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Dans le tems que les Consuls étoient, l'un dans l'Apulie, l'autre dans la Luca nie, cent douze citoyens de Capoue des plus distingués, sous prétexte de vouloir aller piller les terres des ennemis, demandérent permission aux Magistrats de sortir de la ville; &, dès qu'ils l'eurent obtenue, ils se rendirent dans le camp des Romains auprès de Suessule. Après s'être fait connoître à la garde avancée, ils demandérent qu'on les conduisît au Préteur, à qui ils avoient à parler d'une affaire im portante. Cn. Fulvius, qui commandoit dans ce poste, aiant été informé de leur demande, ordonna que dix d'entr'eux lui fussent amenés sans armes. Lorsqu'ils lui eurent fait connoître ce qu'ils souhaitoient, qui se bornoit à la restitution de leurs biens Q. Fabius, T. Sempron. Cons. quand Capoue seroit rentrée sous la puisAn. R.539.Av. J. C.213.Prise d'Aterne.Ibid.sance des Romains, il les reçut tous sous sa protection.


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sur la conduite des deux Scipions. L. Marcius, simple Chevalier, est choisi pour commander l'Armée. Il remporte deux victoires sur les Carthaginois. Maniére dont la Lettre de Marcius est reçue dans le Sénat. Cn. Fulvius est accusé devant le Peuple, & condanné. P. Scipion, âgé seulement de vingt-quatre ans, est nommé pour commander en Espagne en qualité de Proconsul. Il passe en Espagne. Retour de Marcellus à Rome. Il remporte le petit triomphe. Il y fait paroître beaucoup de statues & de tableaux. Réflexion sur cette nouvelle pom pe. Manlius Torquatus refuse le Consulat. Sagesse admirable de la Centurie des Jeunes appellée Veturia. Traité conclu entre les Romains & les Etoliens. Mouvemens des Etoliens & de Philippe Roi de Macédoine. Etonnante résolution de ceux d'Acarna nie. Levinus assiége & prend Anticyre. Il apprend qu'il a été nommé Consul.

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In der Zeit, da der eine Consul in ApuHundert und zwölf Campanier ergeben sich den Römern. Liv.XXIV.47.lien, und der andere in Lucanien war, batensich zwölfhundert der vornehmsten Bürgervon Capua bey ihrer Obrigkeit die Erlaubnis aus, aus der Stadt zu gehen, unter demVorwande, in das Gebiete der Feinde zustreiffen. Sobald sie die Bewilligung erhalten hatten, begaben sie sich in das römischeLager bey Sessola. Sie gaben sich sogleichbey der ersten Post zu erkennen, und batenvor den Prätor, mit dem sie über Sachenvon Wichtigkeit zu sprechen hätten, gelassenzu werden. Als Cn. Fulvius, der in diesemPosten commandirte, von ihrem Verlangenbenachrichtiget wurde, befahl er, daß man zehne von ihnen unbewaffnet vor ihn führen sollte, und nachdem sie ihr Verlangen, welchesin der Wiedergebung ihrer Güter bestund,wenn Capua sich den Römern würde unterworffen haben, zu erkennen gegeben hatten,nahm er sie insgesammt unter seinen Schutz.


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Zustand der Sachen in Spanien. Die beyden Scipionengemeint sind Publius und Gnaeus Scipio theilen ihre Armeen. Cn. Scipiomarschirt auf den Hasdrubal los, wird vonden Celtiberiern verlassen, und leidet eineNiederlage. P. Scipio, der gegen zween andere Generals aufgebrochen war, wird überwunden, und bleibt in der Schlacht. Diedrey Carthaginensischen Generale vereinigen sich, greiffen den den Cnejus Scipio an, undwerffen ihn über den Hauffen. Er stirbt. Edle Uneigennützigkeit des Cnejus Scipio.Betrachtung über das Bezeugen der beyden Scipionengemeint sind Publius und Gnaeus Scipio. L. Marcius, ein schlechter Ritter, wird ernennet, die Armee zu commandiren.Er erhält zween Siege über die Carthaginen ser. Erzehlung, wie der Brief des Marciusim Rathe aufgennommen wurde. Cn. Fulvius wird bey dem Volke angeklagt und verdammt. P. Scipio wird in einem Alter vonvier und zwanzig Jahren ernennet, als Proconsul in Spanien zu commandiren. Er rei set nach Spanien ab. Zurückkunfft des Marcellus nach Rom. Es wird ihm ein kleinerTriumph zugestanden. Er bringt dabey viele Statuen und Gemählde zum Vorschein. Anmerkung über diesen neuen Aufzug. Manlius Torqvatus schlägt das Consulat aus.Bewundernswürdige Klugheit der Centurie

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Cn. Fulviuswird vor dem Volk angegeklagt und verdammt.

