Suchbegriff: mand
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Scipio war keinesweges verlegen, wennes auf weiter nichts ankam, als den Kriegzu führen, denn das war sein Handwerk;dieser Aufstand aber, dergleichen er noch 182 L. Vetturius, u. Q. Cäcilius, Cons.d. 546. J. n. R. E. d. 206. J. v. C. G. nicht erfahren hatte, machte ihm Unruhe.Er befürchtete von Seiten seiner Armee solche Ausschweifungen, die ihnen den Wegzur Gnade gänzlich versperren würden; ja er selbst war in Sorgen, die Strenge zu übertreiben. Er nahm ihm vor, alle Klugheit und Mäßigung zu gebrauchen, wie er dazu den Anfang schon gemachet hatte. Deßwegen schickte er die, welche die Abgaben, diedie Tributzahlenden Städte der Republickabtragen musten, zu heben pflegten, überallherum; und diese Handlung gab den Soldaten zur baldigen Auszahlung des ihnen gebührenden Soldes gute Hofnung. Einige Tage darnach machte er eine Verordnungkund, vermöge deren er ihnen zu wissen that,daß sie entweder Compagnien weise, oder,wenn sie lieber wollten, insgesammt nach Carthagena kommen, und ihre Bezahlung inEmpfang nehmen sollten. Der Aufruhr war damahls schon sehr geschwächet; er wurde aber auf die Nachricht, daß sich die unruhigen Spanier auch zur Ruhe bequemethätten, ganz und gar gedämpfet. Denn kaum hatte Mandonius und Jndibilis vernommen, daß Scipio vollkommen wieder hergestellet sey, so gaben sie ihr Vorhabenauf, und zogen sich in ihr Land zurück. Also waren weder Bürger noch Ausländer,welche die Soldaten bey Sucro nunmehroin ihre Rebellion hätten mit einflechten können.


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Nachdem er hierauf durch den Herold ein 186 L. Vetturius, u. Q. Cäcilius, Cons.d. 546. J. n. R. E. d. 206. J. v. C. G. Stillschweigen hatte gebieten lassen, redeteer folgendergestalt: „Jch hätte niemalsgeglaubt, daß wenn ich zu meinen Soldaten zu reden hätte, ich über das, was ichihnen zu sagen habe, selbst verlegen seyn würde. Nichts destoweniger mangeln mir doch würklich heute so wohl die Gedanken,als auch die Ausdrücke. Jch weiß selbst nichteinmahl, was ich euch vor einen Namen geben soll. Soll ich euch Bürger nennen?euch, die ihr wider euer Vaterland euch empöret habt? Soldaten, ihr habt das Ansehen eures Generals unter die Füsse getreten, und den theuren Eid, der euch mit ihm vereinigte, gebrochen. Die Feinde, das äusserliche, die Gesichtszüge und die Kleidungen geben zwar Bürger zu erkennen: dieHandlungen aber, Reden und die Zusammenrottung zeigen euch mir als Feinde. JnWahrheit, worinnen sind wohl eure Absichten und eure Hofnungen von der aufrührischen Spanier ihren unterschieden? Jaihr seyd noch strafbarer und thörichter als sie.Denn, wenn man alles wohl erweget, sohaben sie doch Printzen von Königlichem Ge blüte, nämlich einen Mandonius und einen Jndibilis, zu Anführern ihrer Bosheit, da hingegen ihr einen Atrius und einen Albius, welche beyde der verächtlichste und schändlichste Abschaum der Armee sind, vor eure Generale zu erkennen, die Niederträchtigkeit gehabt. Leugnet, daß ihr alle an einem so abscheulichen und ungereimten Vorhaben und was sich unter ihnen zugetragen. 187 Antheil genommen. Behauptet, daß esd. 546. J. n. R. E. d. 206. J. v. C. G.nur ein Vorsatz einer geringen Anzahl von Unsinnigen und Boshaften gewesen sey. Jch will es euch gern glauben, und es istmir selbst daran gelegen, es zu glauben.


