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Es scheint, daß Servius Tullius dasGebiete von Rom in Anfange in siebzehnAbtheilungen eingetheilt, und so viele Tribuseingetheilt habe, die man tribus rusticasnennte, um sie von den Zünfften in derStadt zu unterscheiden. Nachdem aberdie meisten davon nach der Zeit die Nahmengewisser Römischen Familien angenommenhaben, so sind nicht mehr als fünfe unterihren ersten Nahmen übrig geblieben, von denen man auch also allein die wahre Lage angeben kann.


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(*) Was T. Livius im II. B. 21. sagt, daß nehmlichder im 259. Jahre in Rom aufgerichtete Tribus der 21. gewesen sey, scheint die wahrscheinliche Folge zu veranlassen, daß Servius Tullius nicht mehr als sechszehn Tribus auf demLande aufgerichtet habe.


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Die Römer vermehrten nach und nachdie Anzahl ihrer Tribus, je grösser die Anzahl ihrer Bürger wurde, je mehr sie unterden verschiedenen Völkern in Italien Ländereyen einnahmen, wohin sie Colonien vonihren alten Bürgern schickten, um daselbstden Grund zu ihrem Reiche zu legen. Dieses war auch das beste Mittel, ihre Herrschaft auszubreiten. Denn alle diese Colonien waren so viele erweiterte Posten, welche nicht allein zur Bedeckung der Grenzendienten, und die Provinzen, worinnen sielagen, im Gehorsame zu erhalten, sondernsie waren auch dazu dienlich, den Geist undGeschmack an der Römischen Regierungsform durch die Befreyungen auszubreiten,die sie genossen (*) Nach der berühmten Belagerung von Vejent, als die Römer sicheines Theils von Toscana bemächtiget hatten, richteten sie erst die vier ersten Tribus(**) von den vierzehn auf, welche man in dieZeit der consularischen Regierungsform indas 368. Jahr der Stadt Rom setzt. Hier

(*)Hoc in genere, sicut in ceteris Reipublicae partibus, est operæ pretium diligentiam majorumrecordari, qui colonias sic idoneis in lociscontra suspicionem periculi collocarunt, uteste non oppida ltaliae, sed propugnaculaimperii viderentur. In Rull. II. 73.

(**)Tribus quatuor ex novis civibus additae Stellatina, Fromentina, Sabatina & Aniensis Liv.VI. 5.

Von den Tribus oder Zünften der Römer. 291auf fügten sie aus eben den Ursachen vonZeit zu Zeit noch andre hinzu, bis man endlich im 511. Jahre der Stadt Rom bey denSabinern die beyden Zünfte, Velinamund Quirinam aufrichtete, welche die letzten von den vierzehn waren, die von Consuln errichtet wurden. Wenn man sie nunmit den vier Stadtzünften, und mit den sieb zehn Landzünften, die Servius Tullius aufgerichtet hatte, zusammen nimmt, so machen sie die fünf und dreyssig Tribus aus,in welche das Römische Volk beständig eingetheilt gewesen ist.


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Obgleich die Sabiner und Toscaner, welche Romulus den Römern einverleibt hatte,mit ihnen nur ein Volk ausmachten, so hinderte doch das diese drey Völker nicht, dreyverschiedne Zünfte auszumachen, von einander abgesondert zu leben, und sich nicht eher als unter den Zeiten des Tullius untereinander zu vermengen. Sie waren eine 292 Von den Tribus oder Zünften der Römer. wie die andre den Befehlen des Prinzen unterwürfig, hatten aber jede ein Haupt vonihrer Nation; diese Häupter waren gleichsam ihre Statthalter, auf die sich der Prinzwegen ihrer Aufführung verließ. DieseHäupter hatten Subalternen unter sich,die für die Curien zu sorgen hatten. Denneine jede Zunft war in zehn Curien eingetheilt, die jede einen Magistrat hatten, derCurio hieß, welcher die Anordnung der Opfer und Feste der Curie machte. Ein jederTribus hatte überdieß auch seinen Augur,der den Vogelflug, die Eingeweide, unddie Anzeichen zu deuten und zu beobachtenhatte.


