Suchbegriff: yuki
Treffer: 74

16 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die Muselmänner nahmen hierauf die Be Khalednimmt dieBelagerung des Schlosses wiedervor.stürmung des Schlosses wieder vor; doch das, was von den Trupen noch übrig war, war hinlänglich genug, alle Anfälle der Belagerer zunichte zu machen. Khaled sahe mit Verdruß, daß er mit Gewalt wenig ausrichten würde, und wollte also eine Kriegslist versuchen. Er ließ seine Trupen auf brechen und entfernte sie von dem Schlosse, als ob er Lust hätte die Belagerung aufzuheben. Er legte zugleich starke Hinterhalte an, in Hoffnung, den Feind darein zu locken. Er hoffte, der Befehlshaber würde mit seinen Trnpen hervorkommen, um auf die Muselmänner zu stürzen, und sie in ihrem Rückzuge zu beunruhigen; doch Yukinna fiel in diese Falle nicht. Er hielt sich weißlich in seinen Wällen eingeschlossen, und bediente sich der Entfernung des Feindes dazu, daß er seine Befestigungswerke wieder in Stand bringen ließ.


17 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Man merkte dem Yukinna den Verlust dieses Kundschafters eben nicht an. Dieser tapfre Befehlshaber fuhr fort, sich mit einer solchen Tapferkeit zu vertheidigen, daß der ungeduldige Khaled, welcher einen so hartnäckigen Widerstand nicht gewohnt war, gleichwohl bey nahe fünf Monate vor dem Schlosse liegen muste, ohne sich desselben bemächtigen zu können.


18 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Nach dieser That befahl Dames seinen Leuten, ruhig an ihrem Orte zu bleiben, während dessen er sich selbst so nahe, als möglich, heran machen und sehen wolle, wie es in dem Schlosse stehe. Er entdeckte fast überall eine grosse Stille, ausgenommen in der Wohnung des Befehlshabers. Yukinna war in zahlreicher Gesellschaft seiner Hauptleute bey Tische, woOmar. Hegire 16. n. C. G. 637. sie sich mit einander erfreuten, daß die Muselmänner endlich die Belagerung aufzuheben wären genöthiget worden. Gleich nach dem Abzuge dieser Trupen hatte der Befehlshaber den Soldaten Wein geben lassen, und da sich die meisten besoffen, so war diese Unordnung Ursache, daß man die Wachen vernachläßigte.


19 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Er begab sich in der That dahin, und fand alles in dem Stande, wie er es wünschte. Er durchbohrte einige Soldaten, die dieses Thor bewachten, und kam eiligst zu seinen Leuten zurück, ihnen den guten Fortgang seines Unternehmens zu melden. Endlich brach der Tag an, und Dames ward von einer Wache bemerkt, welche Lermen machte. Der Befehlshaber bekam sogleich von dem, was man argwohnte, Nachricht, und ging selbst, an der Spitze einiger Trupen, sich davon zu versichern. Sobald die Wache Lermen gemacht, hatte Dames mit seinen Leuten das Thor, dessen er sich Omar. Hegire 16. n. C. G. 637.vorher bemächtiget, zu erreichen gesucht. Noch kam er zeitig genug dahin, daß er der Hülffe, die er erwartete, das Zeichen geben konnte. Doch ehe sie noch ankam, traf Yukinna denDames und seine dreyßig Leute an, und stürzte mit unbeschreiblicher Wuth auf sie los. Die Muselmänner thaten ihrer Seits den allertapfersten Widerstand, doch da sie von der Menge überwältiget wurden, so hätten sie endlich den Christen unterliegen müssen, wenn die Hülffe nicht eben angekommen wäre.


20 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Yukinnanimmt

21 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Khaled war an der Spitze derselben. Seine Gegenwart, und die zahlreiche Mannschaft, die er anführte, erretteten den Dames von dem Blutbade, welches ihm drohte, und machten, daß die Christen die Waffen niederlegen musten. Als Yukinna seinen Platz offen, und die Thore von den Muselmännern besetzt sahe, so glaubte er, daß die übrige Armee nicht weit seyn müsse: er hielt es also nicht für dienlich einen längern Widerstand zu thun; er bat umGnade, und erhielt sie auch, vermittelst seines Anerbietens, den Mahometanischen Glauben anzunehmen. Khaled ward entzückt, daß ein so vornehmer Christe den ersten Schritt zur Veränderung seiner Religion that, und gab daher auf das schleinigste Befehl, nichts anzurühren, was ihm etwa angehören könne. Die Schwachheit dieses Abtrünnigen, und die Aufmerksamkeit, welche Khaled für ihn bezeigte, machte bey den meisten dieser unglückseligenOmar. Hegire 16. n. C. G. 637. Christen einen erstaunlichen Eindruck. Sie folgten dem Exempel des Yukinna, und opferten ihre Religion auf, für deren Erhaltung sie bis jetzt, mit der grösten Unerschrockenheit, gestritten zu haben schienen.