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Noch eine andere Sache zog damahls die Aufmerksamkeit des ganzen Volks auf sich.Cn. Fulviuswird vor dem Volk angegeklagt und verdammt.Sie betraf eine Person, welche zu Rom zu gegen war: Der Zunftmeister C. Sempro nius Blesus hatte den Cn. Fulvius vors Gericht gefordert, und beschuldigte ihn, daß erdurch seine Unvorsichtigkeit die Armee, die erim vorigen Jahr als Prätor in Apulien commandirt, auf die Schlachtbank geliefert hätte. Von achtzehn tausend Mann, daraussie bestanden hätte, wären kaum zwey tausend davon gekommen. Der Zunftmeisterräumte zwar ein, „daß verschiedene Generale sich durch ihre Unvorsichtigkeit hättenin Hinterhalt locken lassen, worinnen siemit ihren Armeen umgekommen wären; al lein Fulvius wäre der erste, der seine Legionen zuvorderst durch Laster und Einräumung einer unerlaubten Freyheit verdorben,ehe er sie der Gefahr durch das Schwerdtder Feinde umzukommen ausgesetzt hätte. 464 Cn. F. Centumalus, u. P. S. Galba, Cons.d. 541. J. n. R. E. d. 211. J. v. C. G.Man könnte daher mit gutem Rechte sagen,daß diese Armee eine Niederlage erlitten, ehesie noch einem Feinde unter das Gesicht gekommen, und daß sie nicht von dem Hannibal, sondern von ihrem Generale selbst,wäre überwunden worden. Diejenigen,redete er weiter, welche in den Versammlungen ihre Stimmen gäben, untersuchtennicht genug, ob auch der, dem sie das Commando der Armeen anvertrauten, die zu einer so wichtigen Stelle erforderlichen Eigenschafften hätte. Was wäre nicht für ein Unterscheid zwischen dem Cn. Fulvius, und einem T. Sempronius? Der letzterewäre nur an die Spitze einer aus Sclavenbestehenden Armee gestellet worden, hättees aber in kurzen durch sein kluges Betragen, und durch die Beobachtung einerscharffen Kriegszucht dahin gebracht, daßseine Soldaten ihrer Abkunft und vorigenUmstände vergessen, und sowohl die Zufluchtund Stütze der Bundsgenossen, als dasSchrecken und die Geissel der Feinde ge worden wären. Fulvius hingegen hätteRömer von guter Geburt und guter Erziehung, und die des Römischen Namens,den sie geführet, würdig gewesen, währendseines über sie geführten Commando, zuallen Lastern der Sclaven verleitet. Ihmwäre es demnach zuzuschreiben, daß siewild und unruhig unter den Bundsgenossen, und furchtsam und feig bey dem Anblick der Feinde geworden, ja daß sie nicht und was sich unter ihnen zugetragen. 465einmahl das erste Geschrey der Carthagid. 541. J. n. R. E. d. 211. J. v. C. G.nenser aushalten, geschweige denn ihren Anfall abwarten können. Ueber dieses dürfteman sich auch im geringsten nicht wundern,daß die Soldaten gleich bey dem ersten Angriff ihren Posten verlassen, indem ihr General selbst ihnen ein Exempel gegeben, alsder am ersten die Flucht ergriffen hätte.Wie viele Generale hätten nicht im gegenwärtigen Kriege lieber auf der Wahlstattihr Leben verliehren, als ihre Armeen in derGefahr, worinnen sie sich befunden hätten,verlassen wollen! Würde es nicht höchst unbillig seyn, daß man die Cannischen Soldaten, weil sie die Wahlstatt verlassen,nach Sicilien ins Elend geschickt, und nur ohnlängst den Legionen des Fulvius ebendiese Strafe zuerkannt hätte; während daß die Unbesonnenheit des Fulvius, dem mandoch den Verlust seiner Armee beymessenmüsse, unbestraft bliebe?“


