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31 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Doch diese Kriegslist war unnöthig. AllesDer Befehlshaber von Aazaz wird von zweyen seiner Söhne getödtet. hatte in Aazaz ein ander Ansehen gewonnen. Der Befehlshaber war von seinen Söhnen getödtet worden, welche dem Yukinna und seinem Gefolge sogleich die Freyheit wiedergegeben hatten. Die Ursache zu dieser That war mit wenig Worten folgende: Der Befehlshaber hatte zwey Söhne, wovon der eine Leon, und der andere Lucas hieß. Der erste ward seit langer Zeit in die Tochter des Yukinna verliebt; er hatte sie so gar zur Ehe begehrt; allein bis jetzt hatte er die Einwilligung des Vaters von diesem Frauenzimmer nicht erlangen können. Weil es seit der letzten Begebenheit wahrscheinlich war, daß nunmehr die gröste Widersetzung vielmehr auf Seiten des Theodors, als des Yu= Omar. Hegire 16. n. C. G. 637.kinna, seyn würde, so beschloß er, zuerst mit dem letzten eins zu werden.


32 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die Sache war um soviel leichter, da man ihm selbst die Bewachung des Yukinna und seiner Leute, nachdem man sie gefangen genommen, aufgetragen hatte; er konnte sich also so oft mit ihm unterhalten, als er nur wollte. Er erneuerte also seine Bitte, und versprach dem Yukinna, wenn er seine Tochter zur Ehe bekommen sollte, ihn sogleich in Freyheit zu setzen, und hernach die Mahometanische Religion anzunehmen.


33 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die Sache war um soviel leichter, da man ihm selbst die Bewachung des Yukinna und seiner Leute, nachdem man sie gefangen genommen, aufgetragen hatte; er konnte sich also so oft mit ihm unterhalten, als er nur wollte. Er erneuerte also seine Bitte, und versprach dem Yukinna, wenn er seine Tochter zur Ehe bekommen sollte, ihn sogleich in Freyheit zu setzen, und hernach die Mahometanische Religion anzunehmen.


34 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Yukinna, welcher nach seinem Abfalle einer von den eifrigsten Muselmännern geworden war, ward über den letzten Vorschlag so erfreut, daß er mit Vergnügen in das Verlangen des jungen Menschen willigte. Ehe aber noch etwas geschlossen wurde, wollte sich dieser gegen den Zorn seines Vaters in Sicherheit setzen, und faßte also, seine Schandthaten auf das höchste zu treiben, den entsetzlichen Entschluß, ihn umzubringen: Doch als er eben die That zu begehen kam, fand er, daß ihm Lucas schon zuvor gekommen war. Er war von eben den Bewegungsgründen getrieben worden, als Leo, und hatte damit angefangen, daß er die einzige Hindernisse, die er bey Erlangung seiner Absicht zu finden glaubte, aus dem Wege räumte.


35 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dieser erschreckliche Vatermord brachte in Aazaz alles in Bewegung. Yukinna mit sei nen Leuten, und den zwey Brüdern, welche ei Omar. Hegire 16. n. C. G. 637.nen starken Anhang hatten, fielen mit dem Sebel in der Faust auf diejenigen von den Griechen, die sich den Muselmännern zu unterwerffen weigerten. Die Griechen vertheidigten sich sehr tapfer, und man befand sich in einem sehr hitzigen Handgemenge, als der Kundschafter anlangte, dem Theodor, welcher nicht mehr da war, die falsche Nachricht von der Ankunft der Hülffsvölker zu bringen.


36 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Der Kundschafter kehrte auf das schleinig Die Araber machensich Meister von Aazaz.ste zu dem Malek zurück, ihm zu sagen, daß es nunmehr Zeit sey, anzurücken, und daß er sich des Platzes gewiß bemächtigen würde, wenn er geschwind genug wäre, den Yukinna und seinen Anhang zu unterstützen. Malek brach sogleich mit seinen Leuten auf, und kam noch zu rechter Zeit an, den Sieg auf die Seite der Muselmänner zu lenken. Auf diese Art ward Aazaz erobert. Malek wollte sich bey dem Yukinna, wegen des glücklichen Ausganges, weitläufig bedanken; doch dieser stellte ihm seinen Anverwandten, den Leon, vor, und sagte zu dem Anführer, daß man nur ihm die größte Verbindlichkeit schuldig sey, worauf er alles, was vorgegangen war, umständlich erzehlte. Malek konnte anfangs den Eindruck nicht verbergen, welchen ein so häßliches Bezeigen zweyer Söhne gegen ihren Vater, bey ihm machte; doch als er endlich von ihnen selbst Omar. Hegire 16n. C. G. 637.hörte, daß die Liebe zur Mahometanischen Religion die vornehmste Triebfeder ihrer Aufführung gewesen sey, so dankte dieser Schwärmer dem Himmel dafür, und schrie in der Hitze seines Eyfers: Wann Gott will, daß etwas geschehen soll, so bereitet er selbst die Mittel dazu.


37 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Der Kundschafter kehrte auf das schleinig Die Araber machensich Meister von Aazaz.ste zu dem Malek zurück, ihm zu sagen, daß es nunmehr Zeit sey, anzurücken, und daß er sich des Platzes gewiß bemächtigen würde, wenn er geschwind genug wäre, den Yukinna und seinen Anhang zu unterstützen. Malek brach sogleich mit seinen Leuten auf, und kam noch zu rechter Zeit an, den Sieg auf die Seite der Muselmänner zu lenken. Auf diese Art ward Aazaz erobert. Malek wollte sich bey dem Yukinna, wegen des glücklichen Ausganges, weitläufig bedanken; doch dieser stellte ihm seinen Anverwandten, den Leon, vor, und sagte zu dem Anführer, daß man nur ihm die größte Verbindlichkeit schuldig sey, worauf er alles, was vorgegangen war, umständlich erzehlte. Malek konnte anfangs den Eindruck nicht verbergen, welchen ein so häßliches Bezeigen zweyer Söhne gegen ihren Vater, bey ihm machte; doch als er endlich von ihnen selbst Omar. Hegire 16n. C. G. 637.hörte, daß die Liebe zur Mahometanischen Religion die vornehmste Triebfeder ihrer Aufführung gewesen sey, so dankte dieser Schwärmer dem Himmel dafür, und schrie in der Hitze seines Eyfers: Wann Gott will, daß etwas geschehen soll, so bereitet er selbst die Mittel dazu.