22 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Khaled war an der Spitze derselben. Seine Gegenwart, und die zahlreiche Mannschaft, die er anführte, erretteten den Dames von dem Blutbade, welches ihm drohte, und machten, daß die Christen die Waffen niederlegen musten. Als Yukinna seinen Platz offen, und die Thore von den Muselmännern besetzt sahe, so glaubte er, daß die übrige Armee nicht weit seyn müsse: er hielt es also nicht für dienlich einen längern Widerstand zu thun; er bat umGnade, und erhielt sie auch, vermittelst seines Anerbietens, den Mahometanischen Glauben anzunehmen. Khaled ward entzückt, daß ein so vornehmer Christe den ersten Schritt zur Veränderung seiner Religion that, und gab daher auf das schleinigste Befehl, nichts anzurühren, was ihm etwa angehören könne. Die Schwachheit dieses Abtrünnigen, und die Aufmerksamkeit, welche Khaled für ihn bezeigte, machte bey den meisten dieser unglückseligenOmar. Hegire 16. n. C. G. 637. Christen einen erstaunlichen Eindruck. Sie folgten dem Exempel des Yukinna, und opferten ihre Religion auf, für deren Erhaltung sie bis jetzt, mit der grösten Unerschrockenheit, gestritten zu haben schienen.


23 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

So bald sie wieder genesen waren, zog Obeidah auf Antiochia los, die Belagerung dieses Orts zu unternehmen. Die Eroberung desselben war um so viel wichtiger, weil es einer von den vornehmsten Städten Syriens war, und der Kayser seinen gewöhnlichen Sitz daselbst hatte. Der Marsch der Muselmänner ward Omar. Hegire 16. n. C. G. 637.durch eine Anmerkung unterbrochen, welcheYukinna machen ließ. Dieser Abtrünnige war jetzt wider die Christen eben so heftig eingenommen, als er es, vor seinem Abfalle, für dieselben gewesen war, und schlug also dem Obeidah vor, nicht eher weiter zu gehen, als bis er sich eines Schlosses, welches Aazaz hieß, bemächtiget habe. Der Platz war an sich selbst feste, und es war zu befürchten, die Einwohner möchten durch häufige Ausfälle die Muselmänner auf ihrem Marsche beunruhigen.


24 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Weil Yukinna diese ganze Gegend vollkommen wohl kannte, so glaubte Obeidah, daß er seinem Rathe folgen müsse, und that es um so viel williger, weil es dieser Abtrünnige selbst über sich nahm, das Schloß zu überrumpeln. Er verlangte nicht mehr als hundert Mann, nach griechischer Art gekleidet, welchen ein Geschwader von tausend Reutern allmälig folgen sollte.


25 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Khaled, den man wegen dieses Anschlags befragte, wollte ihn anfangs nicht billigen. Er war zwar mit dem Obeidah darinne einig, daß es ein sehr glücklicher Streich seyn würde, wenn man dieses Schloß überrumpeln könnte; allein er wisse nicht, ob man dem Yukinna trauen dürffe, welcher sich vielleicht diese Gelegenheit zu Nutze machen, und die Mahometaner verrathen wolle, um sich wieder mit den Christen auszusöhnen. Dieses war es, was den Khaled zurück hielt; endlich aber gab er doch der Meinung der vornehmsten Kriegsbedienten nach, welche behaupteten, daß es Yukinna allerdings redlich meyne, und daß man dieses Unternehmen doch immer versuchen müsse, es möge nun ausschlagen, wie es wolle.


26 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Khaled, den man wegen dieses Anschlags befragte, wollte ihn anfangs nicht billigen. Er war zwar mit dem Obeidah darinne einig, daß es ein sehr glücklicher Streich seyn würde, wenn man dieses Schloß überrumpeln könnte; allein er wisse nicht, ob man dem Yukinna trauen dürffe, welcher sich vielleicht diese Gelegenheit zu Nutze machen, und die Mahometaner verrathen wolle, um sich wieder mit den Christen auszusöhnen. Dieses war es, was den Khaled zurück hielt; endlich aber gab er doch der Meinung der vornehmsten Kriegsbedienten nach, welche behaupteten, daß es Yukinna allerdings redlich meyne, und daß man dieses Unternehmen doch immer versuchen müsse, es möge nun ausschlagen, wie es wolle.