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Noch eine andere Sache zog damahls die Aufmerksamkeit des ganzen Volks auf sich.Cn. Fulviuswird vor dem Volk angegeklagt und verdammt.Sie betraf eine Person, welche zu Rom zu gegen war: Der Zunftmeister C. Sempro nius Blesus hatte den Cn. Fulvius vors Gericht gefordert, und beschuldigte ihn, daß erdurch seine Unvorsichtigkeit die Armee, die erim vorigen Jahr als Prätor in Apulien commandirt, auf die Schlachtbank geliefert hätte. Von achtzehn tausend Mann, daraussie bestanden hätte, wären kaum zwey tausend davon gekommen. Der Zunftmeisterräumte zwar ein, „daß verschiedene Generale sich durch ihre Unvorsichtigkeit hättenin Hinterhalt locken lassen, worinnen siemit ihren Armeen umgekommen wären; al lein Fulvius wäre der erste, der seine Legionen zuvorderst durch Laster und Einräumung einer unerlaubten Freyheit verdorben,ehe er sie der Gefahr durch das Schwerdtder Feinde umzukommen ausgesetzt hätte. 464 Cn. F. Centumalus, u. P. S. Galba, Cons.d. 541. J. n. R. E. d. 211. J. v. C. G.Man könnte daher mit gutem Rechte sagen,daß diese Armee eine Niederlage erlitten, ehesie noch einem Feinde unter das Gesicht gekommen, und daß sie nicht von dem Hannibal, sondern von ihrem Generale selbst,wäre überwunden worden. Diejenigen,redete er weiter, welche in den Versammlungen ihre Stimmen gäben, untersuchtennicht genug, ob auch der, dem sie das Commando der Armeen anvertrauten, die zu einer so wichtigen Stelle erforderlichen Eigenschafften hätte. Was wäre nicht für ein Unterscheid zwischen dem Cn. Fulvius, und einem T. Sempronius? Der letzterewäre nur an die Spitze einer aus Sclavenbestehenden Armee gestellet worden, hättees aber in kurzen durch sein kluges Betragen, und durch die Beobachtung einerscharffen Kriegszucht dahin gebracht, daßseine Soldaten ihrer Abkunft und vorigenUmstände vergessen, und sowohl die Zufluchtund Stütze der Bundsgenossen, als dasSchrecken und die Geissel der Feinde ge worden wären. Fulvius hingegen hätteRömer von guter Geburt und guter Erziehung, und die des Römischen Namens,den sie geführet, würdig gewesen, währendseines über sie geführten Commando, zuallen Lastern der Sclaven verleitet. Ihmwäre es demnach zuzuschreiben, daß siewild und unruhig unter den Bundsgenossen, und furchtsam und feig bey dem Anblick der Feinde geworden, ja daß sie nicht und was sich unter ihnen zugetragen. 465einmahl das erste Geschrey der Carthagid. 541. J. n. R. E. d. 211. J. v. C. G.nenser aushalten, geschweige denn ihren Anfall abwarten können. Ueber dieses dürfteman sich auch im geringsten nicht wundern,daß die Soldaten gleich bey dem ersten Angriff ihren Posten verlassen, indem ihr General selbst ihnen ein Exempel gegeben, alsder am ersten die Flucht ergriffen hätte.Wie viele Generale hätten nicht im gegenwärtigen Kriege lieber auf der Wahlstattihr Leben verliehren, als ihre Armeen in derGefahr, worinnen sie sich befunden hätten,verlassen wollen! Würde es nicht höchst unbillig seyn, daß man die Cannischen Soldaten, weil sie die Wahlstatt verlassen,nach Sicilien ins Elend geschickt, und nur ohnlängst den Legionen des Fulvius ebendiese Strafe zuerkannt hätte; während daß die Unbesonnenheit des Fulvius, dem mandoch den Verlust seiner Armee beymessenmüsse, unbestraft bliebe?“


