Suchbegriff: solim
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31 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Mokthar, welcher nicht zweifelte, Soliman werde gar bald so wesentliche Fehler begehen, daß ihn die Aliden zurückrufen müßten, blieb ganz geruhig zu Cuffah, in Hofnung, daß man bey dem ersten Verluste die Zuflucht wegen des Command zu ihm nehmen werde.


32 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Allein der Aufenthalt des Mokthars zu Cuffah erweckte Verdacht. Er mochte nun gegründet seyn oder nicht, so machten sich ihn doch die Freunde des Solimans zu Nutze, und streueten aus, Mokthar suche sich unter der Hand eine Parthey zu machen, damit er sich der Stadt Cuffah, und der ganzen Provinz bemächtigen könne. Man belangte ihn so gar deswegen vor dem Richterstuhle des Abdallahebn - Yesid, welcher damals Statthalter in dieser Statt war, und verlangte von diesem, er solle den Beklagten an Händen und Füssen gefesselt in das Gefängniß werfen lassen. Der Statthalter machte Anfangs Schwierigkeiten, und verlangte wegen des vorgegebenen Verbrechens des Mokthars Erläuterung; allein seine Feinde machten so viel Lärmen, und die Anzahl seiner Ankläger ward so beträchtlich, daß der Statthalter ihren Willen mußte Statt finden lassen. Abdallah ließ also auf das blosse Geschrey dieser Rasenden den Mokthar in Verwahrung bringen, und alles, was er für ihn thun konnte, war dieses, daß er ihn mit den Fesseln an Händen und Füssen, welche seine Feinde begehrt hatten, verschonte.


33 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Während dieses Tumult, den dieser Handel zuMervan.Hegire 64.n. C. G. 683 Cuffah machte, hatte sich Soliman an die Spizze der Trupen gestellt, und hofte in kurzem aufDie Hitzedes Volkszum Kriegeläßt nach.zubrechen, um die Ommiaden in Syrien anzugreifen. Allein er ward nicht wenig bestürzt, als er seine Armee durch die Musterung gehen ließ, und sie bey vielen nicht so zahlreich fand, als er geglaubt hatte. Alle der grosse Lermen, welchen die Völker von allen Seiten gemacht hatten, den Tod des Hassein zu rächen, hatte auf einmal nachgelassen, so daß die meisten Provinzen ganz und gar keine Trupen und die andern weit weniger, als sie versprochen, geschickt hatten. Man sahe aus den Listen, daß diese und jene Provinz, die sich zu sechzehn tausend Mann anheischig gemacht, kaum vier tausend gestellt hatte. Was aber den meisten Eindruck machte, war die Kaltsinnigkeit der Cuffahner selbst, die doch zuerst verlangt hatten, daß man zu den Waffen greifen solle. Sehr viele von denen, welche sich Anfangs ungemein hitzig gezeigt hatten, waren gleichwohl zu Hause geblieben, es sey nun wegen ihrer natürlichen Unbeständigkeit, oder weil sie Mokthar abspenstig gemacht, der, wie man sagte, mehr als zehn tausend Mann beredet habe, dem Soliman nicht zu folgen.


34 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Während dieses Tumult, den dieser Handel zuMervan.Hegire 64.n. C. G. 683 Cuffah machte, hatte sich Soliman an die Spizze der Trupen gestellt, und hofte in kurzem aufDie Hitzedes Volkszum Kriegeläßt nach.zubrechen, um die Ommiaden in Syrien anzugreifen. Allein er ward nicht wenig bestürzt, als er seine Armee durch die Musterung gehen ließ, und sie bey vielen nicht so zahlreich fand, als er geglaubt hatte. Alle der grosse Lermen, welchen die Völker von allen Seiten gemacht hatten, den Tod des Hassein zu rächen, hatte auf einmal nachgelassen, so daß die meisten Provinzen ganz und gar keine Trupen und die andern weit weniger, als sie versprochen, geschickt hatten. Man sahe aus den Listen, daß diese und jene Provinz, die sich zu sechzehn tausend Mann anheischig gemacht, kaum vier tausend gestellt hatte. Was aber den meisten Eindruck machte, war die Kaltsinnigkeit der Cuffahner selbst, die doch zuerst verlangt hatten, daß man zu den Waffen greifen solle. Sehr viele von denen, welche sich Anfangs ungemein hitzig gezeigt hatten, waren gleichwohl zu Hause geblieben, es sey nun wegen ihrer natürlichen Unbeständigkeit, oder weil sie Mokthar abspenstig gemacht, der, wie man sagte, mehr als zehn tausend Mann beredet habe, dem Soliman nicht zu folgen.


35 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Solimanfeuert siewieder an.

