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1 - An Essay on Dramatick Poesy /

Macrobius,

2 - Von Johann Dryden und dessen dramatischen Werken /

Macrobius

3 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Ich will noch eine Stelle aus dem Macrobius anführen, welche, weil sie nichts anderssagt, als die angeführten Stellen aus dem Quintilian und Longin sagen, unnöthig scheinen könnte, wenn ich nicht glaubte, daß sie vollends dendu Bos,jenigen den Mund stopfen könne, welche gernedaran zweifeln möchten, daß die Alten ihrer Musik eben die Ausdrücke gegeben, die wir ihr geben, und überhaupt von dieser Kunst eben dieBegriffe gehabt haben, die Lulli und la Lande davon hatten. Da wir keine von dem Symphonien der Alten aufweisen können, und sie alle verlohren gegangen sind, so können wir vondenselben nicht anders als nach der Erzehlungderjenigen urtheilen, die sie alle Tage hören konnten, die die Wirkungen, die sie hervorbrachten, mit ansahen, und wußten, in was für einemGeiste sie waren componirt worden.


4 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Die Gewalt, sagt Macrobius, welche derGesang über uns hat, ist so groß, daß manauf den militarischen Instrumenten, wenn derAngrif geschehen soll, ein Stück spielen läßt, welches zu erhitzen fähig ist; anstatt, daß manein Stück von einem ganz entgegen gesetztenCharakter spielen läßt, wenn die Truppen sichzurück ziehen sollen. Die Symphonien wirkenauf uns; sie machen uns lustig und unruhig; ja sie schläfern uns auch wohl ein. Sie beruhigen uns, und erquicken uns so gar bey denKrankheiten des Körpers.

5 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Allein, wird man sagen, es war doch einwirklicher Gesang, wenn die Chöre sangen; undwenn die spielenden Personen sangen, so sangen siewie die Chöre. Siehest du nicht, sagt Seneca, wieviel verschiedene Klänge das Chor ausmachen. Dahört man den Discant; da hört man den Tenor;da hört man den Baß. Die Blasinstrumentemischen sich unter die Stimmen der Männerund der Weiber. Gleichwohl entspringt aus dieser Vermischung nicht mehr als ein einziger Zusammenklang. Man hört die verschiednen Stimmen alle, ohne sie eigentlich zu unterscheiden. (*)Non vides quam multorum vocibus chorusconstet, unus tamen ex omnibus sonus redditur. Aliqua illic acuta, aliqua gravis, aliqua media. Accedunt viris fœminæ, interponuntur tibiæ, singulorum illic latent voces, omnium apparent. Fast eben diese Stelle findet sich auch bey dem Macrobius, (**) welcher nochdiese Anmerkung hinzufügt: fit concentus exdissonis. Alle diese verschiednen Klänge machen ein einziges Concert.


6 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Gleichwohl hat uns Macrobius das Fragmenteiner Rede des Scipio Aemilianus aufbehalten,in welcher dieser Zerstöhrer Karthagos sehr heftig wider die Unbequemlichkeiten redet, von welchen man nicht leicht die Schulen, in welchenman die Kunst der Gebehrden lehrte, befreyenkonnte. Unsre jungen Leute, sagt Scipio, gehen zu den Komödianten in die Schule, um vonihnen recitiren zu lernen, eine Uebung, welcheunsere Vorältern als eine Profeßion der Sklaven betrachtet haben. Ja was noch mehr ist, freygebohrne Knaben und Mädchen besuchen dieSchulen, wo man die Kunst der Saltation,lehret. In was für einer Gesellschaft befindensie sich wohl daselbst? (*) Eunt in ludum histrionum, discunt cantare, quod majores nostri ingenuis probro duci voluerunt. Eunt, inquam, in ludum saltatorium inter Cinædos, virgines puerique ingenui. Auch aus der Rede des Cicero für den Murena, welchem Catodas Tanzen vorgeworfen hatte, kann man sehen, daß es an gesetzten Männern nur unter gewissen Umständen geduldet wurde.