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Noch eine andere Sache zog damahls die Aufmerksamkeit des ganzen Volks auf sich.Cn. Fulviuswird vor dem Volk angegeklagt und verdammt.Sie betraf eine Person, welche zu Rom zu gegen war: Der Zunftmeister C. Sempro nius Blesus hatte den Cn. Fulvius vors Gericht gefordert, und beschuldigte ihn, daß erdurch seine Unvorsichtigkeit die Armee, die erim vorigen Jahr als Prätor in Apulien commandirt, auf die Schlachtbank geliefert hätte. Von achtzehn tausend Mann, daraussie bestanden hätte, wären kaum zwey tausend davon gekommen. Der Zunftmeisterräumte zwar ein, „daß verschiedene Generale sich durch ihre Unvorsichtigkeit hättenin Hinterhalt locken lassen, worinnen siemit ihren Armeen umgekommen wären; al lein Fulvius wäre der erste, der seine Legionen zuvorderst durch Laster und Einräumung einer unerlaubten Freyheit verdorben,ehe er sie der Gefahr durch das Schwerdtder Feinde umzukommen ausgesetzt hätte. 464 Cn. F. Centumalus, u. P. S. Galba, Cons.d. 541. J. n. R. E. d. 211. J. v. C. G.Man könnte daher mit gutem Rechte sagen,daß diese Armee eine Niederlage erlitten, ehesie noch einem Feinde unter das Gesicht gekommen, und daß sie nicht von dem Hannibal, sondern von ihrem Generale selbst,wäre überwunden worden. Diejenigen,redete er weiter, welche in den Versammlungen ihre Stimmen gäben, untersuchtennicht genug, ob auch der, dem sie das Commando der Armeen anvertrauten, die zu einer so wichtigen Stelle erforderlichen Eigenschafften hätte. Was wäre nicht für ein Unterscheid zwischen dem Cn. Fulvius, und einem T. Sempronius? Der letzterewäre nur an die Spitze einer aus Sclavenbestehenden Armee gestellet worden, hättees aber in kurzen durch sein kluges Betragen, und durch die Beobachtung einerscharffen Kriegszucht dahin gebracht, daßseine Soldaten ihrer Abkunft und vorigenUmstände vergessen, und sowohl die Zufluchtund Stütze der Bundsgenossen, als dasSchrecken und die Geissel der Feinde ge worden wären. Fulvius hingegen hätteRömer von guter Geburt und guter Erziehung, und die des Römischen Namens,den sie geführet, würdig gewesen, währendseines über sie geführten Commando, zuallen Lastern der Sclaven verleitet. Ihmwäre es demnach zuzuschreiben, daß siewild und unruhig unter den Bundsgenossen, und furchtsam und feig bey dem Anblick der Feinde geworden, ja daß sie nicht und was sich unter ihnen zugetragen. 465einmahl das erste Geschrey der Carthagid. 541. J. n. R. E. d. 211. J. v. C. G.nenser aushalten, geschweige denn ihren Anfall abwarten können. Ueber dieses dürfteman sich auch im geringsten nicht wundern,daß die Soldaten gleich bey dem ersten Angriff ihren Posten verlassen, indem ihr General selbst ihnen ein Exempel gegeben, alsder am ersten die Flucht ergriffen hätte.Wie viele Generale hätten nicht im gegenwärtigen Kriege lieber auf der Wahlstattihr Leben verliehren, als ihre Armeen in derGefahr, worinnen sie sich befunden hätten,verlassen wollen! Würde es nicht höchst unbillig seyn, daß man die Cannischen Soldaten, weil sie die Wahlstatt verlassen,nach Sicilien ins Elend geschickt, und nur ohnlängst den Legionen des Fulvius ebendiese Strafe zuerkannt hätte; während daß die Unbesonnenheit des Fulvius, dem mandoch den Verlust seiner Armee beymessenmüsse, unbestraft bliebe?“