36 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dieser Befehl ward ausgeführt, und die Würkung traf mit der Erwartung des Solimans überein. Das Rachgeschrey erweckte die Hitze der Cuffahner aufs neue; eine Art von Raserey bemeisterte sich ihrer; ein jeder lief nach den Waffen, und brach in der grösten Eil nach dem allgemeinen Sammelplatze auf. Die Ankunft dieser neuen Mannschaft tröstete den Soliman ein wenig; so daß er nebst den Hülfsvölkern, die er noch von Madain und Basrah erwartete, in kurzem im Stande zu seyn glaubte, in Syrien einrükken zu können. Der Plan seines Feldzuges war schon völlig eingerichtet. Der Anfang sollte mit der Ermordung des Obeidallah geschehen, welchen man als den vornehmsten Urheber des Todes des Hassein ansahe; alsdenn hofte er alle Gewalt gegen die Ommiaden anzuwenden, um sie völlig auszurotten.


37 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dieser Befehl ward ausgeführt, und die Würkung traf mit der Erwartung des Solimans überein. Das Rachgeschrey erweckte die Hitze der Cuffahner aufs neue; eine Art von Raserey bemeisterte sich ihrer; ein jeder lief nach den Waffen, und brach in der grösten Eil nach dem allgemeinen Sammelplatze auf. Die Ankunft dieser neuen Mannschaft tröstete den Soliman ein wenig; so daß er nebst den Hülfsvölkern, die er noch von Madain und Basrah erwartete, in kurzem im Stande zu seyn glaubte, in Syrien einrükken zu können. Der Plan seines Feldzuges war schon völlig eingerichtet. Der Anfang sollte mit der Ermordung des Obeidallah geschehen, welchen man als den vornehmsten Urheber des Todes des Hassein ansahe; alsdenn hofte er alle Gewalt gegen die Ommiaden anzuwenden, um sie völlig auszurotten.


38 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Soliman befürchtete, dieses nachtheilige Beyspiel möchte noch grössere Unordnungen verursachen, und faßte also den Entschluß, seine Trupen aufbrechen zu lassen, und sie in beständiger Bewegung zu halten. Er rückte bis an den Ort fort, wo das Lager des Hassein gestanden hatte, als er getödtet wurde. Hier hielt er an seine Armee über den Tod dieses Prinzen eine sehr nachdrückliche Rede, und vergaß den Antheil nicht, welchen die Cuffahner daran gehabt hatten. Seine Trupen wurden so sehr gerühret, daß sie sich insgesamt auf die Knie warfen, GOtt um Vergebung dieses Verbrechens baten, und einen feyerlichen Eid ablegten, auch den letzten Blutstropfen zu vergiessen, um das Blut des Hassein zu rächen, und durch dieses Opfer die Schande gut zu machen, die sie sich durch die Verlassung eines Enkels des Propheten zugezogen hätten.


39 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Soliman ward über die Gesinnungen seiner Trupen erfreut, und glaubte, daß er sich dieselben zu Nutze machen müste, um auf das schleunigste auf den Feind los zu gehen, ob er Mervan.Hegire 64.n. C. G. 683schon von verschiedenen Boten, und besonders von dem Abdallah - ebn - Yesid, dem Statthalter von Cuffah, welcher den Zustand der Angelegenheiten mit kälterm Blute als Soliman überlegte, die kräftigsten Vorstellungen bekam, ja nicht weiter zurücken, sondern vielmehr nach Cuffah zurück zu kommen, und eine günstigere Gelegenheit zu erwarten. Dieser Statthalter hatte ohne Zweifel von der starken Mannschaft Nachricht bekommen, die Mervan auf die Beine brachte; er rieth also dem Soliman, ein Unternehmen ja nicht fortzusetzen, welches bey der kleinen Anzahl Trupen, die er dem Feinde entgegenstellen könne, nothwendig einen unglücklichen Ausgang haben müsse.


40 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Soliman ward über die Gesinnungen seiner Trupen erfreut, und glaubte, daß er sich dieselben zu Nutze machen müste, um auf das schleunigste auf den Feind los zu gehen, ob er Mervan.Hegire 64.n. C. G. 683schon von verschiedenen Boten, und besonders von dem Abdallah - ebn - Yesid, dem Statthalter von Cuffah, welcher den Zustand der Angelegenheiten mit kälterm Blute als Soliman überlegte, die kräftigsten Vorstellungen bekam, ja nicht weiter zurücken, sondern vielmehr nach Cuffah zurück zu kommen, und eine günstigere Gelegenheit zu erwarten. Dieser Statthalter hatte ohne Zweifel von der starken Mannschaft Nachricht bekommen, die Mervan auf die Beine brachte; er rieth also dem Soliman, ein Unternehmen ja nicht fortzusetzen, welches bey der kleinen Anzahl Trupen, die er dem Feinde entgegenstellen könne, nothwendig einen unglücklichen Ausgang haben müsse.


