Suchbegriff: yuki
Treffer: 74

1 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dieses Schloß, welches einer von denUneinigkeit zwischen den zweyen Befehlshabern in dieserStadt. festesten Plätzen in Syrien war, hatte einen von den vornehmsten Kriegsobersten des Käysers Haraclius, welcher ihm zugleich die Verwaltung des ganzen zwischen Aleppo und dem Euphrat gelegenen Landes anvertrauet hatte, zum Befehlshaber gehabt. Dieser Kriegsoberste war vor kurzem gestorben, und hatte zwey Söhne hinterlassen, die sich in dem Dienste schon hervorgethan hatten. Der eine hieß Yukinna, und der andre Johann. Sie hatten beyde ihren Sitz auf dem Schlosse, und waren auch beyde zugleich die Befehlshaber davon; Omar. Hegire 16. n. C. G. 637.doch Yukinna hatte den vornehmsten Antheil an den Angelegenheiten, denn sein Bruder Johann lebte sehr eingezogen, und seine vornehmste Beschäftigung war beten und lesen; übrigens gab er sich mit den Geschäften, die ihm als Befehlshaber zugekommen wären, wenig ab.


2 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dieses Schloß, welches einer von denUneinigkeit zwischen den zweyen Befehlshabern in dieserStadt. festesten Plätzen in Syrien war, hatte einen von den vornehmsten Kriegsobersten des Käysers Haraclius, welcher ihm zugleich die Verwaltung des ganzen zwischen Aleppo und dem Euphrat gelegenen Landes anvertrauet hatte, zum Befehlshaber gehabt. Dieser Kriegsoberste war vor kurzem gestorben, und hatte zwey Söhne hinterlassen, die sich in dem Dienste schon hervorgethan hatten. Der eine hieß Yukinna, und der andre Johann. Sie hatten beyde ihren Sitz auf dem Schlosse, und waren auch beyde zugleich die Befehlshaber davon; Omar. Hegire 16. n. C. G. 637.doch Yukinna hatte den vornehmsten Antheil an den Angelegenheiten, denn sein Bruder Johann lebte sehr eingezogen, und seine vornehmste Beschäftigung war beten und lesen; übrigens gab er sich mit den Geschäften, die ihm als Befehlshaber zugekommen wären, wenig ab.


3 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Yukinna, welcher von einer sehr kriegrischen Gemüthsverfassung war, ward über den Vorschlag seines Bruders unwillig. Er warff ihm seine Schwäche, und seinen Mangel an Muthe vor, und fügte hinzu, um seine Lebensart zu verspotten, nur ein Mönch könne solche Reden führen; er wenigstens werde nimmermehr an einen Vergleich denken, und sey entschlossen, sich bis auf das äusserste zu vertheidigen.


4 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dieser Anschlag gelang ihm ziemlich wohl. Bey seinem ersten Ausfalle stieß er auf tausend Mann, welche Obeidah voraus geschickt hatte, um die Stellung der Christen auszukundschaften. Yukinna fiel mit voller Wuth auf die Muselmänner, welche sich anfangs mit ihrer gewöhnlichen Tapferkeit vertheidigten; doch der Befehlshaber, welcher ihnen an Kräften weit überlegen war, fand gar bald Mittel, den Sieg auf seine Seite zu lenken. Die Muselmänner wurden über den Hauffen geworffen; ein grosser Theil ward in Stücken zerhauen, und vielleicht würde kein einziger davon gekommen seyn, wann nicht die Nacht eingebrochen wäre, und den Streit geendet hätte.


5 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Yukinna, welcher auf seinen Sieg stolz war, hätte ihn gerne durch Verfolgung der Flüchtigen vollkommen gemacht; allein die Furcht, in einen Hinterhalt zu fallen, hielt ihn zurück. Er ließ seine Leute sogleich zurück ruffen, und verschanzte sich in der Eil auf eben Omar. Hegire 16. n. C. G. 637.dem Platze, wo er sich befand. Sein Vorsatz war, sich mit anbrechendem Tage auf den Weg zu begeben, um vollends den Rest dieses feindlichen Hauffens aufzureiben.


