Suchbegriff: jahi
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1 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Jahia, einNachkomme Alis,wirft sichzum Califen auf.

2 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

So viel Mühe man auch angewendet hatte, den Anhang der Aliden auszurotten, so war es doch nicht möglich gewesen, sie gänzlich zuJahia, einNachkomme Alis,wirft sichzum Califen auf.vertilgen. Jahia, Hassans Sohn, der in gerader Linie von dem Ali abstammte, hatte das Glück gehabt, den strengen Verfolgungen zu entgehen, wodurch man dieses ganze Haus hatte vertilgen wollen. Er hatte sich hernach unter der Hand einen grossen Anhang gemacht, der endlich in eine völlige Rebellion ausbrach, und mit seiner Ernennung zum Califen den Anfang nahm.


3 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Haroun kehrte den Augenblick alle mögliche Mittel vor, diesen Aufstand zu dämpfen. Er schickte den Fadhel mit funfzig tausend Mann den Rebellen entgegen. Wie dieser in der Provinz Chorassan angelanget war, so fand er die beste Gelegenheit sich von des Jahia Character zu unterrichten, und erfuhr, daß er ihn mit leichter Mühe zum Gehorsam bringen würde, wenn er ihm nur einige Achtung bezeugte, und ihm die Hofnung machte, daß ihm der Calif in einen seiner hohen Geburt, und seinen Verdiensten gemässen Zustand versetzen würde.


4 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Aus dieser Ursach blieb er in Chorassan stehen, und schickte an den Jahia einen vertrauten Menschen ab, der gegen denselben das zahlreiche Heer, so er bald auf dem Halse haben würde, herausstreichen, und ihm zugleich die Wege an die Hand geben muste, wie er demHaroun - al Raschid.Hegire 176n. C. G. 792 gedroheten Unglück entgehen könnte. Dabey bemühete er sich insonderheit ihn zu überreden, daß er sich Fadhels friedfertige Gesinnungen in Ansehung seiner zu Nutze machen möchte. Er sagte ihm, dieser General habe schon alles zu seiner Aussöhnung mit dem Califen vorgekehrt, er habe diesem Prinzen versichert, daß man den Aufruhr in Giorgian ihm keines weges beymessen könnte, denn er hätte sich nicht aus der Ursach zum Califen erklären lassen, um die Krone den Abbasiden streitig zu machen, sondern einzig und allein, um die Aliden nicht vor den Kopf zu stossen, die allezeit viel Treu und Zuneigung gegen ihn getragen, und ihn itzo wegen der Vorrechte, die ihm seine Geburt gäbe, gezwungen hätten, ihr Haupt zu werden, und ganz wider seinen Willen den Krieg anzufangen. Mit einem Wort, dieser listige Unterhändler wuste seine Absicht so wohl zu erreichen, daß er den Jahia ganz wankend machte, und mit ihm die Mittel ausfindig zu machen suchte, wie er erstlich den Zorn des Califen stillen, und hernach den Nachstellungen der Aliden entgehen könnte, welche gewis nicht unterlassen würden, auf Rache gegen ihn bedacht zu seyn, wenn er von ihnen zum Calif überginge.


5 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Aus dieser Ursach blieb er in Chorassan stehen, und schickte an den Jahia einen vertrauten Menschen ab, der gegen denselben das zahlreiche Heer, so er bald auf dem Halse haben würde, herausstreichen, und ihm zugleich die Wege an die Hand geben muste, wie er demHaroun - al Raschid.Hegire 176n. C. G. 792 gedroheten Unglück entgehen könnte. Dabey bemühete er sich insonderheit ihn zu überreden, daß er sich Fadhels friedfertige Gesinnungen in Ansehung seiner zu Nutze machen möchte. Er sagte ihm, dieser General habe schon alles zu seiner Aussöhnung mit dem Califen vorgekehrt, er habe diesem Prinzen versichert, daß man den Aufruhr in Giorgian ihm keines weges beymessen könnte, denn er hätte sich nicht aus der Ursach zum Califen erklären lassen, um die Krone den Abbasiden streitig zu machen, sondern einzig und allein, um die Aliden nicht vor den Kopf zu stossen, die allezeit viel Treu und Zuneigung gegen ihn getragen, und ihn itzo wegen der Vorrechte, die ihm seine Geburt gäbe, gezwungen hätten, ihr Haupt zu werden, und ganz wider seinen Willen den Krieg anzufangen. Mit einem Wort, dieser listige Unterhändler wuste seine Absicht so wohl zu erreichen, daß er den Jahia ganz wankend machte, und mit ihm die Mittel ausfindig zu machen suchte, wie er erstlich den Zorn des Califen stillen, und hernach den Nachstellungen der Aliden entgehen könnte, welche gewis nicht unterlassen würden, auf Rache gegen ihn bedacht zu seyn, wenn er von ihnen zum Calif überginge.


