Suchbegriff: taur
Treffer: 26

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Unter den Rittern von Capua, die wegenZweykampf zwischen Jubellius und Claudius. Liv.XXIII.46. 47.ihrer Geburt und Tapferkeit vor andern in Ansehen stunden, behauptete Jubellius Taurea den vornehmsten Platz, so daß niemand,als der einzige Römische Claudius Asellus,mit ihm in Vergleichung konnte gestellet werden, als er noch unter den Römischen Arme en Dienste that. Dieser Jubellius ritte spornstreichs auf die Römischen Schwadronen zu,und nachdem er sich lange Zeit nach dem Claudius umgesehen hatte, und merkte, daß mangeneigt sey ihn anzuhören, fragte er mit lauter Stimme: Wo Claudius Asellus wäre?und warum er sich nach so vielem Wortstreitüber die Tapferkeit nicht darstellte, diesenStreit mit den Waffen in der Faust auszumachen? „Warum erscheinet er nicht, sagte der trotzige Campanier, damit entwederich die Ehre habe ihn zu überwinden, oder erden Ruhm eines herrlichen Sieges davontrage?“ Als Claudius von dieser Herausforderung benachrichtiget wurde, verzögerte ernicht, selbige anzunehmen, so bald er nur dieErlaubnis darzu von seinem General erhalten hatte. Er griff sogleich zum Gewehr, 242 T. S. Gracchus, u. Q. F. Maximus, Cons.V. R. E. 537. V. C. G. 215. und, nachdem er vor das Lager hinaus war, ruffte er dem Taurea bey seinem Namen,und erklärte ihm, daß er bereit sey, sich mit ihm,wo er wollte, zu schlagen.


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Unter den Rittern von Capua, die wegenZweykampf zwischen Jubellius und Claudius. Liv.XXIII.46. 47.ihrer Geburt und Tapferkeit vor andern in Ansehen stunden, behauptete Jubellius Taurea den vornehmsten Platz, so daß niemand,als der einzige Römische Claudius Asellus,mit ihm in Vergleichung konnte gestellet werden, als er noch unter den Römischen Arme en Dienste that. Dieser Jubellius ritte spornstreichs auf die Römischen Schwadronen zu,und nachdem er sich lange Zeit nach dem Claudius umgesehen hatte, und merkte, daß mangeneigt sey ihn anzuhören, fragte er mit lauter Stimme: Wo Claudius Asellus wäre?und warum er sich nach so vielem Wortstreitüber die Tapferkeit nicht darstellte, diesenStreit mit den Waffen in der Faust auszumachen? „Warum erscheinet er nicht, sagte der trotzige Campanier, damit entwederich die Ehre habe ihn zu überwinden, oder erden Ruhm eines herrlichen Sieges davontrage?“ Als Claudius von dieser Herausforderung benachrichtiget wurde, verzögerte ernicht, selbige anzunehmen, so bald er nur dieErlaubnis darzu von seinem General erhalten hatte. Er griff sogleich zum Gewehr, 242 T. S. Gracchus, u. Q. F. Maximus, Cons.V. R. E. 537. V. C. G. 215. und, nachdem er vor das Lager hinaus war, ruffte er dem Taurea bey seinem Namen,und erklärte ihm, daß er bereit sey, sich mit ihm,wo er wollte, zu schlagen.


