Suchbegriff: sopho
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Jndem die Römer mit nur erwehntenSyphax heyrathet die Sophonisbe, eine Tochter des Hasdrubal. LiviusXXIX. 23.Angelegenheiten beschäftiget waren, machten die Carthaginenser ihrerSeits gleichfalls alle Anstallten,denen Unternehmungen ihrer Feinde vorzu 298 M. C. Cethegus, u. P. S. Tuditanus, Cons.d. 548. J. n. R. E. d. 204. J. v.C. G. kommen. Sie hatten auf allen Vorgebürgen Schildwachen gestellt und Wachtfeuerangezündet. Und nachdem sie den Winter in Furcht und Unruhe zugebracht hatten, weil sie von allem Kundschaft eingezogen,und bey jeder neuen Zeitung zitterten, soschlossen sie endlich einen Bund mit dem Könige Syphax, der zu ihrer Vertheidigungsehr vortheilhaft war. Sie beraubten hierdurch den Scipio einer der besten Stützen, worauf er viel gebauet hatte, seinen Plan, nach Afrika zu gehen, darnach einzurichten. Hasdrubal, der Sohn des Gisgo, war mit dem Syphax nicht allein durch das Band des Gastrechts, welches sie miteinader gemacht,als er bey seiner Rückkunft aus Spanien auf dem Schlosse dieses Fürsten mit dem Sci pio gewesen war, vereiniget, sondern es warnoch eine nähere Verbindung unter ihnen imWerke. Denn die Carthaginenser waren wegen der Vermählung seiner Tochter So phonisbe mit dem Numidischen Fürsten in Unterhandlung. Er hatte sie schon ehemahlsdem Masinissa versprochen. Die Betrachtung aber des Wohls, welches hieraus demVaterlande erwachsen könnte, zernichtete dieerste Verbindlichkeit. Er eilte, den Tractatmit dem Syphax zu vollziehen, und weil er merkte, daß er die Sophonisbe aufs heftigste liebte, ließ er sie sogleich von Carthago kommen, und verheyrathete sie mit ihm ohne Verzug. Während des Hochzeitfestes und der Lustbarkeiten bat Hasdrubal den Syphax, und was sich unter ihnen zugetragen. 299 zu dieser besondern Vereinigung unter ihnen,d. 548. J. n. R. E. d. 204. J. v. C. G.annoch ein öffentlich Bündniß zwischen den Numidiern und Carthaginensern hinzuzusetzen. Der König nahm den Vorschlag an, und sie schworen einer dem andern, daß inskünftige diese beyden Völker gleiche Feindeund Freunde haben sollten.


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eine grosse Unternehmung im Sinne, unterhält indessen den Syphax mit der Hofnung eines Vergleichs. Scipio entdeckt sein Vorhaben, welches darinnen besteht, die zwey feindlichen Lager zu verbrennen, so er auch glücklich bewerkstelliget.Allgemeine BestürznngBestürzung in Carthago. Die Carthaginenser und Syphax bringen zur Fortsetzung des Krieges neue Trupen auf die Beine. Es kommt zu einer Schlacht. Scipio trägt den Sieg davon. Er bemeistert sich aller unter Carthaginensischer Botmäßigkeit stehenden Städte. Bestürzung der Einwohner von Carthago. Hannibal wird nach Afrika zurück berufen. Die Carthaginenser greiffen die Römische Flotte an, und erhalten einige kleine Vortheile. Masinissawird in sein voriges Reich eingesetzt. Syphaxwirbt neue Trupen an. Er wird von dem Lälius und Masinissa überwunden und gefangen genommen. Cirtha, die Hauptstadt in den Staaten des Syphax, ergiebt sich dem Masinissa. Anrede der Sophonisbe an den Masinissa. Ma sinissa vermählt sich mit der Sophonisbe. Syphax wird in das Lager der Römer gebracht. Er will sich vor dem Scipio durch die Anklage der Sophonisbe rechtfertigen. Scipio bezeiget dem Masinissa sein Misvergnügen auf eine gelinde und behutsame Art. Masinissa schickt der Sophonisbe Gift. Sie nimt es mit Standhaftigkeit. Scipio tröstet den Masinissa, und überhäufft ihn mit Lobsprüchen. Lälius bringt den Syphax und die Gefangenen nach Rom. Die Carthaginenser lassen den Scipio um Frieden bit ten. Die Bedingungen des Friedens, welche Scipio vorschlägt. Lälius kömmt in Rom an. Die Freude, welche die in Afrika erhaltenen Siege da selbst verursachet. Die Abgesandten des Masinissa werden von dem Senate sehr wohl empfangen. Mago wird überwunden. Er erhält Befehl nach Afrika zurück zu kommen. Er stirbt auf dem Wege.