38 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Yukinna

39 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Malek erwartete ihn auf dem Wege, undYukinnanimmt sich vor, die Christen zu verrathen. nach abgelegtem Glückwunsche, erzehlte er ihm alles, was zu Aazaz vorgegangen war, und schlug ihm endlich vor, zusammen zu dem Obeidah zurückzukehren. Als es Alfadi verwilligt, so wollten sie den Yukinna bereden, gleichfalls diesen Weg mit ihnen zu nehmen; doch dieser Abtrünnige, welchen es hefftig verdroß, daß die Eroberung von Aazaz nicht, wie er gehoft, so recht zu seiner Ehre ausgeschlagen war, sagte zu ihnen, daß er nicht eher zu der Armee der Muselmänner zurückkehren wolle, als bis er sich durch eine recht merkwürdige That würde hervor gethan haben. Er fügte hinzu, daß er in dem Sitze des Käysers selbst etwas vorzunehmen Willens sey; daß er nach Antiochia gehen wolle, und daß er zu Ausführung seines Anschlages keine andre Hülffe, als zweyhundert Abtrünnige von seiner Bekanntschaft, die er unter den Truyen des Alfadi bemerkt hatte, verlange.


40 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dieser und Malek gingen über den Anschlag des Yukinna zu Rathe, und fanden keine Schwierigkeit, ihm das, was er wünschte, zu verwilligen; der Handel ward also gar bald geschlossen. Sie verliessen ihn mit Anerwünschung eines glücklichen Ausganges, und stiessen darauf gleich zu dem Obeidah.


41 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Yukinna seines Theils nahm mit seinem Gefolge den Weg nach Antiochia. Als er nicht weit mehr davon entfernt war, hielt er stille, und überlegte mit einigen von seinen Freunden, auf was Weise sie nunmehr ihren Anschlag ausführen müßten. Sie hielten es für dienlich, nicht mit allen ihren Gefehrten nach Antiochia zu kommen, sondern Yukinna befahl den zwey hundert Abtrünnigen, immer auf der Heerstrasse, welche die Karavannen zu ziehen pflegten, voraus zu gehen, und wenn sie nach Antiochia kämen, sich für flüchtige Christen auszugeben, welche die Muselmänner verfolgten.


42 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Yukinna seines Theils nahm mit seinem Gefolge den Weg nach Antiochia. Als er nicht weit mehr davon entfernt war, hielt er stille, und überlegte mit einigen von seinen Freunden, auf was Weise sie nunmehr ihren Anschlag ausführen müßten. Sie hielten es für dienlich, nicht mit allen ihren Gefehrten nach Antiochia zu kommen, sondern Yukinna befahl den zwey hundert Abtrünnigen, immer auf der Heerstrasse, welche die Karavannen zu ziehen pflegten, voraus zu gehen, und wenn sie nach Antiochia kämen, sich für flüchtige Christen auszugeben, welche die Muselmänner verfolgten.


43 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Yukinnawird

44 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Er selbst nahm mit vier Freunden einen Nebenweg, und reisete lange Zeit, ohne einige Hinderung anzutreffen; endlich aber wurden diese fünf Ritter von einigen kayserlichen Trupen bemerkt, von ihnen angehalten, und befragt, wer sie wären. Nachdem sie Yukinna als den alten Befehlshaber von Aleppo entdeckt, so bemächtigte man sich seiner und seiner Freunde, und schickte sie unter einer guten Bedeckung von Reutern nach Antiochia.


45 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Weil man an dem Hofe meistentheils alles wußte, was dem Yukinna begegnet war, so wollte ihn der Kayser sehen: So bald er ihn erblickte, konnte er sich nicht enthalten, die Unruhe auf eine rührende Art an den Tag zu legen, welche ihm seine Veränderung der Religion ver ursachte: doch Yukinna, welcher viel Geist undOmar. Hegire 16. n. C. G. 637. noch mehr Verschlagenheit und Untreue besaß, sprach mit dem Kayser auf eine so verführerische Art, daß er ihn gänzlich für sich einnahm. Er sagte zu dem Heraclius, daß man nicht nach dem Scheine urtheilen müste, ja daß, wenn man sich auch an den Schein halten wolle, er völlig für ihn seyn werde; er wolle keinen andern Beweis anführen, als die Art, womit er die Belagerung des Schlosses von Aleppo ausgehalten, und die Standhaftigkeit, mit welcher er sich allezeit dem Entschlusse der Einwohner, den Mahometanern zinsbar zu werden, widersetzt habe. Er fügte hinzu, daß er freylich der Gewalt habe weichen müssen, und daß die Veränderung, die man ihm vorwerffe, eine Folge von dieser Gewalt sey; daß es ihm niemals ein Ernst gewesen wäre, die Mahometanische Religion anzunehmen, und daß er durch diese Verstellung bloß ein Leben zu erhalten gesucht habe, welches er, die christliche Religion zu vertheidigen, und dem Käyser minder zweydeutige Beweise seines Eyfers und seiner Treue zu geben, aufopfern wolle.