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31 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Zween Staatsfehler, die er begangen hat, fallen vor den andern in die Augen. Der eine ist, daß er gar zu freygebig gegen Thaher, seinen General, gewesen ist, dessen Dienste er so ansehnlich belohnt hat. Und der andere, daß er in seinen ersten Staatsminister ein gar zu uneingeschränktes Vertrauen gesetzt hat. Diese zween Fehler waren für ihn eine Quelle von den bittersten Verdrüslichkeiten.


32 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Denn anstatt, daß Mamon für seinen General eine Hochachtung hätte tragen sollen, die zwar den Verdiensten desselben gemäs war, die aber doch den Unterthan in den Schranken des Gehorsams gehalten hätte; so begegnete er demselben so, als wenn er vollkommen seines gleichen wäre, oder welches gleich viel ist, er setzte ihn in solche Umstände, daß Tha her seinem Herrn über kurz oder lang wohlMamon.Hegire 198.n. C. G. 813. gar die Herrschaft hätte streitig machen können. Der Prinz machte ihn zum Statthalter, über Chorassan und über die damit verbundenen Landschaften. Ja er übertrug ihm auf gewisse Art das Eigenthumsrecht über diese ansehnliche Provinz, indem er die Würde der Statthalterschaft in Thaher Haus erblich machte, und sich weiter nichts, als die Belehnung vorbehielt.


33 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Denn anstatt, daß Mamon für seinen General eine Hochachtung hätte tragen sollen, die zwar den Verdiensten desselben gemäs war, die aber doch den Unterthan in den Schranken des Gehorsams gehalten hätte; so begegnete er demselben so, als wenn er vollkommen seines gleichen wäre, oder welches gleich viel ist, er setzte ihn in solche Umstände, daß Tha her seinem Herrn über kurz oder lang wohlMamon.Hegire 198.n. C. G. 813. gar die Herrschaft hätte streitig machen können. Der Prinz machte ihn zum Statthalter, über Chorassan und über die damit verbundenen Landschaften. Ja er übertrug ihm auf gewisse Art das Eigenthumsrecht über diese ansehnliche Provinz, indem er die Würde der Statthalterschaft in Thaher Haus erblich machte, und sich weiter nichts, als die Belehnung vorbehielt.


34 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dies war die Belohnung, womit der CalifThahers Dienste vergalt, als ihm dieser Feldherr seine Aufwartung machte, um ihm von seiner Kriegsverrichtung, darinn der unglückliche Amin Krone und Leben eingebüsset, Rechenschaft abzulegen. Damals residirte Mamon noch in Chorassan. Thaher nahm nicht eher Besitz von seiner neuen Würde, als bisMamon diese Provinz verließ, um sich in Bagdad als Calif zu zeigen.


35 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dies war die Belohnung, womit der CalifThahers Dienste vergalt, als ihm dieser Feldherr seine Aufwartung machte, um ihm von seiner Kriegsverrichtung, darinn der unglückliche Amin Krone und Leben eingebüsset, Rechenschaft abzulegen. Damals residirte Mamon noch in Chorassan. Thaher nahm nicht eher Besitz von seiner neuen Würde, als bisMamon diese Provinz verließ, um sich in Bagdad als Calif zu zeigen.


36 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Aber das, was er bald hernach that, zog noch weitandere Folgen nach sich. Er erklärte sich öffentlich für einen Freund der Aliden, und damit niemand weiter an der AufrichtigkeitMamon.Hegire 201.n. C. G. 817 dieser Gesinnungen zweifeln möchte, so legte er seinen schwarzen Turban, als die LeibfarbeRitza zumMitregenten an. der Abbasiden ab, und bediente sich von neuem, wie die Aliden, eines grünen. Und sogar seine Hofleute und Soldaten musten diese Farbe annehmen. Er ging in diesen Gunstbezeugungen noch weiter. Denn zu gleicher Zeit gab er seine Tochter, die Prinzeßin Abiba dem Ritza zur Gemahlin, und machte ihn zu seinem Gehülfen in der Regierung. Thaher bekam Ordre, diesen Prinzen auf den Thron zu setzen. Die alten Urkunden bemerken hier einen Umstand, den ich nicht ganz weglassen kann. Sie melden, daß dieser General, als er den Befehl ins Werk setzte, Ritza blos die linke Hand dargeboten, und dabey gesagt habe:Meine Rechte hat Mamon auf den Thron gesetzet, und jetzt setze ich mit Vergnügen mit meiner Linken einen Iman, wie ihr seyd, auf denselben. Ritza antwortete ihm auf eine sinnreiche Art, daß die Linke eines solchen Mannes so viel gälte, als die Rechte eines andern.


