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16 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Endlich hat man auch gesehen, daß die Chöre, welche nicht redeten und bloß das stummeSpiel der Chöre in den alten Tragödien nachahmten, auf dem Opertheater sehr wohl ausgefallen und vielen Beyfall erhalten haben, wennsie von aufmerksamen Personen ausgeführet worden. Ich meine diejenigen Ballets, die fast ausganz und gar keinen Tanzschritten, sondern ausblossen Gebehrden, und Bezeigungen, kurz auseinem stummen Spiele bestanden, und die Lulliin die Leichenbegleitung der Psyche, desgleichender Alceste, in den zweyten Aufzug des Theseus, wo der Dichter alte Männer tanzend einführt, in das Ballet des vierten Aufzuges des Atysund in die erste Scene des vierten Aufzuges derIsis gebracht hatte, wo Quinault Einwohner du Bos,der Hyperboräischen Gegenden auf das Theaterbringt. Diese Halbchöre nun, man vergönnemir den Ausdruck, machten einen sehr rührenden Anblick, wenn sie Lulli von Tänzern aufführen ließ, die ihm folgen mußten, und ebenso wenig, wenn er es ihnen verbothen hatte, einenTanzschritt zu machen, als eine Gebehrde, die siemachen sollten, zu unterlassen, oder sie nicht zurrechten Zeit zu machen, wagten. Wenn mandiese Tänze aufführen sah, konnte man leicht begreiffen, wie der Takt auf den Theatern der Alten die Gebehrden regieren können. Der Mannvon Genie, den ich jetzt genennt habe, war durchdie Stärcke seiner eignen Vorstellungskraft darauf gefallen, daß das Schauspiel auch durch diestumme Action der Chöre pathetischer werdenkönne; denn ich glaube nicht, daß er die Gedanken dazu aus den Schriften der Alten geschöpft,deren vom Tanze der Chöre redende Stellen nochnie so verstanden worden waren, als wir sie jetzterklärt haben.


17 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Lulli wendete auf die Ballets, von welchenhier die Rede ist, so viel Aufmerksamkeit, daß ersich, sie zu componiren, eines besondern Tanzmeisters, Namens Olivet, bediente. Dieserwar es, und nicht des Brosses oder Beauchamps, die Lulli nur zur Verfertigung der gewöhnlichenBallets brauchte, welcher die Ballets in denLeichenbegleitungen der Psyche<und>nnd der Alcestecomponirte. Auch machte Olivet das Ballet der von den theatr. Vorstell. der Alten.Alten im Thesus, desgleichen der schrecklichenTräume im Atys und der Zitterer in der Isis.Dieses letztere bestand bloß und allein aus denGebehrden und Bezeigungen frierender Leute. Es wurde kein einziger Tanzschritt nach unsererArt dabey gebraucht. Und hiebey ist noch zumerken, daß diese Ballets, welche zu ihrer Zeitgefielen, von TänzernTänzren aufgeführet wurden, diein den Verrichtungen, wozu sie Lulli brauchte, noch Neulinge waren. Ich komme auf meineMaterie wieder zurück.


18 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Lulli wendete auf die Ballets, von welchenhier die Rede ist, so viel Aufmerksamkeit, daß ersich, sie zu componiren, eines besondern Tanzmeisters, Namens Olivet, bediente. Dieserwar es, und nicht des Brosses oder Beauchamps, die Lulli nur zur Verfertigung der gewöhnlichenBallets brauchte, welcher die Ballets in denLeichenbegleitungen der Psyche<und>nnd der Alcestecomponirte. Auch machte Olivet das Ballet der von den theatr. Vorstell. der Alten.Alten im Thesus, desgleichen der schrecklichenTräume im Atys und der Zitterer in der Isis.Dieses letztere bestand bloß und allein aus denGebehrden und Bezeigungen frierender Leute. Es wurde kein einziger Tanzschritt nach unsererArt dabey gebraucht. Und hiebey ist noch zumerken, daß diese Ballets, welche zu ihrer Zeitgefielen, von TänzernTänzren aufgeführet wurden, diein den Verrichtungen, wozu sie Lulli brauchte, noch Neulinge waren. Ich komme auf meineMaterie wieder zurück.


19 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Lulli wendete auf die Ballets, von welchenhier die Rede ist, so viel Aufmerksamkeit, daß ersich, sie zu componiren, eines besondern Tanzmeisters, Namens Olivet, bediente. Dieserwar es, und nicht des Brosses oder Beauchamps, die Lulli nur zur Verfertigung der gewöhnlichenBallets brauchte, welcher die Ballets in denLeichenbegleitungen der Psyche<und>nnd der Alcestecomponirte. Auch machte Olivet das Ballet der von den theatr. Vorstell. der Alten.Alten im Thesus, desgleichen der schrecklichenTräume im Atys und der Zitterer in der Isis.Dieses letztere bestand bloß und allein aus denGebehrden und Bezeigungen frierender Leute. Es wurde kein einziger Tanzschritt nach unsererArt dabey gebraucht. Und hiebey ist noch zumerken, daß diese Ballets, welche zu ihrer Zeitgefielen, von TänzernTänzren aufgeführet wurden, diein den Verrichtungen, wozu sie Lulli brauchte, noch Neulinge waren. Ich komme auf meineMaterie wieder zurück.