27 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Yukinna brach also mit einem Hauffen von hundert Mann, wie er es verlangt hatte, auf. Kurz darauf ließ ihm Obeidah ein Geschwader von tausend Reutern folgen, welches er dem Omar. Hegire 16. n. C. G. 637.Malek - Alaschtari anzuführen gab, mit dem Befehle, in einem nicht weit von Aazaz entlegenem Flecken stille zu halten, und die Nacht über daselbst verborgen zu bleiben. Als Malek in diesen Flecken rückte, traf er einen christlichen Araber an, welchen er von seinen Leuten greiffen ließ, und nachdem er ihn ausgefragt, erfuhr er, daß man in Aazaz den Anschlag desYukinna wisse; daß dieses Geheimniß von einem Kundschafter sey entdeckt worden, welchen die Christen bey der arabischen Armee hätten; daß der Besehlshaber zu Aazaz diese Neuigkeit durch einen Brief erfahren habe, welchen der Christe unter die Flügel einer Taube (*) ge=

(*) Man weiß verschiedne Beyspiele von dieser Art, vermittelst der Tauben einem andern Nachricht zu geben. Plinius erzehlt, daß man sich dieses Mittels bedienet habe, Briefe nach Modena zu bringen, als dieser Platz von dem Marcus Antonius belagert wurde. In Syrien, Arabien, Aegypten hat man diesen Gebrauch beybehalten, und man versichert, daß der Mogol Tauben halten läßt, welche im Nothfalle zu Ueberbringern schleiniger Nachrichten gebraucht werden. Thuanus erzehlt, daß im Jahre 1573. bey der Belagerung von Harlem, die Einwohner dieser Stadt Tauben gebraucht hätten, um von ihren Bundesgenossen Nachricht zu bekommen. Die Einwohner zu Leyden thaten 1575. ein gleiches, und als die Belagerung aufgehoben wurde, soll der Prinz von Oranien, wie man sagt, den Tauben öffentliche Merkmahle der Dankbarkeit zu erweisen befohlen haben, indem er sie auf Unkosten der Stadt, in einem ausdrücklich dazu verfertigten Taubenhause, ernähren, und nach dem Tode einbalsamiren lassen, um sie auf ewig auf dem Rathhause auf heben zu können.

bunden; und daß er selbst, dieser Nachricht zuOmar. Hegire 16. n. C. G. 637. Folge, an den Befehlshaber von Arrawendan sey geschickt worden, ihn im Namen des Theodors, so hieß der Befehlshaber von Aazaz, um Hülffe zu bitten.


28 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Zum Unglücke für den Yukinna, war es dem Malek unmöglich, ihm von dem, was er erfahren, Nachricht zu geben. Da er also in den Platz hinein kam, und Theodor ihm, gleichsam Ehren halber, entgegen gieng, so ließ ihn dieser von seinen Leuten umringen, und nahm ihn mit seinem ganzen Gefolge gefangen. Er warff ihm seine Untreue auf das empfindlichste vor, und drohete ihm mit nichts geringern, als ihn an den Käyser zu schicken, damit ihn dieser wegen seiner vorgehabten niederträchtigen Verrätherey zur Strafe ziehen könne.


29 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Doch diese Kriegslist war unnöthig. AllesDer Befehlshaber von Aazaz wird von zweyen seiner Söhne getödtet. hatte in Aazaz ein ander Ansehen gewonnen. Der Befehlshaber war von seinen Söhnen getödtet worden, welche dem Yukinna und seinem Gefolge sogleich die Freyheit wiedergegeben hatten. Die Ursache zu dieser That war mit wenig Worten folgende: Der Befehlshaber hatte zwey Söhne, wovon der eine Leon, und der andere Lucas hieß. Der erste ward seit langer Zeit in die Tochter des Yukinna verliebt; er hatte sie so gar zur Ehe begehrt; allein bis jetzt hatte er die Einwilligung des Vaters von diesem Frauenzimmer nicht erlangen können. Weil es seit der letzten Begebenheit wahrscheinlich war, daß nunmehr die gröste Widersetzung vielmehr auf Seiten des Theodors, als des Yu= Omar. Hegire 16. n. C. G. 637.kinna, seyn würde, so beschloß er, zuerst mit dem letzten eins zu werden.


30 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Doch diese Kriegslist war unnöthig. AllesDer Befehlshaber von Aazaz wird von zweyen seiner Söhne getödtet. hatte in Aazaz ein ander Ansehen gewonnen. Der Befehlshaber war von seinen Söhnen getödtet worden, welche dem Yukinna und seinem Gefolge sogleich die Freyheit wiedergegeben hatten. Die Ursache zu dieser That war mit wenig Worten folgende: Der Befehlshaber hatte zwey Söhne, wovon der eine Leon, und der andere Lucas hieß. Der erste ward seit langer Zeit in die Tochter des Yukinna verliebt; er hatte sie so gar zur Ehe begehrt; allein bis jetzt hatte er die Einwilligung des Vaters von diesem Frauenzimmer nicht erlangen können. Weil es seit der letzten Begebenheit wahrscheinlich war, daß nunmehr die gröste Widersetzung vielmehr auf Seiten des Theodors, als des Yu= Omar. Hegire 16. n. C. G. 637.kinna, seyn würde, so beschloß er, zuerst mit dem letzten eins zu werden.