7 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Oft gingen Cicero und Roscius sogar einenWettstreit mit einander ein, wer von beyden ebendieselben Gedanken am öftersten auf verschiedeneArt ausdrücken könne, und jeder von ihnen bediente sich dabey derjenigen Geschicklichkeit, inwelcher er vortreflich war. Roscius drückte alsodurch ein stummes Spiel den Sinn der Redensart aus, welche Cicero zusammengesetzt und recitirt hatte. Und alsdenn urtheilte man, welcher von beyden in seinem Ausdrucke am glücklichsten gewesen sey. Hierauf veränderte Cicerodie Worte oder die Wendung der Redensart,ohne den Sinn derselben zu entkräften; und auchRoscius mußte nunmehr den Sinn durch andreGebehrden ausdrücken, ohne daß diese Veränderung den Ausdruck seines stummen Spielsschwächte. (*) Et certe satis constat contendereeum cum histrione solitum, utrum ille sæpiuseandem sententiam variis gestibus efficeret, anipse per eloquentiæ copiam sermone diverso(*) Macrob. Saturnal. lib. 2. cap. 10.du Bos,pronunciaret: sagt Macrobius von dem Ciceround Roscius.


8 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Die Aufführung dreyer Trauerspiele des Sophocles kostete den Atheniensern mehr als der Peloponnesische Krieg. Man weiß was für unsägliche Kosten die Römer verwendet haben, auchsogar in den Provinzen die prächtigsten Theater,Amphitheater, und Circos bauen zu lassen.Einige von diesen Gebäuden, welche noch ganzda stehen, sind die bewundernswürdigsten Denkmähler der alten Architektur. Und auch dieRuinen derer, die verfallen sind, bewundert man. Die römische Geschichte ist voll von Beyspielen, was für eine unmäßige Neigung das Volk gegen von den theatr. Vorstell. der Alten.die Schauspiele gehabt, und was für unglaubliche Summen es sich sowohl Regenten als Privatpersonen kosten lassen, ihr genug zu thun. Ich will also bloß hier von der Bezahlung derSchauspieler reden. Macrobius sagt, Aesopus,ein berühmter tragischer Schauspieler und Zeitgenosse des Cicero, von dem wir schon gesprochen,habe seinem Sohne, dessen Horaz (*) und Plinius als eines berichtigten Verschwenders gedenken, eine Erbschaft von fünf Millionen, die ermit dem Agiren erworben hatte, hinterlassen. Man lieset in der Geschichte des Plinius, derKomödiant Roscius, der Freund des Cicero,habe jährlich mehr als hundert tausend FrankenBesoldung gehabt. (**) Quippe cum jam apudmajores nostros Roscius histrio sestertiumquingenta millia annua meritasse prodatur.Man muß <sogar>sagar diese Besoldung des Rosciusseit der Zeit, von welcher Plinius redet, vermehrt haben, weil Macrobius sagt, es zöge dieser Komödiant von den öffentlichen Einkünftenalle Tage auf neun hundert Franken, und dieseSumme wäre für ihn ganz allein. Tanta fuitgratia ut mercedem diurnam de publico milledenarios sine gregalibus solus acceperit.


