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31 - Geheime Nachrichten von dem Czaar Peter dem großen /

A voir ce qu'il a fait de Petersbourg qu'on juge ce qu'il eut fait de Paris. Ce qui m'étonne le plus c'est le peu d'esperance, que devoit avoir le genre-humain, qu'il dut naitre à Moscau un homme tel que le Csar Pierre. Il y avoit à parier un nombre égal à celui de tous les hommes, qui ont peuplé de tous les tems la Russie contre l'unité, que ce genie si contraire au genie de sa Nation ne seroit donné à aucun Russe; & il y avoit encore à parier quinze millions, qui font le nombre des Russes d'aujourd'hui contre un, que ce lot de la nature ne tomberoit pas au Csar. Cependant la chose est arrivée. Il a fallu un nombre prodigieux de combinaisons & de Siécles avant que la nature fit naitre celui qui devoit inventer la charruë & celui à qui nous devons l'art de la navette. Aujourd'hui les Russes ne sont plus surpris de leurs progrés, ils se sont en moins de cinquante ans familiarisez avec tous les arts. On diroit, que ces arts sont anciens chez eux, il y a encore de vastes climats en Afrique où les hommes ont besoin d'un Csar Pierre; il viendra peut-être dans des millions d'années, car tout vient trop tard.


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Vous m'apportez, Mylord, l'exemple du Czar Pier- re le Grand, qui a fait naître les Arts dans son Païs, & qui est le Créateur d'une Nation nouvelle. Vous me dî- tes, que cependant son Siecle ne sera point appellé dans l'Eu- rope le Siecle du Czar Pierre, vous en concluez que je ne dois point appeller le Siecle passé le Siecle de Louis XIV.


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Vous m'apportez, Mylord, l'exemple du Czar Pier- re le Grand, qui a fait naître les Arts dans son Païs, & qui est le Créateur d'une Nation nouvelle. Vous me dî- tes, que cependant son Siecle ne sera point appellé dans l'Eu- rope le Siecle du Czar Pierre, vous en concluez que je ne dois point appeller le Siecle passé le Siecle de Louis XIV.


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Il me semble, que la différence est bien palpable; le Czar Pierre s'est instruit chez les autres Peuples, il a por- té leurs Arts chez lui: mais Louis XIV a instruit les Na- tions, & tout, jusqu'à ses fautes mêmes, a été utile à l'Europe. Les Protestans qui ont quitté ses Etats, ont porté chez vous-même une industrie qui faisoit la richesse de la France.


35 - /

Sie führen mir, Mylord, das Exempel Peters des Großen an, welcher die Künste in seinem Lande hervorsprossen ließ, und der Schöpfer eines neuen Volkes ward. Sie sagen mir, weil man in Europa sein Jahrhundert niemals das Jahrhundert Peters des großen nennen würde, so dürfe auch ich nicht das vergangene Jahrhundert das Jahrhundert Ludewigs des XIV. nennen.


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Sie führen mir, Mylord, das Exempel Peters des Großen an, welcher die Künste in seinem Lande hervorsprossen ließ, und der Schöpfer eines neuen Volkes ward. Sie sagen mir, weil man in Europa sein Jahrhundert niemals das Jahrhundert Peters des großen nennen würde, so dürfe auch ich nicht das vergangene Jahrhundert das Jahrhundert Ludewigs des XIV. nennen.


37 - /

Es scheint mir, als ob der Unterschied sehr hand greiflich sey. Peter wurde bey andern Völkern unterrichtet, und brachte ihre Künste in sein Land.Ludewig der XIV. aber hat die Völker unterrichtet, und alles, sogar seine Fehler, sind Europa nützlich gewesen. Die Protestanten, welche seine Staaten verließen, haben auch bis nach England die Emsigkeit gebracht, welche den Reichthum von Frankreich ausmachten.


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Die erste FrauJacobs des IIten Königs in Eng land, war eine Tochter des Kanzlers Hyde. Sie war beyweiten aus keiner so guten Familie als die Frau von Maintenon, noch vielweniger aber hatte von Ludewig dem XIV. sie ihre Verdienste. Wir haben Petern dem Großen ein Frauenzimmer heirathen sehen, welches weit geringer als jene beyden Damen waren, und diese Gemahlinn Peters ward nicht nur Kaiserinn, sondern sie verdiente es auch zu seyn. Die Liebe macht, daß alle Ungleichheiten verschwinden, und weiß sehr große Zwischenräume zusammen zu bringen. Der gewisseste Beweis, daß die Frau von Maintenon ihres Glückes werth gewesen, war dieser, daß sie es niemals misbrauchte. Sie hatte niemals die Eitelkeit dasjenige zu scheinen was sie war; ihre Bescheidenheit verlor sich niemals; und niemand am Hofe konnte sich über sie beklagen. Nach dem Tode Ludewigs des XIV begab sie sich in die Abtey von St. Cir, wo sie eine Pension von vier und zwanzig tausend Livres bekam; und dieses war das einzige Glück, welches sie sich vorbehielt.


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Czaar Peter, dem großen.

