Suchbegriff: hippo
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Die römischen Abgesandten fanden beySie muntern das Volk wider die Römer auf. Liv.XXIV.28.ihrer Ankunft die Umstände ganz verändert.Nachdem Hippocrates und Epicydes gehört hatten, daß die Carthaginensische Flotte bey dem Vorgebürge Pachynus angelangtwar, so glaubten sie nichts mehr zu fürchtenzu haben, und brachten, anfangs durch heimliches Murren, und endlich durch öffentlicheKlagen, allen einen grossen Abscheu wider die 300 Q. F. Maximus, u. M. Claud. Marcellus, Cons.d. 538. J. n. R. E. d. 214. J. v. C. G. Römer bey, indem sie vorgaben, daß man Syracus ihnen überliefern wolle. Appiushatte sich mit seinen Schiffen dem Eingangedes Hafens genähert, damit er die römischgesinnten ermuntern möge. Allein eben dieses bestärkte den neuen Verdacht so sehr, daßdas Volk zusammen lief, den Römern dasAnlanden zu verwehren, im Fall dieses ihreAbsicht seyn sollte.


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Diese Entschliessung hätte Syracus erhalDie beyden Häupter der Rotten beunruhigenten können, wenn sie wäre ausgeführet worden. Allein Hippocrates und Epicydes302 Q. F. Maximus, u. M. Claud. Marcellus, Cons.ganz Syracus und machen sich Meister davon. Liv.XXIV.52. brachten alles durch ihre Aufwieglungen inUnordnung, und kamen endlich so weit, daßsie durch ihre falschen Vermuthungen undKlagen das Volk und die Trupen wider dieRömer gleich stark verhetzten. Nach unterschiedenen Ränken, und Begebenheiten, welche man in dem angeführten Orte weitläufftig beschreiben findet, machten sich diese beyden Häupter Meister von Syracus, liessenihre Collegen ermorden, und sich alleine zuPrätors in einer verwirrten Versammlungerklären. Auf diese Art fiel Syracus, nacheinem Strahle von Freyheit, welche sehr kurzdauerte, in eine harte und grausame Knechtschafft wieder zurück.


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Marcellus, wie wir schon gesagt haben,war kurz vorher in Sicilien angelangt, und nachdem er sich mit dem Appius vereinigethatte, hatte er die Stadt Leontium (*) mitGewalt eingenommen. Als er vernahm,was in Syracus vorgegangen sey, näherteer sich alsobald der Stadt, und lagerte sichmit seiner Armee bey dem Tempel des olympischen Jupiters, 500 Schritt von der Stadt.Ehe er weiter gieng, und ehe er noch einigeFeindseligkeit vornahm, schickte er Gesandteab, und ließ den Einwohnern wissen, daßer käme den Syracusanern ihre Freyheit wieder herzustellen, und nicht, sie zu bekriegen,es sey denn, daß er dazu gezwungen würde.Man erlaubte ihnen nicht in die Stadt zu (*) Leontium eine Stadt auf der ostlichen Seite Siciliens, nicht weit von Calana. und was sich unter ihnen zugetragen. 303 kommen. Epicydes und Hippocrates giend. 538. J. n. R. E. d. 214. J. v. C. G.gen ihnen vor das Thor entgegen, und nachdem sie ihr Anbringen gehört hatten, antworteten sie ihnen ganz trotzig: „wann dieRömer ihre Stadt zu belagern gedächten,so sollten sie bald sehen, daß es ganz wasanders sey, Syracus anzugreiffen, als Leontium.“ Marcellus entschloß sich also dieStadt zu Wasser und zu Lande anzufallen.


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Livius setzt in dieses erstre Jahr die Verrichtungen des Marcellus in Sicilien, undseinen Sieg über den Hippocrates, welchernothwendig in das andre Jahr der Belagerung fallen muß. Und in der That berichtetuns auch dieser Geschichtschreiber in demJahre keine Kriegsthat des Marcellus, weiler unter das vorige Jahr dasjenige gebrachthatte, was sich erst in dem Jahre zutrug,welches wir nun anfangen. Denn es ist wider alle Wahrscheinlichkeit, daß in demselben,besonders die Römer, welche eine zahlreicheArmee und einen wachsamen und feurigenGeneral hatten, nichts sollten vorgenommenhaben. Diese Anmerkung ist, wie ich schon in der alten Historie angemerkt habe, von demHerrn Crevier, Professore emerito in demCollegio von Beauvais, aus seiner neuen Ausgabe des Livius, von welcher ich mein Urtheil mehr als einmal schon gesagt habe, undwelche ich bey meiner Arbeit nicht wenig ge und was sich unter ihnen zugetragen. 317brauchen kan. Ich werde also in das andreJahr diejenigen Begebenheiten bringen, wel che Livius dem erstern zugeschrieben hat.


