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germeisters wird Fabius von neuen zum Dictator erwählet. Er fängt an, die Gemüther durch die Religion zu lencken. Abreise des Dictators.Von dem Ansehen der Dictatur. Serviliusmuß die Küste mit einer Flotte bewachen. Fabius setzt sich vor, keine Schlacht zu wagen, undbleibt standhaft bey diesem Vorsatze, ob sich gleich Hannibal sehr darum bemühet, ihn davon abzubringen, und seine Leute ihn deswe gen verspotten. Character des Minucius. Hannibal wird durch den Irrthum seines Wegweisers betrogen. Bewundernswürdige Treue derRömischen Bundesgenossen. Aufrührische Rede des Minucius wider den Dictator. Verwogene und unglückliche Schlacht des Minucius. Scharmützel zwischen beyden Parteyen. Hannibal zieht sich durch eine gantz neue Kriegslist aus einem sehr gefährlichen Handel. Fabius wirdgenöthiget, nach Rom zu gehen. Glückliche Verrichtungen des Cn. Scipio in Spanien. P. Scipio begiebt sich dahin zu seinem Bruder.Durch die List des Abelox werden den RömernSpanische Geisseln geliefert. Die weisen Verzö gerungen des Fabius bringen ihn in üblen Ruff.Zwey andre Ursachen machen ihn verdächtig. Ein geringer Vortheil des Minucius gegen den Han nibal. Das Volk macht das Ansehen des Mi nucius dem Anfehen<Ansehen> des Dictators gleich. Trotzige Verwegenheit des Minucius. Schlacht desHannibal und Minucius. Der letztere wird ge schlagen. Fabius rettet ihn. Minucius erkennet seinen Fehler und unterwirft sich wieder dem Dictator. Seltene Eigenschaften des Fabius.Seine weise Aufführung gegen den Hannibal.Ausschweifung über die Veränderung der Müntzen zu Rom.

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germeisters wird Fabius von neuen zum Dictator erwählet. Er fängt an, die Gemüther durch die Religion zu lencken. Abreise des Dictators.Von dem Ansehen der Dictatur. Serviliusmuß die Küste mit einer Flotte bewachen. Fabius setzt sich vor, keine Schlacht zu wagen, undbleibt standhaft bey diesem Vorsatze, ob sich gleich Hannibal sehr darum bemühet, ihn davon abzubringen, und seine Leute ihn deswe gen verspotten. Character des Minucius. Hannibal wird durch den Irrthum seines Wegweisers betrogen. Bewundernswürdige Treue derRömischen Bundesgenossen. Aufrührische Rede des Minucius wider den Dictator. Verwogene und unglückliche Schlacht des Minucius. Scharmützel zwischen beyden Parteyen. Hannibal zieht sich durch eine gantz neue Kriegslist aus einem sehr gefährlichen Handel. Fabius wirdgenöthiget, nach Rom zu gehen. Glückliche Verrichtungen des Cn. Scipio in Spanien. P. Scipio begiebt sich dahin zu seinem Bruder.Durch die List des Abelox werden den RömernSpanische Geisseln geliefert. Die weisen Verzö gerungen des Fabius bringen ihn in üblen Ruff.Zwey andre Ursachen machen ihn verdächtig. Ein geringer Vortheil des Minucius gegen den Han nibal. Das Volk macht das Ansehen des Mi nucius dem Anfehen<Ansehen> des Dictators gleich. Trotzige Verwegenheit des Minucius. Schlacht desHannibal und Minucius. Der letztere wird ge schlagen. Fabius rettet ihn. Minucius erkennet seinen Fehler und unterwirft sich wieder dem Dictator. Seltene Eigenschaften des Fabius.Seine weise Aufführung gegen den Hannibal.Ausschweifung über die Veränderung der Müntzen zu Rom.

