Suchbegriff: heinrich_iii
Treffer: 7

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Diese Haushaltung hatte ihn in den Stand gesetzt, mächtige Armeen wider den König von England Heinrich den dritten, und wider die Vasallen vonFrankreich, die es mit England hielten, anzuwerben. Heinrich der dritte, der weniger reich war, und dem die Engländer weniger gehorchten, hatte weder so gute Truppen, noch die so geschwind fertig waren. Ludwig, der ihn, an Muth, wie an Behutsamkeit und Vorsicht übertraf, schlug ihn zweymal, und insonderheit zu Tailleburg in Poitou. Der englische König nahm die Flucht vor ihm. Auf diesen rühmlichen Krieg folgte ein vortheilhafter Friede. Die Vasallen von Frankreich bequemten sich wieder zu ihrer Schuldigkeit, und handelten weiter nicht darwider. Der König vergaß auch nicht, den Engländern fünf tausend Pfund Sterlings statt einer Ersetzung der Kriegsunkosten aufzulegen. Wenn man bedenkt, daß er noch nicht vier und zwanzig Jahr alt war, da er sich also aufführte, und daß seine Gemüthsart weit über sein Glück erhoben war, so sieht man leicht, was er würde gethan haben, wenn er in seinem Vaterlande geblieben wäre, und man bejammert, daß Frankreich durch seine Tugenden selbst, die das Glück der Welt hätten machen sollen, hat unglücklich seyn müssen.


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Diese Haushaltung hatte ihn in den Stand gesetzt, mächtige Armeen wider den König von England Heinrich den dritten, und wider die Vasallen vonFrankreich, die es mit England hielten, anzuwerben. Heinrich der dritte, der weniger reich war, und dem die Engländer weniger gehorchten, hatte weder so gute Truppen, noch die so geschwind fertig waren. Ludwig, der ihn, an Muth, wie an Behutsamkeit und Vorsicht übertraf, schlug ihn zweymal, und insonderheit zu Tailleburg in Poitou. Der englische König nahm die Flucht vor ihm. Auf diesen rühmlichen Krieg folgte ein vortheilhafter Friede. Die Vasallen von Frankreich bequemten sich wieder zu ihrer Schuldigkeit, und handelten weiter nicht darwider. Der König vergaß auch nicht, den Engländern fünf tausend Pfund Sterlings statt einer Ersetzung der Kriegsunkosten aufzulegen. Wenn man bedenkt, daß er noch nicht vier und zwanzig Jahr alt war, da er sich also aufführte, und daß seine Gemüthsart weit über sein Glück erhoben war, so sieht man leicht, was er würde gethan haben, wenn er in seinem Vaterlande geblieben wäre, und man bejammert, daß Frankreich durch seine Tugenden selbst, die das Glück der Welt hätten machen sollen, hat unglücklich seyn müssen.


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Als Ludwig im Jahr 1244 in eine heftige Krankheit verfiel, glaubte er, wie man vorgiebt, in einer Schlafsucht eine Stimme zu hören, die ihm anbefohlen, das Kreuz wider die Ungläubigen zu nehmen. Kaum konnte er reden, so that er das Gelübde, einenKreuzzug zu thun. Die Königinn seine Mutter, die Geschichte der Kreuzzüge. Königinn seine Gemahlinn, sein Rath, und alles, was sich ihm näherte, sahe die Gefahr dieses betrübten Gelübdes wohl ein. Der Bischof von Paris selbst stellte ihm die gefährlichen Folgen davon vor. Allein Ludwig sahe dieses Gelübde als ein heiliges Band an, welches aufzulösen bey Menschen nicht stünde. Er machte die Anstalten zu diesem Zuge binnen vier Jahren; endlich übergab er die Regierung des Königreichs seiner Mutter, und brach mit seiner Gemahlinn und drey Brüdern, denen ihre Gemahlinnen gleichfalls folgeten, auf. Fast die ganze Ritterschaft Frankreichs begleitete ihn. Ein Herzog von Burgund, ein Graf von Bretagne, ein Graf von Flandern, ein Graf von Soissons, ein Graf von Vendome fanden sich mit ihren Lehnsleuten ein. Es waren auf drey tausend Bannerherren bey der Armee. Frankreich wurde öder und einsamer, als zur Zeit des Kreuzzuges des heil. Bernhards, und doch griff man ihn nicht an. Der Kaiser und der König von England hatten bey sich genug zu thun. Ein Theil der erstaunenden Flotte, die so viele Prinzen und Soldaten führte, ging von Marseille, und der andre von Aiguemorte ab, welches heut zu Tage kein Hafen mehr ist. Mit dieser ganzen großen Macht war man über Aegypten herzufallen gesonnen.


