Suchbegriff: huar
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31 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

†) Der V. fällt hier wiederum in seinen gewöhnlichen Fehler, und macht aus einigen besondern Fällen einen allgemeinen Satz. Jn den Zusätzen soll diese Behauptung des Verfassers genauer geprüft werden. E.


32 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

†) Der V. fällt hier wiederum in seinen gewöhnlichen Fehler, und macht aus einigen besondern Fällen einen allgemeinen Satz. Jn den Zusätzen soll diese Behauptung des Verfassers genauer geprüft werden. E.


33 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

†) Es mag zu Huarts Zeiten, und vorzüglich in der Gegend, wo er sich aufgehalten hat, überhaupt nicht viel geschickte Aerzte gegeben haben. Denn wenn dieser Schriftsteller in unsern Zeiten gelebt hätte, wo es mehr als einen Arzt giebt, der sowohl in der Theorie, als auch in der Praxis vorzügliche Geschicklichkeit besitzt; so würde er die sonderbare Meynung, daß ein grosser Theoreticus nothwendig ein schlechter Practicus seyn müsse, gewiß nicht behauptet haben. E.


34 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

†) Das Manna, welches die Natur hervorbringt, ist ein süsser, honigartiger, und eingetrockneter Saft, der sich sowohl im Wasser, als auch im Weingeiste völlig auflöset, und ehemals fälschlich für einen Thau gehalten wurde; denn jetzt weiß man es gewiß, daß dieser Saft nicht aus der Luft auf die Bäume fällt, sondern aus denselben ausschwitzt, und zwar theils aus den Blättern, theils aus der Rinde, die man auch bisweilen zu dieser Absicht noch besonders aufritzt. Die Bäume, welche dergleichen Manna geben, sind vorzüglich die Eschen, Eichen, Cedern, Fichten, Lerchenbäume und Linden. Jn Persien sammelt man es auch von einer Art Schildkraut die unter dem Namen Alhagi bekannt ist. Von dem Unterschiede dieser Gewächse und der Himmelsgegend kömmt auch der Unterschied in dem äusserlichen Ansehen und der Güte des Manna her, wozu übrigens auch die Art der Einsammlung etwas beyträgt. Aus den Blättern dringt dieser Saft in den heissesten Sommertagen von selbst hervor, und bekömmt hernach, wenn er von der Sonnenwärme getrocknet worden ist, die Gestalt kleiner weisser Körner. Auf diese Art aber erhält man selten und wenig Manna. Das meiste kömmt aus dem Stamme, den man durch Einschnitte in die Rinde nöthigen kann, noch mehr von diesem Safte zu geben, als er ohne eine solche Verletzung geben würde. Man steckt alsdenn in die gemachten Ritze kleine Zweige, Holzsplitte oder Stroh, damit der Saft daran herunter laufe, und noch grössere Tropfen bilde, die gemeiniglich wie Eiszapfen herunter hängen. Auf diese Art entstehen die langen und hohlen Stücke, welche unter dem Namen Kaneelmanna bekannt sind, und gemeiniglich die Grösse und Dicke eines Fingers haben. Die sogenannte kernichte oder gemeine Art Manna, wovon die beste aus Calabrien kömmt, besteht aus Stücken von verschiedener Grösse und Gestalt, und wird, so wie die übrigen Sorten, bloß als ein Arzneymittel, vorzüglich wegen ihrer gelinden abführenden Kraft, aber niemals als eine ordentliche Speise gebraucht, wozu sich auch das Manna, wegen der jetzt angeführten Eigenschaft ganz und gar nicht schickt. Daher die Meynung des Verf. daß die von Gott zum Gebrauch der Jsraeliten auf eine wunderbare Art geschaffene Speise, welche in unsrer Bibel Manna genannt wird, vielleicht von eben der Beschaffenheit gewesen sey, wie der jetzt beschriebene getrocknete Saft einiger Bäume, welcher eben diesen Namen führet, nicht die geringste Wahrscheinlichkeit hat. E.


35 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

†) Der Verfasser setzt hier wiederum etwas als allgemein voraus, was gar nicht allgemein ist, und nur von einzelnen Personen und Gegenden gilt. Es giebt ganze Völker, denen Fleisch und Fische auch ohne Brodt, das vielen gänzlich sehletfehlet, sehr wohl schmecken. Selbst in unsern Gegenden, wo man sich doch sonst durchgängig an das Brodt gewöhnt hat, giebt es verschiedene Personen, die viele Speisen ohne Brodt am liebsten essen. E.


36 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

†) Mir ist in der Arithmetik und Naturkunde keine Regel bekannt, nach welcher sich die hier von dem V. gemachte Rechnung deutlich beweisen liesse. E.


37 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

††) Daß grosse Feldherren schamhafter in ihren Reden, als andere Personen von guter Erziehung seyn sollen, nimmt der V. wie viele andere Sätze, ohne hinlänglichen Beweiß an. Denn das einzige Beyspiel vom Jul. Cäsar giebt noch keinen völligen Beweis grund ab. E.