6 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dreyßig von den Vornehmsten der Stadt wurden an den Obeidah, nach Kennesrin, wo er sich seit einiger Zeit aufhielt, abgeschickt. Als diese Abgeordnete in dem Lager der Araber anlangten, baten sie gleich anfangs um Gnade, als wann sie schon unter der feindlichen Gewalt gewesen wären. Man hohlte sie an der Spitze des Lagers ab, um sie zu dem General zu führen, und sie erstaunten nicht wenig über die Ruhe, die sie unter den Muselmännern herrschen sahen; einige waren im Gebete begriffen; andre schwatzten miteinander. Die Einwohner von Aleppo wurden darüber so stutzig, daß sie sich einbildeten, der Hauffe, wider welchen Yukinna ausgezogen sey, müsse gesiegt haben. Es fand sich so gar einer, welcher es dem andern in Vertrauen sagen wollte, allein er redete so laut, daß es ein Muselmann hörte, wel cher sogleich zu dem Obeidah lief, ihm davonOmar. Hegire 16. n. C. G. 637. vorher Nachricht zu geben.


7 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Endlich trat man der Meinung des Obeidah bey, und fing an mit den Abgeordneten einen Vergleich zu treffen. Es wurde ihnen eine gewisse Summe aufgelegt, wozu man noch dieses hinzu fügte, den Muselmännern Lebensmittel zu schaffen, ihnen alles zu entdecken, was ihnen nachtheilig seyn könne, und dem Yukinna die Rückkehr in sein Schloß zu verhindern.


8 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Yukinna

9 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Da diese Forderungen sehr übel aufgenommen wurden, so kostete es beynahe dreyhundert Mißvergnügten, welche Yukinna auf dem Platze erwürgen ließ, das Leben. Johann, sein Bruder, versuchte es vergebens, diesen Rasenden zu besänftigen; er ward selbst das Opfer seiner Vermittelung. Yukinna schlug ihm auf einem Hieb mit dem Sebel den Kopf herunter. Das Niedermetzeln würde noch weiter gegangen seyn, wenn die Einwohner nicht auf das schleinigste an den Obeidah geschickt hätten, ihn bey solchen Umständen um Hülffe zu bitten.


10 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Da diese Forderungen sehr übel aufgenommen wurden, so kostete es beynahe dreyhundert Mißvergnügten, welche Yukinna auf dem Platze erwürgen ließ, das Leben. Johann, sein Bruder, versuchte es vergebens, diesen Rasenden zu besänftigen; er ward selbst das Opfer seiner Vermittelung. Yukinna schlug ihm auf einem Hieb mit dem Sebel den Kopf herunter. Das Niedermetzeln würde noch weiter gegangen seyn, wenn die Einwohner nicht auf das schleinigste an den Obeidah geschickt hätten, ihn bey solchen Umständen um Hülffe zu bitten.


11 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Der General der Muselmänner schickte ihnen sogleich den tapfern Khaled, welcher sich schleinig in die Stadt verfügte, aber Yukinna war nicht mehr da. Der Verdacht, den er aus einigen Bewegungen von Seiten der Araber geschöpft, hatte ihn bewogen, sich wieder in das Schloß zu ziehen, damit er nicht in einem Platze von den Muselmännern eingeschlossen würde, wo jeder von den Einwohnern nunmehr sein persönlicher Feind geworden war.


12 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Weil ihn Khaled nicht mehr in der Stadt antraf, so beschloß er, ihn sogleich in dem Schlosse zu belagern; allein er fand mehr Widerstand, als er sich eingebildet hatte. Der un erschrockne Yukinna that Wunder der Tapfer Omar. Hegire 16. n. C. G. 637.keit. Khaled, welcher durch eine so hitzige Vertheidigung nur immer aufgebrachter wurde, überließ sich gänzlich seinem ungestümen Muthe, und auf beyden Seiten fielen die heldenmäßigsten Thaten vor. Diese zwey Anführer erlangten bey diesen Anfällen unendlichen Ruhm. Es währte lange Zeit, eh einer dem andern einigen Vortheil abgewinnen konnte; endlich aber erhielt Yukinna unvermerkt die Oberhand, undKhaled ward gezwungen mit den hitzigen Bestürmungen innezuhalten, damit sich seine Trupen ein wenig erhohlen könnten.