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eine grosse Unternehmung im Sinne, unterhält indessen den Syphax mit der Hofnung eines Vergleichs. Scipio entdeckt sein Vorhaben, welches darinnen besteht, die zwey feindlichen Lager zu verbrennen, so er auch glücklich bewerkstelliget.Allgemeine BestürznngBestürzung in Carthago. Die Carthaginenser und Syphax bringen zur Fortsetzung des Krieges neue Trupen auf die Beine. Es kommt zu einer Schlacht. Scipio trägt den Sieg davon. Er bemeistert sich aller unter Carthaginensischer Botmäßigkeit stehenden Städte. Bestürzung der Einwohner von Carthago. Hannibal wird nach Afrika zurück berufen. Die Carthaginenser greiffen die Römische Flotte an, und erhalten einige kleine Vortheile. Masinissawird in sein voriges Reich eingesetzt. Syphaxwirbt neue Trupen an. Er wird von dem Lälius und Masinissa überwunden und gefangen genommen. Cirtha, die Hauptstadt in den Staaten des Syphax, ergiebt sich dem Masinissa. Anrede der Sophonisbe an den Masinissa. Ma sinissa vermählt sich mit der Sophonisbe. Syphax wird in das Lager der Römer gebracht. Er will sich vor dem Scipio durch die Anklage der Sophonisbe rechtfertigen. Scipio bezeiget dem Masinissa sein Misvergnügen auf eine gelinde und behutsame Art. Masinissa schickt der Sophonisbe Gift. Sie nimt es mit Standhaftigkeit. Scipio tröstet den Masinissa, und überhäufft ihn mit Lobsprüchen. Lälius bringt den Syphax und die Gefangenen nach Rom. Die Carthaginenser lassen den Scipio um Frieden bit ten. Die Bedingungen des Friedens, welche Scipio vorschlägt. Lälius kömmt in Rom an. Die Freude, welche die in Afrika erhaltenen Siege da selbst verursachet. Die Abgesandten des Masinissa werden von dem Senate sehr wohl empfangen. Mago wird überwunden. Er erhält Befehl nach Afrika zurück zu kommen. Er stirbt auf dem Wege.

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eine grosse Unternehmung im Sinne, unterhält indessen den Syphax mit der Hofnung eines Vergleichs. Scipio entdeckt sein Vorhaben, welches darinnen besteht, die zwey feindlichen Lager zu verbrennen, so er auch glücklich bewerkstelliget.Allgemeine BestürznngBestürzung in Carthago. Die Carthaginenser und Syphax bringen zur Fortsetzung des Krieges neue Trupen auf die Beine. Es kommt zu einer Schlacht. Scipio trägt den Sieg davon. Er bemeistert sich aller unter Carthaginensischer Botmäßigkeit stehenden Städte. Bestürzung der Einwohner von Carthago. Hannibal wird nach Afrika zurück berufen. Die Carthaginenser greiffen die Römische Flotte an, und erhalten einige kleine Vortheile. Masinissawird in sein voriges Reich eingesetzt. Syphaxwirbt neue Trupen an. Er wird von dem Lälius und Masinissa überwunden und gefangen genommen. Cirtha, die Hauptstadt in den Staaten des Syphax, ergiebt sich dem Masinissa. Anrede der Sophonisbe an den Masinissa. Ma sinissa vermählt sich mit der Sophonisbe. Syphax wird in das Lager der Römer gebracht. Er will sich vor dem Scipio durch die Anklage der Sophonisbe rechtfertigen. Scipio bezeiget dem Masinissa sein Misvergnügen auf eine gelinde und behutsame Art. Masinissa schickt der Sophonisbe Gift. Sie nimt es mit Standhaftigkeit. Scipio tröstet den Masinissa, und überhäufft ihn mit Lobsprüchen. Lälius bringt den Syphax und die Gefangenen nach Rom. Die Carthaginenser lassen den Scipio um Frieden bit ten. Die Bedingungen des Friedens, welche Scipio vorschlägt. Lälius kömmt in Rom an. Die Freude, welche die in Afrika erhaltenen Siege da selbst verursachet. Die Abgesandten des Masinissa werden von dem Senate sehr wohl empfangen. Mago wird überwunden. Er erhält Befehl nach Afrika zurück zu kommen. Er stirbt auf dem Wege.

