selbst, in welcher es gebraucht wurde,auf seinen ersten und wahren Sinn eingeschränkt.Und kurz der Ausdruck versus habent carmenkann uns wegen der Bedeutung, die das WortCarmen in der Stelle des Quintilians und denVersen des Ovidius haben soll, unmöglich inZweifel lassen.


14 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Wenn du mir meldest, sagt Ovidius zueinem Freunde, der ihm berichtet hatte, daß dieMedea, oder ein anders von den Stücken diesesDichters, sehr wohl aufgenommen worden, daßdas Theater voll sey, so oft man unserStück tanze, und daß meine Verse Beyfall erhielten.


15 - Pro Comoedia commovente /

Venio ad alterum dubitationis caput, comoedias, quas dicimus mouentes, sibi ipsas aduersari, ita, vt, si commouere velint, aut non possint simul ridere hominum ineptias etvitia, aut, si faciant vtrumque, neque sint comoediaeomnino, neque tragoediae, sed his interpositum atque medium quiddam, vt ad eas transferri possit hoc, quod OVIDIVS de Minotauro dicit, eum esse Semibouemque virum, semiuirumque bouem. Hoc quicquid reprehensionis est, facile confici posse puto exemplis iis, quae frequentia habemus apud Francicosscriptores dramaticos. Si enim Destouchesius, Chaussaeus,Marivaux, Voltarius, Faganus, aliique, quorum sunt nomina et scripta regiones nostras diu peruagata, vna saltem alteraque comoedia feliciter praestant id, quod quaerimus, vt, conseruata hilaritate atque vi comica, sint etiam suo locoanimi motus, ab argumento sponte profecti, in quibus sibi placeant audientes; quid amplius ad rem probandam afferri debebit? Atque, etiam si nulla nobis faueant exempla, tamen, rem commode posse fieri, pateat ex ipsa diuersa natura personarum, quas in scenam comicus producit. Cum enim, vti supra ostendimus, malis moribus bonos possit recte opponere, et illorum deformitatem horum venustate reddere insigniorem; cumque haec ipsa morum atque animi honestas, si satis declarari debeat, poscat res arduas, et ad tempus minus prosperas, quibus vim suam exerat: his materiaefabulae innexis et scienter tractatis, ea comoedia, quae in deridendis vitiis maxime versatur, nihilo minus audientiumanimos grauiori aliquo motu poterit demulcere. Magna omnino cautio adhibenda est, vt hoc suo loco et tempore, et, quantum satis est, fiat; imo sibi magis, quam oratori, comicus, pectora nostra inflammaturus, dictum putet, nihil citius inarescere quam lacrumas. Inprimis curandum est, ne, scena vna aliqua hilarissima vix dum peracta, mox ad scenam grauiorem ruamus; quo facto, animus. a risu , quo quiete relaxatur, statim ad pleniorem humanitatis sensum traductus et abreptus, non minus sentiret molestiae, quam oculus, ex opaco loco in multum solem subito conuersus. Multo minus honestiori personae ea occasione, qua spectatorumanimos ferit , tanquam comes, adiungenda est valde ridicula; neque quicquam, nisi animis satis ad id praeparatis, in hoc genere tentandum est, neque diutius immorandum iisdem affectibus. Reseruatis igitur sceniscommouentibus commodo loco, qui ἐν τῇ ἐπιτάσ fabulae, saepissime ἐν τῇ ͷαταϛςοφῇ inueniri solet, comoedia munere suo satyrico rite fungi, nihiloque minus perturbare poteritanimum. Multum omnino huc pertinet ipsius fabulae, quam doceas, constitutio et quasi structura. Si enim ea, quae praeter spem accidere sinis feliciter, aut infeliciter, et quae occasionem praebent commotionibus , ita sunt repetita a moribus , personarum, vt ferme aliter non potuissent eue-nire: tunc spectator, admiratione captus et verosimilitudine, personae amicus aut inimicus, motui libenter se permittet, et cum voluptate mox irascetur, mox dolebit, mox vicibus eius personae, cui maxime faueat, prae gaudio illacrimabitur. Eo modo, quod pace b. l. afferam, affici solent spectatores eius comoediae, cui a sortitionis tessera nomen est, vltimo actu. Vxor Damonis, atque Carolina, pueIla, ob mores suos spectatoribus sunt charae. Illa iam desperauerat de recuperanda tessera, qua sibi decem millia thalerorum, venerant, dolueratque vicem suam honestissime. Ecce venit Carolina, et praeter spem, quod perdidise putauerat, affert affini suae, idque amantissimo animo. Exoritur nunc inter vtramque nobile beneuolentiae, et deinde, inter Carolinam et amatorem ipsius, amoris certamen; quod cum natura sua, tanquam gratissimum spectaculum, ad commouendum valeat, neque sit e longinquo petitum, sed in rei natura prorsus positum, et ab ipsis characteribus sponte profectum, non modo ille exitus non repugnatcomoediae, sed potius, ceteris omnibus satis tractatis, prodest. Mihi certe comoedia, quae, cum ingeniumaudientium detinuit, ita finit, vt et animus suauiter commoueatur, non magis peccare videtur, ac coena, quae ministrato, quantum satis erat, vino leuiori, poculo demum aliquo fortiori incalescentes conuiuas dimittit.