20 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Der Ambrosianische Gesang, welcher noch jetztin verschiedenen Kirchen gesungen wird, ist vondiesem Heiligen, welcher hundert und funfzigJahr vor der Zerstörung Roms durch den Totila, starb, componirt oder wenigsten eingerichtet von den theatr. Vorstell. der Alten.worden. Als diese Begebenheit sich zutrug warder h. Gregorins der grosse, eben der, welcherden Gregorianischen Gesang, der noch jetzt insehr vielen katholischen Kirchen gebräuchlich ist, componirte oder wenigstens einrichtete, bereitsgebohren. Diese heiligen Männer nun erfanden keine neue Musik, um ihre gottesdienstlichen Gesänge zu componiren; denn aus der Art, wie sich die zeitverwandten Schriftsteller davonausdrücken, erhellet, daß sie bloß verschiedneschon gebräuchliche Gesänge in die Kirche aufnahmen. Alle diese Gesängen aber, sie mögen nun vor der Zeit des h. Gregorius oder nachseiner Zeit seyn componiret worden, können unseinen Begriff von der Vortreflichkeit der altenMusik zu machen, dienen. Wenn über tausendJahr die weltlichen Gesänge, die man seit achtzig Jahren componirt hat, sollten verlohren gegangen seyn, die um diese Zeit componirten Kirchengesänge aber hätten sich erhalten, könnteman sich nicht aus der Schönheit der letztern einen Begriff von der Vortreflichkeit der ersternmachen? Denn so verschieden auch der Charakter dieser Gesangweisen ist, erkennet man nichtden Verfasser der Armide in dem Dies iræ desLulli? So viel ist gewiß, alle Kenner bewundern die Schönheit des Anfangs und verschiedener anderer Stücke in dem Gregorianischen Gesange, ob er gleich, wie wir bereits in einem vonden erstern Abschnitten erinnert haben, von der du Bos,natürlichen Declamation weit weniger abweicht,als unsre musikalischen Gesänge.


21 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Der mittelmäßige Schauspieler also, welcherdie Rolle des Atys, oder des Roland singet, singtsie nicht so, wie sie ein guter Schauspieler singt, obgleich alle beyde eben dieselben Noten anstimmen, und beyde dem Takte des Lulli folgen. Der gute Schauspieler, welcher das, was ersingt, fühlt, beschleuniget bald zu gelegner Zeiteine Note, bald verlängert er sie, und leihet dereinen so viel, als er von der andern borgt; baldläßt er seine Stimme fort gehen, bald hält ersie an, und läßt sie auf gewissen Stellen wieruhen; kurz, er thut verschiednes, seinem Gesange mehr Ausdruck und mehr Anmuth zu geben, was ein mittelmäßiger Schauspieler garnicht, oder doch zur ungelegnen Zeit thut. Ein jeder Schauspieler ergänzt das, was durchNoten nicht hat können ausgedruckt werden, und ergänzt es nach dem Maasse seinerFähigkeit.


22 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Alle, die die Opern des Lulli, welche dasVergnügen der Nation geworden sind, nochbey Lebszeiten des Lulli, haben aufführen sehen, als er folgsame Schauspieler dasjenige noch mündlich lehren konnte, was sich durch Noten nichtausdrücken läßt, versichern, daß sie einen Ausvon den theatr. Vorstell. der Alten.druck darinn bemerkt, welchen sie jetzt fast nichtmehr darinn fänden. Wir erkennen wohl denGesang des Lulli, sagen sie, allein wir findensehr oft den Geist nicht mehr, welcher diesen Gesang belebte. Die Recitative scheinen unsohne Leben und die Tanzstücke lassen uns fastruhig. Zum Beweis ihres Vorgebens führendiese Personen an, daß jetzt die Vorstellung einer Lullischen Oper länger daure, als sie gedauret habe, wenn er sie selbst aufführen lassen, obsie gleich nicht einmal so lange dauren sollte, weil man gewisse Violinenstücke, welche Lullizweymal spielen ließ, nicht mehr wiederhohlt.Es kömmt dieses, nach der Meinung dieserPersonen, denn ich selbst stehe hier für nichts,daher, weil man den Rythmus des Lullinicht mehr beobachtet, welchen die Sänger entweder aus Unvermögen oder aus Uebermuthändern.