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eine grosse Unternehmung im Sinne, unterhält indessen den Syphax mit der Hofnung eines Vergleichs. Scipio entdeckt sein Vorhaben, welches darinnen besteht, die zwey feindlichen Lager zu verbrennen, so er auch glücklich bewerkstelliget.Allgemeine BestürznngBestürzung in Carthago. Die Carthaginenser und Syphax bringen zur Fortsetzung des Krieges neue Trupen auf die Beine. Es kommt zu einer Schlacht. Scipio trägt den Sieg davon. Er bemeistert sich aller unter Carthaginensischer Botmäßigkeit stehenden Städte. Bestürzung der Einwohner von Carthago. Hannibal wird nach Afrika zurück berufen. Die Carthaginenser greiffen die Römische Flotte an, und erhalten einige kleine Vortheile. Masinissawird in sein voriges Reich eingesetzt. Syphaxwirbt neue Trupen an. Er wird von dem Lälius und Masinissa überwunden und gefangen genommen. Cirtha, die Hauptstadt in den Staaten des Syphax, ergiebt sich dem Masinissa. Anrede der Sophonisbe an den Masinissa. Ma sinissa vermählt sich mit der Sophonisbe. Syphax wird in das Lager der Römer gebracht. Er will sich vor dem Scipio durch die Anklage der Sophonisbe rechtfertigen. Scipio bezeiget dem Masinissa sein Misvergnügen auf eine gelinde und behutsame Art. Masinissa schickt der Sophonisbe Gift. Sie nimt es mit Standhaftigkeit. Scipio tröstet den Masinissa, und überhäufft ihn mit Lobsprüchen. Lälius bringt den Syphax und die Gefangenen nach Rom. Die Carthaginenser lassen den Scipio um Frieden bit ten. Die Bedingungen des Friedens, welche Scipio vorschlägt. Lälius kömmt in Rom an. Die Freude, welche die in Afrika erhaltenen Siege da selbst verursachet. Die Abgesandten des Masinissa werden von dem Senate sehr wohl empfangen. Mago wird überwunden. Er erhält Befehl nach Afrika zurück zu kommen. Er stirbt auf dem Wege.

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Mitten unter diesen Sorgen hatte er doch nicht gänzlich die Hofnung fahren lassen,den Syphax wieder zu gewinnen, weil ersich schmeichelte, daß vielleicht die erste Hitzeseine Leidenschaft gegen Sophonisben, welche ihn auf die Seite der Carthaginenser gezogen hatte, würde nachgelassen haben. Uebrigens wuste er, daß sich die Numidier ebenkein Gewissen machten, ihre Bündnisse zu brechen. Er machte sich also die Nachbarschaft der Armeen zu Nutze, um mit diesem Prinzen eine Unterhandlung anzufangen, und seine Gedanken auszuforschen, wenn erihm eine kleine Hoffnung eines Vergleichszwischen beyden Völkern merken ließ. Jnder That schmeichelte dieses auch dem Ehrgeitze des Syphax so sehr, daß er sogleich einen Stillestand einging.