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Noch eine andere Sache zog damahls die Aufmerksamkeit des ganzen Volks auf sich.Cn. Fulviuswird vor dem Volk angegeklagt und verdammt.Sie betraf eine Person, welche zu Rom zu gegen war: Der Zunftmeister C. Sempro nius Blesus hatte den Cn. Fulvius vors Gericht gefordert, und beschuldigte ihn, daß erdurch seine Unvorsichtigkeit die Armee, die erim vorigen Jahr als Prätor in Apulien commandirt, auf die Schlachtbank geliefert hätte. Von achtzehn tausend Mann, daraussie bestanden hätte, wären kaum zwey tausend davon gekommen. Der Zunftmeisterräumte zwar ein, „daß verschiedene Generale sich durch ihre Unvorsichtigkeit hättenin Hinterhalt locken lassen, worinnen siemit ihren Armeen umgekommen wären; al lein Fulvius wäre der erste, der seine Legionen zuvorderst durch Laster und Einräumung einer unerlaubten Freyheit verdorben,ehe er sie der Gefahr durch das Schwerdtder Feinde umzukommen ausgesetzt hätte. 464 Cn. F. Centumalus, u. P. S. Galba, Cons.d. 541. J. n. R. E. d. 211. J. v. C. G.Man könnte daher mit gutem Rechte sagen,daß diese Armee eine Niederlage erlitten, ehesie noch einem Feinde unter das Gesicht gekommen, und daß sie nicht von dem Hannibal, sondern von ihrem Generale selbst,wäre überwunden worden. Diejenigen,redete er weiter, welche in den Versammlungen ihre Stimmen gäben, untersuchtennicht genug, ob auch der, dem sie das Commando der Armeen anvertrauten, die zu einer so wichtigen Stelle erforderlichen Eigenschafften hätte. Was wäre nicht für ein Unterscheid zwischen dem Cn. Fulvius, und einem T. Sempronius? Der letzterewäre nur an die Spitze einer aus Sclavenbestehenden Armee gestellet worden, hättees aber in kurzen durch sein kluges Betragen, und durch die Beobachtung einerscharffen Kriegszucht dahin gebracht, daßseine Soldaten ihrer Abkunft und vorigenUmstände vergessen, und sowohl die Zufluchtund Stütze der Bundsgenossen, als dasSchrecken und die Geissel der Feinde ge worden wären. Fulvius hingegen hätteRömer von guter Geburt und guter Erziehung, und die des Römischen Namens,den sie geführet, würdig gewesen, währendseines über sie geführten Commando, zuallen Lastern der Sclaven verleitet. Ihmwäre es demnach zuzuschreiben, daß siewild und unruhig unter den Bundsgenossen, und furchtsam und feig bey dem Anblick der Feinde geworden, ja daß sie nicht und was sich unter ihnen zugetragen. 465einmahl das erste Geschrey der Carthagid. 541. J. n. R. E. d. 211. J. v. C. G.nenser aushalten, geschweige denn ihren Anfall abwarten können. Ueber dieses dürfteman sich auch im geringsten nicht wundern,daß die Soldaten gleich bey dem ersten Angriff ihren Posten verlassen, indem ihr General selbst ihnen ein Exempel gegeben, alsder am ersten die Flucht ergriffen hätte.Wie viele Generale hätten nicht im gegenwärtigen Kriege lieber auf der Wahlstattihr Leben verliehren, als ihre Armeen in derGefahr, worinnen sie sich befunden hätten,verlassen wollen! Würde es nicht höchst unbillig seyn, daß man die Cannischen Soldaten, weil sie die Wahlstatt verlassen,nach Sicilien ins Elend geschickt, und nur ohnlängst den Legionen des Fulvius ebendiese Strafe zuerkannt hätte; während daß die Unbesonnenheit des Fulvius, dem mandoch den Verlust seiner Armee beymessenmüsse, unbestraft bliebe?“


