Suchbegriff: cinn
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Die ausnehmende Gunst, womit Augustus den Cinna beehrte, hatte den letztern doch nicht abhalten können, sich in eine Verschwörung wider seinen Wohlthäter einzulassen. Das Vorhaben des Cinna wird entdeckt. Augustus läßt ihn vor sich fordern, um ihm zu entdecken, daß er alle seine Untreue wisse. Wer sieht nicht sogleich ein, daß dieser Kayser um so vielmehr Ehrfurcht erwecken muß, je weniger er seinen Unwillen auslassen wird? Und je mehr er Ursache hat über die Undankbarkeit eines Verräthers erbittert zu seyn, den er mit Wohlthaten überschüttet hat, und der ihm gleichwohl nach Thron und Leben steht, desto mehr wird man erstaunen, die Majestät eines Regenten, welcher richtet, und nicht den Zorn eines sich rächenden Feindes in ihm zu bemerken. — — Eben so deutlich fällt es in die Augen, daß je weniger man über die Grösse seiner entworfnen Unternehmungen erstaunt scheint, desto grösser der Begrif ist, den man bey andern von seinen Vermögen, sie auszuführen, erweckt. Mithri=Schauspieler.dat muß daher einen weit grössern Eindruck machen, wenn er seinen Söhnen die Entwürfe, die er den Stolz der Römer zu erniedrigen gemacht hat, mit einer ganz gelassenen und einfältigen Art mittheilet, als wenn er sie mit Schwulst und Pralerey auskrahmet, und in dem Tone eines Menschen vorträgt, welcher den weiten Umfang seines Genies und die Grösse seines Muths gern möchte bewundern lassen.

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Die ausnehmende Gunst, womit Augustus den Cinna beehrte, hatte den letztern doch nicht abhalten können, sich in eine Verschwörung wider seinen Wohlthäter einzulassen. Das Vorhaben des Cinna wird entdeckt. Augustus läßt ihn vor sich fordern, um ihm zu entdecken, daß er alle seine Untreue wisse. Wer sieht nicht sogleich ein, daß dieser Kayser um so vielmehr Ehrfurcht erwecken muß, je weniger er seinen Unwillen auslassen wird? Und je mehr er Ursache hat über die Undankbarkeit eines Verräthers erbittert zu seyn, den er mit Wohlthaten überschüttet hat, und der ihm gleichwohl nach Thron und Leben steht, desto mehr wird man erstaunen, die Majestät eines Regenten, welcher richtet, und nicht den Zorn eines sich rächenden Feindes in ihm zu bemerken. — — Eben so deutlich fällt es in die Augen, daß je weniger man über die Grösse seiner entworfnen Unternehmungen erstaunt scheint, desto grösser der Begrif ist, den man bey andern von seinen Vermögen, sie auszuführen, erweckt. Mithri=Schauspieler.dat muß daher einen weit grössern Eindruck machen, wenn er seinen Söhnen die Entwürfe, die er den Stolz der Römer zu erniedrigen gemacht hat, mit einer ganz gelassenen und einfältigen Art mittheilet, als wenn er sie mit Schwulst und Pralerey auskrahmet, und in dem Tone eines Menschen vorträgt, welcher den weiten Umfang seines Genies und die Grösse seines Muths gern möchte bewundern lassen.