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Sophonisbe, die Gemahlin des Syphax,Rede der Sophonisbean den Masinissa.und Tochter des Hasdrubals, ging ihm bis an den vordersten Eingang des Pallastes entgegen, und, da sie ihn mitten unter der Menge, von der er begleitet wurde, an der Pracht seiner Waffen und Kleidung erkannte, warff sie sich zu seinen Füssen, und redete ihn, nachdem er sie aufgehoben hatte, folgendergestalt an: „Die Götter, deine Tapferkeit und deinGlück, haben mein Schicksaal in deine Hände gestellet. Wenn es aber einer Gefangenen erlaubt ist, an denjenigen, der ein unumschränkter Herr über ihr Leben undTod ist, eine schüchterne Bitte zu thun,wenn ich deine Knie und diese siegreicheHand umfassen darf: so beschwöre ich dichbey der Königlichen Majestät, welchen ge 348 Cn. S. Cäpio, u. L. S. Geminus, Cons.d. 549. J. n. R. E. d. 203. J. v.C. G.heiligten Titel wir vor weniger Zeit mit dirtheilten, bey dem Namen eines Numidiers,den du mit dem Syphax gemein hast, und bey den Göttern dieses Pallasts, welche ich anflehe, deine Ankunft mit günstigern Augen zu beglücken, als sie sie bey der traurigen Abreise des Syphax gemacht haben, ich beschwöre dich, sage ich, mir nur eine einzige Gnade zu erweisen, nämlich selbst dasSchicksaal deiner Gefangenen zu bestimmen, und mich nicht in die hochmüthige undgrausame Gewalt irgend eines Römers zuliefern. Wäre ich auch weiter nichts, als die Gemahlin des Syphax gewesen, so würde es doch schon ein zureichender Grundfür mich seyn, die Treue eines NumidischenFürstens, der, wie ich, in Africa gebohrenist, der Treue eines Fremden vorzuziehen.Allein du siehest von selbst ein, was eineCarthaginenserin, was die Tochter des Hasdrubals von Seiten der Römer zu befürchten habe. Solltest du aber mich ihrerGewalt nicht anders, als durch den Tod,entreissen können, so erbitte ich denselbenvon dir, als die gröste Gnade, die du mirerzeigen kannst.“


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Rede der Sophonisbean den Masinissa.

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Masinissavermählt sich mit der Sophonisbe.

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Sophonisbe war in der Blüte ihres Alters, und von einer ausnehmenden Schönheit. Jhre Bitten, welche vielmehr Liebkosungen zu seyn schienen, fochten gar leicht einnicht gnugsam ausgelöschtes Feuer in demHerzen des Masinissa wieder an. Er konnte nicht, ohne gerührt zu werden, sehen, wie und was sich unter ihnen zugetragen. 349 sie bald seine Knie umfaßte, bald ihm died. 549. J. n. R. E. d. 203. J. v. C. G.Hand küßte; und dieser siegreiche Fürst, der nun auch seiner Seits von den Reitzungen seiner Gefangenen besieget war, versprach ihr ohne Bedenken, was sie verlangte, und machte sich anheischig, sie nicht in die Gewalt der Römer zu überliefern. Den Anfang machte er mit Versprechungen, die Ueberlegung kam darnach. Je mehr er das Versprechen, welches er von sich gegeben, überlegte, je mehr fand er Schwürigkeiten, selbiges zu erfüllen. Jn dieser Verlegenheitfolgte er blindlings dem thörichten und unbesonnenen Rath, den ihm seine Neigung eingab. Er faßte den Entschluß, sie noch den Tag selbst zu heyrathen, damit weder der Lälius, welcher in kurtzem anlangen sollte, noch der Scipio selbst, sich einiges Recht anmassen möchten, mit einer Prinzeßin, die des Masinissa Gemahlin geworden, als ihrer Gefangenen umzugehen.


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Kaum war die Ceremonie vorbey, unddie Ehe vollzogen, so kam Lälius an. Weitentfernt, daß er das vorgegangene hätte billigen sollen, war er vielmehr im Begrif, dieSophonisbe aus dem Brautbette herauszuhohlen, und nebst dem Syphax und übrigen Gefangenen dem Scipio zuzuschicken. Er ließ sich aber durch das Bitten des Masinissabewegen, und versprach, die Sache dem Ausspruche des Generals zu überlassen. Er begnügte sich, den Syphax und die andern Gefangenen ins Lager zu schicken, und brach 350 Cn. S. Cäpio, u. L. S. Geminus, Cons.d. 549. J. n. R. E. d. 203. J. v. C. G. mit dem Masinissa auf, mit der EroberungNumidiens vollends zu Ende zu kommen.


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Er suchet sich gegen den Scipiozu entschuldigen, und schiebt alle Schuld auf die Sophonisbe.

