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1 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Longinus (*) redet von der OrganischenMusik, so wie wir von unsrer instrumental Musik reden können. Er sagt, die Symphonienrührten, ob sie gleich nichts als blosse Nachahmungen eines unarticulirten Geräusches undgleichsam nur Töne wären, die mehr nicht, alsihr halbes Leben und ihr halbes Wesen hätten. Dieser Schriftsteller verstand unter den vollkommnen Tönen, welchen er die Töne derSymphonien entgegen setzt, die nur ihr halbesWesen haben, die Töne der musikalischen Recitative, wo der natürliche Ton, indem er gewissen Worten angemessen wird, mit dem articulirten Tone verbunden ist. Zu der Stelle, die(*) Vom Erhabnen Haupt 32.von den theatr. Vorstell. der Alten.wir jetzt angeführt haben, fügt Longin folgendeshinzu. Und sehen wir nicht in der That, daß der Klang der Blasinstrumente, dieSeelen der Zuhörer bewegt, sie aus sichselber setzt, ja wohl gar sie manchmal zueiner Art von Raserey bringt? Sehenwir nicht, daß er sie, die Bewegungenihrer Körper nach der Bewegung desTakts zu richten, zwinget, und ihnen Bezeigungen abnöthiget, an welchen ihrWille keinen Theil hat? Die instrumental Musik wirkt also sehr merklich aufuns, indem wir sie den Zweck erreichensehen, den sich der Componist damit vorgesetzt hatte. Ob gleich die unarticulirten Töne dieser Musik uns keine Worte vernehmen lassen, die ihre gewissenBegriffe in uns erwecken könnten, soerregen sie doch durch sich selbst, durchihre Accorde und ihren Rithmus verschiedeneEmpfindungen in uns. Dieseunarticulirten Nachahmungenbewegen uns eben so stark, als uns die Ausdrücke eines Redners bewegen würden.


2 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Longinus (*) redet von der OrganischenMusik, so wie wir von unsrer instrumental Musik reden können. Er sagt, die Symphonienrührten, ob sie gleich nichts als blosse Nachahmungen eines unarticulirten Geräusches undgleichsam nur Töne wären, die mehr nicht, alsihr halbes Leben und ihr halbes Wesen hätten. Dieser Schriftsteller verstand unter den vollkommnen Tönen, welchen er die Töne derSymphonien entgegen setzt, die nur ihr halbesWesen haben, die Töne der musikalischen Recitative, wo der natürliche Ton, indem er gewissen Worten angemessen wird, mit dem articulirten Tone verbunden ist. Zu der Stelle, die(*) Vom Erhabnen Haupt 32.von den theatr. Vorstell. der Alten.wir jetzt angeführt haben, fügt Longin folgendeshinzu. Und sehen wir nicht in der That, daß der Klang der Blasinstrumente, dieSeelen der Zuhörer bewegt, sie aus sichselber setzt, ja wohl gar sie manchmal zueiner Art von Raserey bringt? Sehenwir nicht, daß er sie, die Bewegungenihrer Körper nach der Bewegung desTakts zu richten, zwinget, und ihnen Bezeigungen abnöthiget, an welchen ihrWille keinen Theil hat? Die instrumental Musik wirkt also sehr merklich aufuns, indem wir sie den Zweck erreichensehen, den sich der Componist damit vorgesetzt hatte. Ob gleich die unarticulirten Töne dieser Musik uns keine Worte vernehmen lassen, die ihre gewissenBegriffe in uns erwecken könnten, soerregen sie doch durch sich selbst, durchihre Accorde und ihren Rithmus verschiedeneEmpfindungen in uns. Dieseunarticulirten Nachahmungenbewegen uns eben so stark, als uns die Ausdrücke eines Redners bewegen würden.


3 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Ich will noch eine Stelle aus dem Macrobius anführen, welche, weil sie nichts anderssagt, als die angeführten Stellen aus dem Quintilian und Longin sagen, unnöthig scheinen könnte, wenn ich nicht glaubte, daß sie vollends dendu Bos,jenigen den Mund stopfen könne, welche gernedaran zweifeln möchten, daß die Alten ihrer Musik eben die Ausdrücke gegeben, die wir ihr geben, und überhaupt von dieser Kunst eben dieBegriffe gehabt haben, die Lulli und la Lande davon hatten. Da wir keine von dem Symphonien der Alten aufweisen können, und sie alle verlohren gegangen sind, so können wir vondenselben nicht anders als nach der Erzehlungderjenigen urtheilen, die sie alle Tage hören konnten, die die Wirkungen, die sie hervorbrachten, mit ansahen, und wußten, in was für einemGeiste sie waren componirt worden.