38 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

†) Wenn die Soldaten eben solche Maschinen, wie die Bauern und Officiere im Schachspiele wären; wenn das Feld oder das Meer, auf welchem eine Schlacht geliefert wird, sich eben so leicht, als ein Schachbrett, übersehen und regieren liesse; und wenn endlich Wind und Wetter auf eine Armee keinen grössern Einfluß, als die Luft eines Zimmers auf die Schach spielenden Personen hätte, so würde man wider diese Vergleichung desVerfassers nicht viel einwenden können. Allein da sich alles dieses ganz anders verhält, so kann man unmöglich, ohne eine Unbilligkeit zu begehen, den Ueberwinder mit dem Verfasser allezeit weise, und den Ueberwundenen dumm und unvorsichtig nennen, zumal da die Geschichte eine Menge Beyspiele enthält, wodurch sich die Meynung des Verfassers leicht widerlegen liesse. E.


39 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

†) Wenn die Soldaten eben solche Maschinen, wie die Bauern und Officiere im Schachspiele wären; wenn das Feld oder das Meer, auf welchem eine Schlacht geliefert wird, sich eben so leicht, als ein Schachbrett, übersehen und regieren liesse; und wenn endlich Wind und Wetter auf eine Armee keinen grössern Einfluß, als die Luft eines Zimmers auf die Schach spielenden Personen hätte, so würde man wider diese Vergleichung desVerfassers nicht viel einwenden können. Allein da sich alles dieses ganz anders verhält, so kann man unmöglich, ohne eine Unbilligkeit zu begehen, den Ueberwinder mit dem Verfasser allezeit weise, und den Ueberwundenen dumm und unvorsichtig nennen, zumal da die Geschichte eine Menge Beyspiele enthält, wodurch sich die Meynung des Verfassers leicht widerlegen liesse. E.


40 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

†) Diese Bemerkung, auf welche sich der Verf. viel zu Gute zu thun scheint, daß niemals grosse Helden, oder andere grosse Männer in volkreichen Städten auf die Welt gekommen wären, streitet offenbar mit der Geschichte, die so viel wichtige Beyspiele zum Beweise des Gegentheils enthält, daß wohl niemand, der nicht ganz unbekannt mit der Geschichte ist, dem Verf leicht Beyfall geben wird. Weil übrigens viele adeliche Familien sich auf ihren Gütern aufhalten, und die Generale und vornehmen Staatsbedienten doch gemeiniglich aus adelichen Familien gewählt werden, so ist es kein Wunder, daß man auch so viele Beyspiele von berühmten Feldherren und andern grossen Männern findet, deren Geburtsörter Dörfer sind. E.


41 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

†) Diese Bemerkung, auf welche sich der Verf. viel zu Gute zu thun scheint, daß niemals grosse Helden, oder andere grosse Männer in volkreichen Städten auf die Welt gekommen wären, streitet offenbar mit der Geschichte, die so viel wichtige Beyspiele zum Beweise des Gegentheils enthält, daß wohl niemand, der nicht ganz unbekannt mit der Geschichte ist, dem Verf leicht Beyfall geben wird. Weil übrigens viele adeliche Familien sich auf ihren Gütern aufhalten, und die Generale und vornehmen Staatsbedienten doch gemeiniglich aus adelichen Familien gewählt werden, so ist es kein Wunder, daß man auch so viele Beyspiele von berühmten Feldherren und andern grossen Männern findet, deren Geburtsörter Dörfer sind. E.


42 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

†) Alle diese Grillen des Verfassers zu widerlegen, würde wohl eine unnöthige Arbeit seyn. Daß alle Leute von grossem Verstande eigennützig seyn sollen, behauptet der V. wiederum blos deswegen, weil ihm einige Beyspiele davon vorgekommen sind. E.


43 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

†) Alle diese Grillen des Verfassers zu widerlegen, würde wohl eine unnöthige Arbeit seyn. Daß alle Leute von grossem Verstande eigennützig seyn sollen, behauptet der V. wiederum blos deswegen, weil ihm einige Beyspiele davon vorgekommen sind. E.


44 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

††) Aus eben dem Grunde, aus welchem derVerf. behauptet, daß der Verstand die Wärme verabscheue, und daß ihm der Wein schädlich sey, könnte man auch behaupten, daß die Einbildungskraft und das Gedächtniß die Wärme und den Wein verabscheuen. Denn wem sollten nicht Beyspiele von verschiedenen Personen bekannt seyn, die weder ihr Gedächtniß noch ihre Einbildungskraft recht gebrauchen können, wenn sie nur einige Gläser Wein getrunken haben? E.


45 - Johann Huart's Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften /

†) Aus diesen Beyspielen hätte der V schon einsehen können, daß das Genie der Frauenzimmer gar nicht so ungeschickt zu den Wissenschaften sey, als er sich einbildet. E.