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31 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Selbst die Laster, die er, seinem eigenen Geständnisse nach, vor seiner Bekehrung an sich gehabt hat, zeigen, daß er von diesem Temperamente müsse gewesen seyn. Er war ein Lästerer, ein Verläumder, ein Verfolger; welches alles aus der allzugrossen Hitze entstehet. Der allerunwidersprechlichste Beweis aber, daß er von cholerischmelancholischer Beschaffenheit müsse gewesen seyn, ist aus dem beständigen Streite und Kampfe herzunehmen, der, wie er selbst bekennet, innerlich zwischen dem bessern und schlechtern Theile seiner selbst unaufhörlich dauerte. Jch sehe aber ein ander Gesetz, spricht er Röm. VII, 23, in meinen Gliedern, das da widerstrebet dem Gesetze in meinemGemüthe, und nimmt mich gefangen in der Sünden Gesetz, welches ist in meinen Gliedern. Dieser innerliche Streit aber, wie wir nach der Meynung des Aristoteles bewiesen haben, ist bey denen etwas sehr gewöhnliches, in deren Temperamente die verbrannte schwarze Galle die Oberhand hat. Es ist zwar wahr, man kann diese Stelle sehr wohl anders erklären, und sie wird auch in der That anders erklärt, nämlich so, daß dieser Streit aus der Unordnung entstanden sey, welche die Erbsünde zwischen dem Geiste und dem Fleische verursachet hat. Da er aber so gar groß und anhaltend gewesen ist, so glaube ich, daß er auch aus der schwarzen Galle habe entstehen können, als an welcherPaulus in der Einrichtung seiner Natur einen Ueberfluß hatte. Der König und Prophet David hatte gleichfalls an der Erbsünde Antheil, und gleichwohl beklagt er sich nicht so heftig darüber, als der heil. Paulus: er sagt vielmehr, daß der geringere Theil seiner selbst sehr wohl mit seiner Vernunft übereinstimme, wenn er sich in seinem GOtt erfreuen wolle. Mein Leib und Seele, sagt er im vier und achtzigsten seiner Lieder, freuen sich in dem lebendigen GOtt. Wie wir aber in dem vierzehnten Hauptstücke erweisen werden, so hatte David das beste Temperament von allen, welches die Natur den Menschen nur immer geben kann: und von diesem werden wir mit dem einmüthigsten Beyfalle aller Weltweisen darthun, daß es den Menschen gemeiniglich geneigt zur Tugend mache, ohne daß ihm das Fleisch sehr widerstreitet.


32 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Selbst die Laster, die er, seinem eigenen Geständnisse nach, vor seiner Bekehrung an sich gehabt hat, zeigen, daß er von diesem Temperamente müsse gewesen seyn. Er war ein Lästerer, ein Verläumder, ein Verfolger; welches alles aus der allzugrossen Hitze entstehet. Der allerunwidersprechlichste Beweis aber, daß er von cholerischmelancholischer Beschaffenheit müsse gewesen seyn, ist aus dem beständigen Streite und Kampfe herzunehmen, der, wie er selbst bekennet, innerlich zwischen dem bessern und schlechtern Theile seiner selbst unaufhörlich dauerte. Jch sehe aber ein ander Gesetz, spricht er Röm. VII, 23, in meinen Gliedern, das da widerstrebet dem Gesetze in meinemGemüthe, und nimmt mich gefangen in der Sünden Gesetz, welches ist in meinen Gliedern. Dieser innerliche Streit aber, wie wir nach der Meynung des Aristoteles bewiesen haben, ist bey denen etwas sehr gewöhnliches, in deren Temperamente die verbrannte schwarze Galle die Oberhand hat. Es ist zwar wahr, man kann diese Stelle sehr wohl anders erklären, und sie wird auch in der That anders erklärt, nämlich so, daß dieser Streit aus der Unordnung entstanden sey, welche die Erbsünde zwischen dem Geiste und dem Fleische verursachet hat. Da er aber so gar groß und anhaltend gewesen ist, so glaube ich, daß er auch aus der schwarzen Galle habe entstehen können, als an welcherPaulus in der Einrichtung seiner Natur einen Ueberfluß hatte. Der König und Prophet David hatte gleichfalls an der Erbsünde Antheil, und gleichwohl beklagt er sich nicht so heftig darüber, als der heil. Paulus: er sagt vielmehr, daß der geringere Theil seiner selbst sehr wohl mit seiner Vernunft übereinstimme, wenn er sich in seinem GOtt erfreuen wolle. Mein Leib und Seele, sagt er im vier und achtzigsten seiner Lieder, freuen sich in dem lebendigen GOtt. Wie wir aber in dem vierzehnten Hauptstücke erweisen werden, so hatte David das beste Temperament von allen, welches die Natur den Menschen nur immer geben kann: und von diesem werden wir mit dem einmüthigsten Beyfalle aller Weltweisen darthun, daß es den Menschen gemeiniglich geneigt zur Tugend mache, ohne daß ihm das Fleisch sehr widerstreitet.