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So wohl die Römer waren, um Zeugenvon diesem Zweykampf zu seyn, in grosserMenge vor das Lager heraus getreten, alsauch von Seiten der Campanier waren nichtnur ihre Verschanzungen, sondern auch dieStadtmauern mit Zuschauern erfüllet; alsdie Kämpfer nach einigen Drohworten undtrotzigen Minen mit der Lanze in der Handauf einander losgiengen. Weil sie sich aberauf einer Ebene befanden, und alle Freyheithatten auszubeugen, entgiengen sie beyderseits denen Stössen, die sie auf einander thaten, und der Streit währete eine lange Zeit,ohne daß sie einander eine Wunde beybrachten. Hierauf sagte der Campanier: „Wennwir uns nicht in diesen holen und engenWeg herunter begeben, wird dieses nichtein Ritterkampf, sondern ein Pferdestreitseyn. Hier unten aber werden wir einander um so viel näher zu Leibe gehen können,da uns die Freyheit auszuweichen versagt ist.“ Kaum hatte Jubellius ausgeredet, sotrieb Claudius sein Pferd an, und that einen Satz in diesen Weg. Allein Jubellius, dertapferer in Worten als in der That war,entfernte sich und verschwand, nachdem erdas Sprüchwort: (*) Hier ist der Esel in(*) Dieses ist zwar nicht der völlige Verstanddes lateinischen Sprüchworts, es ist abernicht wohl möglich, hier den gewöhnlichen Sinn desselben anzubringen. Taurea zieltmit dem Worte cantherium, welches von καν-θηλίος, Esel, herkommt, auf den Beynamendes Römers, welcher Asellus ist.und was sich unter ihnen zugetragen. 243dem Graben, von sich hatte hören lassen.V. R. E. 537. V. C. G. 215.Claudius begab sich demnach wieder auf dieEbene, machte mit seinem Pferde noch verschiedene Wendungen, und weil er keinenFeind mehr fand, trieb er mit der Zaghaftig keit des Jubellius seinen Spott, und kehrteunter freudigem Zuruff der ganzen RömischenArmee in das Lager wieder zurück.


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So wohl die Römer waren, um Zeugenvon diesem Zweykampf zu seyn, in grosserMenge vor das Lager heraus getreten, alsauch von Seiten der Campanier waren nichtnur ihre Verschanzungen, sondern auch dieStadtmauern mit Zuschauern erfüllet; alsdie Kämpfer nach einigen Drohworten undtrotzigen Minen mit der Lanze in der Handauf einander losgiengen. Weil sie sich aberauf einer Ebene befanden, und alle Freyheithatten auszubeugen, entgiengen sie beyderseits denen Stössen, die sie auf einander thaten, und der Streit währete eine lange Zeit,ohne daß sie einander eine Wunde beybrachten. Hierauf sagte der Campanier: „Wennwir uns nicht in diesen holen und engenWeg herunter begeben, wird dieses nichtein Ritterkampf, sondern ein Pferdestreitseyn. Hier unten aber werden wir einander um so viel näher zu Leibe gehen können,da uns die Freyheit auszuweichen versagt ist.“ Kaum hatte Jubellius ausgeredet, sotrieb Claudius sein Pferd an, und that einen Satz in diesen Weg. Allein Jubellius, dertapferer in Worten als in der That war,entfernte sich und verschwand, nachdem erdas Sprüchwort: (*) Hier ist der Esel in(*) Dieses ist zwar nicht der völlige Verstanddes lateinischen Sprüchworts, es ist abernicht wohl möglich, hier den gewöhnlichen Sinn desselben anzubringen. Taurea zieltmit dem Worte cantherium, welches von καν-θηλίος, Esel, herkommt, auf den Beynamendes Römers, welcher Asellus ist.und was sich unter ihnen zugetragen. 243dem Graben, von sich hatte hören lassen.V. R. E. 537. V. C. G. 215.Claudius begab sich demnach wieder auf dieEbene, machte mit seinem Pferde noch verschiedene Wendungen, und weil er keinenFeind mehr fand, trieb er mit der Zaghaftig keit des Jubellius seinen Spott, und kehrteunter freudigem Zuruff der ganzen RömischenArmee in das Lager wieder zurück.


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(*) Dieses ist zwar nicht der völlige Verstanddes lateinischen Sprüchworts, es ist abernicht wohl möglich, hier den gewöhnlichen Sinn desselben anzubringen. Taurea zieltmit dem Worte cantherium, welches von καν-θηλίος, Esel, herkommt, auf den Beynamendes Römers, welcher Asellus ist.

