Suchbegriff: sergi
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1 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Anfangs ließ Abubeker den Akramah undSergiabil, zwey erfahrne Krieger, wider ihn mit einem ganz zahlreichen Heere ausziehen, welches hernach durch neue Trupen, die derCalife unter Anführung des Khaled dazu stossen ließ, vermehrt wurde. Diese Armee nun, welche ohngefehr vierzig tausend Mann stark war, schlug ihr Lager bey einem Orte, Namens Akrebah, auf.


2 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Als er, das Commando über die Trupen zu übernehmen, anlangte, war Sergiabil, auf Befehl des Obeidah, bis vor Bostra (*) ge

(*) Bostra, vormals die Hauptstadt Arabiens, ist eine sehr feste Stadt, welche starken Handel treibt. Man muß sie nicht mit Basrah, oder Bassorah, einer Stadt an dem persischen Meerbusen, verwechseln.

rückt; denn weil sich dieser durch eine gänz Abubeker. Hegire 11. n. C. G. 632.liche Unthätigkeit nicht beschimpfen wollte, so hatte er ihn mit einiger Mannschaft, die Belagerung dieses Platzes zu unternehmen, ausgeschickt. Sergiabil hatte anfangs, aus der Aufführung des Befehlhabers daselbst, geschlossen, daß er bald damit zu Stande kommen werde. Dieser nemlich hatte sich, bey Annäherung der Muselmänner, zu ihm begeben, und ihn gefragt, was sein Begehren sey; Sergiabil hatte ihm hierauf geantwortet, die Stadt zu nöthigen, entweder den Mahometischen Glauben anzunehmen, oder Tribut zu bezahlen. Bey dieser Antwort hatte es der niederträchtige Befehlshaber bewenden lassen, war wieder in die Stadt zurück gekommen, und hatte die Einwohner zur Uebergabe bewegen wollen.


3 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Als er, das Commando über die Trupen zu übernehmen, anlangte, war Sergiabil, auf Befehl des Obeidah, bis vor Bostra (*) ge

(*) Bostra, vormals die Hauptstadt Arabiens, ist eine sehr feste Stadt, welche starken Handel treibt. Man muß sie nicht mit Basrah, oder Bassorah, einer Stadt an dem persischen Meerbusen, verwechseln.

rückt; denn weil sich dieser durch eine gänz Abubeker. Hegire 11. n. C. G. 632.liche Unthätigkeit nicht beschimpfen wollte, so hatte er ihn mit einiger Mannschaft, die Belagerung dieses Platzes zu unternehmen, ausgeschickt. Sergiabil hatte anfangs, aus der Aufführung des Befehlhabers daselbst, geschlossen, daß er bald damit zu Stande kommen werde. Dieser nemlich hatte sich, bey Annäherung der Muselmänner, zu ihm begeben, und ihn gefragt, was sein Begehren sey; Sergiabil hatte ihm hierauf geantwortet, die Stadt zu nöthigen, entweder den Mahometischen Glauben anzunehmen, oder Tribut zu bezahlen. Bey dieser Antwort hatte es der niederträchtige Befehlshaber bewenden lassen, war wieder in die Stadt zurück gekommen, und hatte die Einwohner zur Uebergabe bewegen wollen.


4 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Als er, das Commando über die Trupen zu übernehmen, anlangte, war Sergiabil, auf Befehl des Obeidah, bis vor Bostra (*) ge

(*) Bostra, vormals die Hauptstadt Arabiens, ist eine sehr feste Stadt, welche starken Handel treibt. Man muß sie nicht mit Basrah, oder Bassorah, einer Stadt an dem persischen Meerbusen, verwechseln.

rückt; denn weil sich dieser durch eine gänz Abubeker. Hegire 11. n. C. G. 632.liche Unthätigkeit nicht beschimpfen wollte, so hatte er ihn mit einiger Mannschaft, die Belagerung dieses Platzes zu unternehmen, ausgeschickt. Sergiabil hatte anfangs, aus der Aufführung des Befehlhabers daselbst, geschlossen, daß er bald damit zu Stande kommen werde. Dieser nemlich hatte sich, bey Annäherung der Muselmänner, zu ihm begeben, und ihn gefragt, was sein Begehren sey; Sergiabil hatte ihm hierauf geantwortet, die Stadt zu nöthigen, entweder den Mahometischen Glauben anzunehmen, oder Tribut zu bezahlen. Bey dieser Antwort hatte es der niederträchtige Befehlshaber bewenden lassen, war wieder in die Stadt zurück gekommen, und hatte die Einwohner zur Uebergabe bewegen wollen.