6 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Indessen lagen dem Jahia noch die Folgen auf dem Herzen, die aus einer so wichtigen That herfliessen könnten, und daher machte er noch immer viele Schwierigkeiten, welche aber die Geschicklichkeit dieses Unterhändelers alle zu heben wuste, so daß er sich endlich entschloß, selbst an den Fadhel zu schreiben, und ihn von seinen Gesinnungen zu unterrichten, er bat ihn dabey, dem Califen davon wieder Nachricht zu geben, und von ihm die Versicherungen einzuholen, auf welchen die Endigung dieser wichtigen Sache einzig beruhete.


7 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Versicherungen, soder Califdem Jahiawegen seines Lebensund seinerFreyheitgibt.

8 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Der über den glücklichen Fortgang seinesVersicherungen, soder Califdem Jahiawegen seines Lebensund seinerFreyheitgibt.Unternehmens erfreute Fadhel berichtete dem Califen sogleich alle Umstände davon. Dieser freute sich an seiner Seite nicht weniger, daß eine so gefährlich anscheinende Rebellion ohne viele Umstände und ohne Blutvergiessen beygelegt war, und schickte ihm einen eigenhän dig geschriebenen Schein zurück, worinn erHaroun - al Raschid.Hegire 176n. C. G. 792 bey seiner Ehre versicherte, niemals das geringste gegen Jahias Leben oder Freyheit zu verfügen, sondern ihm vielmehr mit aller seiner Geburt gebührender Achtung zu begegnen. Und da er glaubte, daß der Prinz noch einigen Argwohn gegen einige Herrn am Hofe tragen, und aus dieser Ursache neue Schwierigkeiten machen möchte, so ließ er noch dazu gedachten Schein durch die angesehensten Abbasiden, und übrige Grossen des Staats unterschreiben.


9 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dieses so förmliche Diplom ward gleich zurückgeschickt. Der verschlagene Abgeordnete, der schon das erstemal seine Verrichtungen so glücklich zu Stande gebracht hatte, muste Itzo wieder die Bestellung desselben übernehmen, welche er auch mit erwünschtem Fortgang verrichtete. Wie Jahia das mit des Califen eigener Hand gezeichnete, und mit Einwilligung der grösten Staatsbedienten ausgefertigte Diplom zu Gesicht bekam, so fielen auf dieser Seite alle seine Einwürfe übern Haufen, auf der andern Seite hingegen fand er sich sehr verlegen, wie er es anzufangen hätte, sich aus den Händen der Aliden loszumachen. Auch aus dieser Verwirrung wuste ihm der Abgeordnete hinaus zu helfen, und so gute Anstalten vorzukehren, daß er aus Giorgian wegkam, ohne daß sich jemand seine Flucht hätte sollen einfallen lassen. Er führte ihn in gröster Eile nach Haroun - al Raschid.Hegire 176n. C. G. 792Chorassan, wo ihn Fadhel an der Spitze seiner Armee mit den grösten Ehrenbezeugungen empfing. Von hier brachte er ihn nach Bagdad, nachdem er zuvor einige Zeit ausgeruhet hatte.


10 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Jahia begibt sichzum Calif,der ihn sehrwohl aufnimmt.

11 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Jahia von wahrer Erkänntlichkeit gerühretHaroun - al Raschid.Hegire 177n. C. G. 793 bereuete es gar nicht, daß er sich hieher begeben hatte, er wiederholte und bekräftigte vielmehr dem Calif alle Versprechungen und Verbindlichkeiten, wozu er sich gegen den General Fadhel anheischig gemacht hatte. Nunmehro fing er an, seinen Aufenthalt an dem Hofe zu Bagdad fest zu setzen, indem er wohl einsahe, daß er der Ruhe, der er hier genossen, unter den Rebellen nimmer würde theilhaft geworden seyn, und sich zugleich freute, daß er sich die Gelegenheit zu Nutze gemacht hätte, sich aus dem gefährlichen Garn, worein ihn die Aliden durch ihren Aufstand verwickelt hätten, auf so gute Art herausgezogen hätte.


