Suchbegriff: dide
Treffer: 16

1 - Der natürliche Sohn /

Diderots

2 - Der natürliche Sohn /

Diderot

3 - Der natürliche Sohn /

Und daß jeder seine Rolle verstand und fühlte, dafür hatte nun freylich Diderot vornemlich gesorgt. Wenn ich aber doch gleichwohl auch meiner Uebersezung ein kleines Verdienst in diesem Punkte zuschreibe: so habe ich, wenigstens bis itzt, von den Kunstrichtern noch keinen besondern Widerspruch zu erfahren gehabt.


4 - Lettres sur la danse /

Diderot,

5 - Lettres sur la danse /

Diderot

6 - Lettres sur la danse /

Diderot

7 - Lettres sur la danse /

Diderot,

8 - Lettres sur la danse /

Diderot

9 - Lettres sur la danse /

Diderot

10 - Discours historique sur l'apocalypse /

(*) Was auch die kleinen Kunstrichter über die gedoppelten Auftritte des Hrn. Diderots und über das Brettspielen im ersten Auftritte seines Hausvaters, wodurch er so wahr, so natürlich wird, gesagt haben, so habe ich doch ein Schachspiel in mein Ballet gebracht. Das Theater ist ein getreues Gemählde vom menschlichen Leben, oder sollte es doch seyn; also kann alles, was in der Gesellschafterlaubtes und anständiges vorgeht, auf diese Leinewand geworfen werden. Desto schlimmer für die Narren, wenn die schöne Einfalt sie nicht rührt; wenn ihr Herz erstarrt und unempfindlich gegen die reitzenden Bilder guter und sanfter Sitten ist. Soll denn ein Verfasser ohn Unterlaß seinen eignen Empfindungen und der Natur entsagen, um Feyenmärchen voll Riesen und Zwergen zu machen, oder kann man von keinem andern Schauspiele gerührt werden, als wenn immer Götter und Helden auf der Bühne erscheinen?

11 - Discours historique sur l'apocalypse /

Das erste ist von Diderot, das zweyte macht einen Theaterstreich von meiner Erfindung, ich meyne den Augenblick, wo Ferdinand Clitandern erstechen will; das, was darauf folgt, ist aus dem Mahomet genommen, wenn er Irenen erstechen will, und sie dem Streiche entgegen eilt und sagt:


12 - Discours historique sur l'apocalypse /

Das, mein Herr, ist so ziemlich das allgemeine System. Ist es möglich, daß das schöpfrische Genie immer verfolgt werden muß? Man sey ein Freund der Wahrheit, das ist eine Ursache, die alle diejenigen in Harnisch bringt, welche sie fürchten. Herr Cahüsac entwickelt die Schönheiten unsrer Kunst; er schlägt nöthige Verschönerungen vor; er will dem Tanze nichts benehmen, er sucht vielmehr einen sichern Weg auszuzeichnen, worauf sich die Tänzer nicht verirren könnten; und man hält es nicht der Mühe werth, ihm zu folgen. Herr Diderot, dieser philosophische Freund der Natur, oder welches einerley ist, der Wahrheit und der schönen Einfalt, sucht gleichfals das französiche<französische>Theater mit einer Gattung zu bereichern, welche er weniger aus seiner Einbildung als aus der Menschlichkeit geschöpft hat; er möchte anstatt der Manieren Pantomime haben; den Ton der Natur, anstatt des angeschwellten Tones der Kunst; simple Kleidungen, statt des Flitterstaats und des unechten Goldes; Wahrheit, statt desFabelhaften; Verstand und gesunde Vernunft, anstatt des verwickelten Gewäsches, und der kleinen übel gemahlten Schilderungen, welche die Natur verzerren und ihr ihre Schönheit rauben; er möchte, sag ich, daß das französische Theater den rühmlichen Titel, einer Schule der Sitten, verdiente; daß die Abstiche weniger hart und mit mehr Kunst angebracht würden; daß die Tugenden nicht mehr nöthig hätten, den Lastern entgegen gestellt zu werden, um liebenswürdig und reitzend zu seyn, weil die zu starken Schatten die Objekte vielmehr schwächen und tödten, als erleuchten und herausheben; aber seine Bemühungen sind fruchtlos.