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Allein ich will aufhören von mir selbst zu reden. Gesetzt, ihr hättet meinen Tod mitmehrerer Verwegenheit, als Vergnügen,geglaubt, oder ich hätte eure Zuneigung undeure Treue nicht so verdient, wie ich mir vorstellte, was hatte euch denn das Vaterlandgethan, gegen welches ihr euch der Verrä 188 L. Vetturius, u. Q. Cäcilius, Cons.d. 546. J. n. R. E. d. 206. J. v.C. G.therey schuldig gemachet, indem ihr euch zu dem Mandonius und Jndibilis geschlagen?Was hatte euch das Römische Volk gethan,daß ihr eure Waffen gegen dasselbe kehrtet? Was für ein Unrecht hattet ihr von ihm erlitten, dafür ihr eine solche Rache an demselben ausüben wolltet? Wie! hat euch diewährend der Krankheit eures Generals aufeinige Tage zurückgehaltene Löhnung einezureichende Ursache geschienen, alle göttlicheund menschliche Gesetze übertreten zu können? Ehemahls feuerte zwar eine unrechtmäßige Verdammung und eine unglückliche Verbannung den Coriolan an, Rom zu belagern, aber die Ehrfurcht vor seine Mutter alleine wund ihm die Waffen aus denHänden, und zwang ihn sein Vorhaben aufzugeben.


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Vergebener Anschlag des Lälius und Marcius auf Cadix. Seeschlacht zwischen dem Lälius und Adherbal in der Meerenge selbst. Lälius und Marcius kehren zu dem Scipio zurück. Dieser General thut einen Zug wider den Mandonius und Jndibilis, und wirft sie gäntzlich über den Haufen. Jndibilis schickt seinen Bruder Mandonius an denScipio, der ihnen Gnade ertheilet. Unterredungdes Scipio und Masinissa. Mago erhält Befehl nach Jtalien überzugehen, und sich mit dem Hannibal zu vereinigen. Er thut einen vergeblichen Versuch auf Carthagena. Er kehrt nach

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Vergebener Anschlag des Lälius und Marcius auf Cadix. Seeschlacht zwischen dem Lälius und Adherbal in der Meerenge selbst. Lälius und Marcius kehren zu dem Scipio zurück. Dieser General thut einen Zug wider den Mandonius und Jndibilis, und wirft sie gäntzlich über den Haufen. Jndibilis schickt seinen Bruder Mandonius an denScipio, der ihnen Gnade ertheilet. Unterredungdes Scipio und Masinissa. Mago erhält Befehl nach Jtalien überzugehen, und sich mit dem Hannibal zu vereinigen. Er thut einen vergeblichen Versuch auf Carthagena. Er kehrt nach

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Vergebener Anschlag des Lälius und Marcius auf Cadix. Seeschlacht zwischen dem Lälius und Adherbal in der Meerenge selbst. Lälius und Marcius kehren zu dem Scipio zurück. Dieser General thut einen Zug wider den Mandonius und Jndibilis, und wirft sie gäntzlich über den Haufen. Jndibilis schickt seinen Bruder Mandonius an denScipio, der ihnen Gnade ertheilet. Unterredungdes Scipio und Masinissa. Mago erhält Befehl nach Jtalien überzugehen, und sich mit dem Hannibal zu vereinigen. Er thut einen vergeblichen Versuch auf Carthagena. Er kehrt nach

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Mandonius und Jndibilis hatten sich inScipio thut einen Zug ge gen den Mandonius und Jndibilis,und wirft sie ganz überden Haufen. LiviusXXVIII.31 = 34.ihr Land zurückgezogen, und verhielten sich eine zeitlang ruhig, bis sie in Erfahrung brächten, was der Römische General für ein Urtheil über die aufrührischen Soldaten aussprechen würde. Sie zweifelten keinesweges auch Gnade zu erlangen, wenn mandieselbe denen Bürgern ertheilen sollte. Alssie aber vernahmen, mit was für einerSchärfe die Schuldigen waren abgestrafet 196 L. Vetturius, u. Q. Cäcilius, Cons.d. 546. J. n. R. E. d. 206. J. v. C. G. worden, konnten sie sich leicht vorstellen, daßman mit ihnen nicht weniger strenge verfahren würde. Sie liessen demnach ihre Unterthanen von neuem zum Gewehr greiffen, und zogen alle die Hülfstrupen, die sie vorher gehabt hatten, wieder an sich. Jn dieser Verfassung rückten sie mit einer Armee von zwanzig tausend Mann zu Fuß, und zweytausend fünfhundert zu Pferde in dasGebiete der (*) Sedetaner ein, in welchemsie gleich bey Anfange des Aufstandes sichgelagert gehabt hatten. Es scheint, als obsie sich bald nachher über den Ebro wieder zurück in ihr Land gezogen hätten.


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Scipio thut einen Zug ge gen den Mandonius und Jndibilis,und wirft sie ganz überden Haufen. LiviusXXVIII.31 = 34.

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Jndibilisschickt seinen BruderMandoniusan den Scipio, der ihnen Gnade ertheilet. LiviusXXVIII. 34.

