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1 - Die Kunst zu lieben /

Die Glieder des zweyten Gesanges sind folgende. Die Gelegenheit ist oft der Liebe vortheilhaft, man muß ihren schnellen Flug anzuhalten, ihr zuvorzukommen und sie bey der Stirne zu fassen wissen. Der Liebhaber und Soldat müssen geschwind seyn. — — Folget überall den Schritten eurer Schönen; sehet nichts, bewundert nichts, liebet nichts, als ihre Reitze. Die zärtliche Liebe belohnt sich zuletzt und man gefällt dem Gegenstande, welcher empfindet, daß man ihm gefallen will. Die Orte wohin man die Geliebte vornehmlich begleiten muß, sind die Komödie, die Oper, die Spatziergänge. Der Schauplatz ist den Wünschen der Verliebten günstig und das Hertz zu erweichen bietet er glückliche Augenblicke an. Durch ihre Teuschereyen macht die zaubernde Scene ihren Betrug angenehm, schmeichelt, reitzet und bewegt etc. — — AllzuliebenswürdigeGoßin, bricht der Dichter zum Schlusse dieser Materie aus,empfange hier den Preis, den dir tausend von deinen Reitzen besiegte Liebhaber darbieten. Ja, die schmeichelnden Töne deiner rührenden Stimme, deine Thränen, deine Blicke, deren Anmuth bezaubert, schiessen überall siegende Pfeile der zärtlichsten Liebe ab. Sie herrschet durch deine Augen; dir ist sie alle Herzen schuldig. Glücklich, wer dich sehen kan, wer mit dir sprechen, wer dich hören kan! Glücklich, wer dir gefallen kan! Glücklich den dein Mund mit einem kostbaren Lächeln beglükt, wer sein Glück in deinen bewegten Augen lieset! Empfange diese Verse, die die Liebe erzeugte. Ich singe ihre Reitze und du machst sie bekannt. — — Wenn wird unser deutschesTheater eine Goßinbekommen, welche einen Dichter in so süsse Entzückungen zu versetzen fähig ist? — — Der zweyte Ort, wohin man der Schönen folgen muß, ist die Oper, der Tempel der Liebe, wo sie alle Sinnen aufbietet sie durch sich einzunehmen. Verliebte, strömet in diese prächtige Schauspiele. Die allzeit siegende Liebe weiß da von keinem Hindernisse, und alle vereinigte Künste bieten alle Arten des Vergnügens an. Sucht ihn, redet ihn an, den Gegenstand eurer Wünsche. Die schmeichelnde Harmonie der Lullischen Töne, welche die Liebe mit den Gesängen des Quinaut verband, wird sie ganz mit einer schmachtenden Verwirrung erfüllen, und auf ihrem Munde werdet ihr die Strenge erblassen sehen. Wenn Cadmus feyerlich die Treue schwört, so werden ihre Augen euch eine ewige Liebe schwören. — — Clio glänzet im Winter, Flora im Frühlinge; jede hat ihre Zeit. Liebt die reizenden Betrügereyen der ersten, doch vergeßt nicht, daß man auch der Natur ihre Augenblicke geben müsse. — — Unter jenen wachsenden Lauben, wo die Götter des Lachens herumflattern und Philomele durch zärtliche Klagen entzückt; da könnt ihr dem geliebten Gegenstande eure zärtlichsten Gesinnungen durch eure Augen erklären. Laßt eure Begierden in allen euren Bewegungen lesen; alles entdecke an euch die heftigste Glut. Habt einen traurigen Anblick, einen langsamen Gang. Suchet nichts als ihre Augen, fliehet sie dann, und suchet sie wieder. Ueberall wird euch ihr Herz folgen, und schalkhaft wird die Liebe sie ihre Zärtlichkeit verrathen lassen. — — Hierauf weiset der Dichter, wie natürlich dem Frauenzimmer die Begierde zu gefallen sey. Diese ist ihre erste und letzteLeidenschaft. Gleichwohl ist es bey seiner Liebe unruhig. Diese Unruhe ihm zu benehmen, sie ihr bey einer geheimen Zusammenkunft zu benehmen, da lasse der Liebhaber seine Stärke sehen. Er finde sich zuerst an dem bestimten Orte ein; er suche sie durch Versicherungen, durch Schwüre, durch Thränen zu gewinnen. — — Sind Thränen nöthig sie besser zu überzeugen, so lasset ganze Ströme derselben aus den Augen brechen. Weinet! die zärtlichste Liebe ergötzt sich an Thränen, und ihre süsseste Stille entstehet aus der Unruhe. Ihre theuersten Myrten sind mit Thränen befeuchtet, und wer nicht weinen kan, kennet ihre Anmuth nicht. — — Endlich siegt die Liebe und die Strenge wanket. DieZärtlichkeit flimmert in den schmachtenden Augen; die Unbewegliche wirdbewegt, und erkühnt sich nicht den Fuß aus der Falle zu ziehen, die ihr gefällt. Erntet dann den ersten Genuß auf ihrer zitternden Hand ein; ein Kuß redet ans Herz, denn er ist die Sprache des Herzens. Liebe, umsonst flieht man dich! Alles empfindet deine Gewalt, alles weichet deinen Reitzen; so gar das stolze Gespenst, die eitle Weltweisheit. Kom, Kolossus von Rauch, siehe den Hochmuth eines deiner größten Meister biegen, und lerne dich kennen. Hierauf beschließt der Dichter den zweyten Gesang mit der Erzählung der Liebe des Cartes; die uns aber ein wenig trocken vorkommt. Sie hat zwar ihren guten historischen Grund, da man weiß daß dieser Weltweise in Holland eine Tochter, mit Namen Francine gehabt hat: so wie Newton einen Sohn. Der einzige Punkt worinne der Verfechter und der Vernichter des leeren Raumes vielleicht einander gleich gewesen sind.