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germeisters wird Fabius von neuen zum Dictator erwählet. Er fängt an, die Gemüther durch die Religion zu lencken. Abreise des Dictators.Von dem Ansehen der Dictatur. Serviliusmuß die Küste mit einer Flotte bewachen. Fabius setzt sich vor, keine Schlacht zu wagen, undbleibt standhaft bey diesem Vorsatze, ob sich gleich Hannibal sehr darum bemühet, ihn davon abzubringen, und seine Leute ihn deswe gen verspotten. Character des Minucius. Hannibal wird durch den Irrthum seines Wegweisers betrogen. Bewundernswürdige Treue derRömischen Bundesgenossen. Aufrührische Rede des Minucius wider den Dictator. Verwogene und unglückliche Schlacht des Minucius. Scharmützel zwischen beyden Parteyen. Hannibal zieht sich durch eine gantz neue Kriegslist aus einem sehr gefährlichen Handel. Fabius wirdgenöthiget, nach Rom zu gehen. Glückliche Verrichtungen des Cn. Scipio in Spanien. P. Scipio begiebt sich dahin zu seinem Bruder.Durch die List des Abelox werden den RömernSpanische Geisseln geliefert. Die weisen Verzö gerungen des Fabius bringen ihn in üblen Ruff.Zwey andre Ursachen machen ihn verdächtig. Ein geringer Vortheil des Minucius gegen den Han nibal. Das Volk macht das Ansehen des Mi nucius dem Anfehen<Ansehen> des Dictators gleich. Trotzige Verwegenheit des Minucius. Schlacht desHannibal und Minucius. Der letztere wird ge schlagen. Fabius rettet ihn. Minucius erkennet seinen Fehler und unterwirft sich wieder dem Dictator. Seltene Eigenschaften des Fabius.Seine weise Aufführung gegen den Hannibal.Ausschweifung über die Veränderung der Müntzen zu Rom.

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Fabius wird zum Prodictator und Minucius Rufus zum General der Cavalerie ernennet. Liv.XXII. 8.

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Wenn sich jemals die Republick in denUmständen befunden hat, wo sie genöthigetgewesen, dieses ausserordentliche Mittel zuergreifen, so war sie es gewiß in der gegenwärtigen Beschaffenheit der Sachen, nachder betrübten Schlacht des Thrasunenes,welche die dritte Niederlage der Römer seitweniger als einem Jahr war, da Hannibalnach Italien gekommen. Die Römer waren damals in grossen Schrecken, und waren selbst der Stadt wegen in Sorgen. Aberweil der Bürgermeister, welchem es alleinzukam, einen Dictator zu ernennen, abwesend war, und weil man nicht leicht einenCourier an ihn abschicken, oder ihm Briefeeinhändigen konnte, weil die Carthaginenservon allen Wegen Meister waren; weil manüber dieses kein Exempel hatte, daß das Volck einen Dictator gemacht, so ward Q. Fabius Maximus zum Prodictator erwählet.Man kam darinnen überein, daß er der einzige wäre, dessen grosser Geist und erhabeneSitten sich zu dem Ansehen und der Majestät dieses Amts schickten; und dieses um desto mehr, da er in einem Alter war, wo dasGemüth in dem Cörper genung Kräfte findet,die gefaßten Anschläge auszuführen, und da und was sich unter ihm zugetragen. 5 die Dreistigkeit durch die Klugheit gemäsd. 535. J. n. R. E. d. 217. J. v. C. G.siget wird. Er erwählte sich zum General der Reuterey den Q. Minucius Rufus, einen behertzten Mann, welcher Bürgermeister gewesen, aber etwas zu dreiste undunfähig war, das oberste Commando zu füh ren. Fabius verlangte von dem Volck, ihmzu erlauben, daß er sich zu Pferde setzte undzur Armee gienge; Denn man hatte ein altesGesetz, welches dem Dictator dieses ausdrücklich verbot, entweder weil man die Infanterie für die größte Macht der Römerhielt, und daß man aus dieser Ursache glaubte, daß der Dictator, welcher sie commandirte, allezeit an der Spitze der Bataillonenbleiben, und sie niemals verlassen müßte;oder weil, da mit diesem Amte in allen Stücken die höchste Gewalt verknüpfet war, manwollte, daß der Dictator wenigstens hierdurchvon dem Volke abzuhängen schiene.