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So bald Syphax in dem Lager angekommen war, wurde er zu des Scipio Zelt geEr suchet sich gegen den Scipiozu entschuldigen, und schiebt alle Schuld auf die Sophonisbe.führet. Das Andencken der vormahligen Grösse dieses Fürsten, in Vergleichung mit dem traurigen Zustande, worinnen ihn Scipio ietzt sahe; die geheiligten Rechte der Gastfreyheit; die besondere Freundschaft und dasöffentliche Bündniß, das sie mit einander geschlossen hatten, verursachten in ihm eine ganzbesondere Bewegung, so daß er ihm auch dieKetten abnehmen ließ. Und eben dieses brachte den Syphax ein Vertrauen und einen Muth bey, als er dem Ueberwinder Red und Antwort geben sollte. Denn als ihnScipio fragte, was er damahls gedacht, alser nicht nur dem Bündniß der Römer entsagt, sondern ihnen auch so gar den Krieg angekündigt habe, schob er alle Schuld seines Friedensbruchs mit den Römern auf die Sophonisbe, indem er erkannte: (*) „Dieerste Qvelle seines Unglücks wäre, daß ereine Carthaginensische Frau in sein Haußund Bette aufgenommen habe. Eben diejenigen Fackeln, die bey seiner unglücklichen

(*)Tum ſe inſaniſſe - - - cum Carthaginienſemmatronam domum acceperit. Illis nuptialibusfacibus regiam conflagraſſe ſuam: illam furiampeſtemque omnibus delinimentis animum ſu-um auertiſſe atque ahenaſſe; nec conquieſſe,donec ipſa manibus ſuis nefaria ſibi arma ad-uerſus hoſpitem atque amicum induerit. Liu.

352 Cn. S. Cäpio, u. L. S. Geminus, Cons.d. 549. J. n. R. E. d. 203. J. v. C. G. Hochzeit wären angezündet worden, hätten auch seine Pallast entzündet. Ebendiese Furie und eben diese Pest wäre es, welche durch ihre vergiftete Reitze ihm des Gebrauchs seiner Vernunft beraubet und nicht eher aufgehöret habe, ihn zu plagen, bis sie ihm selbst die strafbaren Waffen wider seinen Freund und Gast in die Hände gegeben. Er fügte endlich hinzu: Mitten unter so vielen Uebeln bliebe ihm noch ein Trost übrig, da er sähe, daß eben diese Furie, die sein Unglück verursacht habe, in das Haus seines ärgsten Feindes wäre aufgenommen worden. Masinissa wäre wederweiser, noch beständiger, als er: seine Jugend mache ihn noch unbesonnener, wenigstens habe er in seiner übereilten Heirathmehr Thorheit und Unbesonnenheit bewiesen, als man dem Syphax vorwerffen könnte.“


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Diese Rede, die ihm mehr die Eifersucht, als der Haß, eingab, erweckte in dem Gemüthe des Scipio grosse Unruhen. Die Uebereilung, mit welcher Masinissa seine Heirath, ohne den Lälius zu erwarten, und umRath zu fragen, vollzogen hatte, indem er die Sophonisbe in einem Augenblick aus einer Gefangenen zu seiner Gemahlin gemacht, rechtfertigte die Vorwürfe des Syphax. Ein so unüberlegtes Betragen verdroß den Scipio um so vielmehr, da er selbst allezeit gegen die Schönheit der Gefangenen, die er in Spanien gemacht hatte, unempfindlich gewesen war, ob er gleich damahls in seiner er und was sich unter ihnen zugetragen. 353sten Jugendhitze sich befunden hatte. Seined. 549. J. n. R. E. d. 203. J. v. C. G.gröste Bekümmerniß war, wie er den Masinissa, den er nicht gern wider sich aufbringen wollte, wieder zurecht bringen würde.