9 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Die Aufführung dreyer Trauerspiele des Sophocles kostete den Atheniensern mehr als der Peloponnesische Krieg. Man weiß was für unsägliche Kosten die Römer verwendet haben, auchsogar in den Provinzen die prächtigsten Theater,Amphitheater, und Circos bauen zu lassen.Einige von diesen Gebäuden, welche noch ganzda stehen, sind die bewundernswürdigsten Denkmähler der alten Architektur. Und auch dieRuinen derer, die verfallen sind, bewundert man. Die römische Geschichte ist voll von Beyspielen, was für eine unmäßige Neigung das Volk gegen von den theatr. Vorstell. der Alten.die Schauspiele gehabt, und was für unglaubliche Summen es sich sowohl Regenten als Privatpersonen kosten lassen, ihr genug zu thun. Ich will also bloß hier von der Bezahlung derSchauspieler reden. Macrobius sagt, Aesopus,ein berühmter tragischer Schauspieler und Zeitgenosse des Cicero, von dem wir schon gesprochen,habe seinem Sohne, dessen Horaz (*) und Plinius als eines berichtigten Verschwenders gedenken, eine Erbschaft von fünf Millionen, die ermit dem Agiren erworben hatte, hinterlassen. Man lieset in der Geschichte des Plinius, derKomödiant Roscius, der Freund des Cicero,habe jährlich mehr als hundert tausend FrankenBesoldung gehabt. (**) Quippe cum jam apudmajores nostros Roscius histrio sestertiumquingenta millia annua meritasse prodatur.Man muß <sogar>sagar diese Besoldung des Rosciusseit der Zeit, von welcher Plinius redet, vermehrt haben, weil Macrobius sagt, es zöge dieser Komödiant von den öffentlichen Einkünftenalle Tage auf neun hundert Franken, und dieseSumme wäre für ihn ganz allein. Tanta fuitgratia ut mercedem diurnam de publico milledenarios sine gregalibus solus acceperit.


10 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Die Rede, welche Cicero für eben diesen Roscius hielt, rechtfertiget das Vorgeben des Plinius und Macrobius sehr wohl. Der vornehmste(*) Horat. Sat. I. II. 10.(**) Plin. lib. 7. c. 39.du Bos,Punct des Processes, welchen Roscius hatte, betraf einen Sklaven, welchen Fannius zu demRoscius gegeben zu haben behauptete, damiter bey ihm Komödie spielen lernen solle, woraufRoscius und Fannius diesen Sklaven verkauffen und die dafür gelösete Summe unter sichtheilen wollen. Cicero will von dieser Verbindung nichts wissen, und behauptet, Panurgus,so hieß der Sklave, müsse dem Roscius, der ihnunterrichtet habe, ganz allein zugehören, weil derWerth des Komödianten den Werth der Persondes Sklaven bey weiten übertreffe. Die Persondes Panurgus, sagt Cicero, ist nicht dreyßig Pistolen werth, allein der Sklave des Roscius istzwanzig tausend Thaler werth. Wenn derSklave des Fannius des Tages kaum achtzehnSols hätte verdienen können, so kann er jetztals ein von dem Roscius unterrichteter Komödiant, achtzehn Pistolen verdienen, Ist es wohlglaublich, sagt Cicero an einem andern Orte, daß ein so uneigennütziger Mann als Roscius,sich, mit Verlust seiner Ehre, einen Sklaven, derkaum dreyßig Pistolen werth ist, zueignen würde; er, der uns seit zwölf Jahren umsonst Komödiespielt, und durch diese Großmuth zwey Millionen, die er hätte gewinnen können, ausgeschlagen hat? Ich schätze, fügt Cicero hinzu, dieBesoldung, welche Roscius bekommen habenwürde, nicht sehr hoch. Wenigstens würde manihm nicht weniger gegeben haben, als man der von den theatr. Vorstell. der Alten.Dyonisia giebt. Wir haben von dieser Schauspielerinn bereits gesprochen. Nun urtheile man, wie die römische Republick ihre Komödiantenbezahlte. Macrobius erzehlt, (*) Julius Cäsarhabe dem Laberius zwanzig tausend Thalergegeben, um diesen Dichter dahin zu vermögen, daß er in einem Stücke, welches er verfertigethatte, selbst mit spielte. Unter den andern Kaysern finden wir auch noch andere Verschwendungen. Endlich setzte der Kayser Marcus Aurelius, (**) welcher sehr oft Antoninus Philosophusgenennet wird, fest, daß den Komödianten, welche in den Schauspielen, die gewisse Obrigkeitliche Personen dem Volke geben mußten, spielenwürden, nicht mehr als fünf Goldstücken für eineVorstellung fordern sollten, und daß derjenige,welcher die Unkosten dazu hergebe, ihnen nichtmehr als noch einmal so viel geben dürfe. DieseGoldstücke waren ungefehr mit unsern Louis,deren dreyßig auf das Mark gehen, und für vierund zwanzig Francken ausgegeben werden, voneinerley Werth. Titus Livius schließt seine Erzehlung von dem Ursprunge und dem Fortgangeder theatralischen Vorstellungen zu Rom, mitdieser Betrachtung, daß ein Vergnügen, welches Anfangs sehr wenig betragen habe, in soprächtige und kostbare Schauspiele ausgeartetsey, daß kaum die reichsten Königreiche den(*) Macrob. Sat. lib. 2. cap. 7.(**) Capit. in M. Aur.du Bos,Aufwand dabey würden ausgehalten haben. (*)Quam ab sano initio res in hanc vel opulentisregnis vix talerabilem insaniam venerit. Dadie Römer beynahe fast alle selbst Declamatoresund Gebehrdenmacher geworden waren, so darfman sich nicht wundern, daß sie aus den Komödianten so viel machten. Seneca, der Vater,sagt in der Einleitung zu dem ersten Buche seinerControversen, daß die jungen Leute seiner Zeitaus diesen zwey Künsten ihre ernsthafteste Beschäftigung machten. Malarum rerum industria invasit animos. Cantandi saltandiquenunc obscæna studia effœminatos tenent.