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(*) Fabius fand bey seinen weisen Anschlägen an dem Minucius, seinem Generalder Reuterey, ein nicht geringeres HinderCharakter des Minucius. Liv.XXII. 2.niß, als an dem Hannibal. Diesen Menschen hinderte nichts, die Republick zu stürzen, als dieses, daß er andern untergeordnet war. Er war in seinen Rathschlägenhitzig und stürmisch, und in seinen Reden voll Stolz und Eigendünkel. Er fuhr den Fabius ohne einiges Schonen an, und zwar erstvor wenig Personen, bald darauf aber gantzöffentlich. Er schalt ihn nachläßig undfurchtsam, da er doch so klug und vorsichtigwar, und gab seinen Tugenden Namen dererLaster, welche ihnen am nächsten waren. Sobauete er seine Ehre auf den Ruin der Ehreseines Generals, durch ein niederträchtigesund verhaßtes Kunststück, welches mehrals zu oft glücket, und welches darinn bestehet, daß man diejenigen niederschlägt, welche (*) Sed non Annibalem magis infestum tam sanis consiliis habebat, quam Magistrum equitum, qui nihil aliud, quam quod parebat inimperio, morae ad praecipitandam remp. habebat: ferox rapidusque in consiliis, aclingua immodicus primo inter paucos, deinpropalam in vulgus, pro cunctatore segnem,pro cauto timidum, affingens vicina virtutibus vitia, compellabat: premendorumquesuperiorum arte (quae pessima ars nimis prosperis multorum successibus crevit) sese extollebat.und was sich unter ihm zugetragen. 15 über unsre Ehrenstelle und über unser Verd. 535. J. n. R. E. d. 217. J. v. C. G.dienst erhaben sind.


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Charakter des Minucius. Liv.XXII. 2.

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Aufrührische Reden des Minuciuswider den Dictator. Liv.XXII.Plut. im Fab. 177.

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Das Murren und die aufrührichen ReAufrührische Reden des Minuciuswider den Dictator. Liv.XXII.Plut. im Fab. 177.den des Generals der Reuterey hatten seiteinigen Tagen aufgehöret, weil Fabius, welcher dem Hannibal nachfolgte, seine Armeegeschwinder, als gewöhnlich, hatte marschiren lassen, und Minucius nebst seinen Anhängern schloß, daß er Campanien zu Hülffe eilte. Aber als sie bey Vulturnium campirten, und sie von da aus das schönste Landvon Italien des Feindes Beute werden sahen, vornehmlich da sie von der Spitze desBerges Massa das gantze Land Falerno und (*) Nec tamen is terror, cum omnia bello flagrarent, fidei socios dimouit: videlicet quiaiusto et moderato tegebantur imperio, necabnuebant, quod vnicum vinculum fidei est,melioribus parere. Liu.18 Fabius Maximus, Dictator,d. 535. J. n. R. E. d. 217. J. v. C. G. Sinuessa verwüstet und alle Land - Häuservon den Carthaginensern verbrannt sahen,ohne daß Fabius, welcher fest dabey beharrete, die Höhen zu bedecken, im geringstenan eine Schlacht gedachte, so fing sich derAufruhr wieder viel hefftiger an, als jemals.Sind wir denn gekommen, sagte Minuciusnoch wütender, als vorher, den Anblick derschrecklichen Verwüstungen, welche unsreBundesgenossen ausstehen, als ein angenehmes Schauspiel anzusehen, wenn die Ehrbegierde und der Vortheil unsren Muthnicht erregen können? Haben wir nicht zumwenigsten Mitleiden mit unsren Mitbürgern,welche unsre Väter als Colonisten nach Sinuessa geschickt haben? Wie! bleiben wirunempfindlich, wenn wir eben diejenigenKüsten in der Gewalt der Numider undMohren sehen, an welchen unsre Vorfahren, ohne es sich für eine Schande zu halten, die Carthaginensischen Flotten nicht ungestrafft hatten schiffen lassen? Nur voreinigen Monaten waren wir vor Zorn ausser uns, als wir die Belagerung und dieGefahr der Stadt Sagonta vernahmen:Heute sehen wir ruhig, daß Hannibal fertigist, eine Stadt zu stürmen, welche eine Römische Colonie bewohnet. Wenn jener grosseGeneral, welcher verdienet hat, der andere Stiffter von Rom genennet zu werden,sich so aufgeführet hätte, wie sich ietzo dieserneue Camillus aufführet, welchen man alleinfür würdig hält, bey so verdrießlichen Um und was sich unter ihm zugetragen. 19ständen Dictator zu seyn, so würde Romd. 535. J. n. R. E. d. 217. J. v. C. G.noch in der Gallier Gewalt seyn. Wir irren uns gar nicht. Es ist närrisch zu glauben, daß man den Sieg davon tragenkönne, wenn man die Hände in den Schooßlegt, oder betet. Man muß den Trupen dieWaffen ergreiffen lassen, sie in die Ebene führen und gegen den Feind stellen. Das Römische Reich hat zugenommen, indem eswircksam gewesen ist, und die Gefahr gesuchthat, nicht aber durch dieses furchtsame Betragen, welchem die Nachläßigen den Namen der Klugheit und Vorsichtigkeit geben.