2 - The life of Jacob Thomson /

Amongst Mr. Thomson's poems, is one to the memory of Sir Isaac Newton, of which we shall say no more than this, that if he had never wrote any thing besides, he deserved to enjoy a distinguished reputation amongst the poets. Speaking of the amazing genius of Newton, he says,


5 - /

Ne jugez point, je vous prie, Mylord, de mon Essai sur le siecle de Louis XIV, par les deux Chapitres imprimés en Hollande avec tant de fautes qui rendent mon Ouvrage méconnaissable & inintelligible. Si la Tra- duction Anglaise s'est faite sur cette Copie informe, le Traducteur est digne de faire une Version de l'Apocalyp- se; mais surtout soyez un peu moins fâché contre moi, de ce que j'appelle le dernier siecle, le siecle de Louis XIV. Je sçai bien, que Louis XIV n'a eu l'honneur d'être ni le Maî- tre ni le Bienfaicteur d'un Boyle, d'un Newton, d'un Halley, d'un Addisson, d'un Dryden; mais dans le siécle que l'on nomme, le siecle de Leon X, ce Leon X avoit-il tout fait? N'y avoit-il pas d'autres Princes qui contribuerent à polir & à éclairer le Genre-Humain? Cependant le nom de Leon X a prévalu, parcequ'il encouragea les Arts plus qu'aucun autre. Eh! quel Roi a donc en cela rendu plus de services à l'humanité que Louis XIV? Quel Roi a ré- pandu plus de bienfaits, marqué plus de goût, s'est signa- lé par de plus beaux établissemens? Il n'a pas fait tout ce qu'il pouvoit faire, sans doute, parcequ'il étoit homme: mais il a fait plus qu'aucun autre, parcequ'il étoit Grand- Homme. Ma plus forte raison pour l'estimer beaucoup, ESSAI SUR LE SIECLE c'est qu'avec des fautes connuës il a plus de réputation qu'aucun de ses Contemporains: C'est que malgré un million d'hommes dont il a privé la France, & qui ont été intéressés à le décrier, toute l'Europe l'estime, & le met au rang des plus grands & des meilleurs Monarques.


