Suchbegriff: ture
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Die ganze Hoffnung des Hofes war auf den Marschall von Turenne gegründet. Die königliche Armee befand sich bey Gien an der Loire. Die Armee des Prinzen von Conde stand einige Meilen davon, un ter der Anführung des Herzogs von Nemours und des Herzogs von Beaufort. Die Uneinigkeit dieser zwey Generale wäre der Partey des Prinzen beynahe verderblich gewesen. Der Herzog von Beaufort war zu dem allergeringsten Commando unfähig. Der Herzog von Nemours ward für tapferer und liebenswürdiger als geschickt gehalten. Beyde zugleich ruinirten ihre Armee. Die Soldaten wußten, daß der große Conde hundert Meilen entfernt sey, und hielten sich schon für verloren, als sich mitten in der Nacht ein Curier in dem Walde von Orleans vor der Hauptwache sehen ließ. Die ausgestellten Wa chen sahen gleich, daß dieser Curier der Prinz von Conde selbst sey, welcher von Agen verkleidet ankam, und nach hundert Abentheuern, sich an die Spitze seiner Armee stellte.


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Die königliche Armee war in zwey Heere vertheilt.Conde stürzte sich auf dasjenige, welches bey Blenau stand, und von dem Marschall von Hoquincourt angeführet wurde. Dieses Heer ward zu gleicher Zeit zerstreuet und angegriffen. Man konnte es Turennen nicht wissen lassen. Der Kardinal Mazarin war voller Erschrecken, begab sich eilend mitten in der Nacht nach Gien, und weckte den König aus dem Schlafe, ihm Nachricht davon zu geben. Sein kleiner Hof ward bestürzt, man schlug dem Könige vor, sich durch die Flucht zu retten, und sich in aller Stille nach Bourges bringen zu lassen. Der siegende Prinz von Conde nahete sich der Stadt Gien, und die allgemeine Furcht ward immer stärker und stärker.Turenne brachte durch seine Standhaftigkeit vielen neuen Muth bey, und errettete den Hof durch seine Geschicklichkeit. Er machte mit den wenigen Truppen, welche ihm übrig waren, so glückliche Bewegungen, und nutzte Zeit und Ort so wohl, daß er den Conde verhinderte, seinen Vortheil zu verfolgen. Nunmehr war es schwer zu entscheiden, welcher die meiste Ehre erlangt habe, ob der siegende Conde, oder Turenne, welcher ihm die Frucht des Sieges Versuch über das Jahrhundert entrissen hatte. Es ist wahr, daß in dieser Schlacht bey Blenau, welche seit so langer Zeit in Frankreich berühmt ist, kaum vierhundert Mann blieben; nichts destoweniger aber war der Prinz von Conde auf dem Puncte, die ganze königliche Familie in seine Gewalt zu bekommen, und sich seines Feindes, des Kardinals Mazarin, zu bemächtigen. Man konnte keine kleinere Schlacht, keinen größern Antheil dabey, und keine dringendere Gefahr sehen.


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Die königliche Armee war in zwey Heere vertheilt.Conde stürzte sich auf dasjenige, welches bey Blenau stand, und von dem Marschall von Hoquincourt angeführet wurde. Dieses Heer ward zu gleicher Zeit zerstreuet und angegriffen. Man konnte es Turennen nicht wissen lassen. Der Kardinal Mazarin war voller Erschrecken, begab sich eilend mitten in der Nacht nach Gien, und weckte den König aus dem Schlafe, ihm Nachricht davon zu geben. Sein kleiner Hof ward bestürzt, man schlug dem Könige vor, sich durch die Flucht zu retten, und sich in aller Stille nach Bourges bringen zu lassen. Der siegende Prinz von Conde nahete sich der Stadt Gien, und die allgemeine Furcht ward immer stärker und stärker.Turenne brachte durch seine Standhaftigkeit vielen neuen Muth bey, und errettete den Hof durch seine Geschicklichkeit. Er machte mit den wenigen Truppen, welche ihm übrig waren, so glückliche Bewegungen, und nutzte Zeit und Ort so wohl, daß er den Conde verhinderte, seinen Vortheil zu verfolgen. Nunmehr war es schwer zu entscheiden, welcher die meiste Ehre erlangt habe, ob der siegende Conde, oder Turenne, welcher ihm die Frucht des Sieges Versuch über das Jahrhundert entrissen hatte. Es ist wahr, daß in dieser Schlacht bey Blenau, welche seit so langer Zeit in Frankreich berühmt ist, kaum vierhundert Mann blieben; nichts destoweniger aber war der Prinz von Conde auf dem Puncte, die ganze königliche Familie in seine Gewalt zu bekommen, und sich seines Feindes, des Kardinals Mazarin, zu bemächtigen. Man konnte keine kleinere Schlacht, keinen größern Antheil dabey, und keine dringendere Gefahr sehen.


