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1 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Es ist wahr, er hatte Ursache genug, keineDer griechische Kayser schickt eine Armeewider die Araber. darinne zu lassen, ja nicht einmal mit Besitznehmung derselben die Zeit zu verlieren. Die Nachricht kam, daß der Kayser eine zahlreiche Armee wider die Muselmänner ausschicke, und daß man eine Schlacht zu erwarten habe, die den völligen Ausschlag geben könne. Es war also sehr nöthig, sich nicht von Trupen zu entblössen, und sie beständig in Bereitschaft zu erhalten, einem Feinde sich entgegen zu stellen, welcher, wie man sagte, sein äusserstes gethan habe, ein Heer zusammen zu bringen, welches alle vorhergehende übertreffe. Heraclius hatte das Commando einem Manne gegeben, welchen die arabischen Geschichtschreiber Mahan nennen. Wenn man aber aus den Umständen der Zeit schliessen darf, so kan es fast kein andrer seyn, als der, welchen die GriechenManuel nennen, einer von den größten Feldherren seiner Zeit.


2 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Es ist wahr, er hatte Ursache genug, keineDer griechische Kayser schickt eine Armeewider die Araber. darinne zu lassen, ja nicht einmal mit Besitznehmung derselben die Zeit zu verlieren. Die Nachricht kam, daß der Kayser eine zahlreiche Armee wider die Muselmänner ausschicke, und daß man eine Schlacht zu erwarten habe, die den völligen Ausschlag geben könne. Es war also sehr nöthig, sich nicht von Trupen zu entblössen, und sie beständig in Bereitschaft zu erhalten, einem Feinde sich entgegen zu stellen, welcher, wie man sagte, sein äusserstes gethan habe, ein Heer zusammen zu bringen, welches alle vorhergehende übertreffe. Heraclius hatte das Commando einem Manne gegeben, welchen die arabischen Geschichtschreiber Mahan nennen. Wenn man aber aus den Umständen der Zeit schliessen darf, so kan es fast kein andrer seyn, als der, welchen die GriechenManuel nennen, einer von den größten Feldherren seiner Zeit.


3 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Diese Armee ward auf ihrem Marsche von Trupen verstärkt, die Giabalah mitbrachte, welches eben der war, der, wie ich oben erzehlt habe, in die Ungnade des Omars fiel. Mahan stellte diese Trupen an die Spitze der seinigen. Er hofte, daß sie ihm um so viel nützlicher seyn würden, da die Soldaten, aus welchen diese Omar. Hegire 15. n. C. G. 636.Verstärkung bestand, gebohrne Araber, und also aus einem Lande mit den Muselmännern waren, deren Art zu streiten sie am besten kennen mußten. Diese Araber waren Christen, und bekannten einerley Religion mit den kayserlichen Trupen.


4 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Nachdem man diese verschiedenen Meinungen in einer Versammlung erwogen hatte, gingKhaled einen Mittelweg, welcher von allen gebilliget wurde. Nachdem er vorgestellt, daß es sehr unanständig seyn würde, sich als Flüchtige wieder nach Arabien zu wenden, zeigte er, daß es nur allzugefährlich seyn werde, an dem Orte, wo sie sich voriezo befänden, zu bleiben, weil des Kaysers Sohn Constantinus, welcher sich damals zu Cäsarea, an der Spitze von vierzigtausend Mann, befand, allzu nahe sey; daßMahan mit der Kayserlichen Armee zu diesem Prinzen zu stossen bereit sey, indem auf der andern Seite Giabalah sich gleichfalls mit den Kayserlichen verbinden wolle; daß es also das beste seyn würde, wenn sie sich nach Yermuk (*) zögen, wo sie sich alsdann in einem Lande, das ihnen zugehöre, und nicht weit von Arabien befänden, von wannen sie die Hülfsvölker, die man ihnen schicken wolle, leicht erhalten, oder wohin sie sich gar zurück ziehen könnten, wenn ihnen das Schicksal der Waffen zuwider seyn sollte.


5 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Kaum hatte Constantinus den Rückzug der Araber vernommen, als er dem Kayserlichen Generale Vorwürffe machen ließ, daß er sie nicht auf ihrem Zuge angegriffen habe. Er erstaunte aber sehr, als ihm Mahan wissen ließ, daß er hierinne den Befehlen des Kaysers nachgekommen sey, vermöge welcher er nichts gegen die Muselmänner unternehmen dürffte, ohne vorher alles mögliche, mit ihnen Friede zu machen, versucht zu haben.