37 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Thaherwirft sichin Chorassan zumHerrn auf.

38 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Jetzt sah Mamon mit Vergnügen die BeHegire 205n. C. G. 821mühungen der Bürger von Bagdad an, welche sich recht darauf legten, ihm täglich neueThaherwirft sichin Chorassan zumHerrn auf. Proben von ihrer Ergebenheit zu geben. Allein diese Lust ward plötzlich verbittert. Er beging die Schwachheit, daß er dem Thaher die Provinz Chorassan eigenthümlich übergab, nur mit dem Vorbehalt, daß er sich von den Mamon.Hegire 205n. C. G. 821.Califen damit belehnen lassen sollte. Jetzt werden wir die Folgen einer unüberlegten Wohlthat vernehmen. Mamon war kaum wieder abgereißt, als Thaher die Gemüther so geschickt zu seinem Vortheil zu stimmen wußte, daß er sich mit leichter Mühe zum unumschränkten Herrn in Chorassan aufwarf und vorgab, daß er unter keiner andern Hoheit mehr stünde. Damit er aber die Gemüther, die Mamon noch ergeben waren, nicht gar zu sehr aufhetzen möchte, so machte er ihnen weis, daß die unumschränkte Herrschaft, nach welcher er strebte, ein Geschenk wäre, womit ihn der Calif für die wichtigen Dienste, die er ihm erwiesen, beehret hätte, und der Prinz wäre der Meynung, daß er alle Vorrechte haben sollte, welche mit der höchsten Würde verknüpft wären. Unvermerkt griff er immer weiter um sich, und endlich trieb er seine Verwegenheit so hoch, daß er in den öffentlichen Gebetern durch alle ihm unterworfene Provinzen für sich allein bitten ließ, und den Calif von Bagdad ganz aus denselben wegstrich.


39 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Jetzt sah Mamon mit Vergnügen die BeHegire 205n. C. G. 821mühungen der Bürger von Bagdad an, welche sich recht darauf legten, ihm täglich neueThaherwirft sichin Chorassan zumHerrn auf. Proben von ihrer Ergebenheit zu geben. Allein diese Lust ward plötzlich verbittert. Er beging die Schwachheit, daß er dem Thaher die Provinz Chorassan eigenthümlich übergab, nur mit dem Vorbehalt, daß er sich von den Mamon.Hegire 205n. C. G. 821.Califen damit belehnen lassen sollte. Jetzt werden wir die Folgen einer unüberlegten Wohlthat vernehmen. Mamon war kaum wieder abgereißt, als Thaher die Gemüther so geschickt zu seinem Vortheil zu stimmen wußte, daß er sich mit leichter Mühe zum unumschränkten Herrn in Chorassan aufwarf und vorgab, daß er unter keiner andern Hoheit mehr stünde. Damit er aber die Gemüther, die Mamon noch ergeben waren, nicht gar zu sehr aufhetzen möchte, so machte er ihnen weis, daß die unumschränkte Herrschaft, nach welcher er strebte, ein Geschenk wäre, womit ihn der Calif für die wichtigen Dienste, die er ihm erwiesen, beehret hätte, und der Prinz wäre der Meynung, daß er alle Vorrechte haben sollte, welche mit der höchsten Würde verknüpft wären. Unvermerkt griff er immer weiter um sich, und endlich trieb er seine Verwegenheit so hoch, daß er in den öffentlichen Gebetern durch alle ihm unterworfene Provinzen für sich allein bitten ließ, und den Calif von Bagdad ganz aus denselben wegstrich.