5 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Diese aber waren weit entfernt ihrem Befehls Sie werden zurückgeschlagen.haber zu gehorchen; sie beschlossen sich zu vertheidigen, und rückten sogar aus der Stadt, den Belagern ein Treffen anzubieten. Sergiabil nahm es an; ehe er es aber anfieng, betete er folgender Gestalt zu Gott: O Gott, der du die Eroberung dieses Landes deinem Propheten Mahomet versprochen hast! grosser Gott! herrlicher Gott! stehe uns bey wider diejenigen, welche deine Einigkeit verwerffen. Dieses Gebet ward nicht erhört; die Muselmänner wurden geschlagen und in größter Unordnung zurück getrieben. Man schickte in aller Eil zu dem Generale, ihm von Abubeker. Hegire 11. n. C. G. 632.dem schlechten Fortgange dieser Unternehmung Nachricht zu geben; allein man fand den nicht mehr, der sie befohlen hatte. Obeidah war eben fortgereiset, und Khaled hatte an seiner Statt das Commando übernommen.


6 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dieser General zog auf das eiligste den Trupen des Sergiabil zu Hülffe, und da er bey seiner Ankunft sahe, wie wenig Leute dieser Heerführer bey sich hatte, so machte er ihm sehr hefftige Vorwürffe, daß er sich unterstanden habe, einen Ort, wie Bastra, mit so geringer Macht zu belagern, und so gar das Treffen anzunehmen.Sergiabil entschuldigte sich damit, daß er nichts aus eignem Gutdünken übernommen, sondern bloß den Befehlen des Obeidah, dem er untergeben gewesen sey, gehorcht habe. Ich habe also, erwiederte Khaled mit vieler Heftigkeit,nichts weiter gegen dich zu sagen; Obeidah ist ein vollkommen ehrlicher Mann; aber wahrhaftig von der Kriegskunst versteht er sehr wenig.


7 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Dieser General zog auf das eiligste den Trupen des Sergiabil zu Hülffe, und da er bey seiner Ankunft sahe, wie wenig Leute dieser Heerführer bey sich hatte, so machte er ihm sehr hefftige Vorwürffe, daß er sich unterstanden habe, einen Ort, wie Bastra, mit so geringer Macht zu belagern, und so gar das Treffen anzunehmen.Sergiabil entschuldigte sich damit, daß er nichts aus eignem Gutdünken übernommen, sondern bloß den Befehlen des Obeidah, dem er untergeben gewesen sey, gehorcht habe. Ich habe also, erwiederte Khaled mit vieler Heftigkeit,nichts weiter gegen dich zu sagen; Obeidah ist ein vollkommen ehrlicher Mann; aber wahrhaftig von der Kriegskunst versteht er sehr wenig.


8 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Man schickte sogleich Läuffer ab, welche auf das schleunigste den Generalen, die in den ver= Abubeker. Hegire 11. n. C. G. 632.schiedenen Gegenden des arabischen Gebietes vertheilet waren, diese Befehle überbringen musten. Die vornehmsten davon waren Yezid, Sergiabil, Meag, Noman und Amru. Der erste commandirte in Balka, einem Gebiete an den Syrischen Grenzen Sergiabil in Palestina; Mead in Harran; Noman zu Tadmar, oder Palmyra; und Amru in Irack. So bald sie den Befehl erhielten, brach ein jeder zur Vertheidigung der gemeinen Sache auf.


9 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Man schickte sogleich Läuffer ab, welche auf das schleunigste den Generalen, die in den ver= Abubeker. Hegire 11. n. C. G. 632.schiedenen Gegenden des arabischen Gebietes vertheilet waren, diese Befehle überbringen musten. Die vornehmsten davon waren Yezid, Sergiabil, Meag, Noman und Amru. Der erste commandirte in Balka, einem Gebiete an den Syrischen Grenzen Sergiabil in Palestina; Mead in Harran; Noman zu Tadmar, oder Palmyra; und Amru in Irack. So bald sie den Befehl erhielten, brach ein jeder zur Vertheidigung der gemeinen Sache auf.