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Noch eine andere Sache zog damahls die Aufmerksamkeit des ganzen Volks auf sich.Cn. Fulviuswird vor dem Volk angegeklagt und verdammt.Sie betraf eine Person, welche zu Rom zu gegen war: Der Zunftmeister C. Sempro nius Blesus hatte den Cn. Fulvius vors Gericht gefordert, und beschuldigte ihn, daß erdurch seine Unvorsichtigkeit die Armee, die erim vorigen Jahr als Prätor in Apulien commandirt, auf die Schlachtbank geliefert hätte. Von achtzehn tausend Mann, daraussie bestanden hätte, wären kaum zwey tausend davon gekommen. Der Zunftmeisterräumte zwar ein, „daß verschiedene Generale sich durch ihre Unvorsichtigkeit hättenin Hinterhalt locken lassen, worinnen siemit ihren Armeen umgekommen wären; al lein Fulvius wäre der erste, der seine Legionen zuvorderst durch Laster und Einräumung einer unerlaubten Freyheit verdorben,ehe er sie der Gefahr durch das Schwerdtder Feinde umzukommen ausgesetzt hätte. 464 Cn. F. Centumalus, u. P. S. Galba, Cons.d. 541. J. n. R. E. d. 211. J. v. C. G.Man könnte daher mit gutem Rechte sagen,daß diese Armee eine Niederlage erlitten, ehesie noch einem Feinde unter das Gesicht gekommen, und daß sie nicht von dem Hannibal, sondern von ihrem Generale selbst,wäre überwunden worden. Diejenigen,redete er weiter, welche in den Versammlungen ihre Stimmen gäben, untersuchtennicht genug, ob auch der, dem sie das Commando der Armeen anvertrauten, die zu einer so wichtigen Stelle erforderlichen Eigenschafften hätte. Was wäre nicht für ein Unterscheid zwischen dem Cn. Fulvius, und einem T. Sempronius? Der letzterewäre nur an die Spitze einer aus Sclavenbestehenden Armee gestellet worden, hättees aber in kurzen durch sein kluges Betragen, und durch die Beobachtung einerscharffen Kriegszucht dahin gebracht, daßseine Soldaten ihrer Abkunft und vorigenUmstände vergessen, und sowohl die Zufluchtund Stütze der Bundsgenossen, als dasSchrecken und die Geissel der Feinde ge worden wären. Fulvius hingegen hätteRömer von guter Geburt und guter Erziehung, und die des Römischen Namens,den sie geführet, würdig gewesen, währendseines über sie geführten Commando, zuallen Lastern der Sclaven verleitet. Ihmwäre es demnach zuzuschreiben, daß siewild und unruhig unter den Bundsgenossen, und furchtsam und feig bey dem Anblick der Feinde geworden, ja daß sie nicht und was sich unter ihnen zugetragen. 465einmahl das erste Geschrey der Carthagid. 541. J. n. R. E. d. 211. J. v. C. G.nenser aushalten, geschweige denn ihren Anfall abwarten können. Ueber dieses dürfteman sich auch im geringsten nicht wundern,daß die Soldaten gleich bey dem ersten Angriff ihren Posten verlassen, indem ihr General selbst ihnen ein Exempel gegeben, alsder am ersten die Flucht ergriffen hätte.Wie viele Generale hätten nicht im gegenwärtigen Kriege lieber auf der Wahlstattihr Leben verliehren, als ihre Armeen in derGefahr, worinnen sie sich befunden hätten,verlassen wollen! Würde es nicht höchst unbillig seyn, daß man die Cannischen Soldaten, weil sie die Wahlstatt verlassen,nach Sicilien ins Elend geschickt, und nur ohnlängst den Legionen des Fulvius ebendiese Strafe zuerkannt hätte; während daß die Unbesonnenheit des Fulvius, dem mandoch den Verlust seiner Armee beymessenmüsse, unbestraft bliebe?“