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Zu eben dieser Zeit langte Himilco, derGeneral der Carthaginenser, mit einer grossen Armee in Sicilien an, in Hoffnung sichgänzlich Meister davon zu machen, und dieRömer daraus zu vertreiben. Hippocratesrückte mit zweytausend Mann Infanterie,und 500 Reutern aus Syracus, und verbandsich mit ihm, in der Absicht mit vereinigtenKräfften auf den Marcellus los zu gehen.Epicydes blieb in der Stadt, das Commando während der Blokade zu führen. Als 318 Q. F. Maximus, T. S. Gracchus, Cons.d. 539. J. n. R. E. d. 213. J. v. C. G.Marcellus von Agrigent, dessen er sich bemächtiget hatte, wieder zurück kam, so waren ihmdie Feinde zuvor gekommen; er traf die Armeedes Hippocrates, er griff sie an, und schlugsie. Dieser Sieg hielt viele zurück, welcheeben im Begriss waren auf der Carthaginenser Seite zu treten.


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Zu eben dieser Zeit langte Himilco, derGeneral der Carthaginenser, mit einer grossen Armee in Sicilien an, in Hoffnung sichgänzlich Meister davon zu machen, und dieRömer daraus zu vertreiben. Hippocratesrückte mit zweytausend Mann Infanterie,und 500 Reutern aus Syracus, und verbandsich mit ihm, in der Absicht mit vereinigtenKräfften auf den Marcellus los zu gehen.Epicydes blieb in der Stadt, das Commando während der Blokade zu führen. Als 318 Q. F. Maximus, T. S. Gracchus, Cons.d. 539. J. n. R. E. d. 213. J. v. C. G.Marcellus von Agrigent, dessen er sich bemächtiget hatte, wieder zurück kam, so waren ihmdie Feinde zuvor gekommen; er traf die Armeedes Hippocrates, er griff sie an, und schlugsie. Dieser Sieg hielt viele zurück, welcheeben im Begriss waren auf der Carthaginenser Seite zu treten.


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Die Stadt Enna war im Begriff mitPinarius der Oberste der Garnison in Enna vernichtet die übeln Absichten der Einwohner durch eine blutige Bestraffung. Liv.XXIV.37 - 39.ihrer Garnison, welche L. Pinarius, ein tapferer und getreuer Soldat, commandirte, eben so zu verfahren. Allein Pinarius war keinMann, den man überrumpeln konnte. Erwußte, daß die Einwohner beschlossen hattendie Besatzung den Feinden in die Hände zu geben, und daß sie dieserwegen den Himilcound Hippocrates herbey gerufft hatten, welcheauch schon im Anzuge waren. Er sahe also,daß er keine Zeit zu verlieren habe. Nachdem erseinen Soldaten die grosse Gefahr, worinnensie sich befanden, entdeckt, und in aller Stilledie nöthigen Maßregeln genommen hatte, sogab er ihnen das abgeredete Zeichen. In demAugenblicke zerstreuten sich die Soldaten durchdie Stadt, plünderten, raubten, und tödtetenalles, was ihnen unter die Hände kam,wie sie es nur in einer mit Sturm erobertenStadt würden gemacht haben, so erhetzt waren sie wider die Einwohner, welche zwarohne Waffen, aber treulose Verräther waren, daß, wann sie hätten widerstehen können, die Gefahr gewiß auf beyden Seiten 320 Q. F. Maximus, u. T. S. Gracchus, Cons.d. 539. J. n. R. E. d. 213. J. v. C. G. gleich groß würde gewesen seyn. Auf dieseArt wurde Enna den Römern erhalten, unddie Nothwendigkeit allein muß dieses blutigeVerfahren recht sprechen. Marcellus wuste es dem Pinarius auch nicht schlechten Dank,und überließ sogar den Soldaten die Beute, weil er sahe, daß ein so schreckliches Exempel der Rache nothwendig wäre, wanndie Sicilianer von ihrer Verrätherey solltenabgeschreckt werden.


