Suchbegriff: quina
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Glauben sie wol, Mylord, daß Ludewig der XIV. den Hof mehr als in einem Stücke verbessert hat? Er wählte den Lully zu seinem Musicus, und nahm dem Lambert das Privilegium, weil Lambert ein mittelmäßiger Künstler, und Lully ein vortrefflicher Mann war. Er gab dem Quinaut den Stoff zu seinen Opern. Ludewig der XIV. war es, welcher die Armide angab. Er regierte die Mahlereyen desle Brun, er beschützte Boileau, Racinen, Molieren wider ihre Feinde; er munterte die nützlichen sowol als die schönen Künste auf, und allezeit mit Einsicht in die Sache: er lieh dem Vanrobes Geld, Manufacturen anzulegen; er schoß der indischen Handlungsgesellschaft, welche er gebildet hatte, ganze Millionen vor. Unter seiner Regierung sind nicht nur große Dinge geschehen, sondern er hat sie guten Theils selber gethan. Erlauben sie also, Mylord, daß ich mich bemühe, ein Denkmaal zu seinem Ruhme aufzurichten, welches ich noch weit mehr dem Nutzen des ganzen menschlichen Geschlechts weihe; ich schreibe als Mensch, nicht als Unterthan; ich will das letzte Jahrhundert schildern, und nicht bloß Vers. über das Jahrh. Ludew. des XIV. einen Fürsten. Ich bin der Geschichte überdrüßig, wo von nichts, als von den Abentheuern eines Königs die Rede ist, als ob er allein, oder, als ob alles für ihn da wäre. Kurz, ich schreibe vielmehr die Geschichte eines großen Jahrhunderts, als eines großen Königes.