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Weil es dem Jndibilis in diesem Kriege soJndibilisschickt seinen BruderMandoniusan den Scipio, der ihnen Gnade ertheilet. LiviusXXVIII. 34.übel gelungen war, gab er alle Gedanken wegen Fortsetzung desselben auf. Er glaubte bey den schlechten Umständen seiner Sachen keine bessere Zuflucht zu haben, als diezu der Gnade des Scipio, davon er schoneinmahl eine glückliche Probe gemacht hatte. Er schickte deswegen seinen Bruder Mandonius an denselben, der sich zu den Füssen des Ueberwinders niederwarff, „und alles vorgegangene auf ein unglückliches Ver= 200 L. Vetturius, u. Q. Cäcilius, Cons.d. 546. J. n. R. E. d. 206. J. v. C. G. hängniß schob, welches die Luft mit einemGeist des Aufruhrs vergiftet, und nichtnur die Jlergeten und Lacetaner, sondernauch die Römer selbst, wider ihren Willen, dahin gerissen hätte. Er, sein Bruder, und alle ihre Unterthanen wären nach diesem begangenen Fehler gänzlich entschlossen, ihm, wenn er es also verlangte, ein Leben, das sie von seiner Gütigkeit hätten, entweder sogleich aufzuopfern, oder, wenn er großmüthig genug wäre, sie noch einmahl zu erhalten, den Rest davon ihmganz zu widmen. Sie stellten ihr Schicksaal gänzlich in die Hände des Siegers,und machten sich auf nichts, als auf sein Mitleiden, Rechnung.“


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Nachdem er also mit dem Mandonius gesprochen, und von ihm weiter nichts, als eine gewisse Summe Geldes zum Unterhaltseiner Trupen gefordert hatte, beurlaubteer ihn. Er selbst blieb, nachdem er demMarcius befohlen seiner in dem jenseitigenSpanien zu erwarten, und nachdem er den Silanus nach Tarraco zurück geschickt hatte, noch einige Tage an demselben Orte, um die denen Jlergeten auferlegte Summe in Empfang zu nehmen; worauf er in gröster Eilabreisete, und sich mit dem Marcius nahebey dem Meer vereinigte.


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Alle diese und die darauf folgenden Verrichtungen, denen ich keineswegs etwasvon ihrem Werthe benehmen will, sind inAnsehung der Schwürigkeiten gar in keineVergleichung mit den Hindernissen undGefahren zu stellen, die sich in dem Afrikanischen Kriege ereignen werden. Wir haben allda keinen Hafen, in den unsere Flotte einlauffen könnte; kein Land, dasuns aufzunehmen geneigt wäre; keineStadt, die mit uns im Bunde stünde;keinen König, der mit uns Freundschafthielte; keine Gegend endlich, wo wir entweder uns lagern, oder, wo wir marschiren könnten, ohne sogleich die Feinde aufdem Nacken zu haben. Kanst du auf denSyphax und auf die Numidier gewisseRechnung machen? Fürwahr, es ist genung, daß du dich ihnen einmahl, ohne in und was sich unter ihnen zugetragen. 223 Gefahr gerathen zu seyn, anvertrauet hast.d. 547. J. n. R. E. d. 205. J. v. C. G.Die Verwegenheit ist nicht allemahl glücklich, und der Betrug suchet insgemein sich in wenig bedeutenden Dingen ein Vertrauen zu erwerben, um sich hernach destobesser zu erholen, wenn er bey einer wichtigen Gelegenheit, die sich der Mühe verlohnt, mit mehrerm Vortheil betrügen kann. Dein Vater und dein Oheim wurden nicht eher durch die Waffen der Feinde zu Grunde gerichtet, als nachdem sie durch die Verrätherey der Celtiberier, ihrer Bundsgenossen, waren verlassen worden; und du selbst hattest nicht so viel vonSeiten des Hasdrubals und des Mago,mit denen du in Krieg verwickelt warest, zu befürchten, als von dem Mandonius und JudibilisIndibilis, mit dem du dich in Freundschaft eingelassen hattest. Kannst du auf die Treue der Numidier Staat machen, du, der du den Abfall deiner eignen Soldaten erfahren hast?


