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Les Français au - contraire se précipitoient dans les séditions, par caprice, & en riant; les femmes étoient à la tête des Factions, l'amour faisoit & rompoit les Cabales. La Duchesse de Longueville engagea Tu- renne, à peine Maréchal de France, à faire révolter1649. l'Armée qu'il commandoit pour le Roi. Turenne n'y réussit pas: il quitta en fugitif l'Armée dont il étoit Général, pour plaire à une femme, qui se mo- quoit de sa passion: il devint de Général du Roi de France, Lieutenant de Don Estevan de Gamarre, avec lequel il fut battu à Retel par les Troupes Royales. On connaît ce Billet du Maréchal d'Hoquincourt à la Duchesse de Montbazon. Perrone est à la Belle des Belles. On sçait ces Vers du Duc de la Rochefou- ESSAI SUR LE SIE'CLE cault pour la Duchesse de Longueville, lorsqu'il reçut au combat de St. Antoine un coup de mousquet, qui lui fit perdre quelque tems la vuë:


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Le Prince de Condé avec un petit nombre de Seigneurs de son Parti, suivi de peu de Soldats, soutint & repoussa l'effort de l'Armée Royale. Le Roi regardoit ce combat du haut d'une éminence avec Mazarin. Le Duc d'Orleans, incertain du parti, qu'il devoit prendre, restoit dans son Palais du Luxembourg. Le Cardinal de Retz étoit can- tonné dans son Archevêché. Le Parlement attendoit l'is- suë de la bataille pour donner quelque Arrêt. Le Peuple, qui craignoit alors également, & les Troupes du Roi, & celles de Mr. le Prince, avoit fermé les portes de la Ville, & ne laissoit plus entrer ni sortir personne, pendant que ce 2 Juil. 1652.qu'il y avoit de plus grand en France s'acharnoit au combat, & versoit son sang dans le Fauxbourg. Ce fût-la que le Duc de la Rochefoucault, si illustrepar son courage & par son esprit, reçut un coup au-dessous des yeux, qui lui fit perdre la vuë pour quelque tems. On ne voyoit que jeunes Sei- gneurs tuez, ou blessez, qu'on rapportoit à la porte Saint Antoine, qui ne s'ouvroit point.


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Die Franzosen gegentheils verwickelten sich in den Aufruhr bloß und allein aus Eigensinn, und mit Lachen. Die Weiber waren an der Spitze der Parteyen; die Liebe machte und trennte Verbindungen. Die Herzoginn von Longueville reizte den Turenne, welcher kaum Marschall von Frankreich geworden war, die Armee, welche er für den König anführte, zu einem Aufstande zu bewegen *. Es gelung Turennen nicht; er verließ als ein Flüchtling die Armee, deren General er war, einer Frau zu gefallen, welche

* Im Jahre 1649.

Versuch über das Jahrhundert seine Leidenschaft verhöhnte. Er ward aus einem Generale des Königs von Frankreich, ein Lieutenant des Don Estevan von Gamarre, mit welchem er von den königl. Truppen bey Retel geschlagen wurde. Das Handschreiben des Marschalls von Hoquincourt an den Herzog von Montbazon ist bekannt: Per- ronne est à la Belle des Belles. Peronne ist der Schönen unter den Schönen. Man weiß die Verse des Herzogs von Rochefoucault an die Herzoginn von Longueville, als er in der Schlacht bey S. Antoine von einer Musketenkugel getroffen ward, und eine Zeitlang das Gesichte darüber verlor.


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Mit einer kleinen Anzahl von Vornehmen, die seiner Partey zugethan waren, und mit sehr wenig Sol Versuch über das Jahrhundertdaten ward die ganze Macht der königl. Armee von dem Prinzen von Conde aufgehalten und zurück getrieben. Der König sah nebst dem Kardinal Mazarin dieses Treffen von der Höhe eines Berges mit an. Der Herzog von Orleans war ungewiß, zu welcher Partey er treten sollte, er blieb also in seinem Pallaste von Luxenburg ruhig. Der Kardinal von Retz hatte sich in sein Erzbisthum gezogen. Das Parlement wartete auf den Ausgang der Schlacht, seinen Schluß darnach einzurichten. Das Volk, welches damals sowohl die Truppen des Königs als die Truppen des Prinzen fürchtete, hatte die Thore der Stadt verschlossen, und ließ niemanden weder aus noch ein, da unterdessen die größten MännerFrankreichs im Treffen wütheten und ihr Blut in der Vorstadt vergossen *. Hier war es, wo der Herzog von Rauchefoucoult, welchen Muth und Witz so berühmt gemacht haben, unter den Augen verwundet wurde, daß er auf einige Zeit das Gesichte darüber verlor. Man sah nichts als verwundete oder getödtete junge Herren, die man an das Thor des heil. Antonius brachte, welches nicht aufgemacht ward.


