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1 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Obeidah beschloß sogleich einige Mannschaft zu diesem Unternehmen aufbrechen zu lassen, und fragte verschiedne von seinen Hauptleuten, die um ihn waren, welcher von ihnen das Commando über sich nehmen wolle. Er warf zugleich einen Blick auf den Khaled, welcher zu= Omar. Hegire 13. n. C. G. 634.gegen war, allein er unterstand sich nicht ihn förmlich darum zu bitten: Khaled seiner Seits, war auch nicht mit Anbietung seiner Dienste allzugeschwind, so daß dem Abdallah=ebn=Giafar, welcher sich antrug, diese Ausführung aufgetragen ward, wozu ihm fünfhundert Reuter zugegeben wurden. Der Christe, welcher diesen Vorschlag gethan hatte, trieb seine Verrätherey auf das äusserste, indem er dieser Mannschaft zum Wegweiser diente. Er führte sie bis zu einiger Entfernung von dem Kloster, und hieß den Abdallah mit seinen Trupen stille halten, bis er ausgekundschaftet habe, wie es mit dem Orte stehe.


2 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Nachdem der Christe alles wohl ausgekundschaftet hatte, so kam er, dem Abdallah Bericht davon abzustatten, und er war der erste, der es sagte, daß in Gegenwart einer so grossen Menge Menschen nichts anzufangen sey. Die Officier waren gleichfalls dieser Meinung, und sagten zu ihrem Anführer, es würde das sicherste seyn, wann sie zurück kehrten; Doch Abdallah antwortete auf eine unerschrockne Art: Ich wenigstens will gewiß nicht, ohne gefochten zu haben, zurück gehen; es folge mir, wer will; ich will es den andern, was sie thun wollen, nicht verwehren.


3 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Abdallah folgte diesem Rathe, und machte sich die Zeit, die er noch vor sich hatte, zu Nutze, um alle nöthige Maaßregeln, in seinem Unternehmen glücklich zu seyn, zu ergreiffen. Er theilte seine Leute in fünf Hauffen, und befahl ihnen, nicht an das Plündern zu denken, sondern bloß alles niederzumachen, was ihnen vorkommen würde.


4 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Den Morgen drauf, als Abdallah das Zeichen gegeben hatte, fielen seine Leute an fünf verschiedenen Orten auf die Marktleute. Eine ziemliche Zeitlang richteten die Araber ein entsetzliches Blutbad an, ohne den geringsten Widerstand zu finden; doch nachdem sich die Soldaten, welche der Befehlshaber mitgebracht, versammlet hatten, so rückten sie in SchlachtOrdnung wider die Araber an, und machten sich fertig, sie zu umringen.


5 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die Araber kehrten sogleich, mit allen den Reichthümern, die sie den Griechen abgenommen hatten, nach Damascus zurück. Man theilte sie unter die Soldaten, nachdem man den fünften Theil für den öffentlichen Schatz davon genommen hatte. Man theilte auch die Gefangenen, und weil Abdallah um die Tochter des Befehlshabers von Tripoli bat, so ward sie ihm überlassen; doch geschahe es nicht eher, als bis man die Einwilligung des Califen dazu erhaltenOmar. Hegire 13. n. C. G. 634. hatte.


6 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die umständliche Beschreibung von dieserBrief des Obeidah an den Califen. Ausführung ward ohne Zeitverlust nach Medina geschickt. Obeidah vergaß nicht, den Abdallah heraus zu streichen, welcher dieses Unternehmen angefangen, eben so wohl als den Khaled, dessen Thätigkeit man alles zu danken hatte. Er bestand auf der Verbindlichkeit, die man gegen diesen letztern habe, vornemlich, und bat den Califen, an diesen tapfern Kriegsmann ins besondre zu schreiben, und ihm den Wohlgefallen über seine Dienste zu erkennen zu geben. Er fragte ihn zugleich um seine Meinung, was er mit verschiedenen Muselmännern machen solle, welche bey dieser Ausführung das Gesetz des Propheten übertreten, und Wein getrunken hätten. (*) Schlüßlich bat

(*) Der Gebrauch des Weins ist den Anhängern des Mahomets verboten: Man wird dich fragen wegen des Weins und der Glücksspiele; spricht Gott in dem Korane zu Mahomet: Sage ihnen, es ist bey beyden ein grosses Verbrechen. Und an einem andern Orte dieses Buchs: Gewiß, o ihr Gläubigen, der Wein, die Glücksspiele, die Bildseulen, und die Glückspfeile, sind verabscheuungswürdige Werke des Satans. Enthaltet euch derselben, damit ihr glücklich seyn möget.

Gleichwohl haben sich Ausleger gefunden, welche die Strenge dieses Verboths gelindert haben, indem sie vorgegeben, daß bloß und allein die Unmäßigkeit verbothen werde. Sie führen deswegen einen andern Ort aus dem Korane an, wo der Wein erlaubt zu seyn scheinet. Was die Früchte des Palmenbaums und des Weinstocks anbelangt, so werdet ihr einen Saft, welcher trunken macht, und eine gute Nahrung daraus machen: und gewißlich hierinne liegt einZeichen für die, die es verstehen.

Man giebt vor, Mahomet habe den Wein verboten, weil er Gefahr gelauffen, sein Leben bey einem Gastmahle, welches ihm die Juden einsmals gaben, und wobey sehr stark getrunken wurde, zu verlieren. Andere schreiben es einer politischen Ursache zu; er habe nehmlich den Wein und die Glücksspiele verboten, weil sie die gewöhnlichen Quellen aller Händel wären. Gagnier, im Leben desMahomets, Th. II. B. 3.

Omar. Hegire 13. n. C. G. 634.er ihn um Rath, wie er sich ferner in diesem Feldzuge verhalten, und ob er die Eroberung Antiochiens, oder Jerusalems, unternehmen solle.


7 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dasjenige von seinen Werken, welches am meisten geschätzet wird, heist Gefe, oder Giame. Es ist in Geheimnißvollen und hieroglyphischen Zeichen geschrieben; es handelt von den grossen Begebenheiten, welche sich in dem muselmännischen Reiche eräugen sollen. Giafer - Sadec hat einen grossen Theil desselben erkläret: Allein die Perser behaupten, daß die völlige Erklärung dem zwölften Iman, mit dem Zunamen Mahadi, das ist, dem grossen Director vorbehalten sey. Dieser Iman ist zwar unter ihnen aufgestanden; allein sie glauben, daß ihn Gott, zu der Zeit, da er von dem Califen zu Bagdat verfolget worden, in Schutz genommen und an einen Ort gebracht habe, den man nicht wissen, und von wannen er nicht eher, als biß am Ende der Welt wiederkommen werde, um alle und jede zu der Mahometanischen Religion zu bekehren.


8 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Abdallah - ebn - Giaffar

9 - Histoire des Arabes sous le gouvernement des Califes /

L'ouvrage le plus estimé qu'on ait de lui, est intitulé Gefr ou Giamé. Il est écrit en caractères mystérieux & hyéroglyphiques: il traite des grands événemens qui doivent arriver dans le Gouvernement des Musulmans. Giafer-Sadec en a expliqué une grande partie; mais les Persans prétendent que l'explication du tout est réservée au douziéme Iman, surnommé Mahadi, c'est-à-dire, le grand directeur. Cet Iman a paru parmi eux; mais ils croient que Dieu l'ayant pris sous sa protection dans le tems qu'il étoit persécuté par les Califes de Bagdet, l'enleva dans un lieu qu'on ne sait point, & d'où il ne reviendra qu'à la fin du monde, pour réduire l'univers à la religion Mahométane.