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So wohl die Römer waren, um Zeugenvon diesem Zweykampf zu seyn, in grosserMenge vor das Lager heraus getreten, alsauch von Seiten der Campanier waren nichtnur ihre Verschanzungen, sondern auch dieStadtmauern mit Zuschauern erfüllet; alsdie Kämpfer nach einigen Drohworten undtrotzigen Minen mit der Lanze in der Handauf einander losgiengen. Weil sie sich aberauf einer Ebene befanden, und alle Freyheithatten auszubeugen, entgiengen sie beyderseits denen Stössen, die sie auf einander thaten, und der Streit währete eine lange Zeit,ohne daß sie einander eine Wunde beybrachten. Hierauf sagte der Campanier: „Wennwir uns nicht in diesen holen und engenWeg herunter begeben, wird dieses nichtein Ritterkampf, sondern ein Pferdestreitseyn. Hier unten aber werden wir einander um so viel näher zu Leibe gehen können,da uns die Freyheit auszuweichen versagt ist.“ Kaum hatte Jubellius ausgeredet, sotrieb Claudius sein Pferd an, und that einen Satz in diesen Weg. Allein Jubellius, dertapferer in Worten als in der That war,entfernte sich und verschwand, nachdem erdas Sprüchwort: (*) Hier ist der Esel in(*) Dieses ist zwar nicht der völlige Verstanddes lateinischen Sprüchworts, es ist abernicht wohl möglich, hier den gewöhnlichen Sinn desselben anzubringen. Taurea zieltmit dem Worte cantherium, welches von καν-θηλίος, Esel, herkommt, auf den Beynamendes Römers, welcher Asellus ist.und was sich unter ihnen zugetragen. 243dem Graben, von sich hatte hören lassen.V. R. E. 537. V. C. G. 215.Claudius begab sich demnach wieder auf dieEbene, machte mit seinem Pferde noch verschiedene Wendungen, und weil er keinenFeind mehr fand, trieb er mit der Zaghaftig keit des Jubellius seinen Spott, und kehrteunter freudigem Zuruff der ganzen RömischenArmee in das Lager wieder zurück.


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eines Römers, mit dem Badius, einemCampanier. Treffen der Bürgemeister und des Hannibal mit gleichem Vortheil. M.Centenius Penula wird von dem Hannibalgeschlagen. Capua wird förmlich belagert.Die Belagerung wird von den beyden Proconsuln hitzig fortgesetzt. Hannibal kömmtCapua zu Hülfe, und zieht sich nach einemscharfen Gefechte zurück. Er marschirt, eine Diversion zu machen, auf Rom loß. Der Proconsul Fulvius bekömmt Befehl, mitseinen Trupen nach Rom zu kommen, undRom zu vertheidigen. Grosse Unruhe unterdem Volk. Hannibal campiret bey Teveron. Man rüstet sich zu einer Schlacht.Ein sehr heftiges Ungewitter hindert sie zuzweyenmahlen. Hannibal wird durch zweysonderbahre Begebenheiten sehr gekränket,und zieht sich bis mitten in Brutium zurück. Fulvius kehrt nach Capua zurück. Capuawird zur Verzweifelung gebracht. Die Besatzung schreibt an den Hannibal, und machtihm heftige Vorwürffe. Berathschlagung des Raths zu Capua. Beredte Rede des Vibius Virius. Verschiedene Rathsherren bringen sich um. Capua ergiebt sich endlich. Entsetzliche Bestraffung der Rathsherren und der Einwohner. Tod des Tauria Jubellius.Weise Aufführung des Römischen Volks,welches sich entschließt, Capua nicht zu zerstöhren.

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Tod des Taurea Jubellius. Ebend.