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Das Murren und die aufrührichen ReAufrührische Reden des Minuciuswider den Dictator. Liv.XXII.Plut. im Fab. 177.den des Generals der Reuterey hatten seiteinigen Tagen aufgehöret, weil Fabius, welcher dem Hannibal nachfolgte, seine Armeegeschwinder, als gewöhnlich, hatte marschiren lassen, und Minucius nebst seinen Anhängern schloß, daß er Campanien zu Hülffe eilte. Aber als sie bey Vulturnium campirten, und sie von da aus das schönste Landvon Italien des Feindes Beute werden sahen, vornehmlich da sie von der Spitze desBerges Massa das gantze Land Falerno und (*) Nec tamen is terror, cum omnia bello flagrarent, fidei socios dimouit: videlicet quiaiusto et moderato tegebantur imperio, necabnuebant, quod vnicum vinculum fidei est,melioribus parere. Liu.18 Fabius Maximus, Dictator,d. 535. J. n. R. E. d. 217. J. v. C. G. Sinuessa verwüstet und alle Land - Häuservon den Carthaginensern verbrannt sahen,ohne daß Fabius, welcher fest dabey beharrete, die Höhen zu bedecken, im geringstenan eine Schlacht gedachte, so fing sich derAufruhr wieder viel hefftiger an, als jemals.Sind wir denn gekommen, sagte Minuciusnoch wütender, als vorher, den Anblick derschrecklichen Verwüstungen, welche unsreBundesgenossen ausstehen, als ein angenehmes Schauspiel anzusehen, wenn die Ehrbegierde und der Vortheil unsren Muthnicht erregen können? Haben wir nicht zumwenigsten Mitleiden mit unsren Mitbürgern,welche unsre Väter als Colonisten nach Sinuessa geschickt haben? Wie! bleiben wirunempfindlich, wenn wir eben diejenigenKüsten in der Gewalt der Numider undMohren sehen, an welchen unsre Vorfahren, ohne es sich für eine Schande zu halten, die Carthaginensischen Flotten nicht ungestrafft hatten schiffen lassen? Nur voreinigen Monaten waren wir vor Zorn ausser uns, als wir die Belagerung und dieGefahr der Stadt Sagonta vernahmen:Heute sehen wir ruhig, daß Hannibal fertigist, eine Stadt zu stürmen, welche eine Römische Colonie bewohnet. Wenn jener grosseGeneral, welcher verdienet hat, der andere Stiffter von Rom genennet zu werden,sich so aufgeführet hätte, wie sich ietzo dieserneue Camillus aufführet, welchen man alleinfür würdig hält, bey so verdrießlichen Um und was sich unter ihm zugetragen. 19ständen Dictator zu seyn, so würde Romd. 535. J. n. R. E. d. 217. J. v. C. G.noch in der Gallier Gewalt seyn. Wir irren uns gar nicht. Es ist närrisch zu glauben, daß man den Sieg davon tragenkönne, wenn man die Hände in den Schooßlegt, oder betet. Man muß den Trupen dieWaffen ergreiffen lassen, sie in die Ebene führen und gegen den Feind stellen. Das Römische Reich hat zugenommen, indem eswircksam gewesen ist, und die Gefahr gesuchthat, nicht aber durch dieses furchtsame Betragen, welchem die Nachläßigen den Namen der Klugheit und Vorsichtigkeit geben.