12 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Doch dieser glückliche Zustand war von keiner langen Dauer. Es sey nun, daß es von Harouns natürlicher Unbeständigkeit, oder von der Verhetzung einiger Hofleute herrührte, das will ich nicht untersuchen. So viel aber ist gewiß, daß er sein Bezeugen gegen den Jahia auf einmal änderte. Ob er gleich einen Nebenbuhler, der von selbst zu ihm geflohen, sich in seine Hände geliefert, und alles um den edeln Frieden zu erhalten, aufgeopfert hatte, im geringsten nicht zu fürchten hatte; so machte er doch den Schlus, es könnte sich, so lange als er lebte, noch immer eine Parthey für ihn hervorthun, und seine Ansprüche auf Haroun - al Raschid.Hegire 177n. C. G. 793das Califat unterstützen. Und dieser brachte ihn zu der grausamen Entschliessung, diesen Prinzen aus dem Wege zu räumen. Fadhel, Giafar, und die andern Barmeciden, bezeugten einen rechten Abscheu dafür, und thaten alles mögliche den Califen von der Ausführung desselben abzurathen, allein alle ihre Vorstellungen waren unfruchtbar. Und kurze Zeit hernach erfuhr man, daß der unglücklicheJahia umgebracht sey.


13 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Doch dieser glückliche Zustand war von keiner langen Dauer. Es sey nun, daß es von Harouns natürlicher Unbeständigkeit, oder von der Verhetzung einiger Hofleute herrührte, das will ich nicht untersuchen. So viel aber ist gewiß, daß er sein Bezeugen gegen den Jahia auf einmal änderte. Ob er gleich einen Nebenbuhler, der von selbst zu ihm geflohen, sich in seine Hände geliefert, und alles um den edeln Frieden zu erhalten, aufgeopfert hatte, im geringsten nicht zu fürchten hatte; so machte er doch den Schlus, es könnte sich, so lange als er lebte, noch immer eine Parthey für ihn hervorthun, und seine Ansprüche auf Haroun - al Raschid.Hegire 177n. C. G. 793das Califat unterstützen. Und dieser brachte ihn zu der grausamen Entschliessung, diesen Prinzen aus dem Wege zu räumen. Fadhel, Giafar, und die andern Barmeciden, bezeugten einen rechten Abscheu dafür, und thaten alles mögliche den Califen von der Ausführung desselben abzurathen, allein alle ihre Vorstellungen waren unfruchtbar. Und kurze Zeit hernach erfuhr man, daß der unglücklicheJahia umgebracht sey.


14 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Unter Harouns Regierung war Jahia, ein Abkömmling von Giafar, das Haupt des barmecidischen Hauses. Dieser Herr bestätigte ihn in der Würde des Veziers, die er schon unter zwey vorhergehenden Califen mit Ruhm verwaltet hatte. Haroun würdigte ihn einer vollkommenen Gnade, nicht nur seiner grossen Verdienste wegen, sondern er hatte noch eine besondere Ursach ihn hochzuschätzen. Jahia hatte ihn erzogen, er hatte seinen Geist gebildet, und ihm war er sowohl wegen des Fortganges, so er in den Wissenschaften gemacht hatte, als auch wegen der in seinen Staaten gemachten weisen Verfügungen einzig und allein verbunden.


15 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Unter Harouns Regierung war Jahia, ein Abkömmling von Giafar, das Haupt des barmecidischen Hauses. Dieser Herr bestätigte ihn in der Würde des Veziers, die er schon unter zwey vorhergehenden Califen mit Ruhm verwaltet hatte. Haroun würdigte ihn einer vollkommenen Gnade, nicht nur seiner grossen Verdienste wegen, sondern er hatte noch eine besondere Ursach ihn hochzuschätzen. Jahia hatte ihn erzogen, er hatte seinen Geist gebildet, und ihm war er sowohl wegen des Fortganges, so er in den Wissenschaften gemacht hatte, als auch wegen der in seinen Staaten gemachten weisen Verfügungen einzig und allein verbunden.