11 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Die Rede, welche Cicero für eben diesen Roscius hielt, rechtfertiget das Vorgeben des Plinius und Macrobius sehr wohl. Der vornehmste(*) Horat. Sat. I. II. 10.(**) Plin. lib. 7. c. 39.du Bos,Punct des Processes, welchen Roscius hatte, betraf einen Sklaven, welchen Fannius zu demRoscius gegeben zu haben behauptete, damiter bey ihm Komödie spielen lernen solle, woraufRoscius und Fannius diesen Sklaven verkauffen und die dafür gelösete Summe unter sichtheilen wollen. Cicero will von dieser Verbindung nichts wissen, und behauptet, Panurgus,so hieß der Sklave, müsse dem Roscius, der ihnunterrichtet habe, ganz allein zugehören, weil derWerth des Komödianten den Werth der Persondes Sklaven bey weiten übertreffe. Die Persondes Panurgus, sagt Cicero, ist nicht dreyßig Pistolen werth, allein der Sklave des Roscius istzwanzig tausend Thaler werth. Wenn derSklave des Fannius des Tages kaum achtzehnSols hätte verdienen können, so kann er jetztals ein von dem Roscius unterrichteter Komödiant, achtzehn Pistolen verdienen, Ist es wohlglaublich, sagt Cicero an einem andern Orte, daß ein so uneigennütziger Mann als Roscius,sich, mit Verlust seiner Ehre, einen Sklaven, derkaum dreyßig Pistolen werth ist, zueignen würde; er, der uns seit zwölf Jahren umsonst Komödiespielt, und durch diese Großmuth zwey Millionen, die er hätte gewinnen können, ausgeschlagen hat? Ich schätze, fügt Cicero hinzu, dieBesoldung, welche Roscius bekommen habenwürde, nicht sehr hoch. Wenigstens würde manihm nicht weniger gegeben haben, als man der von den theatr. Vorstell. der Alten.Dyonisia giebt. Wir haben von dieser Schauspielerinn bereits gesprochen. Nun urtheile man, wie die römische Republick ihre Komödiantenbezahlte. Macrobius erzehlt, (*) Julius Cäsarhabe dem Laberius zwanzig tausend Thalergegeben, um diesen Dichter dahin zu vermögen, daß er in einem Stücke, welches er verfertigethatte, selbst mit spielte. Unter den andern Kaysern finden wir auch noch andere Verschwendungen. Endlich setzte der Kayser Marcus Aurelius, (**) welcher sehr oft Antoninus Philosophusgenennet wird, fest, daß den Komödianten, welche in den Schauspielen, die gewisse Obrigkeitliche Personen dem Volke geben mußten, spielenwürden, nicht mehr als fünf Goldstücken für eineVorstellung fordern sollten, und daß derjenige,welcher die Unkosten dazu hergebe, ihnen nichtmehr als noch einmal so viel geben dürfe. DieseGoldstücke waren ungefehr mit unsern Louis,deren dreyßig auf das Mark gehen, und für vierund zwanzig Francken ausgegeben werden, voneinerley Werth. Titus Livius schließt seine Erzehlung von dem Ursprunge und dem Fortgangeder theatralischen Vorstellungen zu Rom, mitdieser Betrachtung, daß ein Vergnügen, welches Anfangs sehr wenig betragen habe, in soprächtige und kostbare Schauspiele ausgeartetsey, daß kaum die reichsten Königreiche den(*) Macrob. Sat. lib. 2. cap. 7.(**) Capit. in M. Aur.du Bos,Aufwand dabey würden ausgehalten haben. (*)Quam ab sano initio res in hanc vel opulentisregnis vix talerabilem insaniam venerit. Dadie Römer beynahe fast alle selbst Declamatoresund Gebehrdenmacher geworden waren, so darfman sich nicht wundern, daß sie aus den Komödianten so viel machten. Seneca, der Vater,sagt in der Einleitung zu dem ersten Buche seinerControversen, daß die jungen Leute seiner Zeitaus diesen zwey Künsten ihre ernsthafteste Beschäftigung machten. Malarum rerum industria invasit animos. Cantandi saltandiquenunc obscæna studia effœminatos tenent.


