Suchbegriff: bourbon_louis
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Comme il faut toujours imiter les bons modèles, & que le Chancelier Clarendon & le Cardinal de Rets ont fait des portraits des principaux personnages avec lesquels ils avoient traité, on ne doit pas s'étonner que les écrivains d'aujourd'hui, quand ils se mettent aux gages d'un libraire, commencent par donner tout au long des portraits fidèles des Princes de l'Europe, des Ministres, & des Généraux dont ils n'ont jamais vû passer la livrée. Un auteur Anglais dans les anna-les de l'Europe, imprimées & réimprimées, nous assure que Louis XV.n'a pas cet air de grandeur qui annonce un Roi. Cet homme assurément est difficile en phisionomies. Mais en récompense il dit que le Cardinal de Fleury avoit l'air d'une noble confiance. Et il est aussi éxact sur les caracteres & sur les faits que sur les figures: il instruit l'Europe que le Car-dinal de Fleury donna son titre de Premier-Ministre (qu'il n'a jamais eû) à M. le Comte de Toulouse. Il nous apprend que l'on n'envoya l'Armée du Maré-chal de Maillebois en Bohême, que parce qu'une De-moiselle de la Cour avoit laissé une lettre sur sa table, & que cette lettre fit connaître la situation des affai-res; il dit que le Comte d'Argenson succéda dans le Ministere de la guerre à M. Amelot. Je crois que si on vouloit rassembler tous les livres écrits dans ce goût, pour se mettre un peu au fait des anecdotes de l'Eu-rope, on feroit une bibliotheque immense, dans laquelle il n'y auroit pas dix pages de vérité.


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Diejenigen, welche diese Leidenschaft niemals gekannt haben, sind gemeiniglich harte und unerbittliche Gemüthsarten. Ein Frauenzimmer, welche geliebt zu werden verdienet, macht die Sitten zärtlicher. Sie ist die einzige, die einem Prinzen nützliche Wahrheiten sagen kann, die er aus dem Munde einer Mannsperson nicht ohne Verdruß und Scham hören würde, und die ihm nicht einmal eine Mannsperson zu sagen sich untersteht. Ludewig der XIV war allezeit in seiner Wahl glücklich, und war es auch in seinen natürlichen Kindern. Er hatte zehn rechtmäßige, und zwey, welche es nicht waren. Zwey von den zehn rechtmäßigen starben in ihrer Kindheit; die andern achte hatten alle Verdienste. Die Prinzeßinnen waren liebenswürdig, der Herzog von Maine, und der Graf von Toulouse waren sehr kluge Geheime Nachrichten Prinzen. Der Graf von Vermandois, welcher sehr jung starb, und vor dem Grafen von Toulouse Admiral war, versprach sehr viel.


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Diejenigen, welche diese Leidenschaft niemals gekannt haben, sind gemeiniglich harte und unerbittliche Gemüthsarten. Ein Frauenzimmer, welche geliebt zu werden verdienet, macht die Sitten zärtlicher. Sie ist die einzige, die einem Prinzen nützliche Wahrheiten sagen kann, die er aus dem Munde einer Mannsperson nicht ohne Verdruß und Scham hören würde, und die ihm nicht einmal eine Mannsperson zu sagen sich untersteht. Ludewig der XIV war allezeit in seiner Wahl glücklich, und war es auch in seinen natürlichen Kindern. Er hatte zehn rechtmäßige, und zwey, welche es nicht waren. Zwey von den zehn rechtmäßigen starben in ihrer Kindheit; die andern achte hatten alle Verdienste. Die Prinzeßinnen waren liebenswürdig, der Herzog von Maine, und der Graf von Toulouse waren sehr kluge Geheime Nachrichten Prinzen. Der Graf von Vermandois, welcher sehr jung starb, und vor dem Grafen von Toulouse Admiral war, versprach sehr viel.


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Weil man allezeit gute Muster nachahmen muß, und weil der Kanzler Clarendon und der Kardinal von Rets Abschilderungen der vornehmsten Personen gemacht haben, mit welchen sie Unterhandlung gepflogen, so darf man sich gar nicht verwundern, daß die heutigen Schriftsteller, wenn sie sich zu einem Buchführer in Sold begeben, damit anfangen, daß sie von allen Regenten in Europa, von ihren Ministern, und von ihren Generalen, deren Liverey sie nicht einmal kennen, getreue Abschilderungen geben. Ein englischer Schriftsteller, dessen Annales von Europa gedruckt und wieder ge druckt worden sind, versichert uns, daß Ludewig derXVtenicht das große Ansehen habe, welches einen König ankündiget. Wahrhaftig dieser Mensch muß mit den Gesichtsbildungen sehr scharf verfah ren. Dagegen aber sagt er, der Kardinal von Fleury habe das Ansehen eines edeln Zutrauens. So gegenau er bey den Gestalten ist, so genau ist er auch bey den Gemüthsschilderungen und bey der Erzählung der Begebenheiten: er berichtet der Welt, daß der Kardinal von Fleury den Titel des erstern Ministers (wel chen er niemals gehabt hat) dem Grafen von Toulose abgetreten habe; Er lehret uns, daß man die Armee Gedruckte Lügen. des Marschalls Maillebois bloß nach Böhmen geschickt habe, weil eine Hofjungfer einen Brief auf dem Tische liegen lassen, und weil dieser Brief den Zustand der damaligen Angelegenheiten habe zu erkennen gegeben; er sagt, der Graf von Argenson wäre in dem Kriegsra the dem Herrn Amelot gefolget. Ich glaube wenn man alle Bücher in diesem Geschmacke zusammen suchen wollte, um sich die geheimen Nachrichten von Europa ein wenig bekannt zu machen, man würde eine unzählbare Bibliothek zusammen bringen, wovon kaum zehn Seiten Wahrheit wären.