Suchbegriff: johan
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16 - Historische Einleitung in die Offenbarung Johanis /

Der falsche Prochorus, welcher sich einen Jünger der Apostel nennt, wußte weit mehr davon, und folgendes erzählt er von dem Leben des h. Johannes. Es habe nemlich dieser Apostel den Christen von Ephesus angezeigt, daß er eine Offenbarung von Jesu Christo gehabt. Diese hätten ihn ersucht, sie schriftlich aufzusetzen, worauf derApostel sein Evangelium dem Prochorus mitten unter Donner und Blitz und Erdbeben in die Feder gesagt habe. Nachher aber habe der Apostel seine Offenbarung mit eigner Hand aufgeschrieben, als ob er gleichsam aus ihr mehr gemacht hätte, als aus seinem Evangelio. Aber der vorgegebeneProchorus, der sich selbst hier unter die handelnden Personen sezt, war von der Zahl der ehrlichen Christen, die der Leichtgläubigkeit des Publikums spotteten, und, indem sie einen großen Eifer für die Religionvorgaben, ihr Spiel nicht einmal unter der Maske einer heidnischen Aufrichtigkeit verbargen. Sein Buch ist voller Fabeln und Ungereimtheiten. Die Worte Hypostasis undConsubstantia verrathen die Zeit genugsam, in welcher es geschmiedet worden.


17 - Historische Einleitung in die Offenbarung Johanis /

Nach dem Tode der Apostel Eusebius K. G. B. 3. Hauptst. 28. und B. 7. Hauptst. 25. erschien Cerinthus, der für das weltliche tausendjährige Reich sehr eingenommen war. Diese Meynung schrieb sich ursprünglich von den Juden her, und er war es, der sie unter den Christen ausbreitete. Er gründete sich desfalls auf die Offenbarung, von der er behauptete, daß sie ein Werk des h. Johannis wäre. Er mochte nun aber hiezu viel oder wenig Grund haben: genung, verschiedene Orthodoxen hatten im Verdacht, daß er selbst der Vater dazu sey, weil ihnen schien, daß dieses Werk das tausendjährige Reich zu viel begünstige, wie wir in der Folge mit mehrerem sehen werden.


18 - Historische Einleitung in die Offenbarung Johanis /

Indeß erhuben sich andre Ketzer, als nemlich Cerdo und Marcion, nach dem TertullianusHier wird auf die Schrift Gegen Marcion des Tertullian verwiesen. Abauzit verweist explizit in einer Fußnote (S. 252) darauf. und selbst die Alogi, nach dem Epiphanius gegen die Offenbarung, welche sie dem h. Johannes absprachen, weil, wie sie unter andern Gründen sagten, zu den Zeiten dieses Apostels noch keine christliche Kirche zu Thyatira gewesen sey. Dieses ihnen einzuräumen, fürchtet sich der h. Epiphanius auch im geringsten nicht; er nimmt vielmehr an, daß Johannes, wenn er an eine Kirche zu Thyatira schreibe, ganz und gar nicht von einer damals schon vorhandenen Kirche, sondern im prophetischen Geiste rede.


19 - Historische Einleitung in die Offenbarung Johanis /

Indeß erhuben sich andre Ketzer, als nemlich Cerdo und Marcion, nach dem TertullianusHier wird auf die Schrift Gegen Marcion des Tertullian verwiesen. Abauzit verweist explizit in einer Fußnote (S. 252) darauf. und selbst die Alogi, nach dem Epiphanius gegen die Offenbarung, welche sie dem h. Johannes absprachen, weil, wie sie unter andern Gründen sagten, zu den Zeiten dieses Apostels noch keine christliche Kirche zu Thyatira gewesen sey. Dieses ihnen einzuräumen, fürchtet sich der h. Epiphanius auch im geringsten nicht; er nimmt vielmehr an, daß Johannes, wenn er an eine Kirche zu Thyatira schreibe, ganz und gar nicht von einer damals schon vorhandenen Kirche, sondern im prophetischen Geiste rede.


20 - Historische Einleitung in die Offenbarung Johanis /

Indeß erhuben sich andre Ketzer, als nemlich Cerdo und Marcion, nach dem TertullianusHier wird auf die Schrift Gegen Marcion des Tertullian verwiesen. Abauzit verweist explizit in einer Fußnote (S. 252) darauf. und selbst die Alogi, nach dem Epiphanius gegen die Offenbarung, welche sie dem h. Johannes absprachen, weil, wie sie unter andern Gründen sagten, zu den Zeiten dieses Apostels noch keine christliche Kirche zu Thyatira gewesen sey. Dieses ihnen einzuräumen, fürchtet sich der h. Epiphanius auch im geringsten nicht; er nimmt vielmehr an, daß Johannes, wenn er an eine Kirche zu Thyatira schreibe, ganz und gar nicht von einer damals schon vorhandenen Kirche, sondern im prophetischen Geiste rede.


21 - Historische Einleitung in die Offenbarung Johanis /

Der Märtyrer Justinus, der um 170. nach Christi Geburt schrieb, ist der erste von allen Kirchenlehrern, welcher der Offenbarung gedenket; und das merkwürdigste dabey ist, daß er sie dem Apostel Johannes beylegt. In dem Gespräche mit Tryphon fragte ihn dieser Jude, ob er nicht glaube, daß Jerusalem noch einmal wieder hergestellt werden würde. Hierauf antwortet Justinus, daß er seines Theils, so wie jeder rechtgläubige Christ, es allerdings glaube, und sagt:Es hat unter uns einen gewissen Mann, Nahmens Johannes, gegeben, welcher einer von den zwölf Aposteln Jesu Christigewesen. Dieser hat in seiner Offenbarung geweissaget, daß die Gläubigen tausend Jahre in Jerusalem zubringen würden. Das ist das einzigemal, daß Justinus in seinen Werken die Offenbarung anführt; und warum führt er sie an? Das tausendjährige Reich damit zu beweisen.


22 - Historische Einleitung in die Offenbarung Johanis /

Es hat unter uns einen gewissen Mann, Nahmens Johannes, gegeben, welcher einer von den zwölf Aposteln Jesu Christigewesen. Dieser hat in seiner Offenbarung geweissaget, daß die Gläubigen tausend Jahre in Jerusalem zubringen würden