41 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Soliman ward über die Gesinnungen seiner Trupen erfreut, und glaubte, daß er sich dieselben zu Nutze machen müste, um auf das schleunigste auf den Feind los zu gehen, ob er Mervan.Hegire 64.n. C. G. 683schon von verschiedenen Boten, und besonders von dem Abdallah - ebn - Yesid, dem Statthalter von Cuffah, welcher den Zustand der Angelegenheiten mit kälterm Blute als Soliman überlegte, die kräftigsten Vorstellungen bekam, ja nicht weiter zurücken, sondern vielmehr nach Cuffah zurück zu kommen, und eine günstigere Gelegenheit zu erwarten. Dieser Statthalter hatte ohne Zweifel von der starken Mannschaft Nachricht bekommen, die Mervan auf die Beine brachte; er rieth also dem Soliman, ein Unternehmen ja nicht fortzusetzen, welches bey der kleinen Anzahl Trupen, die er dem Feinde entgegenstellen könne, nothwendig einen unglücklichen Ausgang haben müsse.


42 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Soliman machte sich nach Abgang des BoSolimansetzt die beyden Califenab.then wieder auf den Marsch, und rückte bis nach Mesopotamien. In der Ebene vor Ainverdah hielt er stille, um eine öffentliche Ceremonie daselbst zu verrichten, deren Beobachtung an seinem Untergange Ursache war. Er hatte es seinen Trupen schon längst vorgeschlagen, die beyden Califen Mervan undAbdallah - ebn - Zobeir abzusetzen, und an deren Stelle einen von den Nachkommen desAli auf den Thron zu heben. Da man diesen Vorschlag mit so freudigen Zurufungen angenommen hatte, daß bey nahe eine kleine Raserey mit unterzulaufen schien, so setzte Soliman die Zeit dazu feste, wenn man auf des Feindes Boden seyn werde. Weil ihm die Gegend von Aiverdah zu den Umständen, die er bey der feyerlichen Absetzung beobachten wollte, sehr geschickt zu seyn schien, so ließ er seine Trupen Halte machen; und ohne die geringste Vorsicht zu brauchen, welche die Klugheit in einem feindlichen Lande anzuwenden befiehlt, beschäftigte er sich mit nichts, als mit Veranstaltungen einer lächerlichen Ceremonie, welche für ihn den allerunglücklichsten Ausgang hatte.


43 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Solimansetzt die beyden Califenab.

44 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Soliman machte sich nach Abgang des BoSolimansetzt die beyden Califenab.then wieder auf den Marsch, und rückte bis nach Mesopotamien. In der Ebene vor Ainverdah hielt er stille, um eine öffentliche Ceremonie daselbst zu verrichten, deren Beobachtung an seinem Untergange Ursache war. Er hatte es seinen Trupen schon längst vorgeschlagen, die beyden Califen Mervan undAbdallah - ebn - Zobeir abzusetzen, und an deren Stelle einen von den Nachkommen desAli auf den Thron zu heben. Da man diesen Vorschlag mit so freudigen Zurufungen angenommen hatte, daß bey nahe eine kleine Raserey mit unterzulaufen schien, so setzte Soliman die Zeit dazu feste, wenn man auf des Feindes Boden seyn werde. Weil ihm die Gegend von Aiverdah zu den Umständen, die er bey der feyerlichen Absetzung beobachten wollte, sehr geschickt zu seyn schien, so ließ er seine Trupen Halte machen; und ohne die geringste Vorsicht zu brauchen, welche die Klugheit in einem feindlichen Lande anzuwenden befiehlt, beschäftigte er sich mit nichts, als mit Veranstaltungen einer lächerlichen Ceremonie, welche für ihn den allerunglücklichsten Ausgang hatte.


45 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Nachdem sich also Obeidallah an der Spitze seiner Armee gleich zu der Zeit gezeigt hatte, da die Trupen des Solimans auf nichts bedacht waren, als wie sie sich der Freude und der Zerstreuung überlassen wollten, und deswegen nicht die geringste Zucht noch Ordnung beobachteten, so war es den Syrern sehr leicht ihren Angrif so einzurichten, daß er nothwendig den glücklichsten Erfolg haben mußte. Ob nun schon die Araber überrascht wurden, so gelang es ihnen doch, sich in Schlachtordnung zu stellen, um dem Feinde die Spitze zu bieten. Allein ihre Gegenwehr war vergebens, weil sie mit Trupen streiten mußten, welche die ersten Vortheile schon weg hatten. Die Syrer hieben die Trupen des Solimans in die Pfanne. Er selbst kam in der Schlacht um, und nur diejenigen von seiner Armee kamen davon, welche gut genug beritten waren, in der grösten Eil entfliehen zu können.