12 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Zweytens giebt uns Macrobius (*) einigerMaassen einen Begrif, wie es die Pantomimenmachten, wenn sie dergleichen Worte auszudrücken hatten. Er erzehlt, Hylas, der Schülerund Nebenbuhler des Pylades, welcher die Kunstder Pantomimen, wie wir bald sagen werden, erfunden hatte, habe eine Monologe nach seinerArt aufgeführt, die sich mit den Worten, dergrosse Agamemnon geschlossen. Um dieseauszudrücken, machte Hylas die Gebehrden einesMenschen, welcher sich mit einem andern, welcher grösser ist als er, messen will. Hier nunrufte ihm Pylades zu: Du machst aus deinemAgamemnon wohl einen langen Mann, aber keinen grossen. Das Volk verlangte hierauf, daßPylades sogleich eben diese Rolle spielen sollte.Augustus, unter dessen Regierung dieses geschahe, (*) Macrob. Saturn. 2. cap. 7.du Bos,sahe es lieber, wenn das Volk im Theater, alswenn es auf dem Campo Martio den Herrnspielen wollte. Pylades mußte dem Volke alsogehorchen; und als er auf die Stelle kam, beywelcher er seinen Schüler so laut getadelt hatte,so stellte er durch seine Gebehrden und durchseine Stellung das Betragen eines Menschenvor, welcher sich in einem ernsten Nachdenkenvertieft hat, um den eigentlichen Charakter desgrossen Mannes auszudrücken. Was er damitsagen wollte, konnte man sich leicht vorstellen; dieses nehmlich, daß ein Mann, welcher grösserseyn solle, als andre, derjenige sey, welcher mehrund tieffer denke, als andre. Die Nacheiferungwar zwischen dem Pylades und Bathyllus, einemandern Pantomimen, so groß, daß Augustus, dersich manchmal dadurch in Verlegenheit gesetztsahe, für gut befand, mit dem Pyladesdeswegen zu sprechen, und ihn zu ermahnen, daß ermit seinem Nebenbuhler, welchen Mäcenasbeschützte, in gutem Verständnisse leben möchte. (*)Pylades aber antwortete ihm weiter nichts alsdieses, daß es am besten für den Kayser wäre, wenn sich das Volk nur mit dem Bathyllus undPylades beschäftigte. Man kann sich leicht einbilden, daß es Augustus nicht für dienlich hielt,auf diese Antwort etwas zu erwiedern.