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Die königliche Armee war in zwey Heere vertheilt.Conde stürzte sich auf dasjenige, welches bey Blenau stand, und von dem Marschall von Hoquincourt angeführet wurde. Dieses Heer ward zu gleicher Zeit zerstreuet und angegriffen. Man konnte es Turennen nicht wissen lassen. Der Kardinal Mazarin war voller Erschrecken, begab sich eilend mitten in der Nacht nach Gien, und weckte den König aus dem Schlafe, ihm Nachricht davon zu geben. Sein kleiner Hof ward bestürzt, man schlug dem Könige vor, sich durch die Flucht zu retten, und sich in aller Stille nach Bourges bringen zu lassen. Der siegende Prinz von Conde nahete sich der Stadt Gien, und die allgemeine Furcht ward immer stärker und stärker.Turenne brachte durch seine Standhaftigkeit vielen neuen Muth bey, und errettete den Hof durch seine Geschicklichkeit. Er machte mit den wenigen Truppen, welche ihm übrig waren, so glückliche Bewegungen, und nutzte Zeit und Ort so wohl, daß er den Conde verhinderte, seinen Vortheil zu verfolgen. Nunmehr war es schwer zu entscheiden, welcher die meiste Ehre erlangt habe, ob der siegende Conde, oder Turenne, welcher ihm die Frucht des Sieges Versuch über das Jahrhundert entrissen hatte. Es ist wahr, daß in dieser Schlacht bey Blenau, welche seit so langer Zeit in Frankreich berühmt ist, kaum vierhundert Mann blieben; nichts destoweniger aber war der Prinz von Conde auf dem Puncte, die ganze königliche Familie in seine Gewalt zu bekommen, und sich seines Feindes, des Kardinals Mazarin, zu bemächtigen. Man konnte keine kleinere Schlacht, keinen größern Antheil dabey, und keine dringendere Gefahr sehen.


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Conde, welcher sich nicht schmeichelte, Turennen zu überraschen, wie er den Hoquincourt überrascht hatte, ließ seine Armee gegen Paris anrücken. Er eilte, in dieser Stadt seines Ruhms zu genießen, und sich die vortheilhaften Gesinnungen des blinden Volks zu Nutze zu machen. Die Verwunderung, welche man über die letzte Schlacht bezeugte, und wovon man die Umstände vergrößerte, der Haß, welchen man gegen den Mazarin hegte, der Name und die Gegenwart des großen Conde schienen ihn anfangs zum unumschränkten Herrn der Hauptstadt zu machen. In der That aber waren alle Gemüther getheilet; jede Partey bestund aus kleinen Parteyen, so wie es bey allen Trubeln zu geschehen pflegt. Der Coadjutor, welcher Kardinal von Retz geworden war, und sich, dem Ansehen nach, mit dem Hofe, welcher ihn fürchtete, und dem er nicht trauete, ausgesöhnet hatte, war nicht mehr Herr des Volkes, und spielte nicht mehr die vornehmste Person. Er beherrschte den Herzog von Orleans, und war dem Prinz von Conde entgegen. Das Parlement schwebte zwischen dem Hofe, dem Herzoge von Orleans und dem Prinzen; alle aber kamen darinne überein, auf den MazarinLudewigs des XIV. zu schimpfen. Jeder hatte insgeheim seine besondern Absichten; das Volk war ein stürmisches Meer, dessen Wellen von entgegenstehenden Winden auf Gerathewohl getrieben wurden.


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Conde blieb also in Paris mit einer Gewalt, welche alle Tage geringer ward, und mit einer noch schwächern Armee. Turenne führte den König und seinen Hof nach Paris zu. Der König sah im 15ten Jahre seines Alters von der Höhe des Berges Charonne die Schlacht bey St. Antoine, wo die beyden Generals mit so wenig Truppen so große Dinge thaten, daß der Ruhm sowohl des einen als des andern, von welchem es schien als ob er nicht höher wachsen könnte, dadurch vermehret wurde.


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Sie waren so mächtig, daß sie in * einem Kriege, welchen sie einige Zeit darauf mit England hatten, hundert Schiffe in die See stellen konnten, so daß der Sieg zwischen dem englischen Admiral Black, und dem holländischen Admiral Tromp, welche das auf dem Meere waren, was ein Conde und Turenne auf dem festen Lande war, lange unentschieden blieb. Frankreich hatte damals kaum zehn Schiffe von 50 Canonen, die es hätte können auslaufen lassen: seine Kriegsmacht ward von Tage zu Tage geringer.


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Conde, welcher General der spanischen Armeen geworden war, konnte einer Partey nicht wieder aufhelfen, die er selbst, durch die Zernichtung ihres Fußvolkes, in den Schlachten bey Lens und Rocroy geschwächt hatte. Er stritt mit neuen Truppen, wovon er nicht Herr war, wider alte französische Regimenter, welche unter ihm gelernet hatten zu siegen, und von Turennen angeführet wurden.