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Zu Anfange des dritten Jahres der BeMarcellusberathschlaget, ob er die Belagerung von Syracusa fortsetzen oder aufheben solle. Liv.XXV.23.lagerung von Syracusa, da die Römer auchCapua zu belagern anfingen, war Marcellusnoch nicht weit gekommen. Er sahe kein einzig Mittel, Syracusa einnehmen zu können,weder mit Gewalt, weil ihm Archimedesstets unüberwindliche Hindernisse entgegensetzte; noch durch Hunger weil die carthaginensische Flotte, welche zahlreicher wieder gekommen war, als vorher, daselbstdie Zufuhre frey herein brachte. Er berathschlagte also, ob er vor der Stadt bleiben sollte, die Belagerung fortzusetzen, oder ob ergegen Agrigent wider den Hippocrates und Himilco marschiren sollte. Aber, ehe er dieEr macht sich in der Stadt ein heimliches Verständniß, welches entdecket wird. Liv.XXV.23.letztere Parthey ergriff, wollte er versuchen, ob er sich nicht durch ein heimliches Verständniß Meister von Syracusa machen könnte. Er hatte in seinem Lager unterschiedenevon den vornehmsten Syracusanern, welchedahin gekommen waren, bey dem Anfange der Unruhen eine Freystadt zu suchen. Marcellus machte sich an sie, und versprach ihnen, daß er, wenn sich die Stadt den Rö 330 Q. F. Flaccus, u. A. C. Pulcher, Cons.d. 540. J. n. R. E. d. 212. J. v.C. G.mern ergäbe, ihre Gesetze, Vorrechte undFreyheit erhalten wollte. Sie liessen es anihren guten Willen nicht fehlen: aber eswar nicht leicht, daß sie mit denjenigen vonihren Anverwandten und Freunden redenkonnten, welche in der Stadt geblieben waren, weil die Urheber der Empörung, indemsie verschiedene Einwohner für verdächtighielten, ihre Wachsamkeit und Aufmerksamkeit verdoppelten, zu verhindern, daß nichtetwas dergleichen wider ihr Wissen zumVortheil der Römer versucht würde. EinSklave von einem der flüchtigen Syracusaner gieng als ein Ueberläufer in die Stadt,und spann ein geheimes Verständniß an, inwelches sich auf 80 der vornehmsten Syracusaner einliessen. Sie theilten sich, undwollten bald diese, bald wieder andere, inKähnen unter Fischernetze verborgen, in dasLager des Marcellus kommen. Als alleMaaßregeln, die Stadt den Römern zu übergeben, waren genommen worden, so entdeck te ein gewisser Attalus, aus Verdruß, daßman ihn nicht an dem Geheimnisse hatteTheil nehmen lassen, die Zusammenverschwörung dem Epicydes, welcher alle die Zusammenverschwornen umbringen ließ.


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Da es dem Marcellus auf dieser Seitenicht glückte, so richtete er seine Absicht auf dieSeite einer Festung, welche Euryale hieß, undan dem äussersten Ende der Stadt am weitesten von der See lag. Sie bestrich die gan und was sich unter ihnen zugetragen. 335ze Landseite, und war aus dieser Ursache sehrd. 540. J. n. R. E. d. 212. J. v. C. G.bequem, Zufuhre einzunehmen. Philodemus, welcher daselbst commandirte, suchteeinige Tage über nur den Marcellus aufzuhal ten, und wartete, bis Hippocrates und Himilcoihm mit ihren Trupen zu Hülfe kamen. AlsMarcellus sahe, daß er sich von diesem Postennicht Meister machen konnte, so campirte erzwischen der Neustadt und Tyka. Als aber Philodemus endlich sahe, daß man ihm nicht zuHülfe kam, so übergab er seine Festung, unterder Bedingung, daß er seine Garnison zudem Epicydes nach Achradine führete.


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Mittlerweile kamen Hippocrates und Himilco an. Der erstere errichtete und befestigte sein Lager bey dem grossen Thore, und fiel,nachdem er denen, welche Achradine innehatten, das Zeichen gegeben hatte, mit seinenSicilianern das alte Lager der Römer an, wo Crispin commandirte, und Epicydes thatzu gleicher Zeit einen Ausfall auf die Postendes Marcellus. Keine von diesen beyden Unternehmungen gieng von statten. Hippo crates ward tapfer von dem Crispin zurückgeschlagen, welcher ihn bis in ihre Verschanzung verfolgte, und Marcellus zwang denEpicydes, sich in Achradine einzuschliessen.