23 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Alle, die die Opern des Lulli, welche dasVergnügen der Nation geworden sind, nochbey Lebszeiten des Lulli, haben aufführen sehen, als er folgsame Schauspieler dasjenige noch mündlich lehren konnte, was sich durch Noten nichtausdrücken läßt, versichern, daß sie einen Ausvon den theatr. Vorstell. der Alten.druck darinn bemerkt, welchen sie jetzt fast nichtmehr darinn fänden. Wir erkennen wohl denGesang des Lulli, sagen sie, allein wir findensehr oft den Geist nicht mehr, welcher diesen Gesang belebte. Die Recitative scheinen unsohne Leben und die Tanzstücke lassen uns fastruhig. Zum Beweis ihres Vorgebens führendiese Personen an, daß jetzt die Vorstellung einer Lullischen Oper länger daure, als sie gedauret habe, wenn er sie selbst aufführen lassen, obsie gleich nicht einmal so lange dauren sollte, weil man gewisse Violinenstücke, welche Lullizweymal spielen ließ, nicht mehr wiederhohlt.Es kömmt dieses, nach der Meinung dieserPersonen, denn ich selbst stehe hier für nichts,daher, weil man den Rythmus des Lullinicht mehr beobachtet, welchen die Sänger entweder aus Unvermögen oder aus Uebermuthändern.


24 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Alle, die die Opern des Lulli, welche dasVergnügen der Nation geworden sind, nochbey Lebszeiten des Lulli, haben aufführen sehen, als er folgsame Schauspieler dasjenige noch mündlich lehren konnte, was sich durch Noten nichtausdrücken läßt, versichern, daß sie einen Ausvon den theatr. Vorstell. der Alten.druck darinn bemerkt, welchen sie jetzt fast nichtmehr darinn fänden. Wir erkennen wohl denGesang des Lulli, sagen sie, allein wir findensehr oft den Geist nicht mehr, welcher diesen Gesang belebte. Die Recitative scheinen unsohne Leben und die Tanzstücke lassen uns fastruhig. Zum Beweis ihres Vorgebens führendiese Personen an, daß jetzt die Vorstellung einer Lullischen Oper länger daure, als sie gedauret habe, wenn er sie selbst aufführen lassen, obsie gleich nicht einmal so lange dauren sollte, weil man gewisse Violinenstücke, welche Lullizweymal spielen ließ, nicht mehr wiederhohlt.Es kömmt dieses, nach der Meinung dieserPersonen, denn ich selbst stehe hier für nichts,daher, weil man den Rythmus des Lullinicht mehr beobachtet, welchen die Sänger entweder aus Unvermögen oder aus Uebermuthändern.


25 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Alle, die die Opern des Lulli, welche dasVergnügen der Nation geworden sind, nochbey Lebszeiten des Lulli, haben aufführen sehen, als er folgsame Schauspieler dasjenige noch mündlich lehren konnte, was sich durch Noten nichtausdrücken läßt, versichern, daß sie einen Ausvon den theatr. Vorstell. der Alten.druck darinn bemerkt, welchen sie jetzt fast nichtmehr darinn fänden. Wir erkennen wohl denGesang des Lulli, sagen sie, allein wir findensehr oft den Geist nicht mehr, welcher diesen Gesang belebte. Die Recitative scheinen unsohne Leben und die Tanzstücke lassen uns fastruhig. Zum Beweis ihres Vorgebens führendiese Personen an, daß jetzt die Vorstellung einer Lullischen Oper länger daure, als sie gedauret habe, wenn er sie selbst aufführen lassen, obsie gleich nicht einmal so lange dauren sollte, weil man gewisse Violinenstücke, welche Lullizweymal spielen ließ, nicht mehr wiederhohlt.Es kömmt dieses, nach der Meinung dieserPersonen, denn ich selbst stehe hier für nichts,daher, weil man den Rythmus des Lullinicht mehr beobachtet, welchen die Sänger entweder aus Unvermögen oder aus Uebermuthändern.


26 - Des Abts du Bos Ausschweifung von den theatralischen Vorstellungen der Alten /

Alle, die die Opern des Lulli, welche dasVergnügen der Nation geworden sind, nochbey Lebszeiten des Lulli, haben aufführen sehen, als er folgsame Schauspieler dasjenige noch mündlich lehren konnte, was sich durch Noten nichtausdrücken läßt, versichern, daß sie einen Ausvon den theatr. Vorstell. der Alten.druck darinn bemerkt, welchen sie jetzt fast nichtmehr darinn fänden. Wir erkennen wohl denGesang des Lulli, sagen sie, allein wir findensehr oft den Geist nicht mehr, welcher diesen Gesang belebte. Die Recitative scheinen unsohne Leben und die Tanzstücke lassen uns fastruhig. Zum Beweis ihres Vorgebens führendiese Personen an, daß jetzt die Vorstellung einer Lullischen Oper länger daure, als sie gedauret habe, wenn er sie selbst aufführen lassen, obsie gleich nicht einmal so lange dauren sollte, weil man gewisse Violinenstücke, welche Lullizweymal spielen ließ, nicht mehr wiederhohlt.Es kömmt dieses, nach der Meinung dieserPersonen, denn ich selbst stehe hier für nichts,daher, weil man den Rythmus des Lullinicht mehr beobachtet, welchen die Sänger entweder aus Unvermögen oder aus Uebermuthändern.


27 - Lettres sur la danse /

Lully,

28 - Lettres sur la danse /

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29 - Lettres sur la danse /

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30 - Lettres sur la danse /

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