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Er wollte einmal seinen Hofleuten etwas erzählen, und hatte so gar versprochen, daß die Erzählung ar von Ludewig dem XIV.tig seyn sollte, gleichwol war sie es so wenig, daß man nicht einmal darüber lachte, ob es gleich die Er zählung eines Königes war. Sobald aber der Prinz von Armagnac, den man Monsieur le Grand nennte, aus dem Zimmer gegangen war, so sagte der König zu denen, die noch bey ihm geblieben waren: Meine Herren, meine Erzählung ist euch sehr abgeschmackt vorgekommen, und das mit Recht. Ich besann mich aber, daß etwas darinne vorkam, was den Herrn le Grand von weiten angeht, und worüber er hätte empfindlich werden können. Ich habe es also lieber unterdrücken, als ihm misstellen wollen. Itzo da er nicht zugegen ist, will ich die Erzählung vollständig machen. Er that es, und man lachte. Aus diesen kleinen Zügen kann man deutlich genug sehen, daß es falsch ist, wenn man ihm harte und widerwärtige Reden beyleget, wie er zum Exempel, dem Hrn. de la Rochefoucault weh zu thun soll gesaget haben:Was frage ich darnach, welcher von meinen Knechten mir dienet? Einer solchen Unanständigkeit war Ludewig der XIV. unfähig. Ich habe mich bey allen, die sehr nahe um ihn gewesen, erkundiget, und alle haben mich versichert, daß es eine grobe Erdichtung sey; gleichwol wiederholt und glaubet man sie von einem Ende Frankreichs bis zum andern. Die kleinen Verleumdungen finden eben sowol ihr Glück als die großen. Wie kann man solche verhaßte Worte mit dem zusammen reimen, was er eben diesem Herzoge de la Rochefoucault einsmals sagte, als er in Schulden verwickelt war: Warum redet ihr aber nicht mit euren Freunden deswegen? Diese Rede begleitete er mit einem Ge Geheime Nachrichtenschenke von 50000 Thalern. Wenn er einen Legaten empfing, der sich im Namen des Pabstes entschuldigen sollte, oder einen Dogen von Genua, welcher ihn um Verzeihung zu bitten kam, so dachte er auf nichts, als ihnen zu gefallen. Seine Minister waren hierinne ein wenig anders gesinnet. Daher sagte auch der Doge Leriaco, ein Mann von großemWitze: Der König nimmt uns unsere Freyheit, indem er unsere Herzen fesselt, seine Minister aber geben sie uns wieder.


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Er wollte einmal seinen Hofleuten etwas erzählen, und hatte so gar versprochen, daß die Erzählung ar von Ludewig dem XIV.tig seyn sollte, gleichwol war sie es so wenig, daß man nicht einmal darüber lachte, ob es gleich die Er zählung eines Königes war. Sobald aber der Prinz von Armagnac, den man Monsieur le Grand nennte, aus dem Zimmer gegangen war, so sagte der König zu denen, die noch bey ihm geblieben waren: Meine Herren, meine Erzählung ist euch sehr abgeschmackt vorgekommen, und das mit Recht. Ich besann mich aber, daß etwas darinne vorkam, was den Herrn le Grand von weiten angeht, und worüber er hätte empfindlich werden können. Ich habe es also lieber unterdrücken, als ihm misstellen wollen. Itzo da er nicht zugegen ist, will ich die Erzählung vollständig machen. Er that es, und man lachte. Aus diesen kleinen Zügen kann man deutlich genug sehen, daß es falsch ist, wenn man ihm harte und widerwärtige Reden beyleget, wie er zum Exempel, dem Hrn. de la Rochefoucault weh zu thun soll gesaget haben:Was frage ich darnach, welcher von meinen Knechten mir dienet? Einer solchen Unanständigkeit war Ludewig der XIV. unfähig. Ich habe mich bey allen, die sehr nahe um ihn gewesen, erkundiget, und alle haben mich versichert, daß es eine grobe Erdichtung sey; gleichwol wiederholt und glaubet man sie von einem Ende Frankreichs bis zum andern. Die kleinen Verleumdungen finden eben sowol ihr Glück als die großen. Wie kann man solche verhaßte Worte mit dem zusammen reimen, was er eben diesem Herzoge de la Rochefoucault einsmals sagte, als er in Schulden verwickelt war: Warum redet ihr aber nicht mit euren Freunden deswegen? Diese Rede begleitete er mit einem Ge Geheime Nachrichtenschenke von 50000 Thalern. Wenn er einen Legaten empfing, der sich im Namen des Pabstes entschuldigen sollte, oder einen Dogen von Genua, welcher ihn um Verzeihung zu bitten kam, so dachte er auf nichts, als ihnen zu gefallen. Seine Minister waren hierinne ein wenig anders gesinnet. Daher sagte auch der Doge Leriaco, ein Mann von großemWitze: Der König nimmt uns unsere Freyheit, indem er unsere Herzen fesselt, seine Minister aber geben sie uns wieder.