Suchbegriff: gracc
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1 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Es ist dieses eine Figur deren sich Quintilianbedient, um zu zeigen, daß ein Redner nichtwie ein Schauspieler declamiren müsse, weil er, (*) Inst. lib. 11.von den theatr. Vorstell. d. Alten.wenn er so declamiren wolle, das Accompagnement unmöglich entbehren könnte. Nach demBegriff aber, welchen die Alten von der Würdeeines Redners hatten, geziemte dieses Accompagnement, dessen man, auf eine theatralischeArt zu declamiren, auf keine Weise entübrigetseyn kann, ihm so wenig, daß ihm Cicero nichteinmal erlauben will, einen Instrumentisten hinter sich zu haben, welcher ihm, wenn er öffentlich rede, den Ton angeben könne, ob man schonin dieser Vorsichtigkeit das Beyspiel des C. Gracchus zu Rom vor sich hatte. Es ist einem Redner unanständig, sagt Cicero, wenn er dergleichen Hülfe nöthig hat, um diejenigen Töne genau zu treffen, welche er im Declamiren haltenmuß. (*)


2 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Quintilian meldet uns auch wirklich, daß dieserGracchus, einer der berühmtesten Rednerseiner Zeit, wenn er öffentlich geredet, einen Instrumentisten hinter sich gehabt, welcher ihm vonZeit zu Zeit den gehörigen Ton angegeben. (**)Contenti simus exemplo Caii Gracchi, præcipui suorum temporum Oratoris, cui concionanti consistens post eum Musicus fistula, quamTonorium vocant, modos quibus deberet intendi, ministrabat. Es müssen andre Rednerdem Exempel des Gracchus gefolgt seyn, weil dieFlöte, deren man sich zu diesem Gebrauche bediente, einen besondern Namen hatte. Sie(*) De Orat. libr. III.(**) Libr. pr. cap. 12.du Bos,hieß Tonorium. Wird man es nun noch sehrwunderbar finden, daß sich die Schauspielerdurch ein Accompagnement unterstützen lassen,ob sie gleich nicht nach unsrer Weise sangen, undeigentlich nichts als eine componirte Declamationrecitirten?


3 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Quintilian meldet uns auch wirklich, daß dieserGracchus, einer der berühmtesten Rednerseiner Zeit, wenn er öffentlich geredet, einen Instrumentisten hinter sich gehabt, welcher ihm vonZeit zu Zeit den gehörigen Ton angegeben. (**)Contenti simus exemplo Caii Gracchi, præcipui suorum temporum Oratoris, cui concionanti consistens post eum Musicus fistula, quamTonorium vocant, modos quibus deberet intendi, ministrabat. Es müssen andre Rednerdem Exempel des Gracchus gefolgt seyn, weil dieFlöte, deren man sich zu diesem Gebrauche bediente, einen besondern Namen hatte. Sie(*) De Orat. libr. III.(**) Libr. pr. cap. 12.du Bos,hieß Tonorium. Wird man es nun noch sehrwunderbar finden, daß sich die Schauspielerdurch ein Accompagnement unterstützen lassen,ob sie gleich nicht nach unsrer Weise sangen, undeigentlich nichts als eine componirte Declamationrecitirten?


4 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Meine Muthmassungen wegen der Composition, die der Generalbaß, welcher die Schauspieler bey dem Declamiren accompagnirte, spielen konnte, bestehen darinne, daß diese Composition anders für die Gespräche, und anders fürdie Monologen gewesen sey. Wir werden baldsehen, daß die Monologen auf eine ganz andreArt ausgeführt wurden, als die Dialogen. Ichglaube also, daß der Generalbaß in Ausführungder Dialogen nur dann und wann einige lange(*) In Gymn.(**) De Arte Gramm. lib. 3.von den theatr. Vorstell. d. Alten.Noten, besonders an denjenigen Stellen habehören lassen, wo der Schauspieler den gehörigenTon vor sich selbst nicht so leicht würde getroffenhaben. Der Klang der Instrumente also ließsich nicht durch die ganzen Unterredunngen hindurch beständig hören, so wie es der Klang unsers Accompagnements thun kann; sondern erbrach nur dann und wann hervor, um dem Schauspieler eben die Dienste zu leisten, welche dem C. Gracchus von dem Flötenspieler geleistet wurden, der bey öffentlichen Reden hinter ihm stand, undihm die abgeredeten Töne, wenn es erfordertwurde, angab. Diese Sorgfalt vergaß Gracchus auch da nicht, als er die schrecklichen Reden hielt, (*) welche Bürger wider Bürger aufbringen und bewaffnen sollten, und welche wenigstens den fürchterlichsten Anhang in Rom wider den Redner aufbrachten.


5 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Meine Muthmassungen wegen der Composition, die der Generalbaß, welcher die Schauspieler bey dem Declamiren accompagnirte, spielen konnte, bestehen darinne, daß diese Composition anders für die Gespräche, und anders fürdie Monologen gewesen sey. Wir werden baldsehen, daß die Monologen auf eine ganz andreArt ausgeführt wurden, als die Dialogen. Ichglaube also, daß der Generalbaß in Ausführungder Dialogen nur dann und wann einige lange(*) In Gymn.(**) De Arte Gramm. lib. 3.von den theatr. Vorstell. d. Alten.Noten, besonders an denjenigen Stellen habehören lassen, wo der Schauspieler den gehörigenTon vor sich selbst nicht so leicht würde getroffenhaben. Der Klang der Instrumente also ließsich nicht durch die ganzen Unterredunngen hindurch beständig hören, so wie es der Klang unsers Accompagnements thun kann; sondern erbrach nur dann und wann hervor, um dem Schauspieler eben die Dienste zu leisten, welche dem C. Gracchus von dem Flötenspieler geleistet wurden, der bey öffentlichen Reden hinter ihm stand, undihm die abgeredeten Töne, wenn es erfordertwurde, angab. Diese Sorgfalt vergaß Gracchus auch da nicht, als er die schrecklichen Reden hielt, (*) welche Bürger wider Bürger aufbringen und bewaffnen sollten, und welche wenigstens den fürchterlichsten Anhang in Rom wider den Redner aufbrachten.