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1 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Obeidah beschloß sogleich einige Mannschaft zu diesem Unternehmen aufbrechen zu lassen, und fragte verschiedne von seinen Hauptleuten, die um ihn waren, welcher von ihnen das Commando über sich nehmen wolle. Er warf zugleich einen Blick auf den Khaled, welcher zu= Omar. Hegire 13. n. C. G. 634.gegen war, allein er unterstand sich nicht ihn förmlich darum zu bitten: Khaled seiner Seits, war auch nicht mit Anbietung seiner Dienste allzugeschwind, so daß dem Abdallah=ebn=Giafar, welcher sich antrug, diese Ausführung aufgetragen ward, wozu ihm fünfhundert Reuter zugegeben wurden. Der Christe, welcher diesen Vorschlag gethan hatte, trieb seine Verrätherey auf das äusserste, indem er dieser Mannschaft zum Wegweiser diente. Er führte sie bis zu einiger Entfernung von dem Kloster, und hieß den Abdallah mit seinen Trupen stille halten, bis er ausgekundschaftet habe, wie es mit dem Orte stehe.


2 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Meissarah hielt sich also, der Nachricht desDie Araber werden umringt. Christen gemäß, in dem Gebirge versteckt, und war bloß bedacht, sich zu vertheidigen. Er Omar. Hegire 17. n. C. G. 638.schickte zu gleicher Zeit einen Bothen an denObeidah, ihm seinen Stand melden zu lassen, und um schleinige Hülffe zu bitten. Während dieser Zeit hatten die Griechen Nachricht bekommen, daß sich eine feindliche Mannschaft in der Nähe befinde, sie rückten daher näher an, und es gelang ihnen, sie einzuschliessen; weiter aber konnten sie keinen Vortheil erlangen, weil die Muselmänner immer in ihren Verschanzungen blieben. Gleichwohl fielen verschiedene hitzige Scharmützel vor, in welchen die Griechen viele Gefangene machten, worunter sich auch ein vertrauter Freund des Califen, NamensAbdallah - ebn - Hodafah befand, welcher nicht allein wegen seiner persönlichen Verdienste in besonderer Achtung stand, sondern auch die Ehre hatte, ein leiblicher Vetter des Mahomets zu seyn.


3 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Der Feldherr schrieb hierauf an den Califen, ihm das, was vorgegangen war, und die wenige Wahrscheinlichkeit zu melden, daß man alle die Schwierigkeiten wegen der Zugänge in das Gebirge, werde übersteigen können. Er nennte ihm zugleich die Gefangenen, und unter andern den Abdallah, welchen man durchaus nicht lange in den Händen der Christen lassen müsse, die sich dieses Raubes als eine grosse Eroberung gerühmt, und deßwegen den Muselmann auf das schleinigste nach Constantinopel geschickt hätten, damit sie ihn nicht wieder verlieren möchten.


4 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Im Namen Gottes des Erbarmers.Brief des Omars an den Heraclius. Preis sey Gott, dem Herrn dieser und der zukünftigen Welt, ihm, der weder Gefehrten, noch Frau, noch Kinder hat. (*) Sein Seegen ruhe auf seinem Apostel. Der Knecht Gottes Omar, demHeraclius, griechischen Käyser. Sobald du diesen meinen Brief bekömmst, so schicke mir den Gefangenen zurück, welchen du bey dir hast, Namens Abdallah - ebn - Hodafah. Wann du es thun wirst, so will ich hoffen, daß dich Gott noch den rechten Weg leiten wird: wann du dich dessen aber weigerst, so will ich Leute schicken, welche die Kaufmannschaft und das Gewerbe nicht verhindert, an Gott zu denken. Gesundheit und Glück sey mit dem, welcher den rechten Weg wandelt

5 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Der stolze Ton dieses Briefes muß demKäyser sehr empfindlich gewesen seyn. Unterdessen beklagte er sich gar nicht darüber, son=

(*) Dieses ist ein Vorwurf, welchen der Calife den Christen wegen des Geheimnisses der Dreyeinigkeit, und der Würde einer Mutter Gottes, welche sie der Maria beylegen, macht.

Omar. Hegire 17. n. C. G. 638.dern suchte bloß dem Verlangen des Califen zu willfahren; er schickte ihm nicht nur den Gefangnen zurück, sondern schenkte auch dem Omar einen sehr kostbaren Diamant. Der Calife schätzte dieses Geschenke nicht werth, es zu behalten, sondern ließ es verkauffen und das Geld dafür in die öffentliche Schatzkammer bringen. Er hatte mit dem Gefangnen eine lange Unterredung, den käyserlichen Hof betreffend. Abdallah erzehlte ihm hierauf, wie sehr man ihm zugesetzt, seine Religion zu verändern; doch weder Versprechungen noch Drohungen wären vermögend gewesen, seine Standhaftigkeit wankend zu machen. Er fügte hinzu, daß ihn der Käyser sogar habe einschliessen lassen, ohne ihm andre Speisen zu geben, als Wein und Schweinefleisch, welches beydes nach dem Gesetze des Mahomets verboten ist; allein er habe nichts angerührt, und nachdem er drey Tage, ohne das geringste zu sich zu nehmen, so zugebracht, sey Heraclius über seine Beständigkeit erstaunt, und habe ihm weiter nichts zugemuthet.


6 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Abdallah - ebn - Hodafah