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Er war eben mit diesen Gedanken beschäfLiebreicheund behutsame Vorwürfe, die der Scipio dem Masinissamacht. LiviusXXX, 14.tiget, als Lälius und Masinissa anlangten. Er bezeigte sich gegen beyde gleich gnädig, und gab einem so wohl als dem andern, in Gegenwart der vornehmsten Officiers der Armee, alles, das ihren Thaten gebührte. Hierauf zog er den Masinissa beyseit, undredete mit ihm folgendergestallt: (*) „Jchbin der Meinung, Masinissa, daß vielleichteinige gute Eigenschafften, die du an mirgewahr zu werden geglaubet, dich mögen bewogen haben, so wohl mit mir Anfangs in Spanien ein Bündnis zu machen, als

(*)Aliqua{??}te, exiſtimo, Maſiniſſa, intuentem inme bona, et principio in Hiſpania ad iungen-dam mecum amicitiam veniſſe, et poſtea inAfrica te ipſum, ſpesque omnes tuas, in fi-dem meam, commiſiſſe. Atqui nulla earumvirtus eſt, propter quas appetendus tibi viſusſum, qua ego aeque atque temperantia et con-tinentia libidinum gloriatus fuerim. Hancte quoque ad caeteras tuas eximias virtutes ad- ieciſſe velim. Non eſt, non (mihi crede) tan- tum ab hoſtibus armatis aetati noſtrae pericu-lum, quantum ab circumfuſis vndique volu-ptatibus. Qui eas ſua temperantia fraenauit acdomuit, multo maius decus maioremque vi-ctoriam ſibi peperit, quam nos, Syphace vi-cto, habemus. Quae, me abſente, ſtrenueac fortiter feciſti, libenter et commemoraui,et memini. Caetera te ipſum reputare tecum,quam, me dicente, erubeſcere malo. Liu.

354 Cn. S. Cäpio, u. L. S. Geminus, Cons.d. 549. J. n. R. E. d. 203. J. v. C. G. auch seit meiner Ankunft in Africa mir deine Person und alle deine Hofnung anzuvertrauen. Unter allen Tugenden aber, welche dir glaubend gemacht haben, daß ich, von dir gesucht zu werden, verdiente,ist keine, darauf ich mir mehr einbilde, alsauf die Fertigkeit, die ich erlangt, die Anfälle der Leidenschaften, die unserm Alterso gewöhnlich sind, zu unterdrücken. Jchwünschte wohl, Masinissa, daß du mit allen den übrigen grossen Eigenschaften, die dich so schätzbar machen, auch noch diese, von der ich rede, vereinigtest. Nein, liebster Fürst, glaube mir, nein, gewiß das sind unsere fürchterlichsten Feinde nicht, die uns mit dem Degen in der Faust anfallen. Die Lüste sind es, die uns auf allen Seiten Fallstricke legen. Derjenige, welcher siedurch seine Tugend hat zähmen und ihnen einen Zügel anlegen gelernt, kann sich,einen viel herrlichern Sieg davon getragenzu haben, rühmen, als derjenige ist, der unszu Herren der Länder und der Person des Syphax gemacht hat. Jch habe mir ein wahrhaftes Vergnügen daraus gemacht,von den grossen Thaten, die du in meinerAbwesenheit verrichtet hast, ein öffentlichesZeugnis abzulegen, und ich behalte mit ebenso viel Vergnügen das Andenken davon. Was aber das übrige anbelangt, will ich solches lieber deinem Nachdenken überlassen, als durch die Vorstellung desselben dir eine Schamröthe abzwingen. Sy und was sich unter ihnen zugetragen. 355phax ist durch die Macht des Römischend. 549. J. n. R. E. d. 203. J. v. C. G.Volkes, und unter Anführung ihrer Generale überwunden und gefangen worden.Hieraus folgt, daß er, seine Frau, seinReich, seine Unterthanen, seine Städte,seine Felder, und mit einem Worte, allesdas, was unter seiner Herrschaft gewesen ist, dem Römischen Volke zustehe. Gesetzt auch, Sophonisbe wäre keine Carthaginenserin, und wir sähen ihren Vater nichtan der Spitze Carthaginensischer Heere,so müste man sie nichts destoweniger nachRom schicken, um wegen des Verbrechens,dessen sie beschuldiget wird, nämlich einenmit unserm Reiche verbundenen König wider uns in die Waffen gebracht zu haben, von dem Rathe und dem Römischen Volke verurtheilet zu werden. Bemühe dichdemnach, liebster Fürst, dich selbst zu bemeistern. Hüte dich, so viele Tugendendurch ein einziges Laster zu beflecken, unddich um die Vortreflichkeit aller der Dienste, die du uns geleistet hast, durch einen noch grössern Fehler, als der Nutzen ist, der dich selbigen zu begehen verleitet hat, zu bringen.“