Suchbegriff: nero
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16 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Einige neue Schriftsteller haben geglaubt, Nero habe alle Komödianten aus Rom verjagt, weil Tacitus, wenn er diese Verbannung derPantomimen erzehlt, den allgemeinen Namenbraucht, mit welchen man diejenigen, die aufdem Theater spielte, belegte. Er jagte alleHistrione aus Italien, sagt Tacitus, welchesdas einzige Mittel war, den Aufrühren vorzubeugen, zu welchen in den Theatern Anlaß genommen wurde. (*) Non aliud remediumrepertum est, quam ut Histriones Italia pellerentur. Allein man kann es beweisen, daßbloß die Pantominen damals verjagt worden, und daß Tacitus durch eine bey solchen Dingenganz wohl zu entschuldigende Nachläßigkeit den(*) Tacit. Annal. lib. 13.du Bos,Namen der Gattung für den Namen der Art,gesetzt hat. Und zwar erstlich deswegen, weilTacitus unmittelbar nach den angeführten Worten einen Umstand hinzufügt, welcher es deutlich genug beweiset, daß Nero nicht die Theater habe verschliessen lassen. Er befahl, sagt dieserGeschichtsschreiber, daß man von nun an dasTheater wieder mit Soldaten besetzen solle, wieman es vordem gethan. Nero hatte diese Soldatenwache seit einiger Zeit weggenommen, umsich desto populärer zu stellen. Milesque theatro rurium assideret. Zweytens deswegen, weil Tacitus, wenn er von der Zurückberufungder Histrione redet, sie ausdrücklich Pantomimennennet. (*) Redditi quamquam scenæ Pantomimi certaminibus sacris prohibebantur.


17 - Aesop's Fables /

Nero

18 - Sittenlehre /

Es ist eine gefährliche Eitelkeit, sich mit denen, die uns überlegen sind, in einen Wettstreit einzulassen, es mag seyn worinn es will, in Waffen, oder in Aufwand, oder in Künsten und Wissenschaften. Unmöglich kann jemand einen andern zu schätzen wissen, der nicht eine genaue Kenntniß vor sich selbst hat. Ja, jedes eitle und übermüthige Unternehmen kann nicht anders als übel ausschlagen, und wird den Wagehals unfehlbar lächerlich machen. Einen Großen in seiner eignen Weise übertreffen wollen, verräth gewisser Maassen, üble Sitten, und ist wenigstens ein hoher Grad der Unbesonnenheit. Manche nehmen es für eine Beleidigung an, an Witz, manche an Narrheit übertroffen zu werden; so wie es Nero nicht leiden konnte, daß jemand ein beßrer Leyermann wäre, als er: die Sache aber mag noch so groß, oder noch so gemein seyn; der Fall bleibt in Ansehung der neidischen Beeiferung, immer eben derselbe.


19 - /

Laßt uns unter der Zahl der Lügen den Geschmak an Allegorien nicht vergessen. Als man die Fragmenta des Petrons gefunden hatte, zu welchen hernach Naudot ganz kühnlich die seinigen gefüget hatte, so hielten alle Gelehrte den Konsul Petronius für den Ver Gedruckte Lügen.fasser; sie sahen den Nero und seinen ganzen Hof in einer Schaar wüster junger Schüler, welche die Helden dieses Werks sind. Man ward durch den Namen betrogen, und ist es noch. Der lüderliche und unbekannte Wüstling, welcher diese mehr schädliche als sinn reiche Satyre geschrieben, mußte der Konsul Titus Petronius gewesen seyn; Trimalcion, dieser abgeschmackte Alte, dieser Finanzmeister, der weit unter dem Tur caret ist, mußte der Kaiser Nero seyn; seine ekelmachende und erbärmliche Frau mußte die schöne Actea, der grobe Pedante Agamemnon mußte der WeltweiseSeneca seyn: Das heißt den ganzen Hof Ludewigs des XIVten, im Gusman d'Alfarache oder im Gilblas suchen und finden. Aber, wird man sagen, was gewinnt man damit, den Menschen solcher Kleinigkeiten wegen ihren Irrthum zu benehmen? Ich gewinne nichts damit, ohne Zweifel, allein man muß sich gewöhnen, die Wahrheit auch in den allerkleinesten Sa

chen zu suchen; sonst wird man in den großen ziemlich betrogen werden.


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Laßt uns unter der Zahl der Lügen den Geschmak an Allegorien nicht vergessen. Als man die Fragmenta des Petrons gefunden hatte, zu welchen hernach Naudot ganz kühnlich die seinigen gefüget hatte, so hielten alle Gelehrte den Konsul Petronius für den Ver Gedruckte Lügen.fasser; sie sahen den Nero und seinen ganzen Hof in einer Schaar wüster junger Schüler, welche die Helden dieses Werks sind. Man ward durch den Namen betrogen, und ist es noch. Der lüderliche und unbekannte Wüstling, welcher diese mehr schädliche als sinn reiche Satyre geschrieben, mußte der Konsul Titus Petronius gewesen seyn; Trimalcion, dieser abgeschmackte Alte, dieser Finanzmeister, der weit unter dem Tur caret ist, mußte der Kaiser Nero seyn; seine ekelmachende und erbärmliche Frau mußte die schöne Actea, der grobe Pedante Agamemnon mußte der WeltweiseSeneca seyn: Das heißt den ganzen Hof Ludewigs des XIVten, im Gusman d'Alfarache oder im Gilblas suchen und finden. Aber, wird man sagen, was gewinnt man damit, den Menschen solcher Kleinigkeiten wegen ihren Irrthum zu benehmen? Ich gewinne nichts damit, ohne Zweifel, allein man muß sich gewöhnen, die Wahrheit auch in den allerkleinesten Sa

chen zu suchen; sonst wird man in den großen ziemlich betrogen werden.