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Als Fulvius sich von seinem Platz erhob,und von dar weggehen wollte, drengete sich Taurea Jubellius durch das Volk durch,und ruffte ihn bey seinem Namen. Der Proconsul gerieth in Verwunderung, und nachdem er seinen vorigen Platz wieder genommen, fragte er ihn, was er von ihm verlang te. Hierauf antwortete Jubellius: „Befiehl auch, daß man mich erwürge, damitdu dich rühmen könnest, du habest einenweit beherztern Mann, als du bist, hinrich ten lassen. Als Fulvius weiter nichts zurAntwort gab, als daß er ohne Zweiffelnicht wohl bey Sinnen seyn müste, und daßihm überdies durch den Rathschluß die Hände gebunden wären, nahm Jubelliuswieder das Wort, und sagte: Weil ich,nachdem ich mein Vaterland, meine Anverwandten, und meine Freunde verlohren, und was sich unter ihnen zugetragen. 439nachdem ich mit meiner eignen Hand meined. 541. J. n. R. E. d. 211. J. v. C. G.Frau und meine Kinder ermordet habe,um sie dem unanständigen Tractamente,welches sie erwartete, zu entziehen: weil sage ich, ich nicht eben des Todes sterben kann,durch den meine Mitbürger, die ich hier vorAugen habe, umgekommen sind: so stehemir iezt meine eigene Herzhafftigkeit bey,und befreye mich von einem jämmerlichenLeben, welches ich nicht lange ertragen kann.Nach diesen Worten stach er sich einenDolch, den er unter seinem Kleide verborgen gehabt hatte, in die Brust.“


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Als Fulvius sich von seinem Platz erhob,und von dar weggehen wollte, drengete sich Taurea Jubellius durch das Volk durch,und ruffte ihn bey seinem Namen. Der Proconsul gerieth in Verwunderung, und nachdem er seinen vorigen Platz wieder genommen, fragte er ihn, was er von ihm verlang te. Hierauf antwortete Jubellius: „Befiehl auch, daß man mich erwürge, damitdu dich rühmen könnest, du habest einenweit beherztern Mann, als du bist, hinrich ten lassen. Als Fulvius weiter nichts zurAntwort gab, als daß er ohne Zweiffelnicht wohl bey Sinnen seyn müste, und daßihm überdies durch den Rathschluß die Hände gebunden wären, nahm Jubelliuswieder das Wort, und sagte: Weil ich,nachdem ich mein Vaterland, meine Anverwandten, und meine Freunde verlohren, und was sich unter ihnen zugetragen. 439nachdem ich mit meiner eignen Hand meined. 541. J. n. R. E. d. 211. J. v. C. G.Frau und meine Kinder ermordet habe,um sie dem unanständigen Tractamente,welches sie erwartete, zu entziehen: weil sage ich, ich nicht eben des Todes sterben kann,durch den meine Mitbürger, die ich hier vorAugen habe, umgekommen sind: so stehemir iezt meine eigene Herzhafftigkeit bey,und befreye mich von einem jämmerlichenLeben, welches ich nicht lange ertragen kann.Nach diesen Worten stach er sich einenDolch, den er unter seinem Kleide verborgen gehabt hatte, in die Brust.“


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Als Fulvius sich von seinem Platz erhob,und von dar weggehen wollte, drengete sich Taurea Jubellius durch das Volk durch,und ruffte ihn bey seinem Namen. Der Proconsul gerieth in Verwunderung, und nachdem er seinen vorigen Platz wieder genommen, fragte er ihn, was er von ihm verlang te. Hierauf antwortete Jubellius: „Befiehl auch, daß man mich erwürge, damitdu dich rühmen könnest, du habest einenweit beherztern Mann, als du bist, hinrich ten lassen. Als Fulvius weiter nichts zurAntwort gab, als daß er ohne Zweiffelnicht wohl bey Sinnen seyn müste, und daßihm überdies durch den Rathschluß die Hände gebunden wären, nahm Jubelliuswieder das Wort, und sagte: Weil ich,nachdem ich mein Vaterland, meine Anverwandten, und meine Freunde verlohren, und was sich unter ihnen zugetragen. 439nachdem ich mit meiner eignen Hand meined. 541. J. n. R. E. d. 211. J. v. C. G.Frau und meine Kinder ermordet habe,um sie dem unanständigen Tractamente,welches sie erwartete, zu entziehen: weil sage ich, ich nicht eben des Todes sterben kann,durch den meine Mitbürger, die ich hier vorAugen habe, umgekommen sind: so stehemir iezt meine eigene Herzhafftigkeit bey,und befreye mich von einem jämmerlichenLeben, welches ich nicht lange ertragen kann.Nach diesen Worten stach er sich einenDolch, den er unter seinem Kleide verborgen gehabt hatte, in die Brust.“