Suchbegriff: montespan
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5°. Aux louanges ridicules que le Cardinal se donne à lui-même dans ce premier chapitre & qu'un homme Une partie de ces réflexions avoit déja paru dans les papiers publics. de bon sens ne se donne jamais, on ajoute une con-damnation encore plus indécente de ceux qui étoient dans le conseil quand le Cardinal y entra. On y apelle le Duc de Mantoue, ce pauvre Prince. Quand on y mentionne les intrigues que trama la Reine Mere pour perdre le Cardinal, on dit la Reine tout court, comme s'il s'agissoit de la Reine Epouse du Roi. On y nomme la Marquise du Fargis, femme de l'Ambassadeur en Espagne, & favorite de la Reine Mere, la Fargis comme, si le Cardinal de Richelieu eût parlé de Marion de Lorme; il n'appartient qu'à quelques pédans grossiers qui ont écrit des histoires de Louis XIV. de dire laMontespan, la Maintenon, la Fontange, la Portsmouth. Un homme de qualité & aussi poli que le Cardinal deRichelieu, n'eut pas assurément tombé dans de telles in-décences. Je ne prétends pas donner à cette probabilité plus de poids qu'elle n'en a; je ne la regarde pas comme une raison décisive, mais comme une conjecture assez forte.


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In der letzten Historie Ludewigs des XV giebt man vor, daß die Madame von Montespan, die Madame von Maintenon selbst an den Hof gebracht habe. Man betrügt sich, der Herzog von Richelieu war es, welcher sie dahin brachte; der Vater des ersten Kammerjunkers, welcher in Europa durch seine anmuthige Gestalt, durch seinen Witz und durch die Dienste, die er in der Schlacht bey Fontenay geleistet, so bekannt gewesen ist. Die Wohnung des Richelieu war der Sammelplatz der besten Gesellschaft in Paris, und erhielt den Ruhm des Marais, welches damals das schöne Viertheil der Stadt war. Die Frau von Maintenon, die man damals die Frau Scarron nennte, eine Witwe des Sohnes eines Oberkammerraths, aus guter Familie, und die Enkelinn des unter dem großen Heinrich so bekannten von Aubigne, kam sehr oft in das Haus des Herrn von Richelieu, wo sie ungemein wohl gelitten war. Die Frau von Montespan wollte ihren Sohn, den Herzog von Maine, der damals noch ein Kind war, und einen etwas ungestalten Fuß hatte, in das Bad nach Barege schicken; sie sucht also eine verständige und verschwiegene Person, die die Aufsicht über sich nehmen wollte. Die Geburt des Herzogs von Maine war damals noch ein Geheimniß. Der Herzog von Richelieu schlug diese Reise der Frau Scarron vor, weil sie nicht reich war, und der Herr von Louvois, welcher um die Sache wußte, schickte ihn in geheim mit dem jungen Herzoge nach dem Bade ab. von Ludewig dem XIV. Man muß gestehen, daß bey dem Glücke dieser Dame ein besonderes Schicksal waltete. Sie war zu Niord in dem Gefängnisse gebohren, wo man ihren Vater verschlossen hielt, nachdem er aus dem Castelle Trompette mit der Tochter des Untergouverneurs eines von Cardillac, die er hernach heirathete, geflohen war. Sie war also von väterlicher und mütterlicher Seite von gutem Herkommen, nur daß sie kein Vermögen hatte. Ihr Vater hatte das wenige Vermögen verthan, welches er gehabt hatte, und suchte sein Glück in Amerika. Er nahm seine Tochter in ihrem dritten Jahre mit dahin, und als man mit ihr an das Ufer ausstieg, so wäre sie beynahe von einer Schlange aufgefressen worden.


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In der letzten Historie Ludewigs des XV giebt man vor, daß die Madame von Montespan, die Madame von Maintenon selbst an den Hof gebracht habe. Man betrügt sich, der Herzog von Richelieu war es, welcher sie dahin brachte; der Vater des ersten Kammerjunkers, welcher in Europa durch seine anmuthige Gestalt, durch seinen Witz und durch die Dienste, die er in der Schlacht bey Fontenay geleistet, so bekannt gewesen ist. Die Wohnung des Richelieu war der Sammelplatz der besten Gesellschaft in Paris, und erhielt den Ruhm des Marais, welches damals das schöne Viertheil der Stadt war. Die Frau von Maintenon, die man damals die Frau Scarron nennte, eine Witwe des Sohnes eines Oberkammerraths, aus guter Familie, und die Enkelinn des unter dem großen Heinrich so bekannten von Aubigne, kam sehr oft in das Haus des Herrn von Richelieu, wo sie ungemein wohl gelitten war. Die Frau von Montespan wollte ihren Sohn, den Herzog von Maine, der damals noch ein Kind war, und einen etwas ungestalten Fuß hatte, in das Bad nach Barege schicken; sie sucht also eine verständige und verschwiegene Person, die die Aufsicht über sich nehmen wollte. Die Geburt des Herzogs von Maine war damals noch ein Geheimniß. Der Herzog von Richelieu schlug diese Reise der Frau Scarron vor, weil sie nicht reich war, und der Herr von Louvois, welcher um die Sache wußte, schickte ihn in geheim mit dem jungen Herzoge nach dem Bade ab. von Ludewig dem XIV. Man muß gestehen, daß bey dem Glücke dieser Dame ein besonderes Schicksal waltete. Sie war zu Niord in dem Gefängnisse gebohren, wo man ihren Vater verschlossen hielt, nachdem er aus dem Castelle Trompette mit der Tochter des Untergouverneurs eines von Cardillac, die er hernach heirathete, geflohen war. Sie war also von väterlicher und mütterlicher Seite von gutem Herkommen, nur daß sie kein Vermögen hatte. Ihr Vater hatte das wenige Vermögen verthan, welches er gehabt hatte, und suchte sein Glück in Amerika. Er nahm seine Tochter in ihrem dritten Jahre mit dahin, und als man mit ihr an das Ufer ausstieg, so wäre sie beynahe von einer Schlange aufgefressen worden.


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5. Zu dem lächerlichen Lobe, welches sich derKardinal in diesem ersten Hauptstücke selbst giebt, und dergleichen sich ein Mensch von Verstande niemals zu geben pfleget, füget man eine noch weit unanständigere Verdammung derjenigen, welche in dem Rathe saßen, als der Kardinal in denselben trat. Man nennet daselbst den Herzog von Mantua, diesen armen Prinz. Wenn man der heimlichen Händel gedenkt, welche die Königinn Mutter unternahm, den Kardinal zu stürzen, so saget man ganz kurzdie Königinn, als wenn die Rede von der Königinn, der Gemahlinn des Königs, wäre. Man nennet darinne die Marquisinn von Fargis, die Gemahlinn des Abgesandten in Spanien, und die Lieblinginn der Königinn Mutter, la Fargis, als ob der Kar dinal von Marion von Lorme geredet hätte. Nur groben Pedanten, welche die Geschichte Ludewigs des XIVten geschrieben haben, kömmt es zu, zu sagen, die Montespan, die Maintenon, die Fontange, diePortsmuth. Ein Mensch von Stande, der die Ar tigkeit besessen, welche der Kardinal besaß, wäre nimmermehr in eine solche Unanständigkeit verfallen. Ich verlange dieser Wahrscheinlichkeit nicht mehr Gewichte zu geben, als sie hat; ich betrachte sie auch nicht als einen entscheidenden Grund, sondern bloß als eine ziemlich starke Muthmaßung.