Suchbegriff: yesi
Treffer: 30

16 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Yesid - ebn - Mahaled, einer von seinen beDie Muselmännermachen sichMeistervon Georgien.rühmtesten Heerführern, hatte sich von Georgien, einer Provinz des alten Hyrcanien, Meister gemacht. Nachdem er diese Völker unters Joch gebracht, ließ er eine ansehnliche Mannschaft darinne, um sie in der Unterthänigkeit zu erhalten; er drang hierauf in Tabarestan ein, und wollte sich auch diese Provinz unterwürfig machen, welche zweyte Unternehmung aber Anfangs sehr unglücklich war. Akschid, welches der Regente dieses Landes war, kam ihm entgegen, und lieferte ihm ein Treffen, dessen Ausschlag völlig für ihn war. Kaum hatten die Völker in Georgien die Niederlage des Yesid erfahren, als sie sich empörten, und alle Muselmänner in die Pfanne hieben, welche der General bey ihnen zur Besatzung gelassen hatte. Yesid, der über diese Empörung erbittert worden, beschloß sich deswegen auf die grausamste Art zu rächen, und machte mit dem Akschid Friede. Dieser, welcher nichts mehr verlangte, als die Saracenen von seinen Staaten so weit als möglich entfernt Soliman.Hegire 97.n. C. G. 717zu wissen, willigte in die Vorschläge des Yesid, und machte ihm noch dazu ansehnliche Geschenke, so wie er sie einem siegenden Feinde hätte machen können. Er gab ihm sehr viel Silber, eine grosse Menge Safran, und vier hundert Sclaven, deren jeder ihm einen prächtigen Turban von seidenem Stoffe auf einem silbernen Teller überreichte.


17 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Yesid - ebn - Mahaled, einer von seinen beDie Muselmännermachen sichMeistervon Georgien.rühmtesten Heerführern, hatte sich von Georgien, einer Provinz des alten Hyrcanien, Meister gemacht. Nachdem er diese Völker unters Joch gebracht, ließ er eine ansehnliche Mannschaft darinne, um sie in der Unterthänigkeit zu erhalten; er drang hierauf in Tabarestan ein, und wollte sich auch diese Provinz unterwürfig machen, welche zweyte Unternehmung aber Anfangs sehr unglücklich war. Akschid, welches der Regente dieses Landes war, kam ihm entgegen, und lieferte ihm ein Treffen, dessen Ausschlag völlig für ihn war. Kaum hatten die Völker in Georgien die Niederlage des Yesid erfahren, als sie sich empörten, und alle Muselmänner in die Pfanne hieben, welche der General bey ihnen zur Besatzung gelassen hatte. Yesid, der über diese Empörung erbittert worden, beschloß sich deswegen auf die grausamste Art zu rächen, und machte mit dem Akschid Friede. Dieser, welcher nichts mehr verlangte, als die Saracenen von seinen Staaten so weit als möglich entfernt Soliman.Hegire 97.n. C. G. 717zu wissen, willigte in die Vorschläge des Yesid, und machte ihm noch dazu ansehnliche Geschenke, so wie er sie einem siegenden Feinde hätte machen können. Er gab ihm sehr viel Silber, eine grosse Menge Safran, und vier hundert Sclaven, deren jeder ihm einen prächtigen Turban von seidenem Stoffe auf einem silbernen Teller überreichte.


18 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Yesid - ebn - Mahaled, einer von seinen beDie Muselmännermachen sichMeistervon Georgien.rühmtesten Heerführern, hatte sich von Georgien, einer Provinz des alten Hyrcanien, Meister gemacht. Nachdem er diese Völker unters Joch gebracht, ließ er eine ansehnliche Mannschaft darinne, um sie in der Unterthänigkeit zu erhalten; er drang hierauf in Tabarestan ein, und wollte sich auch diese Provinz unterwürfig machen, welche zweyte Unternehmung aber Anfangs sehr unglücklich war. Akschid, welches der Regente dieses Landes war, kam ihm entgegen, und lieferte ihm ein Treffen, dessen Ausschlag völlig für ihn war. Kaum hatten die Völker in Georgien die Niederlage des Yesid erfahren, als sie sich empörten, und alle Muselmänner in die Pfanne hieben, welche der General bey ihnen zur Besatzung gelassen hatte. Yesid, der über diese Empörung erbittert worden, beschloß sich deswegen auf die grausamste Art zu rächen, und machte mit dem Akschid Friede. Dieser, welcher nichts mehr verlangte, als die Saracenen von seinen Staaten so weit als möglich entfernt Soliman.Hegire 97.n. C. G. 717zu wissen, willigte in die Vorschläge des Yesid, und machte ihm noch dazu ansehnliche Geschenke, so wie er sie einem siegenden Feinde hätte machen können. Er gab ihm sehr viel Silber, eine grosse Menge Safran, und vier hundert Sclaven, deren jeder ihm einen prächtigen Turban von seidenem Stoffe auf einem silbernen Teller überreichte.