40 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dieses kühne Unternehmen hätte ohne allen Zweifel die schärfste Ahndung verdienet: man hätte die Waffen wider einen solchen Rebellen ergreifen sollen. Allein Mamon dachte ganz anderst. Er konnte sich nicht entschliessen, die Muselmänner wider sich selber zu bewafnen. Er glaubte, daß die Zeit undMamon.Hegire 205n. C. G. 821 das Nachdenken den Aufrührer auf bessere Gedanken und zur Beobachtung seiner Pflicht bringen würden. Also ließ er es geschehen, daß Thaher eine Zeitlang die Früchte seiner Empörung geniessen möchte. Doch diese Hofnung schlug ihm fehl. Thaher wendete diese vortheilhafte Nachläßigkeit an, um sich in seiner neuen Würde immer stärker zu verschanzen. Er saß in Chorassan als ein Souverain, und richtete daselbst eine Art von Herrschaft oder Dynastie auf, die seine Nachkommen beynahe sechzig Jahr hintereinander mit einem prächtigen Ansehen behauptet haben. Er selber genoß diese Herrlichkeit nicht lange. Denn ein oder zwey Jahre hernach, als er den Namen des Califen in dem öffentlichen Gebete unterdrücket hatte, starb er an einer schmerzhaften Krankheit.


41 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dieses kühne Unternehmen hätte ohne allen Zweifel die schärfste Ahndung verdienet: man hätte die Waffen wider einen solchen Rebellen ergreifen sollen. Allein Mamon dachte ganz anderst. Er konnte sich nicht entschliessen, die Muselmänner wider sich selber zu bewafnen. Er glaubte, daß die Zeit undMamon.Hegire 205n. C. G. 821 das Nachdenken den Aufrührer auf bessere Gedanken und zur Beobachtung seiner Pflicht bringen würden. Also ließ er es geschehen, daß Thaher eine Zeitlang die Früchte seiner Empörung geniessen möchte. Doch diese Hofnung schlug ihm fehl. Thaher wendete diese vortheilhafte Nachläßigkeit an, um sich in seiner neuen Würde immer stärker zu verschanzen. Er saß in Chorassan als ein Souverain, und richtete daselbst eine Art von Herrschaft oder Dynastie auf, die seine Nachkommen beynahe sechzig Jahr hintereinander mit einem prächtigen Ansehen behauptet haben. Er selber genoß diese Herrlichkeit nicht lange. Denn ein oder zwey Jahre hernach, als er den Namen des Califen in dem öffentlichen Gebete unterdrücket hatte, starb er an einer schmerzhaften Krankheit.


42 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Mamon glaubte nun, daß Thahers angemaßte Herrschaft auf einmal über einen Haufan fallen werde. Und daher dachte er an keine Rache. Wer dünkte sich glückseeliger zu seyn, als er, da er sah, daß nach diesem rauschenden Ungewitter die Stille wieder in allen Provinzen ausgebreitet würde? Und in der That, die Aliden hielten es jetzt für das rathsamste, sich jetzo, nachdem sie sich bey den günstigen Blicken des Califen so groß gemacht, wieder eingezogen und stille zu halten. Mamon.Hegire 205.n. C. G. 821.Und sie erwählten diese Aufführung, sobald als sie nur Nachricht bekamen, wie sehr sich die Sachen bey Mamons Einzug in Bagdad geändert hätten. Auch der Alide Mahomet, der sich zu Cuffah hatte ausrufen lassen, und den man auch daselbst zu dieser Würde erhoben, ergriff die Flucht. Auf diese Art wardMamons Ansehen ohne allen Widerspruch in dem ganzen Saracenischen Reiche, Chorassan allein ausgenommen, wieder befestiget.


43 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

  • Reden witzige und merkwürdige Hassans 11. des Abdallah - ebn - Zobeir 35. Ahnafs 49. Moavias 51. Jahia 461. 462. Moslem 78. Hani 79. Zeinab 118. Amru 119. Mokthars 169. Mondirs 466. Hejage 221. der Mutter des Abdallah 227. des Abdallah 228. eines Arabers gegen Hejage 126. eines Hirten gegen eben denselben 261. eines Juden 202.Heschams 314. Abul - Abbas - Saffah 372. Abu - Moslem 387. Manzor Hagiani 415.Mahadi 418. eines Bedienten des CalifenMahadi 423. eines Bauren 424. Thahers 517.Ibrahims 554. Mamons 555. Mamons bey seinem Tode 575

  • 44 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

    Thaher