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31 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Othman

32 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Allgemeiner Aufstand wider denOthman.

33 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Das Jahr dieser Eroberung war der Zeitpunct der innerlichen Unruhen, welche der Regierung des Othmans ein Ende machten. Dieser Calif hatte gute Eigenschaften genug; er würde sogar lobenswürdig gewesen seyn, wann er eine blosse Privatperson geblieben wäre; allein zur Regierung war er gar nicht geschickt. Er beging, es sey nun aus Mangel der Einsicht, oder aus Eigensinn, verschiedne unvorsichtige Streiche, welche ihm die Verachtung des Volks zuzogen, und welche seinen Feinden Gelegenheit gaben, ihn zu verschreyen, und endlich gar sich öffentlich wider ihn zu verschwören.


34 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Nicht nur in Medina ließ sich das Murren vernehmen; eine jede Provinz hatte verschiedne Ursachen, sich über den Califen zu beklagen. Dieses Feuer breitete sich nach und nach aus; die Gemüther wurden erbittert, und endlich erscholl das ganze Reich der Muselmänner von nichts als Beschwerden, die man über die Verwaltung des Othmans führte.


35 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Othman erbittert dieGemüther der Mißvergnügten.

36 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Othman

37 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Den Augenblick stand ein Muselmann, welcher kühn genug war, in der Versammlung auf, und widersprach der willkührlichen Herrschaft, die sich Othman anmassen wollte. Der Calif befahl, ihn zu straffen, und sein Befehl wurde auf der Stelle vollzogen. Man mißhandelte den Muselmann dermassen, daß man ihn vor todt liegen ließ.


38 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dieser doppelte Vorschlag betäubte den Califen; er verlohr auf einmal die Entschlossenheit, welche er bey dem ersten Murren gezeigt hatte, und ließ sich zu Entschuldigungen herab, welche ihm die Verachtung seiner meisten Unterthanen zuzogen.


39 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Die heimlichen Feinde des Califen gabenDer Aufstand nimmt zu. sich kräftige Mühe, das Volk immer mehr und mehr aufzubringen, und hierinne wurden sie von ihren Ausgeschickten in den Provinzen nachdrücklich unterstützt, so, daß das Feuer des Aufstandes gar bald in dem ganzen Reiche ausbrach. Die Trupen der Mißvergnügten, welche sich ohnweit Medina niedergelassen hatten, wurden durch die Ankunft neuer Verstärkungen ungemein vermehrt, und beschlossen endlich Othman. Hegire 35. n. C. G. 655.in die Stadt zu rücken, und den Califen mit offner Gewalt anzugreiffen.


40 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Othman wußte nicht, was er für einen Entschluß bey diesen äussersten Verdrüßlichkeiten nehmen sollte, und trug seine Sache demMogairah - ebn - Schabah und dem Amru= ebnal - As , welche damals nach Medina zurück gekommen waren, auf. Er bat beyde, sich seiner bey den Rebellen anzunehmen, und wenigstens so viel zu erhalten, daß man bey dem Processe, welchen man ihm machen wolle, einigeRegeln beobachte, und ihn nach den Grundsätzen des Korans richte.


41 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dem Califen ward immer mehr und mehr bange; er nahm daher seine Zuflucht zu dem Ali, welchen er bat, ihn bey so gefährlichen Umständen nicht zu verlassen. Die Vermittelung des Ali hatte mehr Fortgang, als die vorige. Die Hochachtung, welche man für seine Person, und noch mehr für den Eydam desMahomets hatte, machte die Gemüther willig, die Vergleichsvorschläge anzunehmen, die er ihnen vorlegen wolle.


42 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Ali hatte die Vorsicht gebraucht, von demOthman. Hegire 35. n. C. G. 655.Othman eine Schrift unterschreiben zu lassen, in welcher er allen Beschwerden, die man bisher wider ihn gehabt, abzuhelffen versprach. Diese Schrift enthielt nichts mehr, als was der Calif selbst in der letzten Versammlung gesagt hatte; weil sie aber sowohl von dem Othman, als Ali unterzeichnet war, so glaubte man, einem so verehrungswürdigen Bürgen einige Nachsicht schuldig zu seyn.


43 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Ali hatte die Vorsicht gebraucht, von demOthman. Hegire 35. n. C. G. 655.Othman eine Schrift unterschreiben zu lassen, in welcher er allen Beschwerden, die man bisher wider ihn gehabt, abzuhelffen versprach. Diese Schrift enthielt nichts mehr, als was der Calif selbst in der letzten Versammlung gesagt hatte; weil sie aber sowohl von dem Othman, als Ali unterzeichnet war, so glaubte man, einem so verehrungswürdigen Bürgen einige Nachsicht schuldig zu seyn.


44 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Doch diesesmal fiel alle Hoffnung weg, daß er ihn würde in dieser Statthalterschaft erhalten können. Der Calif mußte es so gar noch für ein Glück schätzen, daß er durch dieses Opffer die Gunst seiner Unterthanen wieder erlangen konnte. Er rufte also den Abdallah wieder zu= Othman. Hegire 35. n. C. G. 655.rück, und setzte den Mahomet an seine Stelle. Diese Bereitwilligkeit stillte den Aufruhr, und jeder begab sich wieder in die Grenzen seiner Schuldigkeit. Weil aber der Calif viel heimliche Feinde hatte, so war man gleichwohl unter der Hand bemüht, ihn zu verderben, und der unglückliche Othman mußte endlich ein Opfer ihrer Erbitterung werden.


45 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Doch diesesmal fiel alle Hoffnung weg, daß er ihn würde in dieser Statthalterschaft erhalten können. Der Calif mußte es so gar noch für ein Glück schätzen, daß er durch dieses Opffer die Gunst seiner Unterthanen wieder erlangen konnte. Er rufte also den Abdallah wieder zu= Othman. Hegire 35. n. C. G. 655.rück, und setzte den Mahomet an seine Stelle. Diese Bereitwilligkeit stillte den Aufruhr, und jeder begab sich wieder in die Grenzen seiner Schuldigkeit. Weil aber der Calif viel heimliche Feinde hatte, so war man gleichwohl unter der Hand bemüht, ihn zu verderben, und der unglückliche Othman mußte endlich ein Opfer ihrer Erbitterung werden.