Suchbegriff: dio
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1 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Svetonius und Dio erzehlen uns, dieser Monarch habe die Kunst zu declamiren so wohl verstanden, daß er in den TrauerspielenCanace,Orest, Oedip und dem rasenden Hercules dievornehmsten Rollen gespielt habe. Der ersteerzehlt sogar einen Zufall, der sich bey einerVorstellung des Herkules, ereignete, und dieVersammlung ohne Zweifel so sehr als irgendein Auftritt aus einem Lustspiele belustigen mußte. Ein Soldat von der Leibwache nehmlich, welchernoch nicht lange diente, und auf dem Theatermit gebraucht wurde, hielt es für seine Schuldigkeit den Kayser gegen die übrigen spielendenPersonen zu vertheidigen, die ihm, da wo Herkules in dem Stücke gefesselt wird, die Kettenanlegen wollten. Inter cætera canavit Canacem parturientem, Orestem matricidam, Oedipodem excæcatum, Herculem insanum. Inqua fabula fama est tyrunculum militem adcustodiam aditus positum, cum eum ornaricatenis ac vinciri, sicut argumentum postulabat, videret, accurrisse ferendæ opis gratia.


2 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Doch aber unterliessen es die Alten nicht gänzlich, auch mit ihren Sayteninstrumenten diejenigen zu accompagniren, welche in den Tragödiendeclamirten. Wir sehen dieses sowohl aus denalten Scholien über die griechischen Tragödienschreiber, als auch aus des Plutarchs Abhandlungvon der Musik. Desgleichen setzt auch dieDichtkunst des Horaz diesen Gebrauch voraus, und Dio erzehlt ausdrücklich, daß man sich zuden Zeiten des Nero der Sayteninstrumente beyVorstellung der Tragödien bedient habe.


3 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Man begreift also gar leicht, daß diejenigenvon den künstlichen Tänzen der Alten, in welchen man, zum Exempel, die Springe undSchritte, welche besoffene Bauern machen können, oder die gewaltsamen Sätze der Bacchantennachahmte, unsern Tänzen gleich kamen mit einem Worte, daß man dabey tripudiabat. Allein die übrigen Tänze der Alten, inwelchen man die Handlung solcher Personennachahmte, die nicht springen, oder, nach unserer Art zu reden, nicht tanzen, waren nichtsals Nachahmungen des Ganges, der Stellungen, der Gebehrden, mit einem Worte, desganzen körperlichen Betragens, welches dieMenschen gemeiniglich mit ihren Reden verbinden, oder dessen sie sich manchmal bedienen, wennsie ihre Gedanken, ohne zu reden, wollen zuverstehen geben. Auf diese Weise tanzte Davidvor der Bundeslade, indem er durch seine Stellungen sowohl, als durch seine Gebehrden undNiederwerfungen, die tiefe Ehrfurcht an denTag legte, die er für dieses Unterpfand des Bundes zwischen Gott und dem jüdischen Volke hegte.Man liest in dem <neun>ueun und siebzigsten Buchevon den theatr. Vorstell. der Alten.des Dio, (*) daß Heliogabalusgetanzt habe, nicht nur wenn er von dem kayserlichen Sitze indem Theater dramatische Stücke vorstellen sehen, sondern daß er auch im Gehen, wenn er Verhör gegeben, wenn er mit seinen Soldaten gesprochen, ja sogar wenn er geopfert, getanzthabe. Heliogabalus mag nun so unverständiggewesen seyn, als es nun immer will, so wirder doch nimmermehr nach unsrer Art bey denjenigen Gelegenheiten getanzt haben, bey welchenDio sagt, daß er wirklich getanzt habe. Manmuß sich also nothwendig die Kunst, welche Saltatio hieß, als eine Kunst vorstellen, dienicht allein unsre Tanzkunst, sondern auch dieKunst der Gebehrden, oder dasjenige Tanzen unter sich begrif, bey welchem man, eigentlich zureden, nicht tanzte. Was ich weiter sagen werde, wird es näher beweisen.


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Dion, en parlant du siége de la ville d'Eleuthére, dit qu'on en fit tomber les murailles par la force du vinaigre. Lib.

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(*) Viele verwerfen dieses als unmöglich. Unterdessen merkt Plinius dieses von dem Weineßigan, daß er Steine und Felsen erweicht undmürbe macht. Saxa rumpit infusum, quaenon ruperit ignis antecedens. libr. 23. c. l.Deswegen nennt er ihn: Succus rerum domitor. libr. 23. c. 1. Dio sagt, als er von derBelagerung der Stadt Eleutheren redet, daßman die Mauer durch die Stärke des Weinessigs umgestürzt habe. libr. 36. p. 8. Wasalso hier zum Zweifel Anlaß giebt, ist vermuthlich die Schwierigkeit, in diesen Gebürgen dieMenge Weineßig zu finden, welche zu dieserArbeit nöthig ist.