Suchbegriff: friedrich_v
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Dieser Kaiser, Friedrich der Rothbart, der von den Verfolgungen, die er von den Päbsten erlitten, und die er ihnen wieder anthat, berühmt ist, nahm fast zu gleicher Zeit das Kreuz an, und that sich un Geschichte der Kreuzzüge.ter allen am ersten hervor. Es schien, als ob er darzu bestimmt wäre, bey den Christen Asiens dasjenige zu seyn, was Saladin bey den Türken war. Er führte als ein Staatsverständiger, als ein großer General, und der durch das Glück gnugsam geprüft war, eine Armee von hundert und funfzig tausend Mann ins Feld. Er brauchte die Vorsicht, zu verordnen, daß man keinen mit dem Kreuze bezeichnen sollte, der nicht wenigstens hundert und funfzig Franken Silbers nach unsrer heutigen Münze baar hätte, damit ein jeder durch seinen Fleiß und sein Geld dem grausamen Mangel, der die vorigen Armeen größtentheils aufgerieben hatte, vorkommen könnte. Er mußte Anfangs mit den Griechen sich herumschlagen. Der Hof zu Constantinopel, der es müde war, beständig von den Lateinern bedrohet zu werden, machte endlich mit dem Saladin ein Bündniß. Ganz Europa schrye über dieses Bündniß, es ist aber augenscheinlich, daß es unumgänglich nothwendig war. Man verbindet sich mit seinem natürlichen Feinde nicht ohne Noth. Unsre heutige Bündnisse mit den Türken, die vielleicht weniger nöthig sind, verursachen nicht so viel Murren. Friedrich machte sich mit Gewalt wider den Kaiser Isaac Angelus einen Weg durch Thracien, wie er über die Griechen gesiegt, so gewann er auch (1190) zween Siege wider den Sultan von Cogni. Da er sich aber ganz im Schweiße in dem Wasser eines Flusses, den man für den Cydnus hält, gebadet, starb er davon, und alle seine Siege waren ohne Nutzen. Sie hatten ohne Zweifel viel gekostet, weil sein Sohn, der Herzog Friedrich von Schwaben, von hundert und funfzig Geschichte der Kreuzzüge. tausend Mann, die seinem Vater nachgefolget waren, aufs höchste nicht mehr als sieben bis achttausend zusammen bringen konnte. Er führte sie nach Antiochia, und stieß mit diesen Ueberbleibseln zu dem Heere des Königes von Jerusalem Gvido von Lusignan, der, ungeachtet des gethanen Eides und der Ungleichheit der Waffen, dennoch seinen Sieger noch einmal angreifen wollte.


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Nach verschiedenen Schlachten, deren keine ent scheidend war, verlor dieser SohnFriedrichs des Rothbarts, welcher Kaiser im Occident hätte seyn sollen, sein Leben ohnweit Ptolemais an einer Krankheit, die alle Deutsche in diesem Erdstriche hinriß. Die, welche aufgezeichnet haben, daß dieser Prinz, als ein Märtyrer der Keuschheit gestorben sey, und daß er durch den Gebrauch der Weiber hätte davon kommen können, sind zugleich sehr verwegene Lobredner und schlecht unterrichtete Naturkündiger. Man sagt eben das seitdem auch von dem Könige in Frankreich Ludwig dem achten.