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Diese Rede verbreitete sich unter die Armee, und es war kein Mensch darunter,welcher nicht den Minucius dem Dictatorweit vorgezogen hätte. Selbst die FreunPlut. imFab.de des Fabius, und diejenigen, welche seinem Vortheil am meisten ergeben zu seynschienen, riethen ihm, diesem Geschrey, welches seiner Ehren nachtheilig war, ein Endezu machen, und dieses dadurch, daß er denOfficiren und Soldaten ein wenig nachgäbe, welche alle eifrig wünschten, daß mansie gegen den Feind führen möchte. Aberder Dictator sagte ohne Bewegung zu ihnen: „Ich müste in der That viel furchtsamer seyn, als sie mich beschuldigen, wennmich die Furcht vor ihrem Spott undSchimpf bewegen sollte, einen Entschluß zuändern, welchen ich nicht eher gefasset, alsbis ich alle dessen Folgen reichlich überlegetund die unumgängliche Nothwendigkeit des 20 Fabius Maximus, Dictator,d. 535. J. n. R. E. d. 217. J. v.C. G.selben eingesehen habe. Die Furcht um seinVaterland ist eine Furcht ohne Schande;aber wenn man sich vor den Reden derLeute fürchtet, und sich durch ihre Verspottungen erschrecken läßt, so zeigt man,daß man der obersten Gewalt unwürdigist, und man macht sich zum Sclaven derjenigen, deren Herr man seyn soll, undwelche man zähmen und bessern soll, wennsie Böses im Sinn haben.“ Fabius, welcher sowohl gegen seine eigenen Soldaten,als gegen die Feinde, auf seiner Huth war,und welcher selbst die Römer als die vornehmsten Widersacher betrachtete, gegenwelche er sich als ein Unüberwindlicher zeigen mußte, beobachtete während des gantzen übrigen Feldzuges beständig einerley Aufführung, ohngeachtet der schimpflichen Nachrede von seiner vorgegebenen Furchtsamkeitund Nachläßigkeit, welche, wie er wohlwußte, von dem Lager bis nach Rom gedrungen war. Hannibal, welcher nunmehr gäntzlich zweiffelte, daß es zu einemTreffen kommen würde, war bedacht, sichan einen Ort zurück zu ziehen, wo er denWinter bequem zubringen könnte. Er wollte die Lebens-Mittel, welche er zusammengebracht hatte, nicht verzehren, sondern siezum Theil an einem sichern Ort in Verwahrung bringen. Denn es war nicht genug,daß seiner Armee itzo nichts fehlte: er bemühte sich sie beständig beym Ueberfluß zu erhalten.


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Verwegenes Scharmützel und Niederlage des Minucius. Liv.XXII.15.