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Peter der erste hat den Zunamen des großen bekommen, weil er sehr große Thaten unternommen und ausgeführet hat, wovon keine seinen Vorfahren in den Sinn gekommen war. Sein Volk war vor seiner Zeit nichts als ein tartarisches Volk. Es ist sehr wahrscheinlich, daß vor einigen tausend Jahrhunderten, alle Nationen ein Mittelding zwischen Menschen und Bär gewesen sind, bis endlich unter ihnen solche Leute aufgestanden sind, als der Czaar Peter war, und zwar zu einer Zeit, da sie gelegentlicher nicht aufstehen konnten.


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Peter der erste hat den Zunamen des großen bekommen, weil er sehr große Thaten unternommen und ausgeführet hat, wovon keine seinen Vorfahren in den Sinn gekommen war. Sein Volk war vor seiner Zeit nichts als ein tartarisches Volk. Es ist sehr wahrscheinlich, daß vor einigen tausend Jahrhunderten, alle Nationen ein Mittelding zwischen Menschen und Bär gewesen sind, bis endlich unter ihnen solche Leute aufgestanden sind, als der Czaar Peter war, und zwar zu einer Zeit, da sie gelegentlicher nicht aufstehen konnten.


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Der Zufall wollte, daß ein junger Genueser, mit Namen le Fort, mit einem dänischen Gesandten im Jahre 1695 nach Rußland reiste. Peter war damals 19 Jahr alt, er sah diesen Genueser, welcher in sehr kurzer Zeit Rußisch gelernet hatte, und fast alle andere europäische Sprachen konnte. Le Fort gefiel dem Prinzen ungemein; er trat in seine Dienste, und gelangte gar bald darauf zu seiner vertrautesten Freundschaft. Er brachte ihm bey, daß noch Geheime Nachrichten eine andere Art zu leben und zu regieren sey, als diejenige, welche in seinem weitläuftigen und elenden Reiche zum Unglücke, von allen Zeiten her, eingeführet sey. Ohne diesen Genueser würde Rußland noch in der Barbarey stecken.


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Der Zufall wollte, daß ein junger Genueser, mit Namen le Fort, mit einem dänischen Gesandten im Jahre 1695 nach Rußland reiste. Peter war damals 19 Jahr alt, er sah diesen Genueser, welcher in sehr kurzer Zeit Rußisch gelernet hatte, und fast alle andere europäische Sprachen konnte. Le Fort gefiel dem Prinzen ungemein; er trat in seine Dienste, und gelangte gar bald darauf zu seiner vertrautesten Freundschaft. Er brachte ihm bey, daß noch Geheime Nachrichten eine andere Art zu leben und zu regieren sey, als diejenige, welche in seinem weitläuftigen und elenden Reiche zum Unglücke, von allen Zeiten her, eingeführet sey. Ohne diesen Genueser würde Rußland noch in der Barbarey stecken.


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Es wurde nothwendig eine große Seele dazu erfodert, auf einmal einem Ausländer Gehör zu geben, und alle Vorurtheile des Thrones und des Vaterlandes abzulegen. Der Czaar begriff, daß weder er, noch seine Nation, Menschen wären, und daß er sein Reich zu bilden habe: nirgends aber fand er den geringsten Beystand dazu. Er kam endlich auf den Einfall, sein Königreich zu verlassen, und als ein zweyter Prometheus das himmlische Feuer borgen zu gehen, weil er seine Landsleute beleben wollte. Dieses göttliche Feuer zu suchen, gieng er zu den Holländern, welche vor dreyhundert Jahren von einer solchen Flamme eben so wenig wußten, als die Russen. Er konnte seinen Entwurf nicht so bald ausführen, als er gerne gewollt hätte. Er mußte gegen die Türken, oder vielmehr gegen die Tartarn, im Jahre 1696 einen Krieg führen; und erst nach ihrer Ueberwindung verließ er seine Länder, um sich selbst in allen Künsten unterrichten zu lassen, welche damals in Rußland gänzlich unbekannt waren. Der Beherrscher des allerweitläuftigsten Reiches auf der Welt, machte sich nach Amsterdam, zwey ganzer Jahr daselbst, und in dem Dorfe Sardam, unter dem NamenPeter Michelhof, zu leben. Gemeiniglich nennte man ihn nur Herr Peter Bas. Er ließ sich in die Liste der Schiffsbauer dieses berühmten Dorfes einschreiben, welches fast ganz Europa mit Schiffen vom Czaar Peter, dem großen. versieht. Er führte die Axt und das Richtscheit selbst, und wenn er auf der Werkstatt an dem Baue eines Schiffes gearbeitet hatte, so übte er sich in der Erdbeschreibung, in der Meßkunst und in der Geschichte. Anfangs versammlete sich das Volk um ihn herum. Er trieb manchmal die ungestümen Neugierigen mit einer ziemlich groben Art von sich weg, und das Volk litt es, das sonst so wenig zu leiden gewohnt ist. Seine erste Sprache, die er lernte, war das Holländische. Er legte sich hierauf auf das Deutsche, welches ihm eine zärtliche Sprache zu seyn schien, und die er hernach an seinem Hofe einführte.


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vom Czaar Peter, dem großen.