Suchbegriff: hiero
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Nachdem sie sich also von diesen kleinenTyrannen befreyet hatten, rufften sie die Versammlung des Volks zusammen, und stellten ihr vor, „daß, was für Ungemach sieauch erdulden müsten, sie sich dennoch nichtüber ihr Schicksal zu beklagen hätten, weiles nur auf sie ankäme, demselben ein Ende zu machen. Wenn die Römer die Velagerung von Syracusa unternommen hätten, so wäre dieses aus Zuneigung gegen dieSyracuser geschehen, und nicht aus Haß.Sie hätten nur, nachdem sie die Unterdrü ckung vernommen, welche sie von dem Hippocrates und Epicydes, diesen hochmüthigen Officiers des Hannibal, die hernachdes Hieronymus seine worden wären, litten, die Waffen ergriffen, und die Belagerung der Stadt angefangen, nicht, sie zuruiniren, sondern ihre Tyrannen auszurotten. Nachdem aber Hippocrates gestorbenwäre, Epicydes nicht mehr in Syracusasey, da seine Stadthalter umgebracht wä und was sich unter ihnen zugetragen. 341ren, da die Carthaginenser alles verlassend. 540. J. n. R. E. d. 212. J. v. C. G.hätten, was sie in Sicilien besessen: warum sollten die Römer itzo nicht Syracusaerhalten wollen, wie sie würden gethan haben, wenn Hiero, ihr getreuster Freund undBundsgenosse, noch am Leben wäre? Weder die Stadt, noch die Einwohner, hätten etwas von jemanden zu befürchten, alsvon sich selbst, wenn sie die Gelegenheit vorbey gehen liessen, die Freundschaft der Römer wieder zu erhalten. Niemals hättensie eine so günstige Gelegenheit dazu gehabt,als in dem gegenwärtigen Augenblicke, dasie von der gewaltsamen Beherrschung ihrer Tyrannen befreyet worden wären; undder erste Gebrauch dieser Freyheit sollte dieser seyn, daß sie wieder ihre Schuldigkeit beobachteten.“


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Diese Rede ward von der ganzen Versammlung vollkommen wohl aufgenommen.Doch hielt man für rathsam, neue Magistratspersonen zu machen, ehe man Abgeordnete andie Römer schickte; und man nahm die Abgeordneten aus der Zahl derjenigen, welche zuPrätoren waren erwählet worden. Als derjenige, welcher in ihren Nahmen das Wortführte, und welchem vornämlich aufgetragenwar, alle seine mögliche Kräffte anzuwenden,zu erlangen, daß Syracusa nicht zerstöretwürde, mit seinen Collegen in dem Lager desMarcellus angelanget war, redete er also zuihm: „Es ist nicht das Volk von Syracusagewesen, grosser General, welches anfangs 342 Q. F. Flaccus, u. A. C. Pulcher, Cons.d. 540. J. n. R. E. d. 212. J. v. C. G.den Bund mit den Römern gebrochen hat,sondern Hieronymus, welcher sich wenigeran Rom als an seinem Vaterlande versündiget hat; und als hernach durch seinenTod der Friede wieder hergestellet war,so war es kein einziger Syracusaner, welcher ihn störte, sondern es waren dieOfficiers des Tyrannen, Hippocrates undEpicydes. Diese sind diejenigen, welche miteuch gekrieget haben, nachdem sie uns, theilsdurch Gewalt, theils durch List und Meineid,zur Gefangenschafft gebracht; und wir können nicht sagen, daß wir eine Zeit gehabthätten, da wir frey gewesen wären, welchenicht eine Zeit des Friedens mit euch gewesen sey. Sobald wir inzwischen durch denTod derjenigen, welche Syracusa unterdrückthielten, unsere eigene Herren gewordensind, kommen wir in eben dem Augenblicke,euch unsere Waffen, unsere Personen, unsereMauern und unsere Stadt zu überliefern, undwir sind entschlossen, alle Bedingungen einzugehen, welche euch gefallen wird uns vorzuschreiben. Uebrigens, fuhr er fort, inindem er sich beständig zu dem Marcelluskehrte, ist hier von eurem Vortheil sowohlals von dem unsrigen die Rede. Die Götter haben euch den Ruhm vergönnet, dieschönste und berühmteste unter allen griechischen Städten eingenommen zu haben.Alles was wir jemals merkwürdiges gethanhaben, es sey zu Wasser oder zu Lande, dasverherrlichet euren Triumph und erhöhet sei und was sich unter ihnen zugetragen. 