Suchbegriff: ludwig_vii
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Zu Vezelay in Burgund wurde 1146 auf dem offenen Marktplatze ein Gerüste aufgerichtet, auf welchem Bernhard, den König von Frankreich, Ludewig den jüngern an der Seite habend, erschien. Er redete zuerst, hernach der König. Alles, was zugegen war, nahm das Kreuz; der König empfing es aus den Händen des heiligen Bernhards zuerst. Der Minister Suger fand nicht für gut, daß der König den wirklichen Vortheil, den er seinen Staaten schaffen könnte, in Wind schlüge, um in Syrien auf ungewisse Eroberungen auszugehen. Allein die Beredtsamkeit Bernhardsnndund die Meynung der Zeit, ohne welche diese Beredtsamkeit nichts war, behielten über den Rath des Ministers die Oberhand.


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Man malet uns Ludewig den jüngern als einen Prinzen ab, der mit mehr Gewissenszweifel, als Tugend erfüllet war. In einem von den kleinen innerlichen Kriegen, welche die lehensherrliche Regierung in Frankreich unvermeidlich machte, hatten die Geschichte der Kreuzzüge. Truppen des Königs die Kirche von Vitri verbrannt, und das Volk, das sich in diese Kirche geflüchtet hatte, war in den Flammen umgekommen. Man beredete den König leicht, daß er dieses Verbrechen nicht anders, als im gelobten Lande büßen könnte, da es doch in Frankreich durch eine kluge Regierung weit besser hätte können ersetzet werden. Seine junge Gemahlinn Eleonora von Guyenne trat den Kreuzzug mit dem Könige an, entweder weil sie ihn damals liebte, oder weil es die Anständigkeit in diesen Zeiten erfoderte, den Mann in dergleichen Kriegen zu begleiten.


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Das Unternehmen Ludwigs des jüngern hatte eben den Erfolg. Man muß gestehen, daß, wenn die, welche ihn begleiteten, eben so wenig Vorsichtigkeit bezeigten, wie die Deutschen, sie noch weit weniger Gerechtigkeit bewiesen. Kaum war man in Thracien angekommen, als ein Bischof von Langres den Vorschlag that, sich Constantinopels, dem Entwurfe des Geschichte der Kreuzzüge. päbstlichen Legatens bey dem ersten Kreuzzuge zu folge, zu bemächtigen; allein der Schimpf war wegen einer solchen Handlung gewiß, der Erfolg ungewiß. Die französische Armee gieng auf den Fußtapfen des Kaisers Conrad über den Hellespont.


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Der König von Frankreich, (1149) der, wie der Kaiser, in den Felsen bey Laodicäa überrumpelt wurde, wurde, wie er, geschlagen; er erfuhr aber zu Antiochia häusliche Widerwärtigkeiten, welche empfindlicher waren, als die allgemeine Noth.