Suchbegriff: baum
Treffer: 9

1 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Herr D. Baumgarten

2 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Herr D. Baumgarten

3 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Ich komme zu dem zweyten Punkte, worüber sich der Herr D. Baumgarten folgender Maaßen erklärt: „Der Innhalt der Geschichte der Araber unter den Califen, ist der Aufschrift gar nicht gemäß: indem er weder von den Veränderungen im eigentlichen Ara Vorrede rabien unter der Regierung der abassidischen Califen zu Bagdad, noch auch von der ommiadischen Geschlechtsfolge der Califen in Spanien, ingleichen den Aliden, Moraviden, oder Marabuts, und andern Reichen der Araber, auch nur so viel Nachricht giebt, als er aus Büchern nehmen können, die in jedermanns Händen sind, und der Aufschrift zu Folge alhier billig erwartet wird.„ Auf diese Beschuldigungen überhaupt zu antworten, so bitte ich zu erwegen, was für eine Verwirrung in dem Werke des Marigny nothwendig würde müssen geherrscht haben, wann er ihnen hätte ausweichen wollen? Doch ich will mich Stückweise einlassen. Was ging denn in dem eigentlichen Arabien unter der Geschlechtsfolge der Abbaßiden so wichtiges vor, daß er deswegen den Faden der Hauptgeschichte hätte abreissen sollen? Nimmt er denn das Wort Araber in einem so engen Verstande, daß er niemals des Uebersetzers. die wirklichen gebohrnen Araber aus dem Gesichte lassen müssen? Oder versteht er vielmehr unter den Arabern diejenigen orientalischen Völker, welche sich zu dem Glauben des Mahomets bekannten, und diesen mit dem Schwerdte ausbreiteten? War es also nicht nothwendiger, daß er, nach der Folge ihrer rechtmäßigen Regenten, (das ist, derjenigen, welche von dem größten und vornehmsten Theile der Muselmänner für rechtmäßig erkannt wurden) vielmehr ihre auswärtigen Eroberungen, als ihre innerlichen Unruhen und Trennungen erzehlte? Ist es nicht genug, wenn er dieser kurz erwähnt, und ihrer nicht weiter gedenkt, als in so ferne sie einen Einfluß in die Reihe der eigentlichen Nachfolger des Mahomets gehabt haben? Was besonders die Moraviden anbelangt, so kommt mir dieser Einwurf nicht anders vor, als wenn man es einem, welcher die Geschichte der Sachsen zu beschreiben unternimmt, zur Last legen wollte, daß er nicht, aus der Geschichte von England, die sieben sächsischen Königreiche zugleich mit beschrieben habe.


4 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Doch es scheint, als ob der Herr D. Baumgarten selbst diese anscheinende Unvollständigkeit für keinen wirklichen Fehler halte, weil er gleich darauf fortfährt, daß diese Zerstümmlung noch erträglich seyn würde, wann die gelieferten Theile derselben nicht mit den unverantwortlichsten Unrichtigkeiten angefüllt wären. Das ist viel: Doch der Hr. D. ist kein Mann, der etwas ohne Beweis vorzugeben pflegt, er rechtfertiget also diesen Vorwurf folgender Gestalt. Nur eine, sagt er, der augenscheinlichsten und gröbsten anzuführen, so wird im 2ten Theile S. 488. Jbrahim Ebn Mohammed für einen Aliden, oder Nachkommen des Ali ausgegeben, auch versichert, daß die Anhänger des Ali sowohl als des Abbas, denselben für den ächten Imam erkannt haben: da nicht nur dieser Jbrahim unter die 12. Imams der Anhänger Ali gar nicht gehöret, sondern auch unstreitig ein Abaßide, und des er des Uebersetzers.sten abaßidischen Califen, Abdalla Muhammed Abulabas, leiblicher Bruder gewesen. Welcher Irrthum aller Wahrscheinlichkeit nach daher gekommen, daß der Verfasser irgendwo gefunden, dieser Jbrahim sey Muhammeds Sohn, Ali Enkel, gewesen; daher er ihn für einen Aliden ausgegeben, welche damals den Giafar Sadik für ihren Imam erkannt haben. Ich würde ein verzweifelter Wagehals seyn, wenn ich behaupten wollte, daß Marigny gar keine Fehler gemacht habe; aber dieses kan ich ganz sicher behaupten, daß die Critik des Hr. D. Baumgartens hier auf eine Stelle gefallen ist, die man den Augenblick rechtsertigen<rechtfertigen> kan. Es ist wahr, Jbrahim Ebn Mohammed war ein Bruder des ersten Abbaßidischen Califen. Marigny weiß dieses selbst, (s. 2. Th. S. 493.) und muß es also gewußt haben, daß er seiner Geburth nach kein Nachkomme des Ali seyn konnte. Warum begeht er aber gleichwohl Vorrede an dem von dem Hn. D. Baumgarten angeführten Orte diesen Fehler, und nennt ihn einen Aliden? Ich begreiffe nicht, wie sich ein so gelehrter Mann an eine so bekannte Zweydeutigkeit hat stossen können. Heißt denn ein Alide bloß ein Nachkomme des Ali, oder bedeut es auch einen, welcher des Ali Parthey hält, und nur diesen für den ersten rechtmäßigen Nachfolger des Mahomet erkennet? Brauchten die Abbaßiden bey der Empörung wider die Ommiaden nicht die Ermordung des Ali zum Vorwande, so wie die Ommiaden die Ermordung des Othmans vorgeschützt hatten? Und sind in dem letzten Verstande nicht jetzt noch alle Perser Aliden, ohne daß sie wirkliche Nachkommen des Ali sind? Diese Entschuldigung ist zu überzeugend, als daß ich mich länger dabey aufhalten dürfte.