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Fabius erhielt durch seine Curirer Nachd. 535. J. n. R. E. d. 217. J. v. C. G.richt von dem Vorhaben des Hannibals,und da er überzeugt war, daß er, wenn eraus Campanien zöge, nothwendig eben denselben Weg nehmen müste, auf welchem er hinein marschiret war, schickte er einen Theilseiner Armee ab, sich des Berges Calliculaund der Festung Casalin zu bemächtigen.Er seiner Seits führte seine Armee über ebendiese Hügel zurück, und schickte unterdessen denL. Mancinus mit 400 Reutern zum Ausforschen aus. Dieser junge Officier hatteVerwegenes Scharmützel und Niederlage des Minucius. Liv.XXII.15.Befehl, den Feind zu beobachten, ohne sich,wenn es möglich wäre, ihm zu zeigen; wenigstens ohne sich einiger Gefahr auszusetzen, und von seiner Verrichtung Rechenschaft zu geben. Weil er aber von der Zahlderjenigen war, welche die aufrührischen undausgelassenen Reden des Minucius verführethatten, so war er kaum einige Numidische inden Dörfern zerstreute Reuter gewahr worden, als er sie anfiel und auch einige von ihnenerlegte. Er brauchte nun weiter nichts mehr,seine aufgetragene Verrichtungen zu vergessen. Das hefftige Verlangen zu schlagen, setzte ihn ausser den Gehorsam, welchen er demDictator schuldig war. Die Numider, welche in verschiedene Haufen eingetheilet waren,scharmuzirten, einer nach dem andern, mitihm. Hernach flohen sie mit Fleiß vor ihn hinaus, und lockten ihn allmählich bis an ihr Lager, da er, nebst seinen Soldaten und Pferden,ganz müde war. Carthalon, welcher die 22 Fabius Maximus, Dictator,d. 535. J. n. R. E. d. 217. J. v. C. G. ganze Reuterey commandirte, rückte sogleichaus, schlug sie in die Flucht, eh er noch ansie stieß, und verfolgte sie fast 2 Meilen weit, ohne ihnen einige Ruhe zu lassen. Als Mancinus sahe, daß er seinen Feinden, welche ihnso hartnäckig verfolgten, nicht entfliehen konnte, ermahnte er seine Leute, sich aufs bestezu vertheidigen, und ging auf die Numiderloß, welche ihm an Zahl, Macht und Zuversicht weit übertraffen. Er ward also selbstnebst den Tapfersten von seinen Leuten erlegt.Die andern retteten sich in aller Eil, undflohen erst nach Cales, und von da marschirten sie durch die abgelegensten Wege in dasLager des Dictators.


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Von ohngefähr war selbigen Tages Minucius wieder zu dem Fabius gestossen, welcher ihn einige Tage vorher abgeschicket hatte, sich jenseit Terracina eines sehr engen Weges zu bemächtigen, welcher die See bedecket,und zu verhindern, daß Hannibal nicht nachder Seite von Rom käme, welches er hättethun können, wenn man ihm nicht die Appische Strasse versperret hätte. Als derDictator und der General der Reuterey ihre Trupen hatten zusammen stossen lassen,lagerten sie sich auf dem Wege, welchen Hannibal paßiren sollte, ohngefähr 2. Meilenvon dem Feinde. Den Tag darauf nahmen die Carthaginenser das gantze Feld zwischen den beyden Lägern ein. Die Römerpostirten sich hinter ihre Verschanzung, woihnen der Ort wirklich vortheilhaft war. und was sich unter ihm zugetragen. 23 Unterdessen unterliessen die Feinde nicht, mitd. 535. J. n. R. E. d. 217. J. v. C. G.ihrer voraus marschirenden Reuterey, weitervorzurücken; welches verschiedene Scharmützel zwischen den beyden Partheyen veranlassete. Aber die Römer verliessen ihre Postennicht; denn Fabius hielt sie zurück. Dahergeschah dieses alles nach dem Willen desDictators, nicht aber nach Hannibals Absicht. Es blieben 800 Carthaginenser aufdem Platz, und die Römer verlohren nichtmehr, als 200 Mann.


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Ein geringer Vortheil des Minucius ü ber Hannibal. Polyb.III.257.Liv.XXII.24.