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Dieses ist es, was den Servius Tulliusbewog, die Comitia centuriata einzuführen, in welchen die Großen und Reichenalle Gewalt hatten, wie solches an einemandern Orte erklärt worden ist, die altenZünfte, die an der Regierung Theil hatten,zu unterdrücken, und neue aufzurichten, denen er auch keine öffentliche Gewalt zugestund, und die zu weiter nichts dienten, alsdas Römische Gebiete einzutheilen, und denOrt auf dem Lande und in der Stadt zu bezeichnen, wo ein jeder Römischer Bürgerwohnte.


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Seit dem neuen Plane des Servius Tullius hatten die Tribus keinen Antheil mehran den öffentlichen Angelegenheiten. DieComitia curiata und centuriata theiltenalle Gewalt mit einander; ja die ersternwurden nur so zum Scheine noch gehalten,weil sie im Besitze der auspiciorum waren.Die Großen spielten in den comitiis cen-turiatis völlig Meister, in diesen Versammlungen wählte man die Consuln, und in derFolge auch die andern obrigkeitlichen Personen, und man handelte in denselben diewichtigsten Angelegenheiten des Staatesab.


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Das Römische Volk ließ sich vermuthlich durch das Vergnügen, daß es sich, wasdie Auflagen und Contributionen des Staates betraf, erleichtert sah, verführen, nichtauf die Folgen von der durch den ServiusTullius gemachten Veränderungen, Achtungzu geben, empfand aber in der Folge die ganze Last davon sehr wohl. Es erkannte miteinem nicht geringen Verdrusse, daß es sichum eines kleinen Vortheils willen seines Antheils an der Regierung berauben lassen, der Von den Tribus oder Zünften der Römer. 295 sich die Großen ganz bemächtigt hatten, unddie sie auf eine unerlaubte Art misbrauchten,um es in einer gewissen Art von Sclavereyzu erhalten. Es riß sich nicht eher als nachsechzig Jahren durch den Muth und dieStandhaftigkeit seiner Tribunen daraus,Dionys. Halic. VII.463.die den ersten Versuch, sich daraus zu ziehen, in der Angelegenheit des Coriolanusthaten, die das Volck entschied, da alleZünfte versammelt waren. Das ist das erstemal, wo von allgemeinen Versammlungen der Zünfte geredet wird.


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Rome d'abord, comme nous l'avonsPlin.XXXIII.3. marqué ailleurs, n'employoit pour monnoie que des masses d'airain plus ou moins pesantes, qui n'étoient point d'une figure Cn. Servil. M. At. Regul. Cons.An. R.535.Av. J. C.217.arrêtée & fixe, & qui n'avoient aucune empreinte. Le Roi Servius Tullius fit des As d'une livre, & c'est ce qu'on appelloitæs grave, dont il est parlé si souvent dans les Auteurs. Ces As se pesoient, & ne se comptoient point. Il les fit marquer de la figure de quelque bête, (pecudum) comme d'un bœuf, d'une brebis, d'un porc, ce qui leur donna le nom de pecunia. On partagea ces As en plusieurs piéces qui pesoient moins: semisses, la moitié; trientes, le tiers; quadrantes, le quart. On n'employa que de la monnoie d'airain jus qu'au Consulat de C. Fabius & de Q. Ogulnius, c'est-à-dire jusqu'à l'An de Rome 483. cinq ans avant la prémiére Guerre Punique.


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Zu Rom bediente man sich anfangs, wiewir anderwärts bereits gemeldet haben,nur kupferner leichter oder schwerer Massen,welche keine gewisse und bestimmte Figurund gar kein Gepräge hatten. Der König Serpius Tullius ließ Asse von einemPfunde machen, und diese nennte man aesgraue, wovon so oft bey den Schriftstellerngeredet wird. Die Asse wurden gewogen,und nicht gezählet. Er ließ ein Thier (pecus) darauf prägen; z. E. einen Ochsen, einSchaf, ein Schwein, und daher bekamensie den Namen pecunia. Man theilte dieseAsse in verschiedene Stücken, welche weniger wogen. Die Hälfte hieß Semissis, derdritte Theil Triens, der vierdte Theil Quadrans. Man bediente sich der kupfernenMünzen nicht länger, als bis zum Bürger meisteramte des L. Fabius und des Q. Ogulinus, das ist, bis zum 483 Jahre nach Erbauung der Stadt Rom, und 5 Jahre vordem ersten Punischen Kriege.