19 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Als Yesid von Seiten dieses Prinzen nichts mehr zu befürchten hatte, marschirte er nach Georgien wieder zurück, und both den Rebellen ein Treffen an. Dieses anzunehmen wollte ihr Haupt, Namens Marzaban, nicht wagen, sondern zog sich vielmehr in einen festen Ort, wo er die Trupen des Yesid aufzureiben gedachte, wann sie ihn etwa belagern sollten; doch der Ausgang kam mit seiner Hofnung nicht überein. Der Saracenische General berennte den Platz, und fing kurz darauf an, ihn mit solcher Wuth zu bestürmen, daß er in weniger Zeit Meister davon ward. Er ließ sogleich alle diejenigen mit dem Tode bestrafen, die den meisten Antheil an dem Aufstande gehabt hatten. Marzaban und seine vornehmsten Officires wurden auf der Stelle gehangen, und vier tausend von den Uebelgesinntesten musten über die Klinge springen.


20 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Als Yesid von Seiten dieses Prinzen nichts mehr zu befürchten hatte, marschirte er nach Georgien wieder zurück, und both den Rebellen ein Treffen an. Dieses anzunehmen wollte ihr Haupt, Namens Marzaban, nicht wagen, sondern zog sich vielmehr in einen festen Ort, wo er die Trupen des Yesid aufzureiben gedachte, wann sie ihn etwa belagern sollten; doch der Ausgang kam mit seiner Hofnung nicht überein. Der Saracenische General berennte den Platz, und fing kurz darauf an, ihn mit solcher Wuth zu bestürmen, daß er in weniger Zeit Meister davon ward. Er ließ sogleich alle diejenigen mit dem Tode bestrafen, die den meisten Antheil an dem Aufstande gehabt hatten. Marzaban und seine vornehmsten Officires wurden auf der Stelle gehangen, und vier tausend von den Uebelgesinntesten musten über die Klinge springen.


21 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Da Soliman keinen männlichen Erben hinterließ, so hätte die Krone natürlicher Weise auf den Yesid, seinen Bruder, und gleichfalls einen Sohn des Abdalmelek, kommen sollen; doch weil er bemerkt hatte, daß dieser Prinz die vornehmsten Eigenschaften, die einen guten Regenten machen, und ihm die Hochachtung seiner Völker erwerben, noch nicht habe, so stand er nicht einen Augenblick an, ihn von dem Thron auszuschliessen, und ernennte den Omar - ben - Abdalazis, seinen leiblichen Vetter, an seine Stelle.


22 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Diese Ernennung geschahe nicht öffentlich; und man wußte sogar eher nichts davon, als nach seinem Tode. Kurz ehe er starb, ließ er seinen Vezir den Rhagia zu sich kommen, und befahl ihm, in seiner Gegenwart wieder zu schreiben, daß er nach angestellter reifen Ueberlegung der gemeinen Wohlfahrt zuträglich zu seyn erachtete, den Omar - ben - Abdalazis zu seinem Nachfolger zu ernennen; er glaube, daß dieser des Thrones am würdigsten sey, und wolle, daß Yesid erst nach ihm zu dem Califat gelangen solle.


23 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Schuzibverlanget,daß Yesidvom Thronausgeschlossen werde.

24 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die Abgeordneten hörten diese Antwort ohSchuzibverlanget,daß Yesidvom Thronausgeschlossen werde.ne alle Gegenerinnerung an. Hingegen fielen sie auf einen andern Punct, welcher ihnen ebenfals bey ihrem Aufstande zum Vorwand diente. Die Sache betraf die Reichsfolge. Da der letzte Calif den Omar zu sei Omar II.Hegire 101.n. C. G. 720nem nächsten Nachfolger ernennte, so erklärte er zugleich, daß Yesid nach diesem an dasStaatsruder kommen sollte. Aber dieser junge Prinz hatte sich in den schlimmsten Ruf gesetzt. Daher wollte ihn Schuzib nebst seinen Anhängern schlechterdings von der Krone ausgeschlossen wissen. Gnädigster Herr, sagten sie zu Omar, darf wohl ein so gerechter Prinz, als ihr seyd, wenn er seine Zusagen, die er bey seiner Erhebung gethan hat, erfüllen will, darf er sich wohl auf seinem Sterbebette einen Thronfolger ohne Gottesfurcht, und ohne Religion, kurz einen solchen, als derjenige ist, den man bereits dazu bestimmet hat, erwählen?