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Sein Aufenthalt zu Paris verschaffte ihm beständige Vortheile und beständigen Ruhm. Er genoß einer Ehre, die nur ein tugendhafter König erlangen kann. Der König von England und seine Barons erwähleten ihn zum Schiedsrichter ihrer Streitigkeiten. Er sprach das Urtheil als ein unumschränkter König, und wenn dieses Urtheil, das Heinrich dem dritten günstig war, die Unruhen in England nicht stillen konnte, gab es doch wenigstens dem ganzen Europa zu erkennen, was für Ehrerbiethung die Menschen auch wider ihren Willen, gegen die Tugend haben. Geschichte der Kreuzzüge. Sein Bruder der Graf von Anjou hatte dem Ruhme Ludewigs, und der guten Ordnung seines Königreiches die Ehre zu danken, daß er von dem Pabste zum Könige von Sicilien erwählet wurde.


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Sein Aufenthalt zu Paris verschaffte ihm beständige Vortheile und beständigen Ruhm. Er genoß einer Ehre, die nur ein tugendhafter König erlangen kann. Der König von England und seine Barons erwähleten ihn zum Schiedsrichter ihrer Streitigkeiten. Er sprach das Urtheil als ein unumschränkter König, und wenn dieses Urtheil, das Heinrich dem dritten günstig war, die Unruhen in England nicht stillen konnte, gab es doch wenigstens dem ganzen Europa zu erkennen, was für Ehrerbiethung die Menschen auch wider ihren Willen, gegen die Tugend haben. Geschichte der Kreuzzüge. Sein Bruder der Graf von Anjou hatte dem Ruhme Ludewigs, und der guten Ordnung seines Königreiches die Ehre zu danken, daß er von dem Pabste zum Könige von Sicilien erwählet wurde.


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Ludewig vermehrte indessen durch die Erwerbung von Namur, Peronne, Avranches, Mortagne, und Perche, seine Kammergüter. Er konnte den Königen von England alles, was sie in Frankreich besas sen, entreißen. Die Streitigkeiten Heinrichs des dritten mit seinen Barons, erleichterten ihm die Mittel darzu; er zog aber die Gerechtigkeit einem unrechtmäßigen Besitze vor; er ließ sie in ruhigem Besitze von Guyenne, Perigord, Limosin; er nöthigte sie aber auf immerdar der Normandie, dem Ländgen Tauraine und Poitou zu entsagen, die Philipp August mit der Krone wieder vereinigt hatte. Solchergestalt wurde der Friede mit Ehren bestätiget.


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Ludewig der XI war der erste in Frankreich, den man gemeiniglich Majestät nannte, ein Titel, der sich wenigstens eben so gut für die Würde eines großen Erbkönigreichs, als für ein Wahlreich, schicket. Man brauchte aber gegen die Könige vonFrankreich die Benennung Hoheit noch lange Zeit nach ihm, und man kann noch Briefe an Heinrichen den IIIten sehen, worinne man ihm diesen Titel giebt. Die Stände von Orleans wollten durchaus nicht, daß man die Königinn Katharina von Medicis Ihro Majestät nennen sollte. Nach und nach aber behielt diese Benennung doch die Oberhand. Der Name ist gleichgültig, und nur die Gewalt ist es nicht.