13 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Was am wunderbarsten hierbey scheinen wird,ist dieses, daß die Komödianten, welche ihreStücke, ohne zu reden, spielten, sich der Bewegungen des Gesichts bey ihrer stummen Declamation nicht bedienen konnten. Sie mußtensich durch die Bewegungen der übrigen Gliederauszudrücken wissen; denn so viel ist ganz gewiß, daß sie eben sowohl, wie die übrigen Komödianten unter der Maske spielten. Lucianussagt, die Maske der Pantomimen habe keinenso weit aufstehenden Mund gehabt, wie die Masken der gewöhnlichen Komödianten, und sie hätte überhaupt weit annehmlicher ausgesehen. Macrobius erzehlt, Pylades habe sich einsmalssehr erzürnt, als er den rasenden Herkulesgespielt, und die Zuschauer seine Gebehrden, dienach ihrer Meinung allzu übertrieben gewesen, tadeln wollen. Er nahm also seine Maske ab, und rief ihnen zu: ihr Narren, ich stelle ja einenMenschen vor, der noch närrischer ist, als ihr. Macrobius erzehlt, am angeführten Orte, nochandre dergleichen Züge von diesem berühmtenErfinder der Pantomimen. (*)


14 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Was am wunderbarsten hierbey scheinen wird,ist dieses, daß die Komödianten, welche ihreStücke, ohne zu reden, spielten, sich der Bewegungen des Gesichts bey ihrer stummen Declamation nicht bedienen konnten. Sie mußtensich durch die Bewegungen der übrigen Gliederauszudrücken wissen; denn so viel ist ganz gewiß, daß sie eben sowohl, wie die übrigen Komödianten unter der Maske spielten. Lucianussagt, die Maske der Pantomimen habe keinenso weit aufstehenden Mund gehabt, wie die Masken der gewöhnlichen Komödianten, und sie hätte überhaupt weit annehmlicher ausgesehen. Macrobius erzehlt, Pylades habe sich einsmalssehr erzürnt, als er den rasenden Herkulesgespielt, und die Zuschauer seine Gebehrden, dienach ihrer Meinung allzu übertrieben gewesen, tadeln wollen. Er nahm also seine Maske ab, und rief ihnen zu: ihr Narren, ich stelle ja einenMenschen vor, der noch närrischer ist, als ihr. Macrobius erzehlt, am angeführten Orte, nochandre dergleichen Züge von diesem berühmtenErfinder der Pantomimen. (*)


15 - Examen de in genios para las Sciencias /

Esta propriedad (cuenta Lucio Floro) que tenia aquel famoso capitan Viriato, de nacion Portugues: el qual dize y affirma (encaresciendo su grande humildad) que menospreciava tanto los ade De Ingenios.reços de su persona, que no avia soldado particular en todo su exercito, que anduviesse peor vestido. Y realmente no era virtud, ni lo hazia con arte; sino que es effecto natural, de los que tienen esta differencia de ymaginativa, que vamos buscando. El desaliño de Iulio Cesar, engaño grandemente a Ciceron: porque preguntadole [despues de la batalla] la razon que le avia movido, a seguir la parte de Pompejo, cuenta Macrobio, que respondio: Præcinctura me fefellit. Como si dixera: Engaño me, ver que Iulio Cesar, era un hombre desaliñado, y que nunca traya petrina [a quien los soldados, por baldon, le llamavan ropa suelta:] y esto les avia de mover, para entender que tenia el ingenio que pedia el consejo de la guerra. Como lo atinó Sila [cuenta Tranquilo] que viendo el desaliño que tenia Iulio Cesar [siendo niño] aviso a los Romanos , diziendo: Cavete puerum male præcinctum. Como si les dixera: Guarda os, Romanos, de aquel mochacho mal ceñido.