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Mittlerweile kamen Hippocrates und Himilco an. Der erstere errichtete und befestigte sein Lager bey dem grossen Thore, und fiel,nachdem er denen, welche Achradine innehatten, das Zeichen gegeben hatte, mit seinenSicilianern das alte Lager der Römer an, wo Crispin commandirte, und Epicydes thatzu gleicher Zeit einen Ausfall auf die Postendes Marcellus. Keine von diesen beyden Unternehmungen gieng von statten. Hippo crates ward tapfer von dem Crispin zurückgeschlagen, welcher ihn bis in ihre Verschanzung verfolgte, und Marcellus zwang denEpicydes, sich in Achradine einzuschliessen.


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Die Sicilianer, welche unter der carthaginensischen Armee dienten, hatten kaumvernommen, daß die Seuche sich durch dieLufft bey Carthago mittheilte, als sich ein jeder in seine Stadt zurück begab, welcheStädte nicht weit davon lagen. Aber dieCarthaginenser, welche diese Zuflucht nichthatten, sturben alle mit ihren Häuptern, dem Hippocrates und Himilco. Als Marcellus sahe, daß sich das Uebel fortpflanzte, legte er seine Soldaten in solche Häuser derStadt, wo ihnen der Schatten und die Bedeckung sehr wohl zustatten kam, welchesmachte, daß nicht so viel Menschen sturben.


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Nachdem sie sich also von diesen kleinenTyrannen befreyet hatten, rufften sie die Versammlung des Volks zusammen, und stellten ihr vor, „daß, was für Ungemach sieauch erdulden müsten, sie sich dennoch nichtüber ihr Schicksal zu beklagen hätten, weiles nur auf sie ankäme, demselben ein Ende zu machen. Wenn die Römer die Velagerung von Syracusa unternommen hätten, so wäre dieses aus Zuneigung gegen dieSyracuser geschehen, und nicht aus Haß.Sie hätten nur, nachdem sie die Unterdrü ckung vernommen, welche sie von dem Hippocrates und Epicydes, diesen hochmüthigen Officiers des Hannibal, die hernachdes Hieronymus seine worden wären, litten, die Waffen ergriffen, und die Belagerung der Stadt angefangen, nicht, sie zuruiniren, sondern ihre Tyrannen auszurotten. Nachdem aber Hippocrates gestorbenwäre, Epicydes nicht mehr in Syracusasey, da seine Stadthalter umgebracht wä und was sich unter ihnen zugetragen. 341ren, da die Carthaginenser alles verlassend. 540. J. n. R. E. d. 212. J. v. C. G.hätten, was sie in Sicilien besessen: warum sollten die Römer itzo nicht Syracusaerhalten wollen, wie sie würden gethan haben, wenn Hiero, ihr getreuster Freund undBundsgenosse, noch am Leben wäre? Weder die Stadt, noch die Einwohner, hätten etwas von jemanden zu befürchten, alsvon sich selbst, wenn sie die Gelegenheit vorbey gehen liessen, die Freundschaft der Römer wieder zu erhalten. Niemals hättensie eine so günstige Gelegenheit dazu gehabt,als in dem gegenwärtigen Augenblicke, dasie von der gewaltsamen Beherrschung ihrer Tyrannen befreyet worden wären; undder erste Gebrauch dieser Freyheit sollte dieser seyn, daß sie wieder ihre Schuldigkeit beobachteten.“


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Nachdem sie sich also von diesen kleinenTyrannen befreyet hatten, rufften sie die Versammlung des Volks zusammen, und stellten ihr vor, „daß, was für Ungemach sieauch erdulden müsten, sie sich dennoch nichtüber ihr Schicksal zu beklagen hätten, weiles nur auf sie ankäme, demselben ein Ende zu machen. Wenn die Römer die Velagerung von Syracusa unternommen hätten, so wäre dieses aus Zuneigung gegen dieSyracuser geschehen, und nicht aus Haß.Sie hätten nur, nachdem sie die Unterdrü ckung vernommen, welche sie von dem Hippocrates und Epicydes, diesen hochmüthigen Officiers des Hannibal, die hernachdes Hieronymus seine worden wären, litten, die Waffen ergriffen, und die Belagerung der Stadt angefangen, nicht, sie zuruiniren, sondern ihre Tyrannen auszurotten. Nachdem aber Hippocrates gestorbenwäre, Epicydes nicht mehr in Syracusasey, da seine Stadthalter umgebracht wä und was sich unter ihnen zugetragen. 341ren, da die Carthaginenser alles verlassend. 540. J. n. R. E. d. 212. J. v. C. G.hätten, was sie in Sicilien besessen: warum sollten die Römer itzo nicht Syracusaerhalten wollen, wie sie würden gethan haben, wenn Hiero, ihr getreuster Freund undBundsgenosse, noch am Leben wäre? Weder die Stadt, noch die Einwohner, hätten etwas von jemanden zu befürchten, alsvon sich selbst, wenn sie die Gelegenheit vorbey gehen liessen, die Freundschaft der Römer wieder zu erhalten. Niemals hättensie eine so günstige Gelegenheit dazu gehabt,als in dem gegenwärtigen Augenblicke, dasie von der gewaltsamen Beherrschung ihrer Tyrannen befreyet worden wären; undder erste Gebrauch dieser Freyheit sollte dieser seyn, daß sie wieder ihre Schuldigkeit beobachteten.“