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Scipio wafnet dreyhundert Römische Reiter auf Unkosten einer gleichen Anzahl Sicilianer. Er sucht unter den Legionen die ältesten und erfahrensten Soldaten aus. Er nimmt alle nöthige Maaßregeln zu seinem grossen Unternehmen. Er bringt einige Sachen Siciliens in Richtigkeit. Jndibilis fängt in Spanien von neuen Krieg an. Schlacht, in welcher Jndibilis umkommt, und seine Armee gänzlich zerstreuet wird. Mandoniusund die übrigen Urheber der Rebellion werdenden Römern überliefert. Lälius verwüstet Afrika mit seiner Flotte. Plötzliches Schrecken derStadt Carthago. Maaßregeln, welche die Carthaginenser nehmen, sich in Vertheidigungsstand zu setzen. Masinissa findet sich bey dem Läliusein, und beschwert sich über die Langsamkeit des Scipio. Lälius geht nach Sicilien zurück. Mago erhält Verstärkungen von Carthago. Locri wird den Carthaginensern abgenommen. Geitz und Grausamkeit des Pleminius und der Römer in der Stadt Locri. Gefecht, das unter den Römern selbst in dieser Stadt entstehet. Zween Obersten gehen mit dem Pleminius sehr grausam um. Scipio giebt dem Pleminius Recht. Dieser läßt die Obersten auf eine unerhörte Art hinrichten. Kranckheit, die unter der Armee des Consuls Licinius einreißt. Die Mutter der Götter, Namens Mutter Jdäa, wird von Peßinus nach Rom gebracht. Scipio Nasica wird vor den rechtschaffensten Mann der ganzen Republik erklärt. Schluß des Raths wider die zwölf Pflanzftädte, die, ihren gesetzten Beytrag zu zahlen, sich geweigert. Man verordnet die Bezahlung der Summen, die dem Staate von Privatpersonen waren dargeliehen worden. Abgeordnete, die von Locri nach Rom abgeschickt worden. Wehmüthige Klage der Locrenser wider den Plemi nius. Fabius redet mit vieler Erbitterung wider den Scipio. Der Rath ernennt Bevollmächtig

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Die übrig gebliebenen Spanier zerstreueten sich anfänglich hier und dar auf dem Lande, nachher begab sich ein jeder in seine Stadt.Hierauf wurden sie von dem Mandonius zueiner allgemeinen Berathschlagung zusammen beruffen, worinnen sie des Kriegs müde, sich bitterlich über diejenigen beklagten,die sie zur Erneuerung desselben verleitet hatten. Sie waren der Meinung, man sollte Gesandte an die Römer abschicken, und ihnen so wohl ihr Gewehr überliefern, als auch 254 P. Corn. Scipio, u. P. L. Crassus, Cons.d. 547. J. n. R. E. d. 205. J. v. C. G. sich unter ihre Herrschaft wieder begeben.Als diese Abgeordneten in dem Lager derRömer anlangten, schoben sie alle Schulddes Aufruhrs auf den Jndibilis und die andern Grossen, welche gröstentheils in der Schlacht geblieben waren, und unterworffen sich und ihre ganze Nation den Siegern. Die Römischen Generale aber antworteten ihnen, sie nähmen ihr Anerbieten nicht anders, als unter der Bedingung, an, daß man ihnen den Mandonius und die andern Urheber desAufruhrs überlieferte: ausser dem würdenihre Armeen in das Gebiete der Jlergeten,Ausetaner und der andern rebellischen Völker einrücken.


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Die übrig gebliebenen Spanier zerstreueten sich anfänglich hier und dar auf dem Lande, nachher begab sich ein jeder in seine Stadt.Hierauf wurden sie von dem Mandonius zueiner allgemeinen Berathschlagung zusammen beruffen, worinnen sie des Kriegs müde, sich bitterlich über diejenigen beklagten,die sie zur Erneuerung desselben verleitet hatten. Sie waren der Meinung, man sollte Gesandte an die Römer abschicken, und ihnen so wohl ihr Gewehr überliefern, als auch 254 P. Corn. Scipio, u. P. L. Crassus, Cons.d. 547. J. n. R. E. d. 205. J. v. C. G. sich unter ihre Herrschaft wieder begeben.Als diese Abgeordneten in dem Lager derRömer anlangten, schoben sie alle Schulddes Aufruhrs auf den Jndibilis und die andern Grossen, welche gröstentheils in der Schlacht geblieben waren, und unterworffen sich und ihre ganze Nation den Siegern. Die Römischen Generale aber antworteten ihnen, sie nähmen ihr Anerbieten nicht anders, als unter der Bedingung, an, daß man ihnen den Mandonius und die andern Urheber desAufruhrs überlieferte: ausser dem würdenihre Armeen in das Gebiete der Jlergeten,Ausetaner und der andern rebellischen Völker einrücken.