Suchbegriff: herak
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Jn Ansehung der Macedonier suchte erUnd die Liebe seiner Unterthanen zu gewinnen, indem er einen Minister, der durchgängig verhaßt war, verstößt. Liv. ebend. Polyb.XIV.672, 673.ihre Liebe auf Unkosten des Heraklides, eines seiner Minister und Vertrauten, der von den Völkern wegen seiner Schindereyen und Pressungen durchgängig verhaßt war, und der ihnen die Regierung sehr zuwider gemacht hatte, zu gewinnen. Er war von einer sehr geringen Herkunft, und von Tarent gebürtig, wo er die allergeringsten Dienste gethan, und daraus er, weil er die Stadt hatte den Römern überliefern wollen, war verjagt worden. Er warf sich hierauf diesen in die Arme, spann aber bald eine neue Verrätherey wider die an, die ihm eine Freystadt und Zuflucht gegeben hatten, indem er mit den Vornehmsten von Tarent und dem Hannibal ein Verständnis unterhielt. Seine Ränke wur den entdeckt, und er flüchtete zu dem Philippus; welcher, da er Verstand, Lebhaftigkeit, Kühnheit, und überdies eine ungemessene Ehrbegierde, welche auch die grösten Verbrechen nicht schreckten, in ihm fand, sich demselben gänzlich ergab, und ihm alle seine Vertraulichkeit schenkte: ein Werkzeug, welches sich für einen Prinzen am besten schickt, der 480 L. Corn. Lentulus, u. P. V. Tappulus, Cons.d. 553. J. n. R. E. d. 199. J. v. C. G. selbst ohne Redlichkeit und Ehre war! Hera clides, sagt Polybius, hatte gleich bey seinerGeburt alle nur mögliche Fähigkeiten ein grosser Bösewicht zu werden mit auf die Welt gebracht. Von seiner zartesten Jugend an hatte er sich denen schändlichsten Wollüsten und dem lüderlichsten Leben überlassen. Jndem er sich wild und schrecklich gegen die, die unter ihm waren, bezeigte, so erwieß er sich hingegen als ein niederträchtiger und kriechender Schmeichler gegen die, die über ihn erhoben waren. Er stund bey dem Philippus in so grossem Ansehen, daß er, nach eben diesem Schriftsteller, wegen des allgemeinen Misvergnügens, das seine Ungerechtigkeiten und Gewalthätigkeiten verursachten, fast die Ursache von dem Umsturze eines so mächtigen Königreichs war. Der König ließ ihn bey dem Kopfe nehmen und ins Gefängnis setzen, welches eine allgemeine Freude bey den Völkern erregte. Dawir hiervon weiter nichts, als nur noch eini ge Stücken des Polybius übrighaben, wissen wir nicht, was aus dem Heraklides geworden ist, und ob er noch ein aller seiner Verbrechen würdiges Ende genommen hat. Jedoch unterrichten uns diese Stücke vollkommen von dem, was den Philippus, von dem wir in der Folge viel zu reden haben werden, betrift und zeigen uns, was wir von einem Fürsten, der einen solchen Menschen zu seinemMinister erwählen kann, denken sollen.


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Philippus, der einen Theil seiner Armee auf Fütterung ausgeschickt hatte, war kaum 524 C. Corn. Cethegus, u. Q. M. Rufus, Cons.d. 555. J. n. R. E. d. 197. J. v. C. G. von der Gefahr, worinnen sich seine ersternTrupen befanden, benachrichtiget worden,als er, um die Zeit, da sich die Dunkelheit zu zertheilen anfing, den Heraklides, der dieThessalische Reiterey commandirte, den Leon, unter dessen Commando die Macedonische stund, und den Athenagoras, der,ausser den Thraciern, alle fremde und imSolde stehende Soldaten unter sich hatte,aufbrechen ließ. Nachdem diese Verstärkung bey den erstern Trupen angelangt war, faßten die Macedonier wieder Muth, gingen wieder ins Treffen, und verjagten nun ihrer Seits die Römer von den Anhöhen. Ja der Sieg würde vollkommen gewesen seyn,wenn nicht die Aetolische Reiterey, auf diesie stiessen, und die mit einem ausserordentlichen Muth und Hartnäckigkeit stritt, sichihnen entgegen gestellt hätte. Diese Reiterey war die beste unter allen Griechen, insonderheit in unvermutheten Angriffen und besondern Scharmützeln. Sie hielt den erstern Sturz und die erste Hitze der Macedonier aus, so daß man es ihr zu dancken hatte, daß die Römer nicht ganz über den Hauffen geworfen wurden. Sie verliessen ihre Höhen, zogen sich aber ohne Unordnung zurück.