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Noch eine andere Sache zog damahls die Aufmerksamkeit des ganzen Volks auf sich.Cn. Fulviuswird vor dem Volk angegeklagt und verdammt.Sie betraf eine Person, welche zu Rom zu gegen war: Der Zunftmeister C. Sempro nius Blesus hatte den Cn. Fulvius vors Gericht gefordert, und beschuldigte ihn, daß erdurch seine Unvorsichtigkeit die Armee, die erim vorigen Jahr als Prätor in Apulien commandirt, auf die Schlachtbank geliefert hätte. Von achtzehn tausend Mann, daraussie bestanden hätte, wären kaum zwey tausend davon gekommen. Der Zunftmeisterräumte zwar ein, „daß verschiedene Generale sich durch ihre Unvorsichtigkeit hättenin Hinterhalt locken lassen, worinnen siemit ihren Armeen umgekommen wären; al lein Fulvius wäre der erste, der seine Legionen zuvorderst durch Laster und Einräumung einer unerlaubten Freyheit verdorben,ehe er sie der Gefahr durch das Schwerdtder Feinde umzukommen ausgesetzt hätte. 464 Cn. F. Centumalus, u. P. S. Galba, Cons.d. 541. J. n. R. E. d. 211. J. v. C. G.Man könnte daher mit gutem Rechte sagen,daß diese Armee eine Niederlage erlitten, ehesie noch einem Feinde unter das Gesicht gekommen, und daß sie nicht von dem Hannibal, sondern von ihrem Generale selbst,wäre überwunden worden. Diejenigen,redete er weiter, welche in den Versammlungen ihre Stimmen gäben, untersuchtennicht genug, ob auch der, dem sie das Commando der Armeen anvertrauten, die zu einer so wichtigen Stelle erforderlichen Eigenschafften hätte. Was wäre nicht für ein Unterscheid zwischen dem Cn. Fulvius, und einem T. Sempronius? Der letzterewäre nur an die Spitze einer aus Sclavenbestehenden Armee gestellet worden, hättees aber in kurzen durch sein kluges Betragen, und durch die Beobachtung einerscharffen Kriegszucht dahin gebracht, daßseine Soldaten ihrer Abkunft und vorigenUmstände vergessen, und sowohl die Zufluchtund Stütze der Bundsgenossen, als dasSchrecken und die Geissel der Feinde ge worden wären. Fulvius hingegen hätteRömer von guter Geburt und guter Erziehung, und die des Römischen Namens,den sie geführet, würdig gewesen, währendseines über sie geführten Commando, zuallen Lastern der Sclaven verleitet. Ihmwäre es demnach zuzuschreiben, daß siewild und unruhig unter den Bundsgenossen, und furchtsam und feig bey dem Anblick der Feinde geworden, ja daß sie nicht und was sich unter ihnen zugetragen. 465einmahl das erste Geschrey der Carthagid. 541. J. n. R. E. d. 211. J. v. C. G.nenser aushalten, geschweige denn ihren Anfall abwarten können. Ueber dieses dürfteman sich auch im geringsten nicht wundern,daß die Soldaten gleich bey dem ersten Angriff ihren Posten verlassen, indem ihr General selbst ihnen ein Exempel gegeben, alsder am ersten die Flucht ergriffen hätte.Wie viele Generale hätten nicht im gegenwärtigen Kriege lieber auf der Wahlstattihr Leben verliehren, als ihre Armeen in derGefahr, worinnen sie sich befunden hätten,verlassen wollen! Würde es nicht höchst unbillig seyn, daß man die Cannischen Soldaten, weil sie die Wahlstatt verlassen,nach Sicilien ins Elend geschickt, und nur ohnlängst den Legionen des Fulvius ebendiese Strafe zuerkannt hätte; während daß die Unbesonnenheit des Fulvius, dem mandoch den Verlust seiner Armee beymessenmüsse, unbestraft bliebe?“