6 - /

Der Herr von Voltaire hat sich der Welt als einen allgemeinen Geist zeigen wollen. Nicht zufrieden, die ersten Lorbeern auf dem französischen Parnasse mit erlanget zu haben, ist er die Bahn eines Newtons gelaufen, so stark, versteht sich, als ein Dichter von seinem Fluge sie laufen kann; und durch die tiefsinnige Weltweisheit ermüdet, hat er sich durch die Geschichte mehr zu erholen, als zu beschäfftigen geschienen.


7 - /

Ich bitte sie, Mylord, urtheilen sie von meinem Versuche über das Jahrhundert Ludewigs des XIV, nicht nach den zwey Hauptstücken, die man in Holland mit so viel Fehlern gedruckt hat, welche mein Werk ganz unkenntlich und unverständlich machen. Wenn die englische Uebersetzung nach dieser unförmlichen Abschrift ist gemacht worden, so verdient der Uebersetzer eine Verdolmetschung derOffenbarung zu machen. Vor allen aber bitte ich, seyn sie etwas weniger verdrüßlich, daß ich das letzte Jahrhundert das Jahrhundert Ludewigs des XIV. nenne. Ich weiß wohl, Ludewig der XIV. hatte die Ehre nicht, der Herr oder Wohlthäter eines Boyle, eines Newtons, eines Halley, eines Addisons, eines Drydens zu seyn. Allein in dem Jahrhunderte, welches man das Jahrhundert des zehnten Leo nennt, hatte denn dieser zehnte Leo alles gethan? Waren Versuch über das Jahrhundert damals keine andere Fürsten, welche das Ihrige beytrugen, das menschliche Geschlecht zu erleuchten undgesitteter zu machen? Gleichwol hat der Name des zehnten Leo den Vorzug erhalten, weil er mehr als jeder andere die Künste aufmunterte. Und nun, wer hat denn in diesem Stücke der Menschlichkeit mehr Dienste gethan als Ludewig der XIV? Welcher König hat mehr Wohlthaten ausgestreuet, mehr Geschmack bewiesen, und sich durch schönere Stiftungen hervorgethan? Er hat, ohne Zweifel, nicht alles gethan, was er hätte thun können, weil er ein Mensch war; er hat aber mehr gethan, als jeder andere, weil er ein großer Mann war. Mein stärkster Grund, ihn sehr hoch zu schätzen, ist, daß er, ungeachtet seiner bekannten Fehler, mehr Ruhm hat, als keiner von seinen Zeitverwandten. Trotz einer Million Menschen, deren er Frankreich beraubet hat, und welchen allen daran gelegen war, ihn zu verschreyen, schätzt ihn doch ganz Europa hoch, und setzt ihn in die Zahl der größten und besten Monarchen.


8 - /

Man hat kein Exempel in Europa von einem Menschen, der von so schlechter Herkunft sich so hoch empor geschwungen hat. Was mußte aber nothwendig noch bey allen diesen seinen großen Gaben seyn? Das Glück. Er hatte dieses Glück, aber war er glücklich? Er lebte bis ins drey und vierzigste Jahr arm und unruhig; er badete sich nachher im Blute, brachte sein Leben in Unruhe hin, und starb vor der Zeit im fünf und funfzigsten Jahre. Man vergleiche einmal dieses Leben mit einesNeutons seinem, welcher vier und achtzig Jahr beständig ruhig und beständig geehrt gelebet hat, der beständig das Licht aller denkenden Wesen war, der täglich seinen Ruhm, sein Ansehen, sein Glück zunehmen sah, ohne daß er jemals Sorge oder Gewissensunruhe gehabt

hätte; und urtheile darnach, wer von beyden am glücklichsten gewesen ist.