13 - Discours historique sur l'apocalypse /

Die großen Schauspieler wird Herr Diderot auf seiner Seite haben; bloß die mittelmäßigen werden sich gegen die Gattung empören, die er vorschlägt: warum? weil er solche aus der Natur genommen, und weil sie nicht bloße Maschinen, sondern Menschen erfodert; weil Vollkommenheiten dazu erheischt werden, die man nicht erwerben kann, wenn ihr Keim nicht in unsrerSeele liegt, und weil es dabey nicht bloß darauf ankömmt, seine Rolle gut auswendig herzusagen, sondern weil man dabey lebhaft empfinden und eine Seele haben muß.


14 - Discours historique sur l'apocalypse /

Man sollte den Hausvater und den natürlichen Sohn aufs Theater bringen, sagte ich eines Tages zu einem Akteur; sie würden sich darauf nicht ausnehmen, war seine Antwort. Haben Sie die beyden Stücke gelesen? Ja, versetzte er. Nun, sind Sie nicht davon gerührt worden? ward ihre Seele nicht bewegt, ihr Herz erweicht, und haben Sie es lassen können, bey den ungekünstelten rührendenGemählden zu weinen, welche der Verfasser so natürlich vorgestellt hat. Ich habe, sagt er, alles das . Warum glauben Sie denn, daß diese Stücke auf dem Theater keine Wirkung thun würden, da Sie davon hingerissen wurden, obgleich ihnen die Illusion der Bühne dabey fehlte, und ihnen die neue Stärke mangelte, die sie erhalten müßten, wenn sie von guten Akteurs aufgeführt würden? Da steckt der Knoten; es ist sehr selten eine große Anzahl zusammen zu bringen, fuhr er fort, die diese Stücke vorstellen könnten; diese mit einander fortlaufende Scenen, würden sie in Verlegenheit setzen, wie sie solche herausbringen sollten; diese pantomimische Aktion würde eine Klippe seyn, woran die meisten Komödianten scheiterten. Die stumme Scene ist der Probierstein des Akteurs. Diese abgebrochnen Phrases, diese halb gesagten Gedanken, diese Seufzer, und diese kaum artikulirten Töne, erfodern eineWahrheit, eineSeele, einen Ausdruck und eine Einsicht, die nicht jedermanns Ding sind; diese Einfalt in den Kleidungen, welche dem Akteur das nimmt, womit ihn die Kunst verschönert, würde ihn bloß sehen lassen, wie er ist; sein Wuchs, der nicht mehr durch einen zierlichen Schmuck erhoben wäre, würde der schönen Natur bedürfen, um zu gefallen, nichts versteckte mehr seine Mängel, und die Augen des Zuschauers, nicht länger durch Flitterwerk und Bettelstaat geblendet, würden gänzlich auf dem Schauspieler haften. Ich gebe zu, sagt ich ihm, daß das Einfache in allen Gattungen große Vollkommenheiterfodert; daß es nur der Schönheit kleidet, ungeputzt einher zu gehn, und daß ein nachläßiger Anzug sogar ihren Reitz erhöht; aber die Schuld liegt weder an Diderot noch an Cahüsac, wenn große Talente rar sind; sie verlangen beyde nur solche Vollkommenheiten, die zu erwerben stehn, wenn man Nacheiferung hat; die Gattung, die sie ausgezeichnet haben, ist die einzige wahre; sie borgt ihren Reitz und ihre Züge bloß von derNatur.


15 - Discours historique sur l'apocalypse /

Wenn man den Rath und Vorschlägen der Herren Diderot und Cahüsac nicht folgt, wenn man die Wege, die sie anzeigen, um zur Vollkommenheit zu gelangen, aus der Acht läßt, kann ich mir schmeicheln, daß es mir glücken wird? ganz und gar nicht, mein Herr; es zu denken wäre Verwegenheit.