Suchbegriff: ambr
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1 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Man erlaube mir, daß ich mich, zur Erläuterung dieser Stelle des Horaaz, einer Vergleichung, die von dem Kirchengesange genommen ist, bedienen darf. Der h. Ambrosius ließbey dem Gesange, den man noch jetzt den Ambrosianischen nennet, nicht mehr als vier Modos anbringen, welche die authentischenheissen. Dadurch nun ward der Gesang zwar weit von den theatr. Vorstell. der Alten.ernsthafter, zugleich aber auch weniger schön undausdrückend. Von den funfzehn Sayten, oderden funfzehn Hauptnoten, aus welchen das System der harmonischen Musik bestand, wurdenauch so gar vier Töne, nehmlich der höchste Ton, und die drey tiefsten Töne, in dem Ambrosianischen Gesange ganz und gar nicht gebraucht. Als ihn der h. Ambrosius componirte, warendie Bühnen noch offen, und man recitirte aufdenselben in eben der Sprache, in welcher manin der Kirche sang. Allem Ansehen nach wollte dieser heilige Mann also nicht haben, daßman in der Kirche die dem Theater eigenthümlichen und am meisten auf demselben gebräuchlichen Töne hören sollte. Der h. Gregorius,welcher den so genannten Gregorianischen Gesang, ungefehr funfzig Jahr, (*) nachdem dieBühnen verschlossen worden, angab, brauchteacht Modos dabey, indem er zu den vieren,deren sich der h. Ambrosius bedient hatte, nochdie sogenannten Phlagales hinzuthat. Es wurden also in dem Gregorianischen Gesange allefunfzehn Sayten der alten Musik angebracht, und alle Menschen fanden, daß der Gregorianische Gesang den Ambrosianischen so sehr anSchönheit vorzuziehen sey, daß die GallischenKirchen, zur Zeit unsrer Könige vom zweytenStamme, den Ambrosianischen Gesang zu brauchen aufhörten, und den Gregorianischen dafüreinführten.


2 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Man erlaube mir, daß ich mich, zur Erläuterung dieser Stelle des Horaaz, einer Vergleichung, die von dem Kirchengesange genommen ist, bedienen darf. Der h. Ambrosius ließbey dem Gesange, den man noch jetzt den Ambrosianischen nennet, nicht mehr als vier Modos anbringen, welche die authentischenheissen. Dadurch nun ward der Gesang zwar weit von den theatr. Vorstell. der Alten.ernsthafter, zugleich aber auch weniger schön undausdrückend. Von den funfzehn Sayten, oderden funfzehn Hauptnoten, aus welchen das System der harmonischen Musik bestand, wurdenauch so gar vier Töne, nehmlich der höchste Ton, und die drey tiefsten Töne, in dem Ambrosianischen Gesange ganz und gar nicht gebraucht. Als ihn der h. Ambrosius componirte, warendie Bühnen noch offen, und man recitirte aufdenselben in eben der Sprache, in welcher manin der Kirche sang. Allem Ansehen nach wollte dieser heilige Mann also nicht haben, daßman in der Kirche die dem Theater eigenthümlichen und am meisten auf demselben gebräuchlichen Töne hören sollte. Der h. Gregorius,welcher den so genannten Gregorianischen Gesang, ungefehr funfzig Jahr, (*) nachdem dieBühnen verschlossen worden, angab, brauchteacht Modos dabey, indem er zu den vieren,deren sich der h. Ambrosius bedient hatte, nochdie sogenannten Phlagales hinzuthat. Es wurden also in dem Gregorianischen Gesange allefunfzehn Sayten der alten Musik angebracht, und alle Menschen fanden, daß der Gregorianische Gesang den Ambrosianischen so sehr anSchönheit vorzuziehen sey, daß die GallischenKirchen, zur Zeit unsrer Könige vom zweytenStamme, den Ambrosianischen Gesang zu brauchen aufhörten, und den Gregorianischen dafüreinführten.


3 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Man erlaube mir, daß ich mich, zur Erläuterung dieser Stelle des Horaaz, einer Vergleichung, die von dem Kirchengesange genommen ist, bedienen darf. Der h. Ambrosius ließbey dem Gesange, den man noch jetzt den Ambrosianischen nennet, nicht mehr als vier Modos anbringen, welche die authentischenheissen. Dadurch nun ward der Gesang zwar weit von den theatr. Vorstell. der Alten.ernsthafter, zugleich aber auch weniger schön undausdrückend. Von den funfzehn Sayten, oderden funfzehn Hauptnoten, aus welchen das System der harmonischen Musik bestand, wurdenauch so gar vier Töne, nehmlich der höchste Ton, und die drey tiefsten Töne, in dem Ambrosianischen Gesange ganz und gar nicht gebraucht. Als ihn der h. Ambrosius componirte, warendie Bühnen noch offen, und man recitirte aufdenselben in eben der Sprache, in welcher manin der Kirche sang. Allem Ansehen nach wollte dieser heilige Mann also nicht haben, daßman in der Kirche die dem Theater eigenthümlichen und am meisten auf demselben gebräuchlichen Töne hören sollte. Der h. Gregorius,welcher den so genannten Gregorianischen Gesang, ungefehr funfzig Jahr, (*) nachdem dieBühnen verschlossen worden, angab, brauchteacht Modos dabey, indem er zu den vieren,deren sich der h. Ambrosius bedient hatte, nochdie sogenannten Phlagales hinzuthat. Es wurden also in dem Gregorianischen Gesange allefunfzehn Sayten der alten Musik angebracht, und alle Menschen fanden, daß der Gregorianische Gesang den Ambrosianischen so sehr anSchönheit vorzuziehen sey, daß die GallischenKirchen, zur Zeit unsrer Könige vom zweytenStamme, den Ambrosianischen Gesang zu brauchen aufhörten, und den Gregorianischen dafüreinführten.