10 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Khaled beschloß folglich, den Feind anzugreiffen. Er stellte seine Armee in Schlachtordnung, und wieß den vornehmsten OfficierernAbubeker. Hegire 12. n. C. G. 633. ihre Plätze an. Mead und Noman bekamen den rechten Flügel zu commandiren; Saed und Sergiabil den linken, und die Bedeckungmee machen sich zum Treffen gefaßt. des Geräths, der Weiber und Kinder, ward dem Yezid anvertrauet.


11 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Thomas, welcher es gesehen hatte, wie die Araber sich der Fahne bemächtiget, brach mit seinem Gefolge so hitzig in ihre Glieder ein, daß er sich bis zu dem Sergiabil hindurch drang, in dessen Händen sich die Fahne befand. Der Streit ward an diesem Orte sehr heftig. Der christliche General schlug sich mit einer Tapferkeit, von welcher es schien, daß sie die schönsten Folgen nach sich ziehen müsse, als er plötzlich durch einen Pfeil, welcher ihm das Auge traf, ausser Stand gesetzt wurde, weiter zu kämpfen. Der Schmertz machte ihn wankend; seine Leute unterstützten ihn, und alles, was man nunmehr thun konnte, war die Fahne Abubeker. Hegire 12. n. C. G. 633.und die Vortheile, die man beynahe erlangt hatte, im Stiche zu lassen, um den General auf das schleinigste nach Damascus zu bringen.


12 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Khaled ertheilte auf das schleinigste Befehl, und alle Trupen von seinem Quartiere waren gar bald im Stande den Christen die Spitze zu bieten. Er begab sich in Person nach dem Quartiere des Sergiabil, wo es die höchste Zeit war.Thomas hatte daselbst alles in Unordnung gebracht. Die junge arabische Wittwe, welche daselbst bey den Trupen geblieben war, hatte sich mit aller Tapferkeit des unerschrockensten Soldaten herumgeschlagen; endlich aber war sie doch zum Kriegsgefangenen gemacht worden, nachdem sie verschiedene griechische Solda ten, die sich ihrer bemächtigen wollten, mit ei Abubeker. Hegire 12. n. C. G. 633.gner Hand umgebracht hatte. Sergiabil hatte sich gleichfalls mit vieler Unerschrockenheit gegen den Thomas selbst vertheidiget, welcher eben bey dem zweyten Angriffe ihn entweder tödten oder zum Gefangenen machen wollte, als Khaled, von dem Abdarrahman und andern Officiers unterstützt, zur rechten Zeit anlangte, ihn frey zu machen: auch die junge Wittwe ward durch dieses Mittel in Freyheit gesetzt, und der griechische General, welcher sich von allen Seiten angefallen sahe, mußte es noch vor ein Glück schätzen, daß er eiligst davon und in seine Stadt kommen konnte.


13 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Khaled ertheilte auf das schleinigste Befehl, und alle Trupen von seinem Quartiere waren gar bald im Stande den Christen die Spitze zu bieten. Er begab sich in Person nach dem Quartiere des Sergiabil, wo es die höchste Zeit war.Thomas hatte daselbst alles in Unordnung gebracht. Die junge arabische Wittwe, welche daselbst bey den Trupen geblieben war, hatte sich mit aller Tapferkeit des unerschrockensten Soldaten herumgeschlagen; endlich aber war sie doch zum Kriegsgefangenen gemacht worden, nachdem sie verschiedene griechische Solda ten, die sich ihrer bemächtigen wollten, mit ei Abubeker. Hegire 12. n. C. G. 633.gner Hand umgebracht hatte. Sergiabil hatte sich gleichfalls mit vieler Unerschrockenheit gegen den Thomas selbst vertheidiget, welcher eben bey dem zweyten Angriffe ihn entweder tödten oder zum Gefangenen machen wollte, als Khaled, von dem Abdarrahman und andern Officiers unterstützt, zur rechten Zeit anlangte, ihn frey zu machen: auch die junge Wittwe ward durch dieses Mittel in Freyheit gesetzt, und der griechische General, welcher sich von allen Seiten angefallen sahe, mußte es noch vor ein Glück schätzen, daß er eiligst davon und in seine Stadt kommen konnte.