25 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Der Calif, welcher Yesids schlimme Eigenschaften eben so gut, als sie, kannte, stutzte über ihre Vorstellung. Gleichwohl bemühte er sich, sie zufrieden zu stellen, indem er ihnen vorstellte, daß der Fall, wovon sie redten, noch weit entfernt wäre, und daß man überhaupt das Zukünftige in die Hände derVorsehung setzen müste. Gnädigster Herr, erwiederten die Abgeordneten ganz hitzig, wir alle kennen Yesid und seine Fehler. Wie wird es dem Reiche ergehen, wenn es einen solchen Prinzen zum Regenten bekömmt?


26 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

wir alle kennen Yesid und seine Fehler. Wie wird es dem Reiche ergehen, wenn es einen solchen Prinzen zum Regenten bekömmt

27 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Von der andern Seite erkundigte man sichHegire 102n. C. G. 721 ohne Verzug ganz umständlich nach dem Innhalt dieser Unterredung. Die OmmiadenVerschwörung widerden Calif. wurden dadurch sehr aufgebracht. Sie befürchteten, es möchte der Calif sich des schlechten Rufs, in welchen sich Yesid gesetzt, bedienen, um ihn vom Thron abzuhalten, und vielleicht gar die Krone auf eine andere Familie bringen. Sie wußten, wie übel er mit ihnen wegen dem Lärmen, den sie damals, als die Verfluchung der Aliden unterdrückt worden, angefangen, zufrieden wäre. Sie berathschlagten sich demnach wegen ihres gemein schaftlichen Vortheils. Der Schluß dieser Berathschlagung war, daß man sich je eher je lieber den Calif vom Hals schaffen sollte, damit er nicht Zeit hätte, die Maasregeln zu ergreifen, welche sie zu besorgen hätten.


28 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

So viele Streiche, die sich täglich häuften,Valid II.Hegire 126n. C. G. 743 erregten ein heftiges Murren, und dieses verursachte die bittersten Klagen. Sie wurden durchDas Volkmurret öffentlich wider ihn. Califs Verwandte aufs nachdrücklichste unterstützt. Insbesondere aber wuste Yesid, sein Vetter, sich der Ausschweifungen und der liederlichen Aufführung dieses Prinzen dazu zu bedienen, daß er sich unter der Hand einen starken Anhang machte.


29 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Da man diese Klagen aller Orten hörte, so hofte Yesid immer stärker, daß ihm sein Vorhaben, die Regierung an sich zu bringen, gelingen werde. Anfangs entschloß er sich, blos damit sich zu begnügen, daß er Valid absetzte. Allein, da er es auf der andern Seite überlegte, daß ein verstossener Beherrscher noch immer Mittel hätte, dem neuen Regenten Händel und Unruhen zu machen: Ward er endlich Valid II.Hegire 126n. C. G. 743schlüßig, ihn mit einmal aus dem Wege zu räumen, und glaubte ganz gewis, daß der Tod eines so verachteten und verabscheuungswürdigen Prinzen von niemand gerochen werden würde.


30 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Nachdem nun Yesid sowohl das, was er bey dieser Unternehmung zu hoffen, als auch, was er zu befürchten hatte, gegen einander wohl abgewogen, so faßte er den Entschluß, ohne allen weitern Aufschub loszubrechen. Er theilte seinen Mitverschwornen die Waffen aus; stellte sich an die Spitze; ging auf den Pallast zu, und drang, nachdem er sich mit der Leibwache herumgeschlagen, durch die ersten Zugänge. Dieser Angriff erregte einen greulichen Lermen, der bis zu den Ohren des Califen kam. Da dieser Prinz merkte, daß es seiner Person gelten sollte, so grif er zum Gewehr, machte sich mit einem Theil seiner Hofbedienten zum Fechten gefaßt. Nunmehr waren bereits die Mitverschwornen bis in die geheimsten Zimmer eingedrungen. Sie fielen mit der grösten Hitze über den Calif her. Man muß gestehen, daß er diesen Anfall herzhaft ausgehalten, und sich mit einer Tapferkeit herumgeschlagen habe, die kein Mensch bey ihm gesucht hätte. Allein, nachdem er ihnen eine Zeit lang den Sieg streitig gemacht, so wurde er endlich von der Menge seiner Feinde übermannet, und sank tod zu ihren Füssen nieder.