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Diese Rede ward von der ganzen Versammlung vollkommen wohl aufgenommen.Doch hielt man für rathsam, neue Magistratspersonen zu machen, ehe man Abgeordnete andie Römer schickte; und man nahm die Abgeordneten aus der Zahl derjenigen, welche zuPrätoren waren erwählet worden. Als derjenige, welcher in ihren Nahmen das Wortführte, und welchem vornämlich aufgetragenwar, alle seine mögliche Kräffte anzuwenden,zu erlangen, daß Syracusa nicht zerstöretwürde, mit seinen Collegen in dem Lager desMarcellus angelanget war, redete er also zuihm: „Es ist nicht das Volk von Syracusagewesen, grosser General, welches anfangs 342 Q. F. Flaccus, u. A. C. Pulcher, Cons.d. 540. J. n. R. E. d. 212. J. v. C. G.den Bund mit den Römern gebrochen hat,sondern Hieronymus, welcher sich wenigeran Rom als an seinem Vaterlande versündiget hat; und als hernach durch seinenTod der Friede wieder hergestellet war,so war es kein einziger Syracusaner, welcher ihn störte, sondern es waren dieOfficiers des Tyrannen, Hippocrates undEpicydes. Diese sind diejenigen, welche miteuch gekrieget haben, nachdem sie uns, theilsdurch Gewalt, theils durch List und Meineid,zur Gefangenschafft gebracht; und wir können nicht sagen, daß wir eine Zeit gehabthätten, da wir frey gewesen wären, welchenicht eine Zeit des Friedens mit euch gewesen sey. Sobald wir inzwischen durch denTod derjenigen, welche Syracusa unterdrückthielten, unsere eigene Herren gewordensind, kommen wir in eben dem Augenblicke,euch unsere Waffen, unsere Personen, unsereMauern und unsere Stadt zu überliefern, undwir sind entschlossen, alle Bedingungen einzugehen, welche euch gefallen wird uns vorzuschreiben. Uebrigens, fuhr er fort, inindem er sich beständig zu dem Marcelluskehrte, ist hier von eurem Vortheil sowohlals von dem unsrigen die Rede. Die Götter haben euch den Ruhm vergönnet, dieschönste und berühmteste unter allen griechischen Städten eingenommen zu haben.Alles was wir jemals merkwürdiges gethanhaben, es sey zu Wasser oder zu Lande, dasverherrlichet euren Triumph und erhöhet sei und was sich unter ihnen zugetragen. 343nen Werth. Der Nachruhm ist nicht getreud. 540. J. n. R. E. d. 212. J. v. C. G.genug, Bürge zu seyn, daß die Grösse undStärke der Stadt, welche ihr eingenommen habt, werde erkannt werden; die Nachwelt wird nicht anders, als durch ihre eigene Augen, recht davon urtheilen können.Allen, welche hier landen werden, sie mögen seyn aus welchem Welttheile sie seynwollen, muß man bald die Siegeszeichen,welche wir von Atheniensern und Carthaginensern erobert haben, bald diejenigen, welche ihr von uns erobert habt, zeigen; undSyracusa soll beständig dem Schutz desMarcellus unterworfen und ein immerwährendes und unwandelbares Denckmal desMuths und der Gnade desjenigen seyn,welcher es wird eingenommen und erhaltenhaben. Es wäre nicht billig, wenn dasAndenken des Hieronymus mehr Eindruckin euren Gemüthern machen sollte, als dasAndenken des Hiero. Dieser ist viel längereuer Freund, als jener euer Feind gewesen.Ihr habt, erlaubt mir es zu sagen, dieWürkungen der Freundschaft des Hieroempfunden; aber die thörichten Unternehmungen des Hieronymus sind auf ihn allein zurück gefallen.“