14 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Hierauf stellten sich noch zwey oder drey andre Muselmänner, welche einer nach dem andern gleiches Schicksal hatten. Endlich erschienSergiabil, und mit ihm endigte sich der Kampf. Anfangs schien es, als ob er für den Muselmann sehr schlecht ausfallen würde: weil er ausserordentlich andächtig, und einer von denOmar. Hegire 17. n. C. G. 638. strengsten Beobachtern seiner Religion war, so hatten ihn die Fasten und das Wachen so ausgezehrt, daß es nicht das Ansehen hatte, daß er dem Christen lange würde Stand halten können. In der That warf ihn auch dieser bey dem ersten Anfalle zu Boden, sprang von seinem Pferde, und wollte ihn eben ermorden, als ein Reuter von der griechischen Armee aus dem Gliede hervor kam, mit verhangenem Zügel herzu sprengte, und noch zeitig genug anlangte, dem christlichen Officiere den Kopf abzuschlagen; er flohe hierauf zur muselmännischen Armee, wo er den Sergiabil mit hin nahm. Er gab sich nunmehr für einem von denen zu erkennen, welche sich ehedem wider den Mahomet zu empören unterstanden hatten. (*) Er gestand, daß ihn die Furcht, nachdrücklich dieses Verbrechens wegen gestraft zu werden, bewo=

(*) Dieser Muselmann hieß Tuleihah - ebn = Khovailed. Er war bey seinen Landsleuten so verabscheut, weil er sich wider den Mahomet hatte empören wollen, daß, als ihnAmru mit einem Empfehlungsschreiben an den Omar schickte, der Calife vor Entsetzen ganz ausser sich zu seyn schien, als er vor ihn kam. Doch die lebhafte Reue des Tuleihah, und der Dienst, welchen er dem Sergiabil erwiesen, brachte ihn endlich bey dem Califen vollkommen wieder in Gunst, daß er ihm seinen Fehler vergab, und ihn unter den Trupen beförderte.

Omar. Hegire 17. n. C. G. 638.gen habe, bey den Christen Dienste zu nehmen, wo er schon lange eine günstige Gelegenheit erwartet hätte, sich mit den Muselmännern wieder auszusöhnen.


15 - Des Abts von Marigny Geschichte der Araber unter der Regierung der Califen /

Hierauf stellten sich noch zwey oder drey andre Muselmänner, welche einer nach dem andern gleiches Schicksal hatten. Endlich erschienSergiabil, und mit ihm endigte sich der Kampf. Anfangs schien es, als ob er für den Muselmann sehr schlecht ausfallen würde: weil er ausserordentlich andächtig, und einer von denOmar. Hegire 17. n. C. G. 638. strengsten Beobachtern seiner Religion war, so hatten ihn die Fasten und das Wachen so ausgezehrt, daß es nicht das Ansehen hatte, daß er dem Christen lange würde Stand halten können. In der That warf ihn auch dieser bey dem ersten Anfalle zu Boden, sprang von seinem Pferde, und wollte ihn eben ermorden, als ein Reuter von der griechischen Armee aus dem Gliede hervor kam, mit verhangenem Zügel herzu sprengte, und noch zeitig genug anlangte, dem christlichen Officiere den Kopf abzuschlagen; er flohe hierauf zur muselmännischen Armee, wo er den Sergiabil mit hin nahm. Er gab sich nunmehr für einem von denen zu erkennen, welche sich ehedem wider den Mahomet zu empören unterstanden hatten. (*) Er gestand, daß ihn die Furcht, nachdrücklich dieses Verbrechens wegen gestraft zu werden, bewo=

(*) Dieser Muselmann hieß Tuleihah - ebn = Khovailed. Er war bey seinen Landsleuten so verabscheut, weil er sich wider den Mahomet hatte empören wollen, daß, als ihnAmru mit einem Empfehlungsschreiben an den Omar schickte, der Calife vor Entsetzen ganz ausser sich zu seyn schien, als er vor ihn kam. Doch die lebhafte Reue des Tuleihah, und der Dienst, welchen er dem Sergiabil erwiesen, brachte ihn endlich bey dem Califen vollkommen wieder in Gunst, daß er ihm seinen Fehler vergab, und ihn unter den Trupen beförderte.

Omar. Hegire 17. n. C. G. 638.gen habe, bey den Christen Dienste zu nehmen, wo er schon lange eine günstige Gelegenheit erwartet hätte, sich mit den Muselmännern wieder auszusöhnen.