5 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Doch es scheint, als ob der Herr D. Baumgarten selbst diese anscheinende Unvollständigkeit für keinen wirklichen Fehler halte, weil er gleich darauf fortfährt, daß diese Zerstümmlung noch erträglich seyn würde, wann die gelieferten Theile derselben nicht mit den unverantwortlichsten Unrichtigkeiten angefüllt wären. Das ist viel: Doch der Hr. D. ist kein Mann, der etwas ohne Beweis vorzugeben pflegt, er rechtfertiget also diesen Vorwurf folgender Gestalt. Nur eine, sagt er, der augenscheinlichsten und gröbsten anzuführen, so wird im 2ten Theile S. 488. Jbrahim Ebn Mohammed für einen Aliden, oder Nachkommen des Ali ausgegeben, auch versichert, daß die Anhänger des Ali sowohl als des Abbas, denselben für den ächten Imam erkannt haben: da nicht nur dieser Jbrahim unter die 12. Imams der Anhänger Ali gar nicht gehöret, sondern auch unstreitig ein Abaßide, und des er des Uebersetzers.sten abaßidischen Califen, Abdalla Muhammed Abulabas, leiblicher Bruder gewesen. Welcher Irrthum aller Wahrscheinlichkeit nach daher gekommen, daß der Verfasser irgendwo gefunden, dieser Jbrahim sey Muhammeds Sohn, Ali Enkel, gewesen; daher er ihn für einen Aliden ausgegeben, welche damals den Giafar Sadik für ihren Imam erkannt haben. Ich würde ein verzweifelter Wagehals seyn, wenn ich behaupten wollte, daß Marigny gar keine Fehler gemacht habe; aber dieses kan ich ganz sicher behaupten, daß die Critik des Hr. D. Baumgartens hier auf eine Stelle gefallen ist, die man den Augenblick rechtsertigen<rechtfertigen> kan. Es ist wahr, Jbrahim Ebn Mohammed war ein Bruder des ersten Abbaßidischen Califen. Marigny weiß dieses selbst, (s. 2. Th. S. 493.) und muß es also gewußt haben, daß er seiner Geburth nach kein Nachkomme des Ali seyn konnte. Warum begeht er aber gleichwohl Vorrede an dem von dem Hn. D. Baumgarten angeführten Orte diesen Fehler, und nennt ihn einen Aliden? Ich begreiffe nicht, wie sich ein so gelehrter Mann an eine so bekannte Zweydeutigkeit hat stossen können. Heißt denn ein Alide bloß ein Nachkomme des Ali, oder bedeut es auch einen, welcher des Ali Parthey hält, und nur diesen für den ersten rechtmäßigen Nachfolger des Mahomet erkennet? Brauchten die Abbaßiden bey der Empörung wider die Ommiaden nicht die Ermordung des Ali zum Vorwande, so wie die Ommiaden die Ermordung des Othmans vorgeschützt hatten? Und sind in dem letzten Verstande nicht jetzt noch alle Perser Aliden, ohne daß sie wirkliche Nachkommen des Ali sind? Diese Entschuldigung ist zu überzeugend, als daß ich mich länger dabey aufhalten dürfte.