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Er wurde zu zwey unterschiedenen mahlen angeklagt, und jedesmahl giengen dieStimmen auf weiter nichts, als eine Geldstrafe. Allein da die Zeugen zum drittenmahlabgehöret wurden, und die meisten durch einen Eid versichert hatten, daß das Schrecken und die Flucht bey dem Fulvius seinenAnfang genommen hätte, wurde das Volkerbittert, und der Zunftmeister änderte die vorigen Schlüsse. Er verlangte, daß Fulvius als ein Staatsverbrecher gestrafft werden, und von dem Prätor deswegen eine allgemeine Versammlung des Volks nach demCenturien angesagt werden sollte. Denn nurin solchen Arten von Versammlungen, alsden feyerlichsten und allgemeinsten, welchebey den Römern im Gebrauch waren, konnte über Staatsverbrechen ein Urtheil gefället und was sich unter ihnen zugetragen. 467 werden. Da der Beklagte gewahr wurde,d. 541. J. n. R. E. d. 211. J. v. C. G.auf was für einem Fuß seine Sache stünde,versuchte er ein anderes Mittel. Sein Bru der Q. Fulvius war in dem grösten Ansehen, sowohl wegen des schon erworbenenRuhms, als auch wegen desjenigen, den ereben durch die Bemeisterung der Stadt Capua, die damals in letzten Zügen lag, nochhinzuzufügen im Begriff stund. Diesen veranlaßte er, daß er ein nachdrückliches undrührendes Schreiben an den Rath abgehenließ, in welchem er um Erlaubnis anhielt, seinem Bruder vor Gericht beystehen, und fürihn eine Fürbitte einlegen zu dürffen. Alleinder Rath antwortete ihm, daß ihm seine Bitte nicht könnte zugestanden werden, weil seine Gegenwart zu Capua des allgemeinen Be stens wegen höchst nöthig wäre. Cn. Fulvius sahe also wohl, daß er weiter nichts hoffen könnte, diesemnach wollte er den Tagder Versammlung des Volks nicht erwarten, sondern begab sich freywillig nach Tarqvinia ins Elend. Jedoch unterließ mannicht, ihm, obwohl abwesend, die Strafe derLandesverweisung, der er sich selbst würdigerkannt hatte, zu zuerkennen.


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Er wurde zu zwey unterschiedenen mahlen angeklagt, und jedesmahl giengen dieStimmen auf weiter nichts, als eine Geldstrafe. Allein da die Zeugen zum drittenmahlabgehöret wurden, und die meisten durch einen Eid versichert hatten, daß das Schrecken und die Flucht bey dem Fulvius seinenAnfang genommen hätte, wurde das Volkerbittert, und der Zunftmeister änderte die vorigen Schlüsse. Er verlangte, daß Fulvius als ein Staatsverbrecher gestrafft werden, und von dem Prätor deswegen eine allgemeine Versammlung des Volks nach demCenturien angesagt werden sollte. Denn nurin solchen Arten von Versammlungen, alsden feyerlichsten und allgemeinsten, welchebey den Römern im Gebrauch waren, konnte über Staatsverbrechen ein Urtheil gefället und was sich unter ihnen zugetragen. 467 werden. Da der Beklagte gewahr wurde,d. 541. J. n. R. E. d. 211. J. v. C. G.auf was für einem Fuß seine Sache stünde,versuchte er ein anderes Mittel. Sein Bru der Q. Fulvius war in dem grösten Ansehen, sowohl wegen des schon erworbenenRuhms, als auch wegen desjenigen, den ereben durch die Bemeisterung der Stadt Capua, die damals in letzten Zügen lag, nochhinzuzufügen im Begriff stund. Diesen veranlaßte er, daß er ein nachdrückliches undrührendes Schreiben an den Rath abgehenließ, in welchem er um Erlaubnis anhielt, seinem Bruder vor Gericht beystehen, und fürihn eine Fürbitte einlegen zu dürffen. Alleinder Rath antwortete ihm, daß ihm seine Bitte nicht könnte zugestanden werden, weil seine Gegenwart zu Capua des allgemeinen Be stens wegen höchst nöthig wäre. Cn. Fulvius sahe also wohl, daß er weiter nichts hoffen könnte, diesemnach wollte er den Tagder Versammlung des Volks nicht erwarten, sondern begab sich freywillig nach Tarqvinia ins Elend. Jedoch unterließ mannicht, ihm, obwohl abwesend, die Strafe derLandesverweisung, der er sich selbst würdigerkannt hatte, zu zuerkennen.