33 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Das Wasser, welches sie bey dieser Speise tranken, war so beschaffen, als sie es verlangten. Wenn sie es aber nicht so antrafen, so hatte GOtt dem Moses (2. B. Mos. XV.) ein Holz von so göttlicher Kraft gezeigt, daß, wenn er es in schweres und bitteres Wasser warf, das Wasser sogleich leicht und von dem angenehmsten Geschmacke ward. Wenn sie ferner gar kein Wasser antrafen, so nahm Moses (2. B. Mos. XVI.) die Ruthe, mit welcher er durch das rothe Meer zwölf Wege eröfnet hatte, und schlug damit gegen die Felsen; sogleich sprang klares und süsses Wasser heraus, so gut als es nur der Geschmack des Volks verlangen konnte. Der heil. Paulus sagt daher: von

*) βιβλ. α. περι τροφαν δυναμ.

dem Fels, der mit folgte; womit er so viel sagen will: das Wasser, welches der Fels hergab, folgte allezeit ihrem Verlangen nach, indem es so, wie sie es wünschten, klar, süsse und schmackhaft war. Jhr Magen aber war gewohnt, schweres und bitteres Wasser zu trinken, weil in Aegypten, wie Galenus*) erzählt, das Wasser so schlecht und verderbt ist, daß man es erst abkochen muß, ehe man es trinken kann. Da sie also lauter reines und leichtes Wasser bekamen, so mußte es sich in ihrem Magen nothwendig in Cholera verwandeln, weil es allzuwenig Widerstand thun konnte. Das Wasser, sagt Galenus, **) wenn es von dem Magen gehörig verdauet werden, und nicht darinnen verderben soll, muß mit den derben Speisen, die man genießt, von einerley Beschaffenheit seyn. Wenn der Magen stark ist, so muß man ihm auch verhältnißweise starke Speisen geben; ist er aber schwach und zärtlich, so müssen auch die Speisen darnach eingerichtet seyn. Ein gleiches muß man mit dem Wasser beobachten. Wir sehen daher aus der Erfahrung, daß ein Mensch, welcher schweres Wasser zu trinken gewohnt ist, niemals seinen Durst mit leichtem Wasser wird stillen können. Der Magen wird es nicht einmal empfinden, und seine Trockenheit wird zunehmen, weil die allzuunmässige Hitze desselben leichtes Wasser verbrennt, und es,

*) εἰς το ἑκτον των ἐπιδουμιων του Ιπποκρ. βιβλ. δ.

**) ἐις το των ἀφορισμ. τμημ. ε.

sobald es hinein kömmt, in Ansehung des wenigen Widerstandes, den es thun kann, auflöset.