6 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Doch es scheint, als ob der Herr D. Baumgarten selbst diese anscheinende Unvollständigkeit für keinen wirklichen Fehler halte, weil er gleich darauf fortfährt, daß diese Zerstümmlung noch erträglich seyn würde, wann die gelieferten Theile derselben nicht mit den unverantwortlichsten Unrichtigkeiten angefüllt wären. Das ist viel: Doch der Hr. D. ist kein Mann, der etwas ohne Beweis vorzugeben pflegt, er rechtfertiget also diesen Vorwurf folgender Gestalt. Nur eine, sagt er, der augenscheinlichsten und gröbsten anzuführen, so wird im 2ten Theile S. 488. Jbrahim Ebn Mohammed für einen Aliden, oder Nachkommen des Ali ausgegeben, auch versichert, daß die Anhänger des Ali sowohl als des Abbas, denselben für den ächten Imam erkannt haben: da nicht nur dieser Jbrahim unter die 12. Imams der Anhänger Ali gar nicht gehöret, sondern auch unstreitig ein Abaßide, und des er des Uebersetzers.sten abaßidischen Califen, Abdalla Muhammed Abulabas, leiblicher Bruder gewesen. Welcher Irrthum aller Wahrscheinlichkeit nach daher gekommen, daß der Verfasser irgendwo gefunden, dieser Jbrahim sey Muhammeds Sohn, Ali Enkel, gewesen; daher er ihn für einen Aliden ausgegeben, welche damals den Giafar Sadik für ihren Imam erkannt haben. Ich würde ein verzweifelter Wagehals seyn, wenn ich behaupten wollte, daß Marigny gar keine Fehler gemacht habe; aber dieses kan ich ganz sicher behaupten, daß die Critik des Hr. D. Baumgartens hier auf eine Stelle gefallen ist, die man den Augenblick rechtsertigen<rechtfertigen> kan. Es ist wahr, Jbrahim Ebn Mohammed war ein Bruder des ersten Abbaßidischen Califen. Marigny weiß dieses selbst, (s. 2. Th. S. 493.) und muß es also gewußt haben, daß er seiner Geburth nach kein Nachkomme des Ali seyn konnte. Warum begeht er aber gleichwohl Vorrede an dem von dem Hn. D. Baumgarten angeführten Orte diesen Fehler, und nennt ihn einen Aliden? Ich begreiffe nicht, wie sich ein so gelehrter Mann an eine so bekannte Zweydeutigkeit hat stossen können. Heißt denn ein Alide bloß ein Nachkomme des Ali, oder bedeut es auch einen, welcher des Ali Parthey hält, und nur diesen für den ersten rechtmäßigen Nachfolger des Mahomet erkennet? Brauchten die Abbaßiden bey der Empörung wider die Ommiaden nicht die Ermordung des Ali zum Vorwande, so wie die Ommiaden die Ermordung des Othmans vorgeschützt hatten? Und sind in dem letzten Verstande nicht jetzt noch alle Perser Aliden, ohne daß sie wirkliche Nachkommen des Ali sind? Diese Entschuldigung ist zu überzeugend, als daß ich mich länger dabey aufhalten dürfte.


7 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

der Hr. D. Baumgarten

8 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

D. Baumgarten

9 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Wir haben, so viel ich weiß, im Deutschen noch keine Arabische Historie. Die allgemeine Welthistorie ist ein weitläuftiges Werk, und eigentlich nur Gelehrten nützlich, so, wie sie voll von den allergelehrtesten und wichtigsten Nachrichten, und daß ich viel mit einemmal sage, von Baumgartenschen Anmerkungen ist. Aber wir lesen gern im kleinen die Geschichte eines alten Volks, ohne durch critische Betrachtungen unterbrochen zu werden. Wir wollen ein Buch haben, daß wir bequem bey uns tragen, und zum Vergnügen lesen können. Wir haben zwar Hübners Duodetzbände. Wir finden darinn wunderbare Historien und ungemein lustige Einfälle: Aber zum Unglück fehlet die Wahrheit, und dasmoralischschöne im Vortrage. Also findet der Verstand und das Herz keine Nahrung. Hingegen werden wir aus der Schule des Hrn. Marigny stets gelehrter, weiser und zufriedener kommen.