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Das Schicksal des Turenne und des Conde schien zu seyn, allezeit zu siegen, wenn sie mit einander an der Spitze der Franzosen fochten, und allezeit geschlagen zu werden, wenn sie die Spanier anführeten.Turenne hatte kaum die Ueberbleibsel der spanischen Armee von der Schlacht bey Retel gerettet, als er aus einem General das Königs von Frankreich, ein Lieutenant des Don Estevan de Gamare wurde.


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Das Schicksal des Turenne und des Conde schien zu seyn, allezeit zu siegen, wenn sie mit einander an der Spitze der Franzosen fochten, und allezeit geschlagen zu werden, wenn sie die Spanier anführeten.Turenne hatte kaum die Ueberbleibsel der spanischen Armee von der Schlacht bey Retel gerettet, als er aus einem General das Königs von Frankreich, ein Lieutenant des Don Estevan de Gamare wurde.


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Der Prinz von Conde hatte eben dieses Schicksal vor Arras. Der Erzherzog und er belagerten diesen Ort. Turenne belagerte sie in ihrem Lager, und drang durch ihre Verschanzungen. Die Truppen des Erzherzoges wurden in die Flucht geschlagen.Conde allein hielt mit zwey französischen und lothringischen Regimentern die ganze Gewalt der Armee desTurenne auf, und indem der Erzherzog floh, schlug er den Marschall von Hoquincourt, trieb den Marschall von Ferte zurück, und machte die Flucht der überwundenen Spanier durch seine siegende Entfernung wieder gut.


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Der Prinz von Conde hatte eben dieses Schicksal vor Arras. Der Erzherzog und er belagerten diesen Ort. Turenne belagerte sie in ihrem Lager, und drang durch ihre Verschanzungen. Die Truppen des Erzherzoges wurden in die Flucht geschlagen.Conde allein hielt mit zwey französischen und lothringischen Regimentern die ganze Gewalt der Armee desTurenne auf, und indem der Erzherzog floh, schlug er den Marschall von Hoquincourt, trieb den Marschall von Ferte zurück, und machte die Flucht der überwundenen Spanier durch seine siegende Entfernung wieder gut.


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Das entsetzte Arras und der in die Flucht geschlagene Erzherzog überhäuften Turennen mit Ruhm, und man bemerkt in dem Briefe, welchen der König an das Parlement wegen dieses Sieges schreiben ließ *, daß man allen Fortgang dieses Feldzuges dem Kardinal Mazarin zuschrieb, und nicht einmal den Turenne mit Namen erwähnte. Der Kardinal war in der That nebst dem Könige einige Meilen von Arras gewesen. Er war sogar in dem Lager bey der Belagerung von Stenay gewesen, welches Turenne eingenommen hatte, ehe er Arras entsetzte. Man hatte in Gegenwart des Kardinals Kriegsrath gehalten. Aus diesem Grunde eignete er sich die Ehre des Ausganges zu, welche Eitelkeit ihm eine so lächerliche Seite gab, daß das ganze Ansehen des Ministers nicht hinlänglich war, sie zu bedecken.


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Das entsetzte Arras und der in die Flucht geschlagene Erzherzog überhäuften Turennen mit Ruhm, und man bemerkt in dem Briefe, welchen der König an das Parlement wegen dieses Sieges schreiben ließ *, daß man allen Fortgang dieses Feldzuges dem Kardinal Mazarin zuschrieb, und nicht einmal den Turenne mit Namen erwähnte. Der Kardinal war in der That nebst dem Könige einige Meilen von Arras gewesen. Er war sogar in dem Lager bey der Belagerung von Stenay gewesen, welches Turenne eingenommen hatte, ehe er Arras entsetzte. Man hatte in Gegenwart des Kardinals Kriegsrath gehalten. Aus diesem Grunde eignete er sich die Ehre des Ausganges zu, welche Eitelkeit ihm eine so lächerliche Seite gab, daß das ganze Ansehen des Ministers nicht hinlänglich war, sie zu bedecken.


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Das entsetzte Arras und der in die Flucht geschlagene Erzherzog überhäuften Turennen mit Ruhm, und man bemerkt in dem Briefe, welchen der König an das Parlement wegen dieses Sieges schreiben ließ *, daß man allen Fortgang dieses Feldzuges dem Kardinal Mazarin zuschrieb, und nicht einmal den Turenne mit Namen erwähnte. Der Kardinal war in der That nebst dem Könige einige Meilen von Arras gewesen. Er war sogar in dem Lager bey der Belagerung von Stenay gewesen, welches Turenne eingenommen hatte, ehe er Arras entsetzte. Man hatte in Gegenwart des Kardinals Kriegsrath gehalten. Aus diesem Grunde eignete er sich die Ehre des Ausganges zu, welche Eitelkeit ihm eine so lächerliche Seite gab, daß das ganze Ansehen des Ministers nicht hinlänglich war, sie zu bedecken.