13 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Weil ihn Khaled nicht mehr in der Stadt antraf, so beschloß er, ihn sogleich in dem Schlosse zu belagern; allein er fand mehr Widerstand, als er sich eingebildet hatte. Der un erschrockne Yukinna that Wunder der Tapfer Omar. Hegire 16. n. C. G. 637.keit. Khaled, welcher durch eine so hitzige Vertheidigung nur immer aufgebrachter wurde, überließ sich gänzlich seinem ungestümen Muthe, und auf beyden Seiten fielen die heldenmäßigsten Thaten vor. Diese zwey Anführer erlangten bey diesen Anfällen unendlichen Ruhm. Es währte lange Zeit, eh einer dem andern einigen Vortheil abgewinnen konnte; endlich aber erhielt Yukinna unvermerkt die Oberhand, undKhaled ward gezwungen mit den hitzigen Bestürmungen innezuhalten, damit sich seine Trupen ein wenig erhohlen könnten.


14 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Khaled hatte nicht zeitig gnug Nachricht bekommen, diesem Uebel abzuhelffen, und beschloß also, es wenigstens einiger maassen wieder gut zu machen, indem er den Feind in dem Gebürge, wohin er sich gezogen hatte, einschloß. Er machte sich die Nachrichten zu Nutze, die ihm einige Christen aus dasiger Gegend, welche denYukinna verabscheuten, gaben. Diese Verräther hatten ihm den engen Weg gezeigt, welches der einzige war, den der Befehlshaber zu seiner Rückkehr nehmen konnte. Auf diesem Wege überraschte ihn Khaled, und der Ueberfall war einer von den blutigsten, weil beyde Theile gleiche Proben von der allerentschlossensten Tapferkeit ablegten. Yukinna überstieg endlich alle Hindernisse, und hatte das Glück, wieder in sein Schloß zu kommen; doch dieses Glück war mit einem beträchtlichen Verluste verbunden, welcher von einer Niederlage we Omar. Hegire 16. n. C. G. 637.nig unterschieden war. Ein Theil seiner tapfersten Soldaten blieben auf der Wahlstatt. Die Muselmänner machten über dieses dreyhundert Gefangene, welche Khaled vor den Augen des Befehlshabers ermorden ließ.


15 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Khaled hatte nicht zeitig gnug Nachricht bekommen, diesem Uebel abzuhelffen, und beschloß also, es wenigstens einiger maassen wieder gut zu machen, indem er den Feind in dem Gebürge, wohin er sich gezogen hatte, einschloß. Er machte sich die Nachrichten zu Nutze, die ihm einige Christen aus dasiger Gegend, welche denYukinna verabscheuten, gaben. Diese Verräther hatten ihm den engen Weg gezeigt, welches der einzige war, den der Befehlshaber zu seiner Rückkehr nehmen konnte. Auf diesem Wege überraschte ihn Khaled, und der Ueberfall war einer von den blutigsten, weil beyde Theile gleiche Proben von der allerentschlossensten Tapferkeit ablegten. Yukinna überstieg endlich alle Hindernisse, und hatte das Glück, wieder in sein Schloß zu kommen; doch dieses Glück war mit einem beträchtlichen Verluste verbunden, welcher von einer Niederlage we Omar. Hegire 16. n. C. G. 637.nig unterschieden war. Ein Theil seiner tapfersten Soldaten blieben auf der Wahlstatt. Die Muselmänner machten über dieses dreyhundert Gefangene, welche Khaled vor den Augen des Befehlshabers ermorden ließ.