34 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

Die Wahrheit von dieser Lehre erhellt ganz deutlich, wenn man die erste Weibsperson, die in der Welt gewesen ist, betrachtet. Ob sie gleichGOtt mit seinen eigenen Händen gebaut, und sie so vollkommen gemacht hatte, als eine ihres Geschlechts werden kann, so ist es doch eine ausgemachte Sache, daß sie weit weniger Verstand, als Adam hatte. Der Teufel merkte dieses sehr wohl; er versuchte daher sie, und wagte es nicht, seine Gründe dem Manne vorzulegen, vor dessen Genie und Weisheit er sich fürchtete. Denn, daß man sagen wollte, Eva hätte aus eigener Schuld nicht eine so grosse Weisheit besessen, als Adam, das wäre eine Behauptung, die man nicht beweisen könnte, weil sie damals noch nicht gesündiget hatte. Die Ursache also, warum schon das erste Weib nicht so viel Genie hatte, als der Mann, ist offenbar diese, weil sie GOtt kalt und feucht erschuf, als welches Temperament nothwendig zur Fruchtbarkeit erfordert wird, dem Verstande aber ganz zuwider ist. Hätte sie GOtt von einem so gemässigten Temperamente gemacht, als denAdam, so würde sie auch eben so vollkommen weise gewesen seyn, als er; sie würde aber weder gebohren, noch die monatliche Zeit gehabt haben, wenn GOtt nicht etwas Uebernatürliches hätte thun wollen. Auf diese Natur gründet sich der heil. Paulus, wenn er befiehlt, daß keinWeib lehren, sondern schweigen und lernen, und ihrem Manne unterthänig seyn solle. Dieses aber versteht sich nur alsdenn, wenn das Weib keinen göttlichen Geist oder eine andere natürli che Gnadengabe hat: denn wenn diese da ist, so ist es ihr ganz wohl erlaubt zu reden und zu lehren. Dieses sieht man an jener weisen Frau, der Judith, welche, als die Jsraeliten von den Assyrern in Bethulien eingeschlossen wurden, die Aeltesten Chambri und Charmi zu sich holen ließ, und zu ihnen sagte: was soll das seyn, daß Osias gewilliget hat, die Stadt den Assyrern aufzugeben, wenn uns in fünf Tagen nicht geholfen wird? Wer seyd ihr, daß ihr GOtt versucht? Das dient nicht, Gnade zu erwerben, sondern vielmehr Zorn und Ungnade. Wollt ihr dem HErrn eures Gefallens Zeit und Tage bestimmen, wenn er helfen soll? Nachdem sie ihnen auf diese Art ihr Unrecht vorgehalten hatte, so zeigte sie ihnen auch, wie sie GOtt versöhnen, und das Gebetene von ihm erlangen müßten. Auf gleiche Art lehrte die Elbora, ein nicht weniger weises Weib, das Jsraelitische Volk, wie es GOtt für den gegen seine Feinde erfochtenen grossen Sieg gehörig danken sollte. Wenn aber eine Weibsperson in ihrer natürlichen Beschaffenheit bleibt, so sind alle Theile der Gelehrsamkeit und Weisheit ihrem Genie ganz und gar zuwider. Die katholische Kirche hat es also aus sehr gutem Grunde befohlen, daß kein Weib, weder lehren noch predigen, noch Beichte hören soll, weil ihr Geschlecht keiner Klugheit, und Kirchenzucht fähig sey.


35 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

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‘Not as though I had already attained, either were already perfect;--but this one thing I do, forgetting those things which are behind, and reaching forth unto those things which are before, I press toward the mark for the prize of the high calling of God in Christ Jesus.’ And then he adds, ‘Let us therefore, as many as are perfect, be thus minded.’


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But now, if the Apostle thought it necessary for those, who were in his state of perfection, to be thus minded, that is, thus labouring, pressing and aspiring after some degrees of holiness, to which they were not then arrived, surely it is much more necessary for us, who are born in the dregs of time, and labouring under great imperfections, to be thus minded, that is, thus earnest and striving after such degrees of a holy and divine life, as we have not yet attained.


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Now all this is not over-straining the matter, or proposing to ourselves, any needless perfection. It is but barely complying with the Apostle’s advice, where he says, ‘Finally, brethren, whatsoever things are true, whatsoever things are just, whatsoever things are pure, whatsoever things are of good report; if there be any virtue, and if there be any praise, think on these things.’* For no one can come near the doctrine of this passage, but he that proposes to himself to do everything in this life as the servant of God, to live by reason, in everything that he does, and to make the wisdom and holiness of the Gospel, the rule and measure of his desiring, and using, every gift of God.


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