6 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Mahan sagte anfangs dem Khaled viel ver= Omar. Hegire 15. n. C. G. 636.bindliches. Nachdem er ihn einige Zeit hatte reden hören, so sagte er ihm, daß er biß iezt die Araber als ein rauhes und ungesittetes Volk betrachtet habe; daß aber die Unterredung, die er eben iezt mit ihm habe, dieses Vorurtheil gänzlich niederschlage, und ihm einen ganz andern Begrif von ihnen mache, als die Griechen sonst zu haben pflegten.


7 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Mahan ward mit Recht über die RedenOmar. Hegire 15. n. C. G. 636. des Khaled unwillig, und antwortete ihm im Zorne, daß wenn er das Völkerrecht nicht in seiner Person scheuete, er ihn diese unverschämte Rede mit dem Kopfe wollte bezahlen lassen; weil er sich aber an ihm, in Ansehung seiner gesandtschaftlichen Würde, nicht rächen möge, so wolle er es an den Gefangenen thun, die er in seinen Händen habe; und sogleich gab er Befehl, sie ihm her zu bringen.


8 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Mahan hielt nicht für dienlich, die Sache weiter zu treiben. Er besänftigte sich vielmehr gänzlich, und setzte die Unterredung so ruhig fort, als ob er keine Ursache zum Verdrusse gehabt hätte. Sie beschlossen so gar die Unterhaltung mit verbindlichen Worten und beyderseitigen Geschenken. Khaled hatte bemerkt, daß dem Mahan ein Zelt von Scharlach, welches er in dem griechischen Lager für sich hatte aufschlagen lassen, gefallen; er schenkte es ihm also auf eine sehr verbindliche Art. Der griechische General nahm es an, und schenkte ihm Omar. Hegire 15. n. C. G. 636.dafür die Gefangenen, welchen er kurz vorher die Köpfe hatte wollen abschlagen lassen. Er wollte noch andere Geschenke hinzufügen, doch Khaled schlug sie aus. Er war zufrieden gnug, die Gefangenen, die man ihm geschenkt hatte, wieder erhalten zu haben. Es waren eben dieselben, welche Giabalah gemacht, und sogleich in das käyserliche Lager geschickt hatte.


9 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Mahan hielt nicht für dienlich, die Sache weiter zu treiben. Er besänftigte sich vielmehr gänzlich, und setzte die Unterredung so ruhig fort, als ob er keine Ursache zum Verdrusse gehabt hätte. Sie beschlossen so gar die Unterhaltung mit verbindlichen Worten und beyderseitigen Geschenken. Khaled hatte bemerkt, daß dem Mahan ein Zelt von Scharlach, welches er in dem griechischen Lager für sich hatte aufschlagen lassen, gefallen; er schenkte es ihm also auf eine sehr verbindliche Art. Der griechische General nahm es an, und schenkte ihm Omar. Hegire 15. n. C. G. 636.dafür die Gefangenen, welchen er kurz vorher die Köpfe hatte wollen abschlagen lassen. Er wollte noch andere Geschenke hinzufügen, doch Khaled schlug sie aus. Er war zufrieden gnug, die Gefangenen, die man ihm geschenkt hatte, wieder erhalten zu haben. Es waren eben dieselben, welche Giabalah gemacht, und sogleich in das käyserliche Lager geschickt hatte.


10 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Nach der ausführlichen Beschreibung dieBrief desObeidahanden Califen.ses Briefes zu urtheilen, so war es nicht zu verwundern, daß die Araber völlig von dem ganzen Syrien Herren blieben. Nach der schreklichen Niederlage der Griechen, konnten keine Trupen, es zu vertheidigen, mehr übrig seyn. Die Zahl der Todten belief sich ihrer Seits auf funfzigtausend Mann, und vierzigtausend Mann machte man von ihnen zu Gefangenen, unter welchen sich auch ihr General Mahan, welcher kurz darauf zu Damascus ermordet wurde, befand. Von Seiten der Muselmänner blieben Omar. Hegire 15. n. C. G. 636.nicht mehr als viertausend und dreyßig Mann auf dem Platze.


11 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Mahan

12 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

  • Mahan , (ist eben der, welcher sonst Manuel heißt) wird von dem Kayser wider die Araber ausgeschickt, 233. seine Vorschläge werden verworfen, 236. Er verlangt eine Unterhandlung mit dem Khaled, 238. u. f. er giebt dem Khaled die Gefangnen wieder, 240. er verliert die Schlacht bey Yermuk, 243. er wird gefangen genommen und zu Damascus getödtet, 244