343nen Werth. Der Nachruhm ist nicht getreud. 540. J. n. R. E. d. 212. J. v. C. G.genug, Bürge zu seyn, daß die Grösse undStärke der Stadt, welche ihr eingenommen habt, werde erkannt werden; die Nachwelt wird nicht anders, als durch ihre eigene Augen, recht davon urtheilen können.Allen, welche hier landen werden, sie mögen seyn aus welchem Welttheile sie seynwollen, muß man bald die Siegeszeichen,welche wir von Atheniensern und Carthaginensern erobert haben, bald diejenigen, welche ihr von uns erobert habt, zeigen; undSyracusa soll beständig dem Schutz desMarcellus unterworfen und ein immerwährendes und unwandelbares Denckmal desMuths und der Gnade desjenigen seyn,welcher es wird eingenommen und erhaltenhaben. Es wäre nicht billig, wenn dasAndenken des Hieronymus mehr Eindruckin euren Gemüthern machen sollte, als dasAndenken des Hiero. Dieser ist viel längereuer Freund, als jener euer Feind gewesen.Ihr habt, erlaubt mir es zu sagen, dieWürkungen der Freundschaft des Hieroempfunden; aber die thörichten Unternehmungen des Hieronymus sind auf ihn allein zurück gefallen.“


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Diese Rede ward von der ganzen Versammlung vollkommen wohl aufgenommen.Doch hielt man für rathsam, neue Magistratspersonen zu machen, ehe man Abgeordnete andie Römer schickte; und man nahm die Abgeordneten aus der Zahl derjenigen, welche zuPrätoren waren erwählet worden. Als derjenige, welcher in ihren Nahmen das Wortführte, und welchem vornämlich aufgetragenwar, alle seine mögliche Kräffte anzuwenden,zu erlangen, daß Syracusa nicht zerstöretwürde, mit seinen Collegen in dem Lager desMarcellus angelanget war, redete er also zuihm: „Es ist nicht das Volk von Syracusagewesen, grosser General, welches anfangs 342 Q. F. Flaccus, u. A. C. Pulcher, Cons.d. 540. J. n. R. E. d. 212. J. v. C. G.den Bund mit den Römern gebrochen hat,sondern Hieronymus, welcher sich wenigeran Rom als an seinem Vaterlande versündiget hat; und als hernach durch seinenTod der Friede wieder hergestellet war,so war es kein einziger Syracusaner, welcher ihn störte, sondern es waren dieOfficiers des Tyrannen, Hippocrates undEpicydes. Diese sind diejenigen, welche miteuch gekrieget haben, nachdem sie uns, theilsdurch Gewalt, theils durch List und Meineid,zur Gefangenschafft gebracht; und wir können nicht sagen, daß wir eine Zeit gehabthätten, da wir frey gewesen wären, welchenicht eine Zeit des Friedens mit euch gewesen sey. Sobald wir inzwischen durch denTod derjenigen, welche Syracusa unterdrückthielten, unsere eigene Herren gewordensind, kommen wir in eben dem Augenblicke,euch unsere Waffen, unsere Personen, unsereMauern und unsere Stadt zu überliefern, undwir sind entschlossen, alle Bedingungen einzugehen, welche euch gefallen wird uns vorzuschreiben. Uebrigens, fuhr er fort, inindem er sich beständig zu dem Marcelluskehrte, ist hier von eurem Vortheil sowohlals von dem unsrigen die Rede. Die Götter haben euch den Ruhm vergönnet, dieschönste und berühmteste unter allen griechischen Städten eingenommen zu haben.Alles was wir jemals merkwürdiges gethanhaben, es sey zu Wasser oder zu Lande, dasverherrlichet euren Triumph und erhöhet sei und was sich unter ihnen zugetragen. 343nen Werth. Der Nachruhm ist nicht getreud. 540. J. n. R. E. d. 212. J. v. C. G.genug, Bürge zu seyn, daß die Grösse undStärke der Stadt, welche ihr eingenommen habt, werde erkannt werden; die Nachwelt wird nicht anders, als durch ihre eigene Augen, recht davon urtheilen können.Allen, welche hier landen werden, sie mögen seyn aus welchem Welttheile sie seynwollen, muß man bald die Siegeszeichen,welche wir von Atheniensern und Carthaginensern erobert haben, bald diejenigen, welche ihr von uns erobert habt, zeigen; undSyracusa soll beständig dem Schutz desMarcellus unterworfen und ein immerwährendes und unwandelbares Denckmal desMuths und der Gnade desjenigen seyn,welcher es wird eingenommen und erhaltenhaben. Es wäre nicht billig, wenn dasAndenken des Hieronymus mehr Eindruckin euren Gemüthern machen sollte, als dasAndenken des Hiero. Dieser ist viel längereuer Freund, als jener euer Feind gewesen.Ihr habt, erlaubt mir es zu sagen, dieWürkungen der Freundschaft des Hieroempfunden; aber die thörichten Unternehmungen des Hieronymus sind auf ihn allein zurück gefallen.“


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Diese Rede ward von der ganzen Versammlung vollkommen wohl aufgenommen.Doch hielt man für rathsam, neue Magistratspersonen zu machen, ehe man Abgeordnete andie Römer schickte; und man nahm die Abgeordneten aus der Zahl derjenigen, welche zuPrätoren waren erwählet worden. Als derjenige, welcher in ihren Nahmen das Wortführte, und welchem vornämlich aufgetragenwar, alle seine mögliche Kräffte anzuwenden,zu erlangen, daß Syracusa nicht zerstöretwürde, mit seinen Collegen in dem Lager desMarcellus angelanget war, redete er also zuihm: „Es ist nicht das Volk von Syracusagewesen, grosser General, welches anfangs 342 Q. F. Flaccus, u. A. C. Pulcher, Cons.d. 540. J. n. R. E. d. 212. J. v. C. G.den Bund mit den Römern gebrochen hat,sondern Hieronymus, welcher sich wenigeran Rom als an seinem Vaterlande versündiget hat; und als hernach durch seinenTod der Friede wieder hergestellet war,so war es kein einziger Syracusaner, welcher ihn störte, sondern es waren dieOfficiers des Tyrannen, Hippocrates undEpicydes. Diese sind diejenigen, welche miteuch gekrieget haben, nachdem sie uns, theilsdurch Gewalt, theils durch List und Meineid,zur Gefangenschafft gebracht; und wir können nicht sagen, daß wir eine Zeit gehabthätten, da wir frey gewesen wären, welchenicht eine Zeit des Friedens mit euch gewesen sey. Sobald wir inzwischen durch denTod derjenigen, welche Syracusa unterdrückthielten, unsere eigene Herren gewordensind, kommen wir in eben dem Augenblicke,euch unsere Waffen, unsere Personen, unsereMauern und unsere Stadt zu überliefern, undwir sind entschlossen, alle Bedingungen einzugehen, welche euch gefallen wird uns vorzuschreiben. Uebrigens, fuhr er fort, inindem er sich beständig zu dem Marcelluskehrte, ist hier von eurem Vortheil sowohlals von dem unsrigen die Rede. Die Götter haben euch den Ruhm vergönnet, dieschönste und berühmteste unter allen griechischen Städten eingenommen zu haben.Alles was wir jemals merkwürdiges gethanhaben, es sey zu Wasser oder zu Lande, dasverherrlichet euren Triumph und erhöhet sei und was sich unter ihnen zugetragen. 343nen Werth. Der Nachruhm ist nicht getreud. 540. J. n. R. E. d. 212. J. v. C. G.genug, Bürge zu seyn, daß die Grösse undStärke der Stadt, welche ihr eingenommen habt, werde erkannt werden; die Nachwelt wird nicht anders, als durch ihre eigene Augen, recht davon urtheilen können.Allen, welche hier landen werden, sie mögen seyn aus welchem Welttheile sie seynwollen, muß man bald die Siegeszeichen,welche wir von Atheniensern und Carthaginensern erobert haben, bald diejenigen, welche ihr von uns erobert habt, zeigen; undSyracusa soll beständig dem Schutz desMarcellus unterworfen und ein immerwährendes und unwandelbares Denckmal desMuths und der Gnade desjenigen seyn,welcher es wird eingenommen und erhaltenhaben. Es wäre nicht billig, wenn dasAndenken des Hieronymus mehr Eindruckin euren Gemüthern machen sollte, als dasAndenken des Hiero. Dieser ist viel längereuer Freund, als jener euer Feind gewesen.Ihr habt, erlaubt mir es zu sagen, dieWürkungen der Freundschaft des Hieroempfunden; aber die thörichten Unternehmungen des Hieronymus sind auf ihn allein zurück gefallen.“


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Hierauf wurden die Sicilianer vorgelassen, und hielten ihre Rede vor dem Rath.Sie lobten darinnen den König Hiero, undstellten vor, „daß sie die ältesten Bundesgenossen der Römer wären, und stets im Herzen den Römern treu geblieben wären, ob gleich Hieronymus, Hippocrates und Epicydes den Bund gebrochen. Sie hätteneine Zusammenverschwörung angesponnen,und die Stadt übergeben wollen, welchesMarcellus verhindert, nur damit er sichdurch die Einnahme der Stadt Syracusaeinen grossen Namen machen möge. Nachder Einnahme habe er die Stadt ruiniret und was sich unter ihnen zugetragen. 501und ihnen nichts als leere Häuser undd. 542. J. n. R. E. d. 210. J. v. C. G.Tempel gelassen. Sie bäten also, daß manihnen das wieder geben möchte, was manihnen wieder geben könnte.“ Levinus wolltesie hierauf abtreten lassen und die Stimmensammlen: Aber Marcellus wollte es nichtzugeben. Sie wurden also wieder vorgelassen, und Marcellus hielt eine Rede, worinnen er sagte, „daß sie ihn durch ihr feindseliges Verfahren gegen ihn und seinen Abgesandten, und dadurch, daß sie sich nicht hätten ergeben wollen, genöthiget hätten, dieStadt zu belagern. Ueber die Carthaginenser hätten sie sich zu beschweren, undnicht über ihn. Er habe gethan, was dasKriegsrecht mit sich bringe; der Rath sollealso durch Misbilligung seines Verfahrensnicht machen, daß andere Generale weniger Eifer für die Republick bezeigten.“ DieStimmen waren hierauf lange getheilt, dochkamen die meisten mit dem Torquatus darinnen überein, „daß die Generale wider dieSyracusischen Tyrannen, und nicht widerSyracusa selbst wären ausgeschickt worden, und daß sie Syracusa, als eine Bundesgenoßin, hätte befreyen, und nicht feindlich ruiniren sollen.“ Indessen bestätigtedoch der Rath alles, was Marcellus gethan hatte, und befahl dem Burgemeister Levinus, daß er den Syracusern alles bewilligen sollte, was der Republick nicht zumSchaden gereichte. Die Syracuser kehrten hierauf wieder zurück, nachdem sie den 502 M. C. Marcellus, u. M. V. Levinus, Cons.d. 542. J. n. R. E. d. 210. J. v. C. G.Marcellum um Verzeihung und um seinenSchutz gebethen